Viessmann: Verkauf ist besiegelt
Gestern noch Gerücht, nun bestätigt. Das hessische Unternehmen Viessmann wird zum größten Teil verkauft. Es wird vom amerikanischen Klimatechnikspezialisten Carrier erworben. Carrier übernimmt von Viessmann den Geschäftsbereich Klimalösungen. Der sorgt für mehr als 80 Prozent des gesamten Umsatzes. 12 Milliarden Euro sollen an die Viessmann-Familie fließen, davon 80 Prozent in bar und den Rest in Aktien. Das Familienunternehmen wird nach Abschluss der Transaktion einer der größten Anteilseigner von Carrier. Max Viessmann, CEO der Viessmann Group, wird folglich neues Mitglied des Verwaltungsrats von Carrier.
Zu der Sparte, die jetzt verkauft wird, gehört das zuletzt wachstumsstarke Geschäft mit Wärmepumpen. Kunden und Installationspartner beider Unternehmen können auf ein breiteres Produkt- und Serviceportfolio, mehr digitale Angebote und weitere Zusatzleistungen zugreifen. Außerdem werden sie von höheren Produktionskapazitäten und kürzeren Lieferzeiten für Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien profitieren. Das Angebot an Wärmepumpen, Batteriespeichern, Photovoltaik- und Klima- und Lüftungslösungen wird erheblich erweitert.
Beide Parteien haben sich auf langfristige Garantien geeinigt: Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen (3 Jahre), Garantien für die wichtigsten Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorte (5 Jahre) sowie den Hauptsitz in Allendorf (10 Jahre)
Die Viessmann Group bleibt ein eigenständiges Familienunternehmen im vollständigen Besitz der Unternehmerfamilie Viessmann. Heute erzielt die Viessmann Group – ohne das Geschäftsfeld Climate Solutions – mit rund 4.000 Mitarbeitern einen Gesamtumsatz von 1 Mrd. Euro (inklusive nicht konsolidierter Gesellschaften). Klare Zielsetzung und Ambition der Viessmann Group ist es, spätestens bis zum Ende des Jahrzehnts auf eine Größe zu wachsen, die den Geschäftsbereich Climate Solutions heute übertrifft.
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Hm, joar. Hätte denke ich kaum jemanden interessiert, wenn CDU und FDP da gestern kein Drama draus gemacht hätten.
Man weiß nicht wieso und weshalb das jetzt passiert und da sie weiter wachsen wollen und dank Wärmepumpe garantiert auch können, wird das sicherlich kein Problem. Also was soll’s ♂️
Hmm, joar, wenn es jemanden nicht interessiert, dass hier deutsche Industrie, die bisher Arbeitsplätze sichert, an einen ausländischen Konzern verkauft wird, ja dann was soll’s, ne? Auf der einen Seite jammern, dass man zu sehr vom Ausland (vor allem China) abhängig ist und im nächsten Schritt einen Bereich abgeben, der aktueller nicht sein kann, nachdem Herr Habeck alle Heizungen am liebsten schon gestern durch Wärmepumpen ersetzt haben wollen würde.
Ich kann die Ansicht sehr gut nachvollziehen und stimme dem auch zu, aber unser kapitalistisches Wirtschaftssystem der freien (nicht sozialen) Marktwirtschaft macht dies möglich.
Was für ein Quatsch.
Übersetzung: in drei Jahren beginnen wir mit den Entlassungen, in fünf Jahren weihen wir unsere neuen Produktionsstandorte in ein, in 10 Jahren ist dann in Allendorf eine größere Gewerbeimmobilie frei. Warum erinnert das nur an die Solarindustrie in Deutschland?
Wärmepumpen sind halt gerade „in“ und ein besseres Geschäft als das jetzt, hätte Viessmann nicht machen können.
In der Solarindustrie ist auch kein Geld zu machen. Es gibt unzählige Anbieter auf dem Markt, die alle praktisch das gleiche Produkt anbieten und nur über den Preis ihren Marktanteil vergrößern können. Ich warte da noch auf Werbeslogans ala „Unser Balkonkraftwerk macht ihren Toast knuspriger“.
Das gleiche Schicksal wird die Wärmepumpen-Industrie in 3 – 5 Jahren ereilen
Bei Solar war Deutschland weltweit führend. Haben wir alles nach China abgegeben, dadurch weniger Know How hierzulande und Abhängigkeit geschaffen. Dafür Preise gefallen.
