Verschwundene Musik: Apple äußert sich zu iTunes-Bug

apple music artikel logo itunesIn der letzten Woche machten Berichte die Runde, dass ein Nutzer auf wundersame Weise seine von iTunes verwaltete Musik verloren hätte. Das große Problem bei solchen Berichten ist immer: man kann schlecht nachvollziehen, was der Nutzer so machte – und wenn es sich um einen Software-Bug handelt, ist dieser auch nicht immer nachvollziehbar. Normalerweise ist es so, dass keine Software meine Musik löschen sollte – es sei denn, ich erlaube es ihr explizit. Nun ist es aber angeblich so, dass ein Fehler in iTunes in Verbindung mit Apple Music dafür sorgen kann, dass Musikdateien beim Nutzer verschwinden. Laut Apple tritt das Problem nur bei einer extrem kleinen Anzahl von Nutzern auf, ist aber von Apple genau unter die Lupe genommen worden. Das Problem als solches habe man nicht nachstellen können, man werde aber mit einem iTunes-Update in der kommenden Woche dafür sorgen, dass weitere Sicherungsfunktionen in iTunes einfließen.

apple music android nexus

Gegenüber dem US-Blog iMore kommuniziert man wie folgt:

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In an extremely small number of cases users have reported that music files saved on their computer were removed without their permission. We’re taking these reports seriously as we know how important music is to our customers and our teams are focused on identifying the cause. We have not been able to reproduce this issue, however, we’re releasing an update to iTunes early next week which includes additional safeguards. If a user experiences this issue they should contact AppleCare.

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Das Problem ist halt, dass es manchmal nicht so einfach ist, wie von Apple gedacht. Man hat heutzutage vielleicht nicht nur eine Library, sondern eben welcher auf dem Mac oder dem MacBook. Habe ich meine primäre Library angelegt in Verbindung mit Apple Music, dann wird meine Musik auf Wunsch mit der Cloud abgeglichen. Ich muss nicht alles hochladen, das Ganze wird gematched und ist so flott auf Rechner 2 abrufbar, da dann auf Bestände auf Apples Servern zurückgegriffen wird. Diese Inhalte sind meines Wissens DRM-geschützt.

Für mich persönlich: diese ganzen Verwaltungsgeschichten sind der Grund, warum ich seit gefühlten 100 Jahren in vielen Sachen klassisch unterwegs bin. Ich nutze keinerlei Libraries, nirgendwo. Und wenn dies Voraussetzung ist, dann habe ich dennoch ein Backup meines klassischen Datenbestands (eben wenn solche Dinge oder ein Plattencrash passieren). Ich habe meine Musik in Ordnern. Alben, Mixe, Singles – und so weiter. So wie ich meine Fotos in Ordnern habe. Oder meine Dokumente. Da lasse ich keine Software ran, die mir irgendwas umsortiert, nur weil sie es für ihre Verwaltung braucht.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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13 Kommentare

  1. Library -> Libraries

  2. in englisch steht da „were not able to“ übersetzt wurde mit nicht wollen, heisst aber dass sie es nicht reproduzieren konnten.

  3. Exakt so handhabe ich das auch. Musik und Fotos schön in klassischen Ordnern und fertig. Dann kann ich auch von heute auf morgen von einem Macbook auf ein Windows Notebook, oder Linux oder was auch immer wechseln und habe exakt null Probleme. Mein Vertrauen in die ganzen Musik/Foto Verwaltungsprogramme mit eigenen Datenbanken ist sehr begrenzt.

  4. Es gibt Gründe, warum ich keine Musik und Filme mehr besitzen möchte:
    1. Kann ich sie so nicht verlieren (hab mir selbst in meinem kurzen leben schon die ein oder andere library gelöscht)
    2. Entdecke ich so tolle und neue Musik ohne mich damit zu beschäftigen
    3. Bis die ganzen MP3’s richtig getagt sind vergehen Monate. Bähh

    Ich mag Streaming und CDs sind doof 🙂

  5. 1. Gerade bei Streaming ist die Musik ganz schnell weg, wenn wieder mal ein Anbieter dicht macht.
    2. Backups macht man sowieso, da flutscht die Musik mit rein.
    3. Wenn man CDs kauft und rippt, dann hat man sozusagen das Originalmedium als Backup.
    4. Ich habe ebenfalls meinen Musik, Fotos etc in Ordnern, und es spricht überhaupt nichts dagegen, diese Ordner usätzlich in die Cloud zu synchronisieren, z.B. Musik zu Ampache oder Apple, Bilder zu Google Fotos.

