Ugreen NASync: Kickstarter-Kampagne startet und ein erster Blick

Wir hatten Anfang des Jahres darüber berichtet, dass der chinesische Hersteller Ugreen ins NAS-Geschäft einsteigt. Man wählt mit seinen verschiedenen Modellen den für mich nicht wirklich nachvollziehbaren Grund über Kickstarter.

Mit etwas Verzögerung startet das Ganze dann um 16 Uhr. Ich hatte schon einmal die Möglichkeit, die Hardware und die Software zu beäugen – konkret das Modell DXP4800 Plus. Ich gehe hier einmal nicht auf nackte Datenblätter ein, sondern auf den ersten Eindruck bezüglich der Hardware und der Software.

Hierbei bitte ich zu beachten, dass das NAS eben noch durch das Crowdfunding gejagt wird. Das ist auch das derzeitige Problem, doch dazu gleich mehr. Das DXP4800 Plus wendet sich an fortgeschrittene Anwender, 4 Bays, Intel-CPU, DDR5-Speicher und u. a. 10 GbE gehören zur Ausstattung.

Die Modelle NASync DXP2800, NASync DXP4800 und DXP4800 Plus sind generell für Privat- und Heimanwender konzipiert. Für Power-User und Unternehmen bietet Ugreen das NASync DXP6800 Pro und NASync DXP8800 Plus an. Das NASync DXP480T Plus ist speziell auf die Bedürfnisse von Kreativ- und Medienprofis zugeschnitten.

Alle Modelle werden von einem Intel-Prozessor der 12. Generation angetrieben. Speziell für professionelle Nutzer sind Modelle wie das NASync DXP6800 Pro, DXP8800 Plus und DXP480T Plus mit einem Intel Core i5-Prozessor ausgestattet.

Zusätzlich sind das NASync DXP6800 Pro, DXP8800 Plus und DXP480T Plus mit zwei Thunderbolt 4-Anschlüssen ausgestattet. Über diese Ports können sie an eine große Auswahl von Speichergeräten, beispielsweise mobile Festplatten und Disk Arrays, angeschlossen werden und ermöglichen eine Datenübertragung von bis zu 40 Gbps.

Das NASync DXP6800 Pro- und das DXP8800 Plus-Modell sind zudem mit zwei 10GbE-Netzwerkanschlüssen ausgestattet. Diese beiden 10GbE-Netzwerkanschlüsse können auch kombiniert werden, um eine Gesamtbandbreite von 20GbE bereitzustellen. Darüber hinaus kann die Last zwischen den beiden Ports dynamisch angepasst und ausgeglichen werden, was die gesamte Übertragungseffizienz verbessert.

Bezüglich der Hardware hat sich Ugreen wirklich große Mühe gegeben. Die Verarbeitung ist einwandfrei, das Handling bezüglich des Einbaus der Festplatten / der SSDs ist vorbildlich und somit könnten Anwender in wenigen Augenblicken loslegen. Hat mir gar fast besser gefallen als bei jedem anderen Hersteller.

Ugreen liefert alles mit, inklusive M.2-NVMe-Wärmepads und CAT-7-Kabel. Spannend allerdings: Ugreen setzt auf ein externes Netzteil, welches kein Ugreen-Logo trägt. Da hätte ich schon etwas mehr Selbstverständnis erwartet.

Erwähnenswert ist sicherlich auch das Vorhandensein von USB-C und USB 3.2 auf der Vorderseite – für alle, die vielleicht Dinge von Extern sichern wollen. Rückseitig gibt es noch HDMI, da könnt ihr dann den Monitor oder TV anschließen, für Videos oder eben das spätere Ändern des Systems.

Hier einmal ein paar Screenshots des Systems, welches an die Wettbewerber erinnert. Grundsätzlich aufgeräumt und im derzeitigen Status sehr flott zu bedienen (macht ja auch nicht viel):

Mittlerweile hat die Firmware einige Updates bekommen, was für einen weniger kruden Mix aus Chinesisch, Englisch und Deutsch sorgt. Grundsätzlich sind alle Funktionen dabei, die man sich von einem reinen Datenspeicher wünscht, allerdings gibt es derzeit lediglich Zugriff auf die mitgelieferten Pakete, was derzeit eine weitere große Schwäche ist. Auch das Fehlen einer 2FA ist nicht so toll. Hardware hui, Software derzeit pfui. Da muss das Unternehmen noch bis zum Marktstart ordentlich ran. Ich werde das im Auge behalten und berichten, ob hier sich ein erwähnenswerter Wettbewerber auf die Reise macht.