Dasselbe wird Wärmepumpen betreffen, werden bald mit billigen Teilen überschwemmt.
Indirekte Entlassungen wird es ab sofort geben, nämlich dadurch, dass bei Pensionierung etc. einfach keine neuen Leute eingestellt werden. Da braucht es in drei Jahren dann gar nicht mehr so viele Entlassungen.
Ich kann es nicht verstehen, gerade der Bereich mit dem größten Wachstum ( Wärmepumpen, Lüftungsanlagen ) aktuell und auch in Zukunft wird verkauft, gerade den würde ich als Unternehmen ja gerade nicht verkaufen, sondern mich eher von anderen Bereichen trenne, die keine große Zukunft mehr haben ( z.B. Gas-/Ölheizungen etc. )
Hä? Die Wärmepumpen kommen super billig aus China. Viessmann kann preislich damit niemals konkurieren. Die haben gerade rechtzeitig alles verkauft, bevor sie insolvent gehen müssen.
Vielleicht trenne ich mich jetzt gerade noch rechtzeitig von diesem Geschäftsfeld bevor die Konkurrenz aus dem Ausland in Deutschland richtig Fuß fasst. Andere Marken bauen auch gute Wärmepumpen (vielleicht sogar bessere und mit kürzeren Lieferzeiten).
In anderen Ländern wird schon viel länger auf Wärmepumpen gesesetzt. In Deutschland hat man sich lange inkl. der deutschen Hersteller auf Öl- und Gasheizungen ausgeruht.
Oder man verkauft eine Sparte, die zurzeit hoch im Kurs steht, bevor weitere Konkurrenz in den Markt drängt.
Mich erinnern es an die Linde Kältetechnik Sparte. Die wurde auch von Carrier gekauft. Das Ende vom Lied : Standort geschlossen und ab mit der Produktion ins Ausland.
Ging mit Linde Gas bei uns nicht anders, der Standort wurde vor Jahren bereits aufgegeben. Da ist heute ne Behörde drin und Linde aus der Stadt verschwunden.
Das selbe wir den Standorten von Viessmann genauso blühen – 3 Jahre sind schnell vorbei und ausreichend Zeit, das KnowHow abzuziehen und in die eigenen Produkte einfließen lassen und den Laden zu machen.
Oder anders gesagt, so schafft man sich einen Kokurrenten vom Hals.
Naja, fairerweise sollte man allerdings auch anmerken, dass der Konkurrent dieser Übernahme zugestimmt hat. Finde ich jetzt auch nicht so tragisch, mit dem Standort Deutschland würde Viessmann über kurz oder lang in diesem wachsenden Sektor eher nicht konkurrenzfähig sein. Warum also nicht die Kohle mitnehmen (und dann evtl. anders investieren, wobei ich nicht weiß wie da die Pläne aussehen)?
Amerikanische Heuschrecke
Ich denke der Familie ist der Stress und die Verantwortung/Risioko für die physischen Standorte zu hoch.
Daher wird ja auch nur die verkauft. Die Holding der Investment Bereich wird ja behalten.
Den „Kapitalbedarf“ hätte man auch anders aber stressiger decken können.
Um langfristig überleben zu können muss die Produktion ja aus Deutschland raus. Hier gibt es zu viel Rechte und Kosten für Mitarbeiter.
Widerspricht aber dem, das Viessmann angekündigt hat, die verbleibende Bereich massiv ausbauen zu wollen – ich frag mich nur, wo so viel Wachstum möglich ist wie gerade im Wärmepumpen und Klimabereich.
Zudem haben andere deutsche Hersteller angekündigt, ihre Wärmepumpenbereich massiv auszubauen. Die deutschen Hersteller haben einen riesen Vorteil – Zugang zu den Installationsbetriebe für Aufbau und Wartung, bei Viessmann geht der jetzt zu Carrier über und die Chinesen können bei uns kaum Fuß damit.
Die wenigsten Leute sind in der Lage, eine Wärmepumpe selber zu installieren, geweige den ordentlich zu dimensionieren und am Ende zu warten.
Bekannter von leitet einen großen Installationsbetrieb, dei bauen zu 80% Viessmann-Anlage ein und die restlichen 20% von einem anderen deutschen Hersteller und die werden einen Teufel tun, sich einen Asiatischen Hersteller ans Bein zu binden.
Wer braucht schon eine Klima-Industrie in Deutschland. Das hat sicher keine Zukunft. Wie Solar.
Aber die Grünen wollen Deutschland deindustralisieren111!!1
Wieso „aber“?
