Vivaldi 1.8 erhält ab sofort mächtiges History-Feature
Der Browser Vivaldi, hinter dem unter anderem der Opera-Mitbegründer Jon von Tetzchner steckt, erhält heute eine neue Aktualisierung: Normalerweise werten hinter unserem Rücken ja eher andere Unternehmen, z. B. Google und Microsoft, unsere Browsing-History und unser Nutzungsverhalten allzu gerne aus. Bei Vivaldi will man nun den Usern selbst die Chance geben, mal die eigenen Handlungen und Wandlungen im WWW nachzuvollziehen. Eine neue History erlaubt Muster in eurer Nutzung zu erkennen und Statistiken aufzurufen. Außerdem könnt ihr auf diese Weise auch möglicherweise längst vergessene Links wieder ausgraben.
Die Idee finde ich persönlich ziemlich cool. Außerdem passt das Feature super zu Vivaldis bisheriger Strategie, die vor allem auf die Anpassungsoptionen der User abzielt. Entgegen anderer Browser soll Vivaldi die neue History in einer Kalender-Ansicht präsentieren und reichlich zusätzliche Daten kredenzen. Statistik-Freaks können sich auch Grafiken und andere, visuelle Darstellungen präsentieren lassen. Falls ihr also schon immer eure Besuche bei PornHub Amnesty International genau nach Frequentierung auswerten wolltet – viel Spaß dabei.
Über die umfangreiche History ist es dann natürlich leichter möglich, URLs wiederzufinden, die ihr z. B. vor einigen Wochen besucht habt, die euch aber partout nicht von alleine einfallen wollen. Ihr könnte die URLs dann mit verschiedenen Filtern gezielter suchen – etwa in einem bestimmten Zeitrahmen, nach Name der Website, genauer URL oder auch eurer Anzahl der Aufrufe.
Nun werden einige von euch sicherlich skeptisch: Denn derlei umfangreiche Nutzungsdaten wären sicherlich auch für Vivaldi und potentielle Partner aus der Werbeindustrie spannend. Laut Vivaldi sollen die Daten aber nur lokal gespeichert werden. Vivaldi habe keinen Zugriff und schneide die Daten ausdrücklich nicht mit. Tetzchner weist aber fast augenzwinkernd darauf hin, dass Anwender über das neue History-Feature im Grunde genau das sehen, was Dritte sonst gerne tracken. Statt die Daten selbst zu monetarisieren, stelle man sie aber den Nutzern und nicht der Werbeindustrie zur Verfügung.
Die History wird zum Abruf auch ins Side-Panel eingearbeitet. Vivaldi 1.8 erlaubt zudem via Drag-and-Drop Notizen zu erstellen. Dazu zieht ihr nur ausgewählte Texte ins Menü für die Notizen. Funktioniert nicht nur in Vivaldi selbst, sondern auch in Kombination mit anderen Programmen.
Auch erweitert Vivaldi die Möglichkeiten zur Stummschaltung von Tabs. Ihr könnt ab Vivaldi 1.8 auswählen, ob ihr Sounds in allen Tabs erlaubt, sie nur im aktiven Tab freischaltet oder z. B. Sound auch in Hintergrund-Tabs aktiviert bleibt, solange der Tab im Vordergrund keinen Ton abspielt.
Habt ihr Vivaldi schon ausprobiert? Der Browser entwickelt sich schnell weiter und mir gefällt, wie die Macher wirklich eigenständige Features etablieren, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Vivaldi 1.8 sollte ab sofort für euch zum Herunterladen bereitstehen.
Hab das Projekt seit den ersten Ankündigungen im Auge. Wird für mich ein echter Wechselkandidat, sobald es eine Sync-Funktion gibt.
Ich nutze Vivaldi ab&zu mal als Zweitbrowser und da Chrome abgelöst. Wenn alle Erweiterungen meines Fire(Cyber)Fuchses auch in Vivaldi laufen, kommt er auch als Erstbrowser in betracht.
Leider ärgern mich bisher noch die oben liegenden Tabs, die ich bei FF noch nach unten tricksen kann. Zum 2. meiner „Must haves“: Kann ich auch bei Vivaldi per ini (o.Ä.) den Profilpfad ändern?