Im Browser erinnert es an Synology und QNAP, bezüglich der Möglichkeiten derzeit nicht. Von daher kann man keine grundsätzliche Empfehlung zum derzeitigen Augenblick aussprechen. Es sei denn, ihr gehört zu den Menschen, die Soft- oder Hardware kaufen und kein Problem damit haben, irgendwelche Versprechen zu bezahlen, von denen ihr erst einmal nicht wisst, ob sie eingehalten werden. Alternativ könnt ihr auch sagen: Mir ist das eingesetzte OS (UGREEN UGOS, basiert wohl auf Debian) egal, ich setze später auf True NAS oder unRAID oder so. Soll wohl gehen, bislang bin ich allerdings noch nicht dazu gekommen.

Fairerweise muss man sagen, dass die Preise für die Hardware – wenn sie nach der Kampagne nicht zu weit steigen – durchaus gut sind. Als besonderen Anreiz bietet man einen Early-Adopter-Rabatt von 40 Prozent auf die gesamte NAS-Serie. Die Preise starten bei 239 Dollar:

Modell Super-Frühbucherpreis UVP
DXP2800 $239 $399.99
DXP4800 $359 $599.99
DXP4800 Plus $419 $699.99
DXP6800 Pro $599 $999.99
DXP8800 Plus $899 $1499.99
DXP480T Plus $479 $799.99

Anmerkung: Wir haben das NAS unter Embargo vorab bekommen. Wie immer gilt hier: Teststellungen beeinflussen unsere Meinung nicht.

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22 Kommentare

  1. Punkt 4.3 des User Agreements finde ich schon sehr zweifelhaft.
    tl;dr -> Es darf nichts darauf gespeichert werden, was gegen die chinesische Zensur verstößt.

    Es stellt sich natürlich die Frage inwiefern das kontrolliert und umsetzbar ist. Nichtsdestotrotz hat der Passus nichts dadrin zu suchen.

    https://support.ugnas.com/knowledgecenter/#/detail/eyJ0eXBlIjoiMnJndTFmIiwibGFuZ3VhZ2UiOiJlbi1VUyIsImlkIjoxOTcsImNsaWVudFR5cGUiOiJQQyIsImFydGljbGVWZXJzaW9uIjoiIiwiYXJ0aWNsZUluZm9JZCI6MTg3fQ==

    • Ich hoffe, dass dies einfach nur dem geschuldet ist, dass die ihren Legal Text bisher nur übersetzt aber nicht angepasst haben für das internationale Geschäft.

  2. Als ich die Hardware der Teile das erste mal sah, dachte ich mir das Gleiche was ich mir jetzt auch denke:
    Wenn da TrueNAS Scale drauf läuft, ist das Ding sofort gekauft. Wenn nicht bleib ich bei Synology.

    • Baue auch darauf, das TrueScale oder XPenology drauf läuft.

      • Die ersten Tec YouTuber haben die Boxen getestet. Das bios ist komplett offen und unraid/truenas läuft.

        Allerdings muss man dafür einen Sticker und damit die Garantie entfernen

        • Hier muss man aufpassen, der DXP4800 plus hat eine OS NVME die ausgebaut werden muss, beim DXP4800 bin ich mir nicht sicher ob es geht, da hier ein eMMC verbaut ist, nicht das dieser am Ende verlötet ist.. konnte leider keine Infos finden, da die meisten nur den DXP4800 plus testen, der mir vom Stromverbrauch aber zu hoch ist… Hat jemand zum eMMC Thema Infos?

  3. Vermutlich wurde Kickstarter nur genommen, weil es so hip ist.

    Mist, ich hab mir nun auch mein erstes NAS geholt (DXP4800 Plus).
    Wenn ich es mit meinem Online-Speicherplatz bei Microsoft gegenrechne, dauert es schon ein wenig, bis es sich amortisiert.

    @Caschy: Hast du Mal den Strombedarf gemessen?

  4. GooglePayFan says:

    Ich benötige irgendwie noch die klare Aussage, dass das Installieren von anderen Betriebssystemen immer möglich bleibt und nicht bald durch Firmwareupdates etc. (aus)gesperrt wird.

