Umsonst geht nicht immer: über Kostenlosmentalität, Musik und andere Dienste
Kurz vor drei Uhr morgens. Ich schlief nicht einmal zwei Stunden. Der Regen prasselt an das Fenster, spielt eine Melodie. 1000 Gedanken über die vielen Themen der letzten Tage. Grooveshark. Gema. Musik. Onlinedienste generell. Ich versuche gar nicht erst einzuschlafen. Ich stehe auf und mache das, was für mich nicht nur Beruf, Hobby oder Therapie ist – sondern eine Berufung: bloggen. Meine Gedanken mit euch teilen. Es geht um Musik und andere Onlinedienste. Wem mein Geschreibe zu lang ist (tl;dr) der schaut nach ganz unten.
Das Internet bietet uns so viel. Digitale Güter. Kostenlos. Unendlich zu vervielfältigen. Wenn ich will, bekomme ich fast jede Software, jeden Film & alles an Musik kostenlos. Alles eine Sache der Bequemlichkeit. Und der Legalität. Ich kopierte bereits früh Musik. Von Schallplatten. Aus dem Radio. Meine Liebe zur Musik fing bereits als kleines Kind an.
Ich fand zuhause Schallplatten die ich hörte. Ätzenden Kram wie Codo von Döf (1983) oder gar richtig geilen 80er-Kram wie I like Chopin von Gazebo oder Ti Sento von Matia Bazar. Ebenfalls von 1983. Ich war 6 und hatte früh Musik für mich entdeckt. Bis zu meiner ersten Schallplatte vom eigenen Geld sollte es aber noch dauern, bis dahin langten mir Platten meines Onkels, der gerade mal 8 Jahre älter als ich war und massig Geld in die Musikindustrie pumpte und mit daran Schuld trägt, wie sich mein Musikgeschmack entwickelte.
Meine erste Schallplatte war – unglaublich aber wahr – der Ghostbusters-Soundtrack, weil ich mich während des Films in den Song Hot Night von Laura Branigan verliebte. Die Schallplatte kaufte ich mir aber wesentlich später, als der Film im TV lief. Muss 1988 oder 1989 gewesen sein. Kurz darauf kaufte ich mir dann auch noch die Single von Bobby Brown zum zweiten Ghostbusters-Film. On our own. Mein Gott, hat mich dieser Song geprägt.
Ja, da war ich dann voll drin in der Schiene. Es folgte Lambada von Kaoma und mein absoluter Bis-heute-Ohrwurm: Killer von Adamski (mit Seal). Von da an gab ich viel, viel Geld für meine Hobbys aus. Fussball, Partys und Musik. Ich kaufte Platten am laufenden Meter, die sich im Laufe der Jahre in CDs verwandelten. Ja, natürlich konnte man damals den Kram auch von Freunden kopieren oder sich aus dem Radio aufnehmen, alternativ bei Kombi Verstärker <-> TV <-> Tapedeck den Kram von MTV oder VIVA (ab 1993) aufnehmen. Hätte man alles machen können. Habe ich auch. Aber ich kaufte auch ohne Ende Musik.
Weil es nichts geileres gab, als eine geile Scheibe abzuspielen. Die Maxi von Last Train to Trancentral (KLF) oder auch die Maxi von Enigma. Sadness. Ich gab Tausende Mark aus. Sicherlich. Ich weiss gar nicht mehr, was eine Single (CD) damals kostete. 7 oder 8 Mark? Oder waren es schon 9,99 Mark?
Musik ist Teil eines jeden Lebens. Du hörst in so vielen Lebenssituationen Musik. Glaube mir, du wirst jeden noch so unscheinbaren Titel, den du bei prägenden Erlebnissen hörtest, später lieben. Diese Songs begleiten dich immer. Du wirst dich nicht an ihnen satt hören können. Alle Songs gesammelt werden zum Soundtrack deines Lebens.
