Ubuntu für Android auf Eis gelegt
Ubuntu für Android war eine nicht unspannende Sache für Android-Nutzer, die mehr mit ihrem Smartphone oder Tablet anstellen möchten. Das ziel war es, ein Android-Smartphone normal mit Android laufen zu lassen und in einen Ubuntu-Modus zu schalten, wenn das Gerät mit einem Monitor und einer Tastatur verbunden wird. Ein vollständiges Ubuntu Linux sollte dann auf dem Bildschirm erscheinen, das Smartphone als Recheneinheit dienen.
Anfang 2013 stellte Ubuntu dann Ubuntu Touch vor, ein mobiles Betriebssystem, das komplett Ubuntu ist, auch wenn das Smartphone als Smartphone genutzt wird. Für Ubuntu für Android ließen sich keine Partner finden, wie Android Authority berichtet. Ubuntu für Android ist zwar nicht komplett eingestellt, die Entwicklung liegt momentan aber auf Eis.
Aus der Stellungnahme von Canonical geht hervor, dass Ubuntu für Android noch nicht komplett abgeschrieben ist, es aber an Launch Partnern mangelt. Sollte sich in diesem Bereich etwas ergeben, würde das System auch aktiv weiterentwickelt:
We are very happy with the reception of both the Ubuntu 14.04 LTS desktop, and the early Ubuntu phone images. We think these development show a desire in the market place for Ubuntu, and an Ubuntu for Android (U4A) solution would be a good way for it to reach users.
We still believe that U4A is a great product concept and that consumers would welcome the feature. The development within Ubuntu for U4A is complete. To take the development further requires a launch partner in order to make the necessary modifications on the Android side.
We are currently not in concrete discussions with launch partners, but we are still very much open to such a partnership. We are focused on Ubuntu for Phones at the moment, therefore we are not actively pushing for Ubuntu for Android.However, if a prospective partner steps forward, we are very much open to launching Ubuntu for Android.
Egal ob nun Ubuntu für Android oder Ubuntu Touch, die eigentliche Frage ist doch, ob sich ein weiteres Alternativ-System durchsetzen kann, beziehungsweise, ob es der Markt aktuell überhaupt benötigt. Für mich klingt in diesem Fall ein ubuntu für Android wesentlich anwendungsnaher als ein komplettes mobiles Betriebssystem auf Basis von Ubuntu. Wie sieht es bei Euch aus?
Schade. Mit Ubuntu Touch hätte der Benutzer ein vollwertiges Linux gehabt:
Bluetoothmaus und Tastatur. Monitor per HDMI oder Miracast mit dem Handy verbunden und eine klassische Desktopoberfläche; das Handy hätte den PC ersetzen können.
Ich denke nicht, dass es in absehbarer Zeit ein weiteres System schaffen wird nennenswerte Marktanteile zu erringen. Unter den dreien wird es langsame Verschiebungen geben aber sonst? Die einzige Chance hätte vielleicht Samsung mit seiner Marktmacht, doch derzeit sieht es auch danach nicht aus. Das Problem ist bei Ubuntu, dass sie sich im privaten Bereich einfach keinen wirklichen Marktanteil erarbeitet haben, wo sollte also der Anreiz für die Masse liegen ein mobiles Ubuntu zu verwenden?
Ubuntu für Android war keine wirklich interessante Sache. Meist nutze ich Computer und Handy parallel: Ich arbeite am Computer und telefoniere am Handy oder schreibe WhatsApp-Nachrichten. Wenn ich das Handy an Tastatur und Bildschirm anschließe und es in einen Ubuntu-Modus wechselt, kann ich Android vermutlich in der Zeit nicht nutzen.
Aber auf Ubuntu touch warte ich sehnlichst. Das Konzept sieht sehr interessant aus und ich erhoffe mir davon endlich mal ein modernes Betriebssystem für Smartphones und Tablets.
Mal ehrlich – was haben wir momentan auf dem Markt? Da ist iOS, das iOS-User supertoll finden, aber in Sachen Offenheit und Usability ein einziger großer Abstrich ist, da ist Android, das absolut offen ist, sich an allen möglichen Ecken und Enden anpassen lässt, aber leider immer noch mehr oder weniger ein System für Tastentelefone mit aufgesetzter Touch-Oberfläche ist und im Hintergrund immer noch auf der Java-Engine rumdümpelt. Blackberry hat auch ein interessantes neues System, läuft allerdings nur auf Blackberrys (braucht man da immer noch die Blackberry-Daten-Option? Dann ziemlich uninteressant für Normalanwender) und scheint ein bisschen in der Versenkung verschwunden zu sein. Und dann ist da noch Windows Phone, zu dem ich mal nichts weiter sagen will 😀
Ubuntu Touch wäre eine interessante „Nummer Fünf“. Muss keine großen Marktanteile bekommen. Hat Ubuntu im Gegensatz zu Windows und MacOS einen riesigen Marktanteil? Nö. Ist es deswegen ein schlechtes oder gutes System? Kommt auf den Benutzer an, was er damit machen will. Und eben dies erwarte ich auch von Ubuntu Touch. Das und ein stabiles, auf Unix basierendes Mobil-System, das es einem ggf. auch etwas einfacher macht, auf Cloud-Dienste verzichten zu können (indem es sich zum Beispiel direkt mit dem Computer zu Hause synchronisiert. Technisch möglich, bekommt der Otto-Normal-Verbraucher halt nur nicht hin und deshalb bietet die Option sonst auch niemand direkt an…von OwnCloud+Android mal abgesehen).