    Und zur Hardware: sehr schade, dass der 10Gb Port nicht per SFP+ Slot herausgeführt wird. 2.5G per Ethernet, ja das mag sein und ist auch in Ordnung. Aber 10 Gigabit Netzwerk findet realistisch gesehen immer noch nur per Glasfaser oder DAC statt. Ist übrigens auch viel günstiger…

  5. habe mir das DXP6800 PRO reserviert.
    Bios ist offen, Betriebssystem ist auf einer SSD. Wenn das Betriebssystem zu buggy sein sollte, kommt eine andere SSD rein und Proxmox drauf, da dann noch OMV und fertig ist die Kiste.
    für die Leistung ist das Top.

  6. Irgendwie vertraue ich dem Braten nicht. Ugreen haut gerne Gerät um Gerät raus, mal sehen wie lange unterstützt wird. Und ehrlich: Kommt für mich vielleicht in 5-6 Jahren in Betracht. Bei Synology und QNAP weiß man, was man hat und Vertrauen ist bei sowas das A und O.

    • Bei Synology weiß man inzwischen vor allem dass man alte Hardware extrem überteuert bekommt. Klar, die Software will auch bezahlt sein – aber wenn ich mir ansehe was Ugreen hier bietet ist das schon interessant, vor allem wenn man selber ein anderes OS aufsetzen kann (was bei Syno ja nicht geht)

  7. Was mal interessant ist, wie der der Stromverbrauch im Idle ist. Hier versagen Synology und Qnap auf ganzer Linie, sobald man z.B. Docker nutzt. Dann schicken Beide die Platten nicht mehr in den Spindown und die CPU bleibt aktiv. Habe mit ner laufenden PiHole die nie unter 60 Watt bekommen. Unraid hingegen schlummert mit 4 Dockern (PiHole, Immich, Jellyfin, Sa*n**d) so mit 12 Watt vor sich hin (4 HDDs, 2x SSD, 2,5gbs LAN, Intel i3 12100)

    • Ein NAS ist nicht dafür gedacht, daß die Platten abgeschaltet werden, dann hast du halt die falsche Basis gekauft.

      • Die Ironie ist, daß Synology und QNap die Platten abschaltren, so lange man es als NAS nutzt und sobald man es nicht mehr als NAS nutzt eben nicht. Verkehrte Welt. 🙂

    • Das ist auch ein NAS = Network Attached Storage und kein Docker Host.
      Nett, das es geht, aber dafür sich die Teile nicht gedacht.

      • Die Hardwarebasis war schon richtig. Die Softwarebasis war die falsche. Denn auf der selben Hardwearebasis rennt auch Unraid und TrueNAS welche die HDD durchaus in den Spindown schicken.
        Und alle nutzen ein ganz normales Linux als Basis.

        Wenn Synology und QNAP das System auch nur auf den SSD erlauben würde, würden die Platten auch schlafen gehen, wenn Sie sie länger nicht genutzt werden. So wie es bei Zielgruppe „Privat- und Heimanwender“ durchaus Sinnvoll ist.

    • Computerbase hat da deutlich ausführlichere Tests gemacht (nichts gegen Dich, @Caschy; da sind ganz andere Ressourcen zwecks Test verfügbar).

      „Die Leistungsaufnahme des DXP4800 beläuft sich auf 17,2 Watt, wenn sich die vier 20-TB-Laufwerke im Ruhezustand befinden. Das ist durchaus viel, aber immer noch weniger als bei einer Synology DS923+. Ugreen arbeite an Verbesserungen in künftigen Updates.

      Im Leerlauf erreicht das Ugreen DXP4800 mit vier installierten 20-TB-HDDs eine Leistungsaufnahme von 38,6 Watt. Zum Vergleich: Eine Synology DS423+ mit Intel-Celeron-Prozessor kommt auf 39 Watt, eine DS423 mit ARM-SoC auf 34,7 Watt.

      Beim Schreiben auf die Laufwerke beträgt die Leistungsaufnahme des DXP4800 hingegen 54,6 Watt, womit das NAS auf dem Niveau einer Synology DS1621+ und DS923+ liegt.

      Für die gebotene Leistung und die eingesetzte Hardware ist der Strombedarf des DXP4800 somit angemessen.“

      Quelle: https://www.computerbase.de/2024-03/ugreen-dxp4800-nas-test-synology-qnap/3/#abschnitt_lautstaerke__leistungsaufnahme

  8. Leider ohne ECC-RAM unterstützung, was fast schon die Nutzung von ZFS ausschließt

    • GooglePayFan says:

      Hat DDR5 nicht mittlerweile eine Fehlererkennung im RAM integriert? Auch ohne extra ECC Speicher zu kaufen?

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