Übernahme japanischer Entwickler durch Microsoft ist unwahrscheinlich
In der Vergangenheit hatten Microsoft bzw. dessen Kopf der Gaming-Sparte, Phil Spencer, laut darüber nachgedacht, auch japanische Spieleschmieden unter sein Dach zu schieben. Das wäre durchaus logisch und sinnvoll, denn in Japan fällt es den Redmondern bisher sehr schwer ein Bein auf den Boden zu bekommen. Xbox-Konsolen spielen dort kaum eine Rolle am Markt. Doch wie der Marktbeobachter Nathan Brown erläutert, ist es jetzt und auch in Zukunft unwahrscheinlich, dass Microsoft in Japan auf Einkaufstour geht.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Ein wichtiger Grund liegt darin, dass japanische Behörden nur selten Übernahmen japanischer Unternehmen durch ausländische Käufer durchwinken. Um es zu verdeutlichen: Die United Nations Conference zum Thema „Handel und Entwicklung“ bewertete 2019 196 Länder in der Welt in Bezug auf direkte Investitionen aus dem Ausland – Japan belegte damals den letzten Platz, noch hinter Nordkorea.
Dies ergibt sich aus einer japanischen Geschäftsstrategie namens „Keiretsu“. Firmen unterschiedlicher Industriezweige tauschen sich dabei aus, haben Abkommen miteinander und besitzen oftmals auch Anteile voneinander. Sony etwa hat dadurch Verstrickungen mit der Asahi-Brauerei, Daihatsu, Fujifilm, einer Bank, einem Logistikunternehmen, Stahlwerken und einer Mühle. Diese Beziehungen verhärteten sich nach dem Zweiten Weltkrieg und haben bis heute eine lebendige Tradition: Zur japanischen Kultur von Unternehmen gehört es, miteinander freundschaftlich zu interagieren, Informationen und Entwicklungen zu teilen und sich wiederum gegen andere Invasoren abzuschirmen.
Freilich könnte Microsoft dennoch Türen einrennen und den Versuch starten, Capcom, Square Enix und andere japanische Entwickler zu übernehmen. Doch dies wäre mit so enormen Hürden verbunden, dass es sehr unwahrscheinlich ist. In Japan würde so ein Deal größere Schlagzeilen machen, als die Übernahme von Activision Blizzard. Auch feindliche Übernahmen durch Microsoft sind extrem unwahrscheinlich, denn in Japan sind solche Übernahmen bereits innerhalb des Landes absolut unüblich. Sie widersprechen japanischer Geschäftskultur. So ein Deal durch Microsoft hätte also vermutlich nur zur Folge, dass alle wichtigen Mitarbeiter sofort das jeweilige Übernahmeziel verlassen würden.
Das schließt nicht aus, dass sich die aktuell zu beobachtenden Zusammenschlüsse großer Spielepublisher auch in Japan fortsetzen. Aber dann wären wohl Nintendo und Sony diejenigen, welche davon profitieren. Microsoft würde vermutlich außerhalb des Spielfeldes zusehen müssen.
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