Dann kam das Internet. Und MP3. Die Zeit, in der WinAmp noch was kostete. Ich nahm Musik hin. Mit steigenden Downloadgeschwindigkeiten stieg auch meine Sammelleidenschaft. Ich nahm, nahm und nahm. Bezahldienste damals? Nicht wirklich. Meine Dienste hießen Napster, Audiogalaxy, Kazaa & Co. Ich verlor die Kunst, die Kunst (Musik) zu schätzen.Künstler, die in der Tat sicherlich Arbeit haben, einen Song aufzunehmen nahm ich als gegeben hin. Kostenlos. Während ich früher alle gehörten Künstler irgendwie gleich entlohnte, kamen in der Internetzeit nur wenige Künstler in meine Gunst.
„Was? Der und der hat einen guten Song? Ich sauge die komplette Discographie!“ <- Na, kennt das jemand von euch? Künstler, deren Alben und DVDs ich trotzdem kaufte, weil ich sie haben wollte und vielleicht auch Konzerte besuchte. Depeche Mode. Nightwish. JBO. Onkelz. Manowar.
Das Streaming-Zeitalter begann. YouTube, Grooveshark & Co, Dienste, die mir kostenlos Medien anboten. Irgendwie gefühlt legal. Aber irgendwie doch nicht. Ich kann mir immer noch nehmen, nehmen, nehmen – doch die Quellen bleiben undurchsichtig, ich weiss nicht, ob der Künstler sein verdientes Stück am Kuchen abbekommt.
Mit aufkommenden Bezahldiensten schaute ich mir auch diese an. Last.fm. Simfy und wie sie alle heißen. Irgendwann boten alle ein Premium-Modell an. Und dann begann ich etwas zu sehen, was ich nie sehen wollte. Etwas was mich nervte. Der Aufschrei der Leute, die lange etwas kostenlos bekamen, nun aber dafür zahlen sollten. Ich musste mir an den Kopf fassen. Da bekommen Leute kostenlos Musik nach Wahl zu hören und sie reißen den Hals auf, weil es einen Dienst nicht mehr gibt? Bei kostenlos hat man gefälligst, sorry für die Ausdrucksweise, das Maul zu halten. Man bekommt etwas für lutsche. Nimm es hin oder lass es. Und wenn es was kostet und du nicht latzen willst, dann geh bitte weiter.
Nun kommt der aufmerksame Leser und sagt: „Aber du gibst doch immer Tipps, wie man kostenlos etwas nutzen kann“. Richtig. Wenn euch etwas kostenlos gegeben wird, dann nutzt es ruhig. Es ist bei Musik wie mit dem Dienst Dropbox. Die geben Speicher für lau raus. Wenn mir der kostenlose Speicher aber eines Tages nicht mehr reicht, dann muss ich in den sauren Apfel beißen. Ich muss Speicher kaufen oder mir eine andere Alternative suchen. Nehmt Kostenloses hin, wenn es euch gegeben wird. Ihr wäret bescheuert (und ich auch), wenn ihr es nicht annehmen würdet.
Ich habe auch keinen Goldesel im Keller der sich freut wenn ich sage: „hier, ich bekomme es zwar für lau, aber ich latze“. In der heutigen Zeit, in der jeder seine paar Mücken zusammen halten muss bzw. sollte, ist das nur logisch. Nur, wie bereits erwähnt: ich darf mich nicht beschweren, wenn es etwas Kostenloses nicht mehr gibt. Ich bekomme kein Recht. Keine Garantie.
Und wenn ich mehr will, dann muss ich zahlen. Will ich mehr Speicher bei Google oder Dropbox, dann muss ich zahlen.Will ich im TV in HD Fussball schauen, dann mache ich das legal via Sky. Nicht mittels eines Dienstes, den ich im Internet sehe, diesen aber zeitversetzt und mit einer Bildquali, die an Lego Stop Motion erinnert. Und wenn ich Musik will, die ich hören will – zuhause & Co, dann muss ich auch ablatzen.
Meistens sind das in Sachen Musik 10 Euro im Monat. Dafür streamt man ohne Ende. Napster, simfy, rdio, juke und vielleicht auch mal Spotify. Für die Kohle gab es früher mal gerade 3 Maxis. Heute meistens um über 10 (eher 15) Millionen Songs bei diversen Diensten. Ich brauche nicht mehr los. Probehören. Ich kann zuhause entdecken. Am PC. Am Tablet. Am Smartphone.
