Umsonst geht nicht immer: über Kostenlosmentalität, Musik und andere Dienste
Kurz vor drei Uhr morgens. Ich schlief nicht einmal zwei Stunden. Der Regen prasselt an das Fenster, spielt eine Melodie. 1000 Gedanken über die vielen Themen der letzten Tage. Grooveshark. Gema. Musik. Onlinedienste generell. Ich versuche gar nicht erst einzuschlafen. Ich stehe auf und mache das, was für mich nicht nur Beruf, Hobby oder Therapie ist – sondern eine Berufung: bloggen. Meine Gedanken mit euch teilen. Es geht um Musik und andere Onlinedienste. Wem mein Geschreibe zu lang ist (tl;dr) der schaut nach ganz unten.
Das Internet bietet uns so viel. Digitale Güter. Kostenlos. Unendlich zu vervielfältigen. Wenn ich will, bekomme ich fast jede Software, jeden Film & alles an Musik kostenlos. Alles eine Sache der Bequemlichkeit. Und der Legalität. Ich kopierte bereits früh Musik. Von Schallplatten. Aus dem Radio. Meine Liebe zur Musik fing bereits als kleines Kind an.
Ich fand zuhause Schallplatten die ich hörte. Ätzenden Kram wie Codo von Döf (1983) oder gar richtig geilen 80er-Kram wie I like Chopin von Gazebo oder Ti Sento von Matia Bazar. Ebenfalls von 1983. Ich war 6 und hatte früh Musik für mich entdeckt. Bis zu meiner ersten Schallplatte vom eigenen Geld sollte es aber noch dauern, bis dahin langten mir Platten meines Onkels, der gerade mal 8 Jahre älter als ich war und massig Geld in die Musikindustrie pumpte und mit daran Schuld trägt, wie sich mein Musikgeschmack entwickelte.
Meine erste Schallplatte war – unglaublich aber wahr – der Ghostbusters-Soundtrack, weil ich mich während des Films in den Song Hot Night von Laura Branigan verliebte. Die Schallplatte kaufte ich mir aber wesentlich später, als der Film im TV lief. Muss 1988 oder 1989 gewesen sein. Kurz darauf kaufte ich mir dann auch noch die Single von Bobby Brown zum zweiten Ghostbusters-Film. On our own. Mein Gott, hat mich dieser Song geprägt.
Ja, da war ich dann voll drin in der Schiene. Es folgte Lambada von Kaoma und mein absoluter Bis-heute-Ohrwurm: Killer von Adamski (mit Seal). Von da an gab ich viel, viel Geld für meine Hobbys aus. Fussball, Partys und Musik. Ich kaufte Platten am laufenden Meter, die sich im Laufe der Jahre in CDs verwandelten. Ja, natürlich konnte man damals den Kram auch von Freunden kopieren oder sich aus dem Radio aufnehmen, alternativ bei Kombi Verstärker <-> TV <-> Tapedeck den Kram von MTV oder VIVA (ab 1993) aufnehmen. Hätte man alles machen können. Habe ich auch. Aber ich kaufte auch ohne Ende Musik.
Weil es nichts geileres gab, als eine geile Scheibe abzuspielen. Die Maxi von Last Train to Trancentral (KLF) oder auch die Maxi von Enigma. Sadness. Ich gab Tausende Mark aus. Sicherlich. Ich weiss gar nicht mehr, was eine Single (CD) damals kostete. 7 oder 8 Mark? Oder waren es schon 9,99 Mark?
Musik ist Teil eines jeden Lebens. Du hörst in so vielen Lebenssituationen Musik. Glaube mir, du wirst jeden noch so unscheinbaren Titel, den du bei prägenden Erlebnissen hörtest, später lieben. Diese Songs begleiten dich immer. Du wirst dich nicht an ihnen satt hören können. Alle Songs gesammelt werden zum Soundtrack deines Lebens.
