US-Firmen fordern landesweite Akzeptanz gleichgeschlechtlicher Ehen

Es gibt Dinge, über die kann man sich in der heutigen, angeblichen aufgeschlossenen Welt nur wundern. So auch die Diskussion über gleichgeschlechtliche Beziehungen. Während sich in den letzten Jahren sicher viel in dieser Richtung getan hat, gibt es immer noch Menschen, die die sexuelle Orientierung des anderen wertend beurteilen. Die Politik ist da schon einen Schritt weiter, erlaubt vielerorts gleichgeschlechtliche Ehen. Vielerorts ist aber nicht überall, in den USA ist die gleichgeschlechtliche Ehe in 36 Bundesstaaten und Washington D.C erlaubt. Nun setzen sich rund 380 US-Firmen dafür ein, dass dies künftig in allen Staaten der Fall ist. Eine Liste mit allen Firmen findet Ihr in diesem PDF-Dokument (ab Seite 17).


Dabei handelt es sich nicht nur um kleine Firmen, auch Größen aus den verschiedensten Bereichen, von Amazon bis Zynga sind mit von der Partie. Die Firmen sehe die unterschiedliche Gesetzgebung als Problem, da es ihnen so schwieriger gemacht wird, sich Talente zu schnappen. In einem Staat erlaubt, im nächsten nicht, so fällt es Unternehmen schwer, Vorteile für Menschen zu finden, die nicht heiraten dürfen. Während die großen Firmen heute zum Glück nicht mehr darauf achten, welche Vorlieben ein Mitarbeiter hat, sondern einfach nur danach gehen, ob jemand das Potential hat, ein Unternehmen weiter zu bringen, sieht es eben in der Gesellschaft und in der Gesetzgebung noch nicht so einfach aus.

Die von den Firmen geforderte landesweit einheitliche Regelung ist an den Supreme Court gerichtet, der sich der Sache ab April im Rahmen eines aktuellen Falls annehmen wird. Während die Firmen zwar die geschäftliche Seite des Ganzen anführen, wäre dies auch ein Schritt in Richtung Menschlichkeit. Immer wieder traurig, dass es solcher Aktionen bedarf, um etwas durchzusetzen, was nach logischem Menschenverstand eigentlich gar kein Thema sein sollte. Aber wie sehr sich auch die Gesellschaft noch nicht mit dem Gedanken anfreunden kann – man denke nur einmal an Homosexuelle im Profi-Fußball – sieht man immer wieder und das ist das eigentliche Problem. Da hilft dann auch kein Gesetz, das alle Ehen zwischen Menschen gleich behandelt. Aber ein guter Schritt wäre es dennoch, gerade in einem Land, welches sich gerne als das Land der Freiheit präsentiert.

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36 Kommentare

  1. Ob das bei den Rechtsradikalen und Fundi Christen gut an kommt ?
    Das sind ja nicht gerade wenige auch in der breiten Bevölkerung.
    Wenn man aus den großen Metropolen raus ist ist ja ganz schnell Schluss mit Weltoffenheit und Toleranz (ist ja in Deutschland abgeschwächt nicht viel anders).

  2. Nun ja … Demokratie 2.0? Nur weil Apple &Co. was fordern, muss das so durchgesetzt werden? Mal unabhängig von dem konkreten Anlass, ich hoffe, dass das niemals so kommen wird. Politische Entscheidungen gehören durch Wahlen & Abstimmungen entschieden und nicht durch Lobbyarbeit von Firmen. Was hier passiert, ist Demokratie in die Tonne zu treten. Wie gesagt, dass ist völlig unabhängig zu der Forderungen, die man gut oder schlecht finden kann.

  3. die USA sollte erst einmal an der Akzeptanz von Schwarzen arbeiten, da haben sie noch ein grosses Problem!

  4. Seh ich wie @oliver, ist nicht Sache der Firmen, geht die nichts an. Hat ein Geschmäckle mit Lobbyismus.

    Die Firmen fordern das doch nicht aus Gutmenschentum heraus, muss also irgendwo doch wieder irgendwie um Geld gehen, kanns mir jedenfalls schlecht anders vorstellen.

  5. Bravo, dass ihr darüber berichtet!
    Ich warte schon auf die Kommentare hier von christlich oder sonstwie verbrämten Typen wie dem Lügenpriester und sage: Weiter so!