    Ich habe durch die Einstelung von iPhoto gerade meine seit Jahren liebevoll sortierte Ordnung in meinen Fotos verloren — aber dadurch, dass ich ausserdem eine saubere Ordnerstruktur hatte und z.B. GPS in die Dateien reingetaggt hatte, habe ich wenigstens meine Dateien und Sortierung behalten, „nur“ die Gesichterzuordnung und die Bewertungen sind weg. So bin ich nicht gezwungen, in das Programm „Fotos“ zu wechseln, das ich extrem Scheisse finde.

    Wenn ich mal „den vermutlich Älteren“ raushängen lassen darf: 🙂
    Es geht nicht nur darum, immer was cooles neues zu entdecken. Irgendwann kommt man auch mal wieder auf den Trichter, die Musik und Filme seiner Jugend konsumieren zu wollen, und da sieht es teilweise extrem schlimm aus. Ja, Nena gibt’s noch, aber schon bei Punk oder Liedermachern ist’s düster.

    Wollte gerade die Kinderserie „Wind in den Weiden“ für meine Tochter besorgen (alte BBC-Version, nicht Disney oder Japan-Anime) und stelle fest, dass die zwei DVDs nur für weit über 100 Euro zu haben sind. Da gibt’s halt irgendein Lizenzierungsscheiss, und weg ist der Film vom Markt.

  6. Da ich auch 2 Android-Tablets habe, habe ich zusätzlich meine Musik zu Google Music und meine Fotos zu Google Fotos hochgeladen, damit ich Musik und Fotos auch auf den Tablets zur Verfügung habe. Somit habe ich jeweils ein zusätzliches Backup bei Google. Dass beide Dienste (Apple und Google) meine Mediatheken zerschiessen, ist wohl eher unwahrscheinlich.
    Ich setze voll auf die Cloud-Dienste und streame nur noch, das spart Speicherplatz auf meinen Geräten.

  7. @PaulPen @cashy
    So leid es mir tut, vorher war es richtig. Die englische Pluralbildung wird bei englischen Lehnwörtern im Deutschen genauso wenig übernommen wie das Apostroph im Genitiv: Gar nicht. Es bleibt bei der deutschen Pluralbildung mit -s.

    Siehe dazu auch http://m.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/a-250522.html

  8. > „Ich muss nicht alles hochladen, das Ganze wird gematched und ist so flott auf Rechner 2 abrufbar, da dann auf Bestände auf Apples Servern zurückgegriffen wird. Diese Inhalte sind meines Wissens DRM-geschützt.“

    Mit Apple Music und iCloud Music Library sind Downloads und Streams auf andere Geräte DRM-geschützt.
    Mit iTunes Match ist alles ohne DRM.
    In beiden Fällen wird die originale Bibliothek nicht angetastet. Ausser man ist von diesem Bug betroffen. Dann muss das Backup herhalten.

    Bei mir sind Musik, Fotos, etc auch alles in Ordnern. Ich nutze trotzdem Apps wie iTunes oder Streaming-Dienste. Apps wie iTunes, Fotos, Aperture, iPhoto etc kann man seit jeher so einstellen dass die Dateien nicht angetastet werden.

  9. Ich synchronisiere auch nichts davon. Liegt alles auf dem NAS und wird daheim entsprechend bei Bedarf auf beliebige Wiedergabegeräte gestreamt. Will ich was davon irgendwo außer Haus konsumieren Idee präsentieren, kommt’s auf’s Smartphone oder USB Stick, parallel dazu den Chrome Cast eingesteckt.
    Vor geraumer Zeit habe ich Fotos noch bei Google kostenlos hochgeladen, um zumindest überhaupt ein Backup zu haben, sollte dem NAS oder den Backup-HDDs was zustoßen.
    Da Google bei Fotos für mich aber immer unübersichtlicher geworden ist, habe ich das wieder eingestellt.
    Hat bisher immer alles funktioniert.
    Und ich kann selbst bestimmen, wie ich was sortiere: In Ordnern nach meinem Schema.