Nein, in Sachen Musik ist nichts perfekt gelöst. Die Fragmentation der Dienste ist unglaublich. Der eine hat dies, der andere das. Apps sehen alle gleich aus. Wir befinden uns immer noch in einem Umbruch. Sowohl was unsere menschliche Kommunikation dank Internet angeht, als auch in Sachen Diensten, Film, Medien und Co via Internet. Das ist zwar alles manchmal auf den ersten Blick sehr suboptimal, doch wir müssen uns eben das rauspicken, was für unsere Belange passt.
Wer viel Zeit und wenig Kohle hat, der wird weiterhin seine Mucke als MP3 von YouTube rippen oder direkt die Alben zerren. Ich würde es ihm nicht verübeln. Soll jeder so machen, wie er kann und will. Ich für mich habe erkannt, dass ich Kostenloses logischerweise gerne annehme, selber aber bereit bin, für digitale Dinge im Internet zu bezahlen.Obwohl ich sie kostenlos bekommen könnte. Denn es kann nichts funktionierten, wenn alle nur kostenlos illegal nehmen. Das betrifft Dienste. Musik. Kino & Co.. Unterstützt so gut ihr könnt. Besucht Konzerte. Kauft Alben. Wenn euch Free-Features nicht ausreichen – prüft, ob Premium für euch infrage kommt. Kurz vor halb 5 morgens. Der Beitrag erscheint fertig. rdio läuft. Bobby Brown singt zum vierten Mal „On our own“. Auch Enigma und Co gaben ihr Stelldichein. Ich bin dankbar für diese Musik. Für diese Dienste.
Zusammenfassung für Leute, die den langen Text nicht lesen wollen. (tl;dr – too long, don’t read): Wenn ihr Kostenloses bekommt, dann nehmt es ruhig. Ohne schlechtes Gewissen. Musik. Speicherplatz. Whatever. Aber wir haben nicht das Recht zu meckern, wenn Kostenloses eingestellt oder eingeschränkt wird. Nein, auch nicht, wenn es digital ist und ohne Aufwand zu vervielfältigen ist.
Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen Caschy. Ich bin Schüler und habe nicht das Geld viel für Musik auszugeben. Aber das was ich gebe sind die Kosten für Tickets für die Konzerte. Und natürlich Merch. Ich lebe mit der verqueren Vorstellung das dort die Künstler das meiste davon haben. Außerdem drückt Band Merch etwas aus. Marken stehen für nix, aber bei Band Merch weiß ich sofort etwas über die Person die vor mir steht.
Dankesehr für diesen Artikel. Ein weiterer Schritt wäre es nun, die besten Bezahl-Musik-Angebote für Deutschland zu vergleichen. Ich habe mich nachdem ich nach einer kurzen Spotify-Phase in der man es in Deutschland noch nutzen durfte, erst mit Simfy versucht, bin dort aber noch nicht vollends glücklich geworden und so erst bei rdio, was mir persönlich nicht so gut gefällt, und am ende bei Deezer gelandet. Deezer gefällt mir bislang am besten, auch, dass bald erscheinende Alben schon mit Erscheinungsdatum in den Künstlerlisten auftauchen (z.b. Lana Del Rey, Soap&Skin usw.). Nunja, welcher Anbieter auf längere Sicht die Nase vorne hat, wird sich zeigen. Es bleibt spannend.
Musik hat bei mir nicht den Stellenwert wie bei einigen anderen hier scheint mir. Macht nichts ich habe andere Prioritäten.
Welche Wahl habe ich denn an Serien zu kommen? Der KDG Festplattenrecorder ist ganz nett, aber ich bitte euch 320 GB? Und dann periodisch asyncs. T-Homer Entertain ist nicht verfügbar. Um die Serien per VDR selber aufzunehmen ist nen relativ großes Invest fällig. Kann ich sie mir denn legal irgendwo kaufen und ansehen? Zeitnah zum Deutschlandstart?Ganz ehrlich? Drauf geschissen es gibt andere Wege.
