Twitter enttäuscht Börsianer mit roten Zahlen
Im Twitter-Management wird man sich aktuell wohl nicht zur Feier des Tages einen reinzwitschern, sondern eher mit besorgten Mienen in die Zukunft blicken: So hat die Verkündung der letzten Quartalszahlen den Aktienkurs des Unternehmens um über 10 % abstürzen lassen. Die Aktionäre sind enttäuscht, da die Nutzerzahlen verhältnismäßig langsam bzw. zu geringfügig ansteigen und ein Quartalsverlust von 132 Mio. US-Dollar die Plattform weiterhin in den roten Zahlen belässt. Da ist der Umsatzanstieg von 515 auf 569 Mio. US-Dollar im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum im Vorjahr nur ein schwacher Trost.
Problem ist das schwache User-Wachstum: Die Zahl der Nutzer, die sich mindestens einmal im Monat bei Twitter einklinken, liegt bei ca. 320 Mio. Personen – das entspricht nur einem Anstieg von 1,6 % im Vergleich mit dem direkten Vorquartal. Damit sind die Aktionäre unzufrieden, welche den Vergleich zu Facebook nicht scheuen. Denn das soziale Netzwerk von Zuckerberg und Co. liegt bei fast 1,5 Mrd. angemeldeter Nutzer. Facebook erreicht Zuwachsraten von 3 % und mehr je Quartal.
Für das vierte Quartal rechnet Twitter mit einem Umsatz von 695 bis 710 Mio. US-Dollar. Analysten hoffen derzeit noch auf 740 Mio. US-Dollar. Chef Jack Dorsey steht nun unter erheblichem Druck Twitter wieder in die Gewinnzone zu hieven und Investoren zu ködern. Erstmal will Twitter Personal abbauen: Rund 8 % der Beschäftigten bzw. 340 Mitarbeiter sollen ihren Hut nehmen. Neue Kooperationen sollen Nutzer gewinnen und auch von den redaktionell betreuten „Moments“ verspricht sich Twitter einiges.
Dorsey betont immer wieder, dass man bei Twitter Fortschritte mache und den Wert der Plattform für die Nutzer schon jetzt besser vermittele als in der Vergangenheit. Ende Juni 2015 hatte Dorsey seinen Vorgänger Dick Costolo zunächst kommissarisch ersetzt. Costolo war extrem umstritten und von Dorsey wird erwartet, dass er gradebiegt, was Costolo aus Sicht der Aktionäre verbockt hat. Seit Anfang Oktober ist Dorsey fester Twitter-CEO. Dorsey ist zugleich einer der Twitter-Unternehmensgründer und auch Kopf des Bezahldienstes Square.
Hoffentlich ballern sie den Dienst nicht mit noch mehr gesponsorten Tweets zu. Sonst könnte reichlich Leute entdecken, daß Twitter doch nicht so unerhört wichtig für sie ist.
Das ist das Problem an den Aktionären. Die interessieren sich immer mehr für die Taube auf dem Dach, als den Spatzen in der Hand. Merkt man schon an der utopischen Vergleichsweise zu Facebook. Vermutlich verstehe ich da mehr von Aktien, als die (Groß-)Aktionäre von dem, was Twitter ausmacht. Und ich verstehe nicht allzu viel von Aktien. Außer, dass Aktienunternehmen asozial sind. Oder kennt man sonst eine Unternehmensform, deren Wert so spürbar steigt, wenn man massenhaft Angestellte entlässt?
das Problem ist einfach dass Twitter niemand wirklich braucht…
Man braucht auch kein Facebook, aber Twitter hat für mich sogar einigermaßen ne Relevanz als Social Network, willst du jemanden persönlich erreichen einfach antwittern! Du hast Probleme mit der Telekom, der deutschen Bahn oder sonstwas? einfach auf Twitter anpöbeln (;), ich liebe Twitter echt, das ist halt kein Netzwerk dafür wenn man die Essenbilder von Leuten sehen will die man in der Schule schon gehasst hat 🙂
Ich hoffe echt das Twitter von Google aufgekauft wird und mit Google+ verschmolzen wird. Die aktuellen Funktionen dann als optionale Beiträge ( wie die Funktion der mehr als 140 Zeiten aber halt mit Long Link) – An der eig. Twitter Oberfläche sollte sich aber nix ändern…
@Sean K. Woods Das wäre eigentlich ganz gut. Aber auch irgendwie unnütz. Google+ ist ja, was die Funktion angeht, schon eine Art Verschmelzung aus Klassischem sozialem Netzwerk und Twitter. Nutzen nur leider nicht so viele (oder eher Gott sei Dank?!).
Ich wünschte, Twitter würde sich mehr gegen nervende Bots wehren, da gibt es definitiv zu viele -_- und aus welchem Grund wurde eigentlich „Entdecken“ entfernt? Versteh ich bis heute nicht.