  10. napfekarl says:

    Naja, ein Filesystem ist doch auch eine „Library“ und wird vom Betriebssystem verwaltet. Auch hier kann sich ein Bug einschleichen. Ordner anlegen ist etwas für „Ewig-Gestrige“. Am besten dann noch Files manuell auf’s Smartphone ziehen, anstatt diesen Aufwand beispielsweise Smart-Playlists oder Favoriten zu überlassen. Das Leben könnte zu einfach sein…

  11. Ich habe in über 30 Jahren noch nie Daten wegen eines Filesystems verloren. Sehr wohl aber ziemlich viele Dateien durch Fehler in Cloud-Sync-Software. Die Komplexität ist überhaupt nicht vergleichbar.

    Filesystem rules. 😉

  12. @napfekarl:
    „Naja, ein Filesystem ist doch auch eine „Library“ und wird vom Betriebssystem verwaltet. Auch hier kann sich ein Bug einschleichen.“
    Ist mir letztes Jahr passiert, Datenfestplatte gab den Geist auf. Neue Platte geordert, wurde zwei Tage später geliefert, eingebaut und dann locker aus dem Handgelenk das Backup von der externen Platte eingespielt. Fazit: Alles wieder da, so wie ich es hatte.

    Mach das mal, wenn du alles in der Cloud etc. liegen hast und z.B. der Anbieter hops geht oder sich so ein Bug wie bei iTunes einschleicht. Viel Spaß dabei.

    „Am besten dann noch Files manuell auf’s Smartphone ziehen,“
    MyPhoneExplorer-Client auf dem Telefon und dem PC starten, Telefon und PC quatschen sich per WLAN zusammen und dann kopiere ich die Datei.
    Was daran kompliziert sein soll…

    „anstatt diesen Aufwand beispielsweise Smart-Playlists oder Favoriten zu überlassen.“
    Smart-Playlists sind Schwachsinn. Ich will mir selbst aussuchen, was ich jetzt grade hören will, anstatt mir von irgendeinem Algorithmus sagen zu lassen, was ich hören soll.
    Favoriten sind genauso Schwachsinn, da ich nicht immer dieselben Lieder hören möchte, schließlich hab ich ne selbst gerippte CD-Sammlung von über 250 CDs am Rechner.

    Für diejenigen, die immer nur dieselben Lieder hören wollen, gibts übrigens ne noch viel einfachere Lösung: Radio einschalten und einen beliebigen Popsender einstellen, da wiederholt sich das Zeug teilweise im 45-Minuten-Takt, und man braucht nicht mal was einzustellen (außer den Sender am Radio).

    > Das Leben könnte zu einfach sein…
    Meine Musiksammlung befindet sich auf einer eigenen Partition namens „Audio“, darauf sind Ordner mit den Namen der Interpreten, diese behalten Unterordner mit den Albumnamen und einem zusätzlichen Ordner namens „00-Misc“ (00-“ deswegen, damit er ganz am Anfang steht) für Cover-Versionen und anderes Zeug, das sich nicht auf irgendeinem Album befindet.

    Dafür ist nicht einmal die Installation eines Programms notwendig (außer einem Player natürlich, in meinem Fall AIMP). Sprich: Da sind iTunes oder jede Cloud aufwendiger, abgesehen davon, dass meine Daten dann irgendwo liegen, wo ich keine Kontrolle drüber habe, sondern jemand Fremden auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bin.

    Dasselbe Konzept funktioniert bei mir übrigens auch schon seit Jahren problemlos mit Bildern und Textdokumenten.
    Die einzige (und wichtigste) Regel dabei ist: Das Ordnungssystem darf nicht mehr als drei Ebenen haben (also: Partition-Ordner-Unterordner), sonst verzettelt man sich zu leicht.
    Wenn man eine vierte Ebene braucht, hat man bei der Sortierung zu komplex gedacht; dann ist es sinnvoller, die Benennung der betroffenen Ordner entsprechend zu ändern (also z.B. „AlbumXY“ für die Studioversion“ und „AlbumXY – 19XX-Ort“ für einen Livemitschnitt).

    Sachen wie iTunes und Clouds gaukeln nur EInfachheit vor, in WIrklichkeit machen sie die Sache um ein vielfaches komplizierter.
    Denn einerseits muss die Internetverbindung stehen (mit entsprechender Bandbreite, wenn z.B. nebenher der Browser werkelt) und andererseits das schon grundsätzlich recht komplexe System „Computer+Betriebssystem“ um eine zusätzliche Komponente erweitert werden – und je mehr Teile ein System hat, desto fehleranfälliger ist es.

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