Tolino Reader: Telekom-Anteile sollen von Rakuten übernommen werden

Was macht eigentlich Tolino? 2013 schlossen sich deutsche Buchhändler zusammen, um gemeinsam gegen Amazon zu arbeiten, um auch eine Anlaufstelle für eBooks zu bieten. Neben der Deutschen Telekom fand man zum Start die deutschen Buchhändler Thalia, Weltbild, Hugendubel sowie Club Bertelsmann in der illustren Runde vor. Erst im November 2016 kam das neue Gerät auf den Markt, der tolino vision 4HD.

Während die Deutsche Telekom die Lesegeräte und Plattform bereitstellt, sichern die Buchhändler flächendeckenden Vertrieb der digitalen Inhalte – doch mit einem Engagement der Deutschen Telekom könnte es in naher Zukunft vorbei sein, wie aus einem Eintrag beim Bundeskartellamt hervorgeht.

Hier ist ersichtlich, dass Rakuten Inc. die Vermögensanteile der Deutschen Telekom erwerben will. Das japanische Unternehmen Rakuten gehört zu den zehn größten Internetunternehmen der Welt. Dies hat man vor allem durch Zukäufe erreicht – beispielsweise von Kobo.

Rakuten Kobo Inc. ist laut eigenen Aussagen einer der weltweit am schnellsten wachsenden eReading-Anbieter mit mehr als 5 Millionen eBooks und Zeitschriften für Millionen von Kunden in 190 Ländern. Eine Übernahme, die auf den ersten Blick also nicht unsinnig erscheint und vielleicht eine aggressivere Strategie gegenüber Amazon bedeuten könnte. Ob Rakuten spekuliert, hierzulande Tolino einzustampfen um Kobo zu forcieren, oder ob man parallel arbeitet? Ich würde an letzteres glauben.

(via holger schmidt)

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10 Kommentare

  1. Herr Hauser says:

    In Deutschland ist Rakuten eher eine Totgeburt und spielt keine große Rolle.

  2. Hatte mir Tolino überlegt, jedoch möchte ich nicht ein normales Tablet (lcd) als E-reader sondern eines mit E-Paper-Display … was haben die sich nur dabei gedacht???

  3. @silvio: wieso normales lcd? vllt. wäre eine Brille besser. bei Tolino handelt es sich auch um ein ePaper.^^

  4. @silvio
    So entstehen die „ich hab gehört“ Geschichten. Natürlich ist der Tolino, egal welches, ein ganz normaler E-Reader mit E-Ink Display. Vielleicht verwechselst du das auch einfach nur mit den Tolino Tabs die es mal gab. Aber das waren eben Tablets. Die EReader gabs schon immer.

  5. Herr Hauser hat zwar recht, dass Rakuten in Deutschland keine Rolle spielt, aber die Strategie, über hierzulande bekannte Marken (wie jetzt „Tolino“) sein eigenes Angebot an den Mann bringen zu können, ist nicht die Dümmste.
    Denn die uninformieten Massen wissen oft gar nicht, wer noch hinter einer Marke steckt und kaufen die ihnen vertrauten Marken; Nicht umsonst verkauft Electrolux seine Geräte hierzulande noch immer unter dem Namen AEG. Auch Marken wie Braun, Blaupunkt, Telefunken etc. werden gerne von älteren Herrschaften gekauft, weil sie noch glauben dass sie vermeintlich gute deutsche Wertarbeit erhalten. Dass wir mittlerweile in einer globalen Welt leben, in denen internationale Firmenkonglomerate die vertrauten Markennamen aufgekauft haben (und mit deren Labelung Massenware teurer verkaufen können), wollen auch viele Menschen gar nicht richtig wahrhaben. Ignoranz kann man somit auch wirtschaftlich ausnutzen.

  6. Wenn Rakuten wirklich die Anteile der Telekom übernehmen möchte, müssen sie eigentlich Tolino weiterführen. Einerseits liegt das an den anderen Partnern, die sicherlich nicht erfreut darüber wären, wenn das Projekt stirbt. Andererseits ist Tolino auf dem deutschen Markt schon ein Name und konkurriert sehr gut mit Amazon Kindle. Eher glaube ich, dass Rakuten einfach nur Fuß in Europa fassen möchte. Es ist einfach der Name, der viel Wert hat.

  7. Frau hatte bis vor Weihnachen einen Tolino Shine und nun einen Tolino Vision 3 sowie die Tochter seit Weihnachten den Vision 2. Beide mit nem super Rabatt im Telekom Shop gekauft 🙂

    Falls es nun Rakuten werden sollte und die Telekom rausfällt so hab ich ja dann rechtzeitig nochmal zugeschlagen 🙂

  8. Wolfgang Denda says:

    @Herr Hauser
    Der Gag ist, Rakuten baut das Konkurrenzprodukt Kobo Reader, der hier in DE auch ganz gut verkauft wird.

  9. Deliberation says:

    @Wolfgang Denda: was heißt „gut verkauft“? Der Marktanteil des Kobo sollte prozentual im einstelligen Bereich liegen. Hier kämpft Rakuten ähnlich verzweifelt, wie mit dem eigenen Online-Auftritt, der in den letzten Jahren unzählige Male umgebaut wurde. Das aktuelle Shop-In-Shop-System macht das Ganze noch verwirrender. Ich befürchte, dass Rakuten Tolino entweder nur als Marke weiterführt oder nur noch vereinzelte, marktbezogene Produkte unter dem Namen Tolino veröffentlicht. Ansonsten dürfte das Angebot wie Du schon sagst leider zu ähnlich sein. Wahrscheinlich hat Rakuten vor allem den Namen gekauft, um auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen.

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