Seitdem ich ein Tablet habe lese ich Comics, wo kriege ich die nochmal legal zum Download? Wo Zeitungen? Die Nordsee Zeitung ist ja noch recht Human was den Preis angeht 3 Euro oder so für die PFD wenn man das Abo hat, vllt will ich nur Digital?Die CT kann ich auf meinem Android Tablet nicht legal lesen. Das letzte mal als ich geschaut habe braucht ich dafür auchnoch nen Abo der Papierausgabe und dann gibt es sie als Version für das Ipad dazu.
Ganz ehrlich bei solchen Aussichten zahle ich eher nicht für Content für den ich sogar vorher gezahlt habe(Ct).
@caschy
Deine in letzter Zeit oft wiederholten Einlassungen zu Geschmacksmustern/Patenten passen aber nicht wirklich konsequent in die Linie deiner hier vorhandenen Argumentation. Das ist dir schon klar, oder?
Das größte Problem all dieser schönen Streaming Diesnte (insbesondere bei Musik) ist Qualität und Auswahl.
Je weiter vom Mainstream entfernt, desto weniger Auswahl bleibt dann, danach kommt dann das Problem mit der Qualität.
Man gibt nicht mehrere 1000€ für Audio Equipment aus, um dann AAC/MP3 mit 128kbit/s zu hören.
Ergebnis des ganzen ist nun Dank Google trotzdem kein Problem. Ich kaufe mir eine CD rippe sie, lade sie zu Google hoch und habe somit alle Vorteile.
Noch problematischer ist es mit Filmen. Mit einem FullHD Beamer maxdome Content angucken? Am besten noch ohne Originalton? Sorry das ist nix für mich. Also müssen es doch wieder die BluRays werden und spätestens da kommt man dann an einen Punkt wo es einfach nichts gibt. Also entweder illegal, oder ewig auf die BluRay in Europa warten.
Der Inbegriff der Alternativlosigkeit aber sind Serien. Ich liebe meine Sammlung an Serien zu Hause, erst dieses Weihnachten Band of Brothers und True Blood als BluRay, natürlich mit Originalton.
Einziger Haken, wenn ich die schon vorher gesehen haben will, dann gibt es _keine_ Alternative zum Herunterladen.
Ich würde auch für Hulu bezahlen, sofort! Aber ich bin nicht bereit dafür auch noch einen VPN Account zu kaufen. Aber in dem Fall halte ich es auch nicht für Verwerflich. Das Material wird frei ausgestrahlt, klar mit Werbung aber hey die Produkte kann ich hier nicht kaufen und wenn dann bei amazon uk die ersten Angebote kommen, kaufe ich den Kram doch wieder.
Einziger Haken ist auch hier wieder, dass immer dabei haben. Mein Transformer ist mit 32 GB schon gut bestückt, für eine angenehme Auswahl an Material dabei reicht das aber auch nicht.
Hier hoffe ich immer noch darauf das ein entsprechendes Angebot von Google kommt. Denn für den typischen Cloud Speicher bezahlt mit sich dumm und dämlich und hat keinerlei Komfort dabei.
erst diese nummer mit der gema (http://stadt-bremerhaven.de/wer-hat-eigentlich-schuld-an-den-gema-sperren) und nun das hier. Artikel und einige Kommentare riechen irgendwie nach Astroturfing.
Aber ich halt mal lieber mein Maul.
ich kann es nur zu gut verstehen, den auch ich habe diese Entwicklung durchgemacht. früher Nächte lang den pc an gelassen nur um im edonky nicht die Warteschlange zu verlieren.all die Sinnlosigkeit eines Jägers und Sammlers ,im Rausch der völlerrei. aber irgend wie ist doch alles im Fluss der zeit. Und ich muss sagen das ich das System, eine Grund Funktion für lau nutzen zu können und bei bedarf nach legen zu müssen‘ richtig gut liegt. Es geht einfach nicht immer alles für lau, dass muss in den köpfen ankommen. dann klappt es auch wieder mit dem Nachbarn ähm mit dem „Künstler“
Gutes Ding. Das sollten mal viele lesen. Oh, wird es auch wie ich gerade bei Summify feststellte 🙂
Eben!