Wird immer besser. Hoffentlich wird bald der Mail-Client M3 fertig, dann darf Opera 12 endlich in den Ruhestand gehen.
@smk: Die Tabs können oben, unten, rechts und links positioniert werden. Ganz nach Lust und Laune 🙂
Kann den endlich jemand von den verantwortlichen Sagen wie lange es noch braucht bis endlich der E-Mail Client M3 kommt.
Ich habe nie zur Opera Avantgarde gehört und Vivaldi spricht mich trotzdem deutlich mehr an. Ich hab mich aber auch sehr stark an Firefox gewöhnt und ohne Sync zwischen Macbook und Desktop + Mobile Version…wird Vivaldi maximal ein Zweitbrowser werden. Safari, Chrome oder Edge sticht der Browser für mich aber schon aus.
Mir geht es genau wie wie Tenograd oder Florian:
Ich war riesen Opera Fan bis zur Umstellung auf Chromium. Ich liebe auch Vivaldi. Habe es seit der ersten Vorab-Version auf dem Rechner, sogar einige Zeit normal genutzt aber für ist der Dealbreaker d ie fehlende Synchronisation der Bookmarks.
Nutze Vivaldi auf allen meinen Geräten seit der Einführung als Hauptbrowser und bin immer. Ich sehr zufrieden. Die Richtung der Weiterentwicklung gefällt mir ebenfalls gut.
@elknipso
Du meinst auf Desktops und Notebooks?
Weil mobil tut sicher ja immer noch nichts. Umsteigen werden viele daher wohl kaum.
Viele mögen halt alles aus einer Hand.
passwortSync geht auch nicht. Also es gibt noch viel zu tun.
@Hansi
Ja genau, geht um PCs und Notebooks. Mobil nutze ich den in iOS integrierten Browser Safari und habe auch keinerlei Interesse an dem synchronisieren meiner Browserdaten. Die ganzen Dienste wissen schon genug über mich, da müssen sie nicht noch meine komplette Surfhistorie und alle Passwörter kennen :).
@Lars: Ich kenne den Menüpunkt, „unten“ ist bei Vivaldi aber GANZ UNTEN an der Statusleiste und incht wie „früher“ unterhalb der Menü- und der Lesezeichenleiste.
Ich nutze Vivaldi seit der Beta-Phase und seit dem regulären Relase nutze ich die Snapshot-Builds als Hauptbrowser unter Linux und Windows. Die meisten Chrome-Erweiterungen funktionieren problemlso, mir fällt aktuell keine mehr ein, die nicht funktioniert. Mit am besten finde ich die Tabgruppen, die in Kombination mit der Tableiste auf der linken Seite einiges an Platz in der Vertiakle und mehr Übersicht schaffen. Die Notizen-Funktion wurde ebenfalls ständig ausgebaut und ist auch recht praktisch.
Generell finde ich die Entwicklung des Browsers ganz gut, auch wenn es mich ziemlich nervt bzw. genervt hat, dass der vor einem Jahr angekündgten Sync noch nicht mal auf der atuell kurzfristigen Roadmap steht. Für vieles habe ich inzwischen Alternativen gefunden, die in der Regel besser sind als ein Browser-Sync, denn dieser funktioniert ja nur innerhalb eines Browsers. Wenn man aber mehrere Browser auf mehreren Geräten nutzt bzw. nutzen muss, dann ist eine externe, zentrale Lösung besser (wie z. B. Lastpass für Passwörter oder Raindrop für Bookmarks). Ein Sync für die Erweiterungen, Lesezeichenleiste (Schnellstart) und Einstellungen wären gerade für Neuinstallationen sehr hilfreich. Ich könnte inzwischen auch mit einer (automatischen) Backup-Funktion dafür ganz gut leben. So habe ich mir erst einmal ein Backup des Profil eingerichtet, das man dann sogar auf einen anderen Rechner kopieren kann, wenn man weiß was man weglassen muss. 😉
Hat noch jemand von euch das Problem, dass z.B. Der Link zum kopieren in die Zwischenablage auf 10minutemail.net nicht funktioniert?