Dann kam das Internet. Und MP3. Die Zeit, in der WinAmp noch was kostete. Ich nahm Musik hin. Mit steigenden Downloadgeschwindigkeiten stieg auch meine Sammelleidenschaft. Ich nahm, nahm und nahm. Bezahldienste damals? Nicht wirklich. Meine Dienste hießen Napster, Audiogalaxy, Kazaa & Co. Ich verlor die Kunst, die Kunst (Musik) zu schätzen.Künstler, die in der Tat sicherlich Arbeit haben, einen Song aufzunehmen nahm ich als gegeben hin. Kostenlos. Während ich früher alle gehörten Künstler irgendwie gleich entlohnte, kamen in der Internetzeit nur wenige Künstler in meine Gunst.
„Was? Der und der hat einen guten Song? Ich sauge die komplette Discographie!“ <- Na, kennt das jemand von euch? Künstler, deren Alben und DVDs ich trotzdem kaufte, weil ich sie haben wollte und vielleicht auch Konzerte besuchte. Depeche Mode. Nightwish. JBO. Onkelz. Manowar.
Das Streaming-Zeitalter begann. YouTube, Grooveshark & Co, Dienste, die mir kostenlos Medien anboten. Irgendwie gefühlt legal. Aber irgendwie doch nicht. Ich kann mir immer noch nehmen, nehmen, nehmen – doch die Quellen bleiben undurchsichtig, ich weiss nicht, ob der Künstler sein verdientes Stück am Kuchen abbekommt.
Mit aufkommenden Bezahldiensten schaute ich mir auch diese an. Last.fm. Simfy und wie sie alle heißen. Irgendwann boten alle ein Premium-Modell an. Und dann begann ich etwas zu sehen, was ich nie sehen wollte. Etwas was mich nervte. Der Aufschrei der Leute, die lange etwas kostenlos bekamen, nun aber dafür zahlen sollten. Ich musste mir an den Kopf fassen. Da bekommen Leute kostenlos Musik nach Wahl zu hören und sie reißen den Hals auf, weil es einen Dienst nicht mehr gibt? Bei kostenlos hat man gefälligst, sorry für die Ausdrucksweise, das Maul zu halten. Man bekommt etwas für lutsche. Nimm es hin oder lass es. Und wenn es was kostet und du nicht latzen willst, dann geh bitte weiter.
Nun kommt der aufmerksame Leser und sagt: „Aber du gibst doch immer Tipps, wie man kostenlos etwas nutzen kann“. Richtig. Wenn euch etwas kostenlos gegeben wird, dann nutzt es ruhig. Es ist bei Musik wie mit dem Dienst Dropbox. Die geben Speicher für lau raus. Wenn mir der kostenlose Speicher aber eines Tages nicht mehr reicht, dann muss ich in den sauren Apfel beißen. Ich muss Speicher kaufen oder mir eine andere Alternative suchen. Nehmt Kostenloses hin, wenn es euch gegeben wird. Ihr wäret bescheuert (und ich auch), wenn ihr es nicht annehmen würdet.
Ich habe auch keinen Goldesel im Keller der sich freut wenn ich sage: „hier, ich bekomme es zwar für lau, aber ich latze“. In der heutigen Zeit, in der jeder seine paar Mücken zusammen halten muss bzw. sollte, ist das nur logisch. Nur, wie bereits erwähnt: ich darf mich nicht beschweren, wenn es etwas Kostenloses nicht mehr gibt. Ich bekomme kein Recht. Keine Garantie.
Und wenn ich mehr will, dann muss ich zahlen. Will ich mehr Speicher bei Google oder Dropbox, dann muss ich zahlen.Will ich im TV in HD Fussball schauen, dann mache ich das legal via Sky. Nicht mittels eines Dienstes, den ich im Internet sehe, diesen aber zeitversetzt und mit einer Bildquali, die an Lego Stop Motion erinnert. Und wenn ich Musik will, die ich hören will – zuhause & Co, dann muss ich auch ablatzen.
Meistens sind das in Sachen Musik 10 Euro im Monat. Dafür streamt man ohne Ende. Napster, simfy, rdio, juke und vielleicht auch mal Spotify. Für die Kohle gab es früher mal gerade 3 Maxis. Heute meistens um über 10 (eher 15) Millionen Songs bei diversen Diensten. Ich brauche nicht mehr los. Probehören. Ich kann zuhause entdecken. Am PC. Am Tablet. Am Smartphone.