  6. MobiusOne says:

    Sehe ich genauso, aber wenn es um das Thema Menschenrechte geht, finde ich nicht das die Bevölkerung darüber entscheiden darf. Es gibt/gab genug Staaten die die Ehe durch einen Volksentscheid verboten haben/hatten, ich finde nicht das dies nicht rechtens ist.

    @ted: Ich glaube eher das die Amis an mehreren Fronten arbeiten müssten als nur an einer.

  7. Wolfgang D. says:

    Die Unternehmen sollten doch wissen, dass nicht alles erlaubt oder erwünscht ist, obwohl es geht. Im übrigen stimme ich @ted zu.

  8. Der Artikel stellt es so dar, als wenn Deutschland hier weiter waere als die USA. Der Gegenteil ist der Fall. Immerhin erlauben viele US-Bundesstaaten bereits eine Homo-Ehe. In Deutschland gibts nur eingetragene Partnerschaften.

  9. Francoise says:

    Argh … wenn Computer-affine Blogger sich an komplexe Themen wagen …
    Gleichgeschlechtliche Ehe und gleichgeschlechtliche Beziehung ist glaube ich etwas vollkommen anderes.
    Beziehungen sind tatsächlich vollkommen die Sache der beiden beteiligten Menschen – wie und weshalb die zusammen sind und eine freiwillige Übereinkunft zum Zusammenleben gefunden haben, geht niemanden an … „moralische“ Bedenken haben in Politik und Gesetz nichts zu suchen, weil sie individuell und nicht kollektivierbar sind.

    Die FÖRDERUNG eines bestimmten Zusammenlebens (Ehe) durch Steuern – also durch Geld, daß Menschen per Zwang unter Androhung von Freiheitsentzug entzogen wird – ist etwas vollkommen anderes. Ab dem Punkt ist die eigentlich persönliche Entscheidung (schwul zu leben) plötzlich eine kollektive, weil es Gelder unbeteiligter Parteien angeht.
    Versucht hier nicht ein „böser, evangelikaner Ami“ Thema daraus zu machen – denn ab dem Punkt ist der Einwand natürlich ein völlig anderer als der reine moralische Ansatz. Und die Argumentation wird sehr, sehr viel komplexer.

  10. @Francoise: Eine Zweckehe ist (nicht nur) in Deutschland verboten. Dementsprechend ist es vom Staat vorgesehen, dass seine Bürger aus Liebe heiraten sollen. Homosexuelle Liebe wiederum ist meiner Meinung nach ausdrücklich nicht weniger Wert als heterosexuelle.
    Inwiefern es dem Staat außerdem zusteht, nur das Zusammenleben zwischen Mann und Frau zu „fördern“, sehe ich auch nicht ein. Warum ist nur das förderungswürdig? Die Kinder können hier kein Argument sein, man wird weder zwangsgeschieden noch muss man die Steuervorteile zurückzahlen, wenn man am Ende der körperlichen Fruchtbarkeit in einer Ehe keine Kinder bekommen hat. Wenn es um Kinderförderung ginge, wäre das erstens ziemlich inkonsequent und zweitens kommt es deutlich häufiger vor, dass ein Ehepaar keine Kinder bekommt, als dass zwei Homosexuelle eine Lebenspartnerschaft eingehen, also auch ineffektiv.

    Ich muss dir aber nochmal grundsätzlich widersprechen: Selbstverständlich haben moralische Bedenken etwas in der Politik zu suchen, immerhin haben wir uns vor Jahrhunderten gesellschaftlich geeinigt, dass Mord unmoralisch ist und es ist gut, dass das auch in Gesetze gegossen wird. Gesetze haben den Auftrag, dass was eine Gesellschaft als Unrecht begreift, in Worte zu fassen und zu sanktionieren. Und bei uns haben sich im Laufe der Jahre dabei Rechtsstaat und universelle Menschenrechte herausgerarbeitet. Das alles ist kollektivierte Moral, oder nicht?

    Und dass „homosexuelle Beziehungen“ etwas rein privates sein sollten, sehe ich auch nicht so. Heterosexuelle Beziehungen sind auch nicht privat, sie finden ständig in der Öffentlichkeit statt. Sei es durch spazierende Paare im Park, Händchen halten im Café oder sonst irgendwo, wo man als Paar auftritt. Und oft erleben unsere homosexuellen Mitbürger in diesen Situationen nach wie vor, dass man schräg angeschaut oder sogar verbal oder körperlich deswegen angegriffen wird. In Deutschland sind Beziehungen in der Regel nicht privat, sonst würden sich alle Paare nur in ihren eigenen vier Wänden als Liebespaar verhalten.

