Toshiba verabschiedet sich aus dem Notebook-Markt
Toshiba steigt komplett aus dem Markt für Notebooks aus. Auch hier im Blog hatten wir oft Geräte des Unternehmens vorgestellt. Bereits 2018 hatten die Japaner jedoch große Teile (80,1 %) ihrers Laptop-Geschäfts an Sharp abgetreten. Dynabook nannte sich das neue Tochterunternehmen. Toshiba hielt immerhin zuletzt noch 19,9 % der Anteile daran. Doch jetzt wandern auch jene zu Sharp.
Viel Sentimentalität scheint es da bei Toshiba nicht zu geben, denn die eher untergegangene Pressemitteilung beschränkt sich auf das Notwendigste. Sharp habe das zugestandene Recht wahrgenommen, die ausstehenden Dynabook-Anteile von Toshiba zu kaufen. Das sei bereits Ende Juni geschehen und nun findet der Deal sein Ende. Dynabook ist damit nun eine hundertprozentige Tochter von Sharp.
Drei Jahrzehnte hatte Toshiba PCs angeboten und verabschiedet sich nun eher sang- und klanglos. Das ist eher überraschend, denn immerhin brachte der Hersteller schon 1985 mit dem T1100 einen IBM-kompatiblen Laptop auf den Markt und gab der Industrie damals viele Impulse. In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren war Toshiba einer der wichtigsten PC-Hersteller. Dann verlor man allerdings nach und nach an Boden und ließ die Konkurrenten von Dell, HP, Lenovo und Co. vorüberziehen.
Hab‘ schon ewig kein Toshiba-Laptop mehr in freier Wildbahn gesehen. Und ich fahre sehr viel mit der Bahn, wo gefühlt 33% der Mitfahrer einen Rechner mitschleppen. Meistens Dell oder Lenovo, selten mal ein Fujitsu. Toshiba hatte seine Glanzzeiten in den 90ern. Aber so wie Sony haben sie es irgendwie verpasst, in der Neuzeit anzukommen.
Der verlinkte Artikel („wir haben oft vorgestellt“) ist auch von 2015. Toshiba hat schon in den letzten vier Jahren keine Consumer-Notebooks mehr auf den Markt gebracht. Die letzten Toshiba-Notebooks in freier Wildbahn habe ich bei Toshiba-Vertretern gesehen. Insofern kommt die Nachricht nicht überraschend.