Nein, in Sachen Musik ist nichts perfekt gelöst. Die Fragmentation der Dienste ist unglaublich. Der eine hat dies, der andere das. Apps sehen alle gleich aus. Wir befinden uns immer noch in einem Umbruch. Sowohl was unsere menschliche Kommunikation dank Internet angeht, als auch in Sachen Diensten, Film, Medien und Co via Internet. Das ist zwar alles manchmal auf den ersten Blick sehr suboptimal, doch wir müssen uns eben das rauspicken, was für unsere Belange passt.
Wer viel Zeit und wenig Kohle hat, der wird weiterhin seine Mucke als MP3 von YouTube rippen oder direkt die Alben zerren. Ich würde es ihm nicht verübeln. Soll jeder so machen, wie er kann und will. Ich für mich habe erkannt, dass ich Kostenloses logischerweise gerne annehme, selber aber bereit bin, für digitale Dinge im Internet zu bezahlen.Obwohl ich sie kostenlos bekommen könnte. Denn es kann nichts funktionierten, wenn alle nur kostenlos illegal nehmen. Das betrifft Dienste. Musik. Kino & Co.. Unterstützt so gut ihr könnt. Besucht Konzerte. Kauft Alben. Wenn euch Free-Features nicht ausreichen – prüft, ob Premium für euch infrage kommt. Kurz vor halb 5 morgens. Der Beitrag erscheint fertig. rdio läuft. Bobby Brown singt zum vierten Mal „On our own“. Auch Enigma und Co gaben ihr Stelldichein. Ich bin dankbar für diese Musik. Für diese Dienste.
Zusammenfassung für Leute, die den langen Text nicht lesen wollen. (tl;dr – too long, don’t read): Wenn ihr Kostenloses bekommt, dann nehmt es ruhig. Ohne schlechtes Gewissen. Musik. Speicherplatz. Whatever. Aber wir haben nicht das Recht zu meckern, wenn Kostenloses eingestellt oder eingeschränkt wird. Nein, auch nicht, wenn es digital ist und ohne Aufwand zu vervielfältigen ist.
Wenn ich daran denke, wie viel Geld ich früher für Platten ausgegeben habe, fühle ich mich mit meinem simfy-Premium-Abo fast wie ein Dieb.
Ja, man hat bei einem Streaming-Abo die Musik nicht für immer, aber der Kauf von Musik ist heute doch auch billiger als früher. Die wichtigsten Titel/Alben kann man sich ja zusätzlich kaufen und spart immer noch Geld, weil man das Meiste eben nicht besitzen muss.
Was den Vergleich mit Open Source Software angeht: Es gibt auch Unmengen an Musik, die verschenkt wird. Niemand ist dazu gezwungen, Musik aus den Verkaufscharts zu hören. Wer für Musik nicht bezahlen möchte, kann sich ja bei seinen Downloads auf diese Künstler beschränken. (Zudem gibt es ja auch von vielen Künstlern, die ihre Musik verkaufen, Gratis-Tracks zu Promo-Zwecken.)
@caschys
die Einstellung die du dazu hast ist gut aber wie konsequent bist du dabei? Wo fängt es an nur bei der Musik? Klar sollen die Musiker nicht leer ausgehen und sicherlich auch nicht die anderen Beteiligten. Aber was ist zb. mit den Zulieferbetrieben für deine (unsere) High Tech Telefone und andere Gadget. Was ist mit Kleidung? etc.? Ist da nicht genauso eine “ No geiz ist Geil“ Mentalität angesagt? Auf jeden Fall regt dein Beitrag zum Nachdenken an. Danke
@ Caschy: Eine Single kostete früher rund 6 DM; eine Maxi 9,99 🙂
Und kurz zum Thema „Scheibe abspielen“ etc.: Ich habe (durch größere Schwester bedingt) früh mit Platten-Kaufen angefangen. – Das war immer ein echtes Event, wenn von einem meiner Lieblinge (u.a. auch Depeche Mode) eine neue Platte rauskam. Irgendwie 20 Mark zusammengekratzt (LP-Preise schwankten zwischen 15 und 20 DM), mit der Strassenbhan in die City gefahren und in den Plattenladen. Voller Vorfreude heimgefahren, Platte vorsichtigst ausgepackt, gefreut wenn Texte dabei waren, aufgelegt und komplett mindestens einmal durchgehört am Stück (ok, ein Mal wenden Pflicht 😉
Selbst wenn ich mir heute CDs kaufe, dann iss das irgendwie nicht mehr so wie früher. Liegt aber natürlich nicht nur am Medium, sondern wohl auch am Zeitgeist: man konsumiert gaaaaanz anderst als noch vor 20 Jahren. Gilt -bei mir- nebenbei auch fürs TV.