Biden sagt: Wir brauchen Geld, am besten machen wir das so, dass ihr ein Gesetz erlasst das nur noch Wärmepumpen eingebaut werden dürfen und wir kaufen das Sahnestück in DE. Als nächstes werden die bösen Wärmepumpen aus China in DE verboten. Alles sehr clever eingefädelt.
Was nen Quatsch. BOSCH und Vaillant sind die Sahnestücke. Viessmann hat einfach nur von der Hohen Nachfrage partizipiert.
Weil so ein Deal ja auch mal eben übers Wochenende eingefädelt wird…
Gott wirf Hirn…
Finde es auch traurig dass so etwas immer wieder passiert….
Die Gier der bisherigen „Familienbetriebe“ ist dann doch zu groß um ein Fortbestehen als Familienbetrieb weiter zu führen.
Wolfgang Grupp von Trigema sollte ein Vorbild für so manch Geschäftsführer sein.
Absolut
Wolfgang Grupp ist für mich der einzig wahre Firmeninhaber überhaupt – klare Haltung, klare Worte, klare Strukturen und lässt sich von niemanden reinreden und macht sich von niemanden abhängig ( Banken, Investoren etc. ) und damit fährt er verdammt gut schon seit zig Jahren.
… und ist mit wesentlich größeren Unternehmen in vollkommen anderen Branchen überhaupt nicht sinnvoll vergleichbar.
Und wenn man doch mal den Vergleich anstellt, merkt man gleich, dass die Situation von Trigema kaum auf Viessmann oder andere übertragbar ist: Viessmann hat etwa Zwölf mal so viele Mitarbeiter:innen und setzt 35 mal so viel Geld um. Trigema verkauft nur in Deutschland, Viessmann ist schon durch Produktions- und Vertriebsgesellschaften in mehr als 30 Ländern vertreten. Klar muss sich jemand, der (vereinfacht gesagt) nur Shirts in Deutschland verkauft weniger reinreden lassen, als jemand, der weltweit Heiz- und Kühltechnik verkauft.
Gebt mir 12 Milliarden Euro und ich verkaufe meine Seele an den Teufel.
Wobei der Vissmann-Käufer sicher preiswerter WP anbieten kann und gerade die jetzt schimpfenden Eigentümer davon profitieren.
nach Kuka geht der Ausverkauf weiter, wenn in ein paar Jahren die Bestandsgarantien auslaufen werDen wir sehen…
Deutsche, grüne Politik für US-Gewinne. Bravo!
Deutschland schafft sich ab. . das geht nun RuckZuck mit Habeck & Co.
Und wir zahlen nicht nur die (dann amerikanische) Wärmepumpe an die USA, sondern auch die Subvention mit unseren Steuergeldern, die dann auch noch in die USA wandern.
Und die USA zahlt der letzten Generation den Sekundenkleber, damit wir ordentlich Gas geben damit. .
Das beste Deutschland, dass es je gab, .
„Deutschland schafft sich ab“?? Weil ein weltweit aufgestelltes Unternehmen aus Deutschland einen (wesentlichen) Teil seine Geschäfts an ein anderes weltweit aufgestelltes Unternehmen (nicht aus Deutschland) verkauft?????
Was da zudem „die USA“, „Habeck & Co.“ und „die letzte Generation“ mit zu tun haben sollen, ergibt irgendwie noch nicht so richtig Sinn. Aber eventuell magst du das ja noch erklären (sodass der wirre Kram, den du bisher geschrieben hast, evtl. noch Sinn ergibt)?
Die Amerikaner wittern eine Goldgrube. Viessmann kaufen, sofort die Produktion von Öl und Gasheizungen, sowie die für deren Ersatzteile einstellen, um die Nachfrage nach Wärmepumpen zu erhöhen und dann kräftig rauf mit den Preisen für Wärmepumpen. Habeck hat zwar alles falsch gemacht, feiert jetzt aber noch die Übernahme und subventioniert den Kauf von Wärmepumpen mit Geld welches er nicht hat. Der Mann ist ein wahres Genie.
Was konkret soll denn der Bundeswirtschaftsminister falsch gemacht haben? Sollte er deiner Meinung nach von Tür zu Tür ziehen und darum bitten, dass deutsche Unternehmen nicht verkaufen bzw gekauft werden?
Natürlich. Er muss Sozialismus einführen. Dann kann der Staat privatwirtschaftlichen Unternehmen vorschreiben, was sie zu tun haben.