@Mirco
Für die neuen Blackberry-Geräte mit dem neuen OS Blackberry 10 ist die Blackberry-Daten-Option nicht mehr erforderlich. Darüber hinaus lassen sie sich auch über die Blackberry-Link-Software lokal, also ohne Cloud, mit dem PC synchronisieren.
Trotzdem natürlich ein proprietäres System…
Eure Kommentare sind inhaltlich nicht korrekt. Ich habe den Eindruck, dass ihr den Beitrag gar nicht gelesen habt.
Schade, von einem smartphone, dass zum „richtigen“ PC wird, wenn man Tastatur und Monitor anschließt, träume ich schon seit ich mein erstes hatte (ethen mit win mobile). Reichen würde die Rechenleistung für surfen, Office, Mail allemal…
@Mirco: Falsch! Bei „Ubuntu for Android“ war es möglich im Desktop-Modus Android-Kontakte/Kalender zu bearbeiten und zu telefonieren. Das war ja gerade das Spannende am Projekt.
Blackberry sind doch die Geräte die beim erstellen eines Email Kontos die Daten direkt zur NSA schicken ?
Gut so. Ubuntu Touch wird dadurch dann warscheinlich schneller marktreif gemacht werden können.
Ich freue mich schon riesig auf den Handy-Computer!
@LinHead:
Dass Ubuntu zurzeit einen nicht so großen Marktanteil hat, liegt einfach daran, dass eigentlich alle Computer schon von Werk an Windows installiert haben (wofür Microsoft bestimmt einiges Zahlt, damit das auch so bleibt) und sich somit die meisten Menschen schon gar nicht mit der Auswahl des Betriebssystems beschäftigen oder vielleicht noch nicht mal wissen, dass es da auch etwas anderes gibt. Bei den Handys wäre das dann ja anders. Der Vorteil von Ubuntu ist einfach die leichte Bedienung, die Möglichkeit das Handy/Tablet als Computer (und vielleicht als Fernseher) zu verwenden und so mit den gleichen Daten überall arbeiten zu können.
Ich benutze mein Note3 mit BT Mouse/Keyboard und Dockingstation des 2er als PC… wenn ich nen weiteren Monitor hätte sicher häufiger
@unbekannt
Das ist sicher eine der Ursachen für die schlechte Lage im Desktopbereich, keine Frage. Es gibt für den Normaluser ja auch keinen Grund, sich damit zu beschäftigen, eine Betriebssystemalternative auszuprobieren, so lange das eigene das macht, was man erwartet. Das dürfte bei Windows so ziemlich alle einfachen Benutzer abdecken. Außer für Tech-Freaks und OpenSource-Fans gibt es da einfach keinen Bedarf.
Und es wird im Smartphone-Bereich nicht anders ausgehen. Der Markt ist ziemlich aufgeteilt und warum soll jemand der telefoniert, Kurznachrichten schreibt und ein wenig surft (und in meinem Umfeld ist das die Nutzung der allermeisten Leute) von einem bewährten und bekannten System weggehen das – again – alles macht, was ich nutze.
Ubuntu ist einfach viel zu spät dran mit seinem mobilen System und leicht zu früh mit der Version vollwertiges Betriebssystem auf Handy. Wir können ja alle davon ausgehen, dass die Rechenleistung von Smartphones in der nächsten bis übernächsten Generation sich den i3/5/7 Prozessoren so weit annähert, dass es kein Problem sein dürfte, mobiles und stationäres BS darauf laufen zu lassen. Hier wird dann mittelfristig im Markt entschieden, wer sich durchsetzt und meiner Meinung nach wird das MS sein, denn die haben mit ihrem gerade vorgestellten Konzept der Universal Apps gerade in dem Bereich die Richtung vorgegeben. Einmal eine App programieren, die dann auf Phone, Tablet und Desktop-System läuft – davon ist Apple noch ziemlich weit entfernt und bei Android sieht es noch katastrophaler aus.