Sollte jetzt aber keine „Trauerrede“ sein – man hat heute dafür auch soooooo unendlich viel mehr Auswahl in allen Bereichen, was auch seine schönen Seiten hat.
Ich oute mich mal und teile mit, dass ich das alles ein bisschen anders sehe. Prinzipiell sind wir auf einer Linie: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Ganz meine Rede.
Aber in diesem Zusammenhang gibt es doch ein paar Umstände, die meines Erachtens für Ärger sorgen. Nehmen wir z.B. Youtube: Beinahe auf der ganzen Welt kann man dort Videos bekannter Künstler sehen. Aber in Deutschland kommt einfach keine Einigung zwischen den sturköpfigen verantwortlichen Kreisen zustande.
Ich mag den schwarzen Peter nicht in Richtung Youtube, GEMA, Künstler oder sonst wen schieben. Aber ich mag mich aufregen dürfen, dass alle Welt schauen darf, nur wir nicht. Und: ich bin durchaus bereit, für Musik zu zahlen.
Ich stimme deinem Beitrag voll zu. Ich denke, dass die Lebenssituation das Verhalten der Nutzer bestimmt. Wer selber Arbeitet und realisiert, dass er für seine Arbeit auch entsprechend entlohnt werden möchte, der wird auch anfangen Medieninhalte im Wert zu schätzen.
Wer Geld verdient und Geld übrig hat wird eher ein Produkt kaufen, als Jugendliche die Rechts und Links schnuppern wollen. Ich habe früher auch viel aus dem Web geladen und habe mir über Konsequenzen keine Gedanken gemacht. Meine Motivation ist leicht zu definieren: „Hey, was neues, lass mal testen!“ Heute weiß ich welche Medienprodukte mir gefallen, habe aber auch die finanziellen Mittel mir diese zu leisten. Heute ist es mir wichtiger meinen Computer vor Viren zu schützen, als jeden Müll aus dem Web zu laden. Gerade bei Software ist doch mittlerweile 90% der illegalen Angebote mit Trojanern bestückt.
@ Sascha H.
Im Bezug auf passsy’s Kommentar geht eines unter: Es ist völlig richtig, dass Musiker mit ihren Werken Geld verdienen (können / sollen / müssen). Kaufst du als Fan eine Musik CD, Vinyl oder dergleichen, dann hast du einen physikalischen Gegenwert für dein Geld. Die Authentizität deiner erworbenen CD ist jederzeit einwandfrei nachweisbar.
Kaufst du jedoch MP3 Alben in digitaler Form am PC ist das jedoch unter Umständen garnicht möglich – es sei denn, man kann dir eindeutig nachweisen wann du es von welcher Quelle bezogen hast. Die Technik samt Internet bietet den bösen Raubkopierern viel zu viel Freiraum, als dass die traditionelle Distribution problemlos 1:1 auf das digitale Modell übertragbar sei. Es sei denn, du findest dich damit ab, dass Raubkopierer eben dazu gehören – denn jene haben sich vormals auch CDs ausgeliehen und gebrannt, Songs im Radio mitgeschnitten oder die Musik anderweitig kostenlos bezogen, ohne den Künstler dafür zu entlohnen.
Willst du das Raubkopieren allerdings unterbinden, bleiben dir zwei Möglichkeiten:
Bei jedem Mail-Provider gibt es künftig nur noch Postfächer die maximal 10 mb fassen. Ein Anhang darf nicht größer als 250 kb sein. Die Nutzung von Ports wird auf ein Minimum für HTTP und Co beschränkt, ebenso wie der maximale Up- / Downstream für den Normalbürger. Betriebssysteme, Festplatten und Co werden mit Schutzeinrichtungen ausgestattet, Inhalte auf CDs und DVDs verschlüsselt, USB Sticks nicht mehr überall verwendet werden können.