Ähnlich ging es mir ja auch. Nur lud ich nicht gleich die kompletten Discographien. Nicht nur weil es mit Modem doch etwas länger dauern konnte. Sondern weil ich eh zu viel Musik mag was die Bandbreite der Genres angeht. Ich saugte nichts was ich nicht auch hören konnte oder wollte.
Gehe (Aufruf: Geht!) lieber mal in Konzerte und unterstütze die Künstler so. Was die mit einer CD verdienen ist eher wenig bis auf ein paar ganz große.
Und kauft halt AC3s oder MP3s bevor ihr meckert.
“Was? Der und der hat einen guten Song? Ich sauge die komplette Discographie!” <- Na, kennt das jemand von euch?
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Nein so was kenne ich nicht! Ich kann mich auch mit der Musik eines Künstlers auseinandersetzen ohne mir gleich die komplette Diskografie zu saugen. Ich saug mir halt den Song bzw. die Platte und "erhöre" mir langsam den Künstler. Auch wenn ich deswegen nicht gleich in den Mediamarkt renne. Solche Leute gibt es auch unter den "Räubern".
Interessanter Beitrag. Ich stehe zwar auch auf kostenlos, bin aber auch im Interesse der Legalität übergegangen gute Musik zu kaufen.
Fairuse!
Nein ich habe nicht das ganze Gesülze gelesen. Dein Fazit reicht mir schon. Informiere dich bitte was du für dein Nexus an Pauschalabgaben gezahlt hast und dann schreib bitte nie wieder etwas über „kostenlose“ Musik!
> Aber wir haben nicht das Recht zu meckern, wenn Kostenloses eingestellt oder eingeschränkt wird.
Einspruch! Wenn auch nur einen winzig kleinen.
Gerade Cloud-Dienste machen „abhängig“. Ich habe in der Dropbox auch ein paar Dinge liegen, ist ja doch ganz praktisch, vor allem für unterwegs.
Wenn der Dienst dann mal kostenpflichtig wird, werde ich und viele andere sicher auch meckern.
Denn erst kostenlos anfixen und dann wenn man sich daran gewohnt hat, dann wirds plötzlich kostenpflichtig und man fühlt sich (zurecht?) abgezockt.
Achja, Musik, Filme habe ich auch schon von div. (legalen) Plattformen gekauft. Aber hin und wieder gibt es mal Filme, die auf legale Art und Weise im deutschen Markt gar nicht angeboten werden. Warum nicht? Warum werden Titel zurückgehalten?
Oder warum werden Reportagen (zb. BBC) für „Ausländer“ gesperrt?
Die haben doch alle selber schuld wenn der Kunde dann „Selbstjustiz“ verübt und sich kostenlos aus illegalen Quellen bedient.
Den Text habe ich gelesen, leider bleibt mir keine Zeit, meine Meinung dazu großartig kundzutun. Eben ist die neue „Blind Guardian“ CD bei mir eingetrudelt, die muss ich nun erst mal anhören. 😀
Und dann evtl. noch ein paar Songs bei Amazon als mp3 kaufen, die ich in den unendlichen Weiten des Netzes mal entdeckt habe. 😉
Ich habe ein kleines Indie-label und investiere eine Menge Geld in Studiozeit für Bands oder um Musik auf CDs (und immer noch Schallplatten) zu pressen. Nebenbei Verkaufe ich auf iTunes. Heutzutage sind viele Leute bereit für Downloads zu bezahlen, erst Recht wenn es für technisch nicht so versierte einfach gemacht ist (iTunes). Allerdings muß man sich an massenhaft Piraterie, Downloads und illegale Dienste wie Grooveshark etc gewöhnen die einem die Butter vom Brot nehmen (ist zum Teil wirklich so). Von den Flatrate-Diensten hat sich niemand bei mir gemeldet obwohl meine Sachen dort gehört werden. Der Gipfel sind russische MP3-Sites, dort legal und größer als Napster und so. Wenn es nicht noch Sammler geben würde die gut aufgemachte CDs oder Schallplatten per Mailorder kaufen könnte ich dicht machen.
Ich bin inzwischen wieder bei Vinyl gelandet und das wird auch gerne gekauft, weil ich es haben will und auch einen Sinn darin sehe einen Künstler zu unterstützen wenn ich einen gewissen Gegenwert bekomme.