  11. Christian says:

    Mal kurz zum Thema, dass die Amerikaner noch an so vielen Fronten arbeiten müssen und sich Gedanken darüber machen müssen, wie sie mit Schwarzen umgehen: Gerade erst gestern Abend hat ein brauner Mob versucht ein Flüchtlingsheim in Freital zu stürmen.
    http://www.tagesspiegel.de/politik/attacken-und-proteste-in-gera-freital-hoyerswerda-neonazis-und-besorgte-buerger-gegen-fluechtlingsheime/11472054.html

    Ich glaube, dass wir gerade aktuell recht wenig Anlass dazu haben uns über andere Länder moralisch zu erheben.

  12. Die linken Nazis und ihr neuer Mensch. Die werden aus der Geschichte nie schlau. Einem Christen ist es sowieso gleich, was die Gottlosen treiben. Viel Gedöns um nichts. Schade, dass die linken Ideologen auch ihre eigenen Kinder sexuell verheizen, da sieht man wie menschenlieb sie wirklich sind. Es wird kommen wie mit den rechten Nazi-Nachkommen, man wird euch in 30-40 Jahren genauso verdammen wie man die rechten Nazis verdammt hat. Aus der Geschichte lernen war aber noch die eine Stärke von linken wie rechten Nazis.

  13. @niemans: was labersch du? 😉

  14. @niemans: Als Kind zu heiß gebadet worden?

  15. Christian says:

    @niemans: 6 Millionen Menschen vergasen, einen Krieg mit dutzenden Millionen Toten anfangen hier, die Ehe für sich liebende Menschen öffnen dort. Schon klar, fast das gleiche.

  16. Ja natürlich ist das Lobbyarbeit. Wie das jeder Verband, jedes Unternehmen macht. Wer glaubt die Politik würde Gesetze schreiben, lebt nun wirklich auf dem Mond.
    Wir haben immer mehr eine Lobbydemokratie.

  17. Klar, das ist euer Blog, drum ist dies nur eine bitte:
    Haltet diesen mist doch bitte hier raus, das ist doch ein Technikblog!
    Mich nervt diese dauer24stunden Meinungsmache in allen Medien. Propaganda vom feinsten wenn einem das Thema so ziemlich egal ist.

  18. @Markus

    Seit wann sind Menschenrechte Mist? Etwa weil es um Gleichgeschlechtliche Ehen geht ist es Mist oder was ist dein Grund des bemängelns? Die Welt besteht nun mal nicht aus Schwarz und Weiß. Dir mag das Thema vielleicht egal sein aber betroffenen ist es sicherlich nicht egal.

    Menschenrechte hören nicht bei der sexuellen Identität auf. Und das ist auch gut so. Jeder soll so leben dürfen wie er es mag. Solange dabei geltende Gesetze geachtet werden ist doch Wurst wer wen liebt oder nicht.

    Homosexuelle sind auch Menschen mit Gefühlen.

  19. Wolfgang D. says:

    @XYZ1
    Dass du poppen kannst, wen du lustig bist, ist ganz sicher kein Menschenrecht. Aber da sieht man wieder, wie Beliebigkeit fortschreitet. Heute gleichgeschlechtlich, und morgen liebe ich meinen Kanarienvogel ganz doll. Und übermorgen…

    Wenn eine Kirche den Sinn der Ehe nur zwischen unterschiedlichen Geschlechtern für richtig hält, nennt sich das Konsequenz. Zumindest unserer Staat ist an so eine Ansicht nicht gebunden, aber verwechsel das doch bitte nicht mit Grundrechten.

  20. michael_cgn says:

    Es ist gut, dass du hier auch über solche Themen berichte! Dafür ein großes Danke!

    Gerade viele Kommentare hier zeigen, wie weit wir noch von einer aufgeschlossenen Gesellschaft entfernt sind und das sich Einige darüber aufregen, wenn ihnen ein mehr an Freiheit gegeben wird. Und oft nenen sich diese Leute auch noch Freigeister – wie albern.

    Alle Menschen sind frei und gleich an Rechten geborgen. Das ist auch der Grundsatz, mit dem ich meine Kinder erzogen habe!

    Wem das nicht passt:
    es gibt ja den islamischen Staat im Irak, Nordkorea oder Russland, dann geht halt dort hin.

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