Oder du änderst als Künstler (bzw. die Content Industrie) deine Verkaufsstrategie im Internet. Dienste wie Kino.to oder Megaupload kann man sich hier gerne mal als Vorbild nehmen. Die Content Industrie beklagt sich ja pausenlos über die unzähligen Verluste durch Raubkopierer. Betrachtet man dagegen mal Megaupload: Angeblich sollen sie einen Schaden von 500 mio USD angerichtet haben und 150 mio registrierte, zahlende Nutzer haben. Zahlt in diesem Fall jeder Kunde also einmalig 3,3 Euro, ist der Schaden ausgeglichen. Universal, Sony und Co entschädigt – der Konsument günstig weggekommen.
Was könnte die Musikindustrie also verdienen, wenn sie ein vergleichbares Modell selbst auf die Beine stellt? Einnahmen durch Werbung und dergleichen ist ja nicht einmal mit einbezogen.
Hallo Caschy!
Irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor, da es mir ziemlich ähnlich ging! Ich brauche nur an meine sehr große MP3-Sammlung denken und dann mit den wenigen CDs im Schrank vergleichen. 😉
Sehr viele dieser Songs kommen bei mir allerdings von einem Online-Radiosender, bei dem ich eine gewisse Zeit so nebenbei als Moderator mitmachte. Die sind also wie meine CDs auch legal, aber das gilt wohl nicht für alle Songs.
Inzwischen ist hier das Einzige was z. B. noch über Torrent & Co eintrudelt eventuell mal eine neue Version von Kubuntu oder so, und das ist ja auch erlaubt! Es stellt sich mir nämlich auch die Frage, wann ich eigentlich all diese Songs hören will. Wenn ich die ab heute 24/7 am Stück laufen lassen würde, dann dürfte der letzte Song wohl im Jahr 2014 laufen! 😛
Es regen sich nun sehr viele Leute darüber auf, daß Dienste wie MegaUpload oder Kino.to dicht gemacht werden. Auf der einen Seite versteh ich diese Leute schon. Andererseits sollten die daran denken, daß es eben illegal ist. Mir selbst stinkt an der ganzen Sache eigentlich mehr, daß das meiste Geld für CDs und DVDs gar nicht beim Künstler ankommt, sondern in den Taschen der MI landet.
Grüße aus TmoWizard’s Castle
Mike, TmoWizard
Danke für den Posts – ähnliches wie du in der Zusammenfassung – musste ich auch vor kurzem von mir geben, weil jemand eine kostenlose App sehr schlecht gemacht hat.
Lg Christina
Ich konnte mir CD´s nur sehr selten leisten.
Ging fast alles für Kippen oder so nen Kram drauf.
Und aus diesem Grund werden viele Jugendliche ihre Musik auch weiterhin kostenlos aus dem Netz saugen. Und irgendwie finde ich das auch gut so. Zu meiner Zeit gab es das leider noch nicht.
Aber zum Glück sieht meine heutige (Nichtraucher 😉 ) Situation anders aus.
Nach dem „Ende“ von Grooveshark werde ich jetzt wohl mal Simfy Premium testen.
Ich bin auch der Meinung, sofern man es sich leisten kann, das für Musik, Programme, Filme etc… bezahlt werden sollte.
Nur dürfen wir nicht diejenigen vergessen die vielleicht nicht so viel haben. Man kann sich ja auch von der GEZ befreien lassen. Familien mit weniger Geld sollte die Streaming Flat kostenlos zur Verfügung stehen.
Unglaublich….. dieser Beitrag ist das Paradebeispiel für die Tatsache, dass die Qualität der Beitrage in diesem Blog ständig abnimmt. Früher (vor 5 Jahren) hat Caschy noch unbekannte und/oder interessante Software oder Dienste und interessante Ideen (papierloses Büro) vorgestellt und jetzt…. „Technik muss Spaß machen“-Beitrag in dem das Wort Spaß gefühlt 1000 mal vorkommt (etwa vor einem Jahr), dieser Beitrag jetzt und alle andere sinnlose werbe-Berichte über Hardware (vor allem Smartphones) machen für mich diesen Blog immer uninteressanter. Ich vermisse den alten „Internet Pionier Caschy“ Blog…..