Dieses Gefühl hatte ich bei CD´s nie. Im Gegenteil. Ich hatte z.B. für teures Geld von UFO die geniale „Strangers in the Night“ gekauft. Jahre später musste ich dann fest stellen, dass die massiv für das CD-Format gekürzt wurde, damit sie halt auf eine Scheibe passt. Teurer als die LP war sie trotzdem, klar.
Das war auch ein Grund warum ich eine Zeitlang gar nix mehr ausgeben wollte. Zu MP3 hatte ich aber noch weniger Zugang entwickelt als für CD. 90% schimmelte ungehört auf der Festplatte. Für im Auto mal jede Menge auf eine CD brennen ok – aber Musik ist für mich nie etwas für nebenbei gewesen. Das muss schon aktiv gehört werden.
Ansonsten hast du vollkommen Recht. Wenn etwas umsonst angeboten wird, greife ich gerne zu. Ich bin genauso bereit für Programme oder Tools Geld auszugeben, wenn das Preis- Leistungsverhältnis ok ist.
@lalelu: Schwachkopf. Aufgrund der Pauschalabgaben darfst du alles, was du willst? Kokolores!
Ich habe Grooveshark dafür genutzt, um meine Lieblingsstücke von überall abhören zu können.
Die meisten Lieder finden sich auch in meiner Platten-und Cd-Sammlung wieder.
Warum sollte ich also kein Recht (mehr) dazu haben diese Stücke auch Online zu hören?
Ein Streamingdienst ist heute für mich das, was das Radio vor 100 Jahren einmal war.Es ist nun einmal das Internetzeitalter,und das hat die Musikindustrie voll verpennt.
Und um es gleich klar zu stellen, ich rede nicht vom Downloaden sondern von reinen musikhören via Internet.
@ich
Oh achso man zwingt mich Geld für etwas zu bezahlen und dann darf ich es nicht machen?
Natürlich darf ich laut logik kopieren wenn ich schon dafür bezahlt haben. Und ich darf auch Bücher scannen und kopieren wenn ich beim Drucker dafür bezahlt haben.
Natürlich nur wenn man der logik folgt. Rein rechtlich darf man das nicht.
Uff am ende der Liste angekommen ,
ja klar die Inhalts – mafia – tausend Vorurteile … aber es ist so das Leistung kostet und ich finde meist den Dienst oder das Angebot das ich suche . Ärger mich wenn künstlich Monopole geschaffen werden , aber alles umsonst ist glaub ich nicht der Weg zum Protest ….
Ansonsten ganz auf deiner Linie
Kerr ich verneige mich, der Artikel wird bei meinen Lieblingsstorys oben mit spielen.
Die Art und Weise wie du den Finger hebst, trotzdem aber auch Nutzer bleibst super.
Warum nicht nur pro MI? Man findet die Antworten in den Kommentaren. Jahrelang hat man die Hände in den Schoß gelegt und nicht wirklich was getan. Künstler werden immer weniger aufgebaut. Die legalen Angebote sind zu teuer, CDs sind nicht viel teurer obwohl die Produktion, Vertrieb und Handel noch mit verdienen müssen. Also können die Preise nicht passend.
Einige schreiben von Schrott die raus kommen. Abmahnwellen und ähnlichen. Ja stimmt, woher soll der Konsument wissen ob da nur nen Sony oder aber ein Andy Kabel hinter steht. Besorgt man sich Sony Smachen illegal, so wird man auch Andys Vös sich illegal besorgen. Trotzdem steht am Ende immer ein Künstler der mit den Maßnahmen wenig am Hut hat. Nur ganz wenige Künstler haben die Macht auf das Label einzuwirken.
Es gibt also auf MI Seiten noch mehr zu tun als rum weinen.
Beispiel wäre mit der Gema neue Kostenmodelle zu entwickeln, damit Dienste wie Grooveshark legal sein können und ihr nichts zahlen müsst.
Wichtig ist, es kann nicht sein dass irgendwer mit Produkten anderer Geld verdient, aber nichts an die Rechteinhaber zählt.