Ultimate Ears Wonderboom 2 ausprobiert

Am 4. Juni 2019 stellte Ultimate Ears seinen neuen mobilen Lautsprecher, den Wonderboom 2, vor. Seitdem habe ich den kompakten Begleiter zur Probe gehört. Der Hersteller verspricht bis zu 13 Stunden Laufzeit, die Schutzklasse IP 67 sowie „kräftigen 360-Grad-Sound und ausreichend Bass“. Ultimate Ears kennen viele von euch sicherlich, die haben unter anderem auch die Boom und Megaboom im Angebot. Vielleicht kennen einige von euch auch den direkten Vorgänger, den Ultimate Ears Wonderboom.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der neue Lautsprecher kaum von seinem Vorgänger. Klein, rund, wie eine etwas zu groß geratene Kaffeetasse mit kleiner Trageschlaufe, zu haben in unterschiedlichen Farben. Da stellt sich natürlich direkt die Frage: Was will Ultimate Ears Wonderboom anders gemacht haben, um den Kunden zum neuen Modell zu locken, welches für knapp unter 100 Euro angeboten wird – während der Vorgänger schon teilweise für weniger als die Hälfte zu haben ist?

Zu den Neuerungen gehört eine verbesserte Akkulaufzeit, 13 statt bisher 10 Stunden gibt Logitech an. Dies konnte ich so grob in meinem Test hinbekommen, allerdings nicht auf voller Pulle. Aufladen war in unter 3 Stunden erledigt. Dennoch reicht so eine Akkukapazität natürlich super für ausgedehnte Tage, die man gerne auch mal draußen am See verbringt. Und man kann dort sogar den Lautsprecher mit ins Wasser nehmen, denn durch seine IP67-Zertifizierung ist er entsprechend geschützt, wie der Vorgänger schwimmt er. Ich konnte das Ganze nicht am See ausprobieren, wohl aber im Planschbecken und unter der Dusche. Fazit: Der Lautsprecher schwimmt und er spielt immer noch fehlerfrei.

Laut Aussagen des Herstellers habe man den Bass verbessert. Man nennt eine Zahl von 30% und obwohl ich den Vorgänger kenne und viel gehört habe, kann ich nicht nachvollziehen, ob diese Aussage stimmt. Er klingt aber im Ganzen runder als die erste Generation und dies hat wohl auch mit dem Bass zu tun. Man ist tatsächlich überrascht, was aus der kleinen Lautsprecher-Lösung herauskommt, sowohl an Sound als auch an Lautstärke.

Trotz seiner angenehmen Handlichkeit und Bauweise ist der Ultimate Ears Wonderboom 2 nicht zwingend ein Outdoor-Lautsprecher, obwohl er dafür prädestiniert ist. Ich habe einen kompletten Tag meinen Computer im Arbeitszimmer mit dem Wonderboom 2 gekoppelt und bin zu dem Fazit gelangt, dass man im Notfall damit leben könnte, zumindest teilweise, wenn das Soundsystem abraucht. Das wäre vielleicht noch besser gewesen, wenn man mehr als einen Lautsprecher gehabt hätte – es ist Stereokopplung möglich, die ich nun nicht nachvollziehen konnte – da ich eben nur den einen Wonderboom 2 habe.

Ein Detail des neuen Modells findet man übrigens auf der Unterseite: Da gibt es einen Outdoor-Booster. Da scheint der Lautsprecher tontechnisch etwas aus der Breite und Wärme zu nehmen, die man wahrnimmt, wenn man ihn in der Nähe nutzt – er wirkt lauter mit wesentlich mehr Fokus auf Höhen.

In Sachen der Haptik stelle ich dem Lautsprecher gute Noten aus, er ist nicht nur gut in der Hand liegend, sondern fühlt sich auch klasse und robust an – wichtig für den Außeneinsatz. Was mir allerdings nicht gefiel, das ist der Einsatz von microUSB zum Aufladen. Kommt schon – ist das mit USB-C so schwer? Der Ultimate Ears Wonderboom 2 ist ein moderner, peppiger Lautsprecher – da darf man vielleicht mal modern vorangehen.

Die Steuerung über den Wonderboom 2 finde ich weiterhin sehr gut gelungen. Vorne dran hat man die großen Lautsprecher-Buttons und über den mittigen Knopf oben kann man zwischen Tracks hin und her springen. Kennt man ja von anderen Lautsprechern. Einmal klicken: Play / Pause, zweimal klicken überspringt und ein Dreierklick macht….gar nichts. Schade eigentlich, hätte auf zurückspringen gehofft. Ansonsten kann man noch den Akku über die Lautstärketasten abfragen, drückt man beide, wird man per Ton auf den Stand hingewiesen. Leider nur per Düttdüttdüütdüüt – nicht per Ansage.

Ein kurzes Fazit: Es kommt überraschend satter und lauter Sound aus dem Wonderboom 2. Aber: Letzten Endes kostet der Vorgänger oft nur die Hälfte. Und da bin ich ganz ehrlich: Egal ob „etwas“ mehr Bass und längere Laufzeit: Da schlage ich beim günstigeren Lautsprecher zu, da es etwas ist, was ich zumindest nicht täglich und dauerhaft nutzen muss. Für gelegentliche Ausflüge reicht die Generation 1. Ansonsten: Sehr gelungener Nachfolger!

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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2 Kommentare

  1. @carsten/cashy: Wie ist dein empfinden in Sachen Klang/Bass hingegen zum Anker SoundCore 2?
    Besser oder schlechter?

    • Besser. Im Bass sowieso, aber auch im Allgemeinen, da der Soundcore sehr gerichtet spielt und ab einem gewissen Winkel halt nicht mehr so gut klingt. Beim Wonderboom (zumindest der ersten Generation) ist das nicht so schlimm. Bis auf die Akkulaufzeit ist der Wonderboom die deutlich bessere Wahl meiner Meinung nach 🙂

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