Gruß Denis
Wie du schon in einem deiner eigenen Kommentare selber eingeräumt hast ist diese Erkenntnis ( das für guten Content auch gezahlt werden muss ) direkt an die persönliche Reife gekoppelt. Sprich die Kids werden weiterhin alle Grauzonen-Angebote intensiv nutzen – es liegt beim Rest der Gesellschaft ihnen vorzuleben dass das Gedankengut anderer evtl. auch eine Gegenleistung wert ist!
Ein weiteren Umstand kann ich auch an mir selber beobachten. Früher lief nebenbei der TV, nun wird halt eine Serie in den Player geschoben und diese dudelt dann vor sich hin.
Wieso? Weil ich so nicht von selten dämlichen TV Spots penetriert werde und die Serien sehr einfach herunterzuladen sind.
Einen Großteil dieser so konsumierten Sendungen würde ich mir nie anschauen wenn sie kostenpflichtig wären. Folgender Satz bringt es ganz gut auf den Punkt:
„Erst wenn die letzte Filesharing Plattform vom Netz genommen wurde wird die Medien-Industrie merken, dass niemand genug Geld hat um ihren Scheiss zu bezahlen.“
Schönes WE,
CC
@Andi
Klar hast Du Recht …. aber diese Möglichkeiten nehmen ja div. Musiker auch in eigene Hände.
Und das die Majors da etwas schwerfällig sind wissen wir alle.
Nur die Aussage über den Künstler von passsy wollte und kann ich so nicht stehen lassen…. ich finde manche machen sich das zu einfach.
Früher hat man kostenlos aus dem Radio aufgenommen oder sich die Platte auf Kassetten aufgenommen. Nur wer es sich leisten konnte, hat Musik gekauft. Die anderen mussten sehen was übrig bleibt oder hatte Freunde, die es sich eben leisten konnten.
Heute ist Musik viel leichter verfügbar und damit das erreicht was ein Musker eigentlich will, dass seine Musik verbreitet wird. Und dann kommen auch viel mehr Leute auf Konzerte und bezahlen auch viel mehr Geld als früher. Das ist das was Musiker „verkaufen“.
Das heute nicht mehr die Verteiler der Musik den Hauptgewinn an der Musik machen, ist eine gute Sache für die Künstler. Aber leider ist deren Macht dank ihrer Milliardengewinne noch sehr gross und ihre Abwehrschlacht wird noch einige Jahre dauern.
Doch die Entwicklung der Technik werden diese auch nicht zurückdrehen können. Jeder kann 1:1 Kopien machen, was früher leider nicht ging. für mich war das schlecht und ich bedauere, was das angeht, dass ich nicht mehr 20 bin. So konnte ich erst mit Ende 30 wirklich die Vielfalt an Musik die mir gefällt kennen lernen, davor war es nur ein winziger Bruchteil.
Über technische Dinge kannst du gut bloggen, Caschy.
Danke Andi, ich glaube du hast mich verstanden.
@ Sascha H.
Es geht nicht darum, dass die Künstler ihre Musik nicht mehr verkaufen sollen. Es geht auch nicht darum, dass sie etwas anderes machen sollen außer Musik. Konzerte ist die eine Idee. Damit wird schon sehr viel Geld gemacht.
Wenn sie aber ihre Musik beispielsweise selber bei Youtube hochladen und selber Werbung schalten würden, könnten sie sogar noch von denen Profitieren, die sonst nichts gezahlt hätten.
Das Kino.to Beispiel ist klasse. Das Portal hat so viel Geld verdient, ohne dass auch nur einer etwas gezahlt hat. Wenn das Geld jetzt nicht an die Betreiber, sondern die Künster gegangen wäre, wären doch alle sehr zufrieden.
Ich wollte einfach nur ausdrücken, dass es nichts bringt sich darüber zu beschweren, dass die Musik illegal runtergeladen wird. Stattdessen sollte man sich lieber Dinge überlegen wie man die Leute die nicht kaufen sondern nur hören zu Geld macht.
Meiner Meinung nach ein sehr gelungener Artikel, gerade der Satz „Ich verlor die Kunst, die Kunst (Musik) zu schätzen“ spricht mir aus der Seele und ich erkenne mich auch selber darin, durch die Möglichkeit sich Musik, Filme, Spiele ohne Budgetlimitierung bei Rapidshare o.ä. zu besorgen, verliert man den Fokus auf die Qualität, vieles ist einfach auf der Platte, weil es eben geht und nicht weil es gut ist.
Darf ich mich den beschweren wenn ich zu den zahlenden Kunden von Grooveshark gehör(t)e?
Ich bin gerne bereit für Musik zu bezahlen. Am liebsten an den/die Künstler direkt, aber auch gerne an diejenigen die mir einen Mehrwert beim Musikgenuss, z. B. durch das Anbieten eines Streamingdienstes, schaffen.
Wofür ich keines oder wenig Verständnis habe sind Verwertungsgesellschaften und Rechteausschlachter, die keinen Mehrwert für mich als Kunden erzeugen, und dabei einen unverhältmäßig hohen Anteil des Gesamtpreises der Leistung für sich beanspruchen. Im Zweifelsfall sind es dann aber auch genau diese mittelsmänner, die durch Ihre unverhältnismäßig hohen Forderungen allen Beteiligten (Konsumenten, Künstlern und Dienstanbietern) ans Bein pissen.
Ich denke vieles kommt mit dem Alter und der persönlichen Wertschätzung von verschiedenen Dingen. Für manche ist Musik halt „gegeben“, das produziert irgendein TV-Bohlen und gibt es mir dann. Ich hab die gleiche Wendung vor einigen Jahren gemacht, als ich angefangen habe intensiv Software und Spiele zu kaufen. Einfach weil ich Entwicklern und Publishern zeigen wollte „das mag ich, es ist mir was Wert!“. Gut, ich habe zu diesem Zeitpunkt angefangen, mein erstes eigenes Geld zu verdienen als ich meine Ausbildung begonnen habe. Mein Steam quillt mittlerweile vor Spielen über, meine Kopierquote ist auf nahezu 0% gefallen, dafür kaufe ich aber nur noch, was mir auch gefällt. Gleiches bei Musik. Die will ich im Schrank stehen haben. CD-Hülle, schickes Cover, Booklet, etc, ab and an ne Limited Edition mit Live-DVD. Was ich nicht kaufe, streame ich meist, aktuell über Simfy. Der Rest kommt direkt von meinem engsten Freundeskreis als Empfehlung oder wird ausgeliehen.
Komisch. Einerseits schimpfen wir auf Anwaltskanzleien die Abmahnungen verschicken, anderseits tun wir genau das, was ihnen die Grundlage bietet, Abmahnungen zu verschicken.
Ich habe für mich entschlossen, kaufe Legal oder lasse es sein. Das sind mir Künstler wert.
Ich stimme dem Beitrag zu 100% zu und das auch in erster Linie wegen KLF 😉
Bezahlmodelle bei Streaming-Diensten finde ich trotzdem irgendwie daneben. Das liegt daran, dass ich halt nix „echtes“ in der Hand halte sondern tatsächlich irgendwelche Nullen+Einsen auf ner Cloudkiste irgendwo im Interwebz schweben.
Ich kaufe tatsächlich aber noch Vinyl, wobei ich mittlerweile immer mehr zur volldigitalen Lösung umsteige (wo ich dann aber MP3 bzw. OGG kaufe) aber für Streams würd ich trotzdem nie Geld ausgeben.
Liegt aber auch daran, dass „meine Sachen“ tatsächlich völlig legal im Netz zu saugen sind. Ich hör gern Hardtrance/Hardstyle und komischerweise klöppeln DJS wie Andy Moor oder Showtek jeden Monat supergummigute Podcasts zusammen, die mir die neusten Trakcs vorstellen und die ich beim Autofahren sehr gerne auch auf CD toaste.
Aber sonst… Premium Simfy/Last.fm? Never ever.