Tinder führt neues Verifizierungssystem ein und will Dates sicherer machen

Tinder ist die wohl weltweit beliebteste App für Online-Dating. Und ich gestehe: Auch ich habe die Anwendung durchaus mal eine Weile genutzt und zeitweise darüber nachgedacht meine teilweise absurden Erfahrungen in einem Blog-Beitrag zu bündeln. Dazu ist es nie gekommen, doch bei Tinder geht es auch ohne mich ganz gut weiter. So kündigt das Unternehmen nun ein neues Verifizierungssystem an, dass man aber zunächst nur in einigen Regionen testet.

Das neue Verifizierungssystem für Fotos greift zunächst nur in einigen Ländern wie Taiwan und Irland. Das hat seine Gründe, denn aktuell wird jeder Nutzer darüber manuell von Menschenhand freigegeben. Die Nutzung ist optional, man muss sich also nicht verifizieren lassen. Das Verfahren läuft so ab: Die App zeigt euch (siehe Artikelbild) ein Bild mit einer Pose, die ihr per Selfie prompt nachstellen und das Bild hochladen sollt. Anschließend gleicht Tinder eure Pose ab und prüft zusätzlich, ob euer neuer Selfie auch den anderweitig hochgeladenen Fotos von euch entspricht.

Passt alles, dann erhaltet ihr nachfolgend einen blauen Haken neben eurem Profilnamen, der sozusagen offiziell bestätigt, dass ihr selbst auf den Fotos zu sehen seid. Das soll Fake-Profilen vorbeugen. Empfinde ich als sehr sinnvolle Maßnahme, da auf Tinder auch nach meinem Eindruck viele Leute mit fremden Bildern unterwegs sind. Auch wenn aktuell die Bilder  manuell von Mitarbeitern abgeglichen werden, hofft Tinder auf lange Sicht eine Software für diesen Zweck einsetzen zu können. Offen ist, ob die Verifizierung neu gestartet werden muss, wenn Bilder nachträglich ausgetauscht werden – was ja eigentlich Sinn ergeben würde.

Zusätzlich arbeitet Tinder nun mit Noonlight zusammen, einem Dienst, der für euch im Falle des Falles Notrufe tätigen kann – in Deutschland aber nicht vertreten ist. US-Nutzer können dort ihr Tinder-Date als Termin hinterlegen, was es einfacher machen soll in einer brenzligen Situation beispielsweise die Polizei zu alarmieren – man weiß ja nie. Wer zu Noonlight greift, kann das sogar öffentlich in seinem Tinder-Profil anzeigen lassen.

In einigen Ländern will Tinder zudem ein Feature ausrollen, das anstößige Nachrichten erkennen soll und den Empfänger dann fragt, ob er die entsprechende Message vielleicht melden möchte. Später möchte Tinder darauf basierend auch ein Hinweissystem einführen, das den Absender vor dem endgültigen Abschicken ermahnen soll sich die Nachricht eventuell noch einmal zu überlegen. Derartige Maßnahmen gibt es ja beispielsweise schon jetzt bei Instagram.

Außerdem bietet Tinder nun ein neues Safety Center in einigen Regionen, das die Nutzer darauf aufmerksam machen soll, bei Dates und auch der Online-Kommunikation mit Bedacht vorzugehen. Wann die genannten Features nach Deutschland kommen, ist aktuell aber ungewiss. Speziell die neue Foto-Verifizierung halte ich definitiv für eine wichtige Funktion, die Tinder allgemein verteilen sollte.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

16 Kommentare

  1. Ist mir schon klar, warum man es nur „optional“ anbietet. Plattformen wie Tinder oder Lovoo wären ohne Fake-Profile völlig leer. Und ehrlich gesagt bin ich mir auch nicht so sicher, dass das immer nur private Leute sind, die Fake-Profile anlegen. Gerade bei Lovoo gab es ja den damaligen Zwischenfall, dass man gezielt Fake-Profile eingesetzt hat, um neue User anzuwerben oder als Lockmittel für die Premium-Mitgliedschaft. Möchte nicht wissen, wie viel Geld jährlich mit diesen ganzen Dating-Plattformen gemacht wird.

    • Ich habe bei Lovoo auch bis heute die Vermutung das dort noch immer mit Fake Profilen gearbeitet wird. Ich hatte dort eine weile einen Premium Account mit monatlicher Bezahlung über das Google Guthaben. Und sobald sich der Monat ablief (und somit die Kündigung drohte) gab es plötzlich auffällig viele Likes.

      Anfangs habe ich dies noch darauf geschoben das der Algorithmus einen häufiger einblendet und es dadurch bedingt ist jedoch habe ich mir diese Likes dann über 2-3 Monate mal angeschaut und es gab doch sehr auffällig viele Gemeinsamkeiten in den spärlichen Informationen der Profile. Hinzu waren 90% dieser Likes dann diese wo auch so gar keine Interaktion außer vielleicht noch ein „Hi“ folgte.

      Daher mag das natürlich alles ein großer Zufall sein und es ist kein Beweis aber ich glaube das dort zumindest zum Erhalt der Premium-Kunden noch immer Stark mit Fake-Profilen gearbeitet wird. Und wenn das nicht klappt gibt es dann die Angebote alla 3 Monate für ein paar Euro.

      Ich bin trotzdem froh dort mein Glück gefunden zu haben aber ich glaube das wäre auch ein Markt der dringend eine Regulierung bräuchte da diese Dating-Apps und Portale sowieso schon mit der Einsamkeit ein großes Geschäft machen und das ganze nicht noch durch Betrug maximiert werden muss.

  2. @André

    Was hast so erlebt? Nur Fake profile die sich als dicke alte Männer herausgestellt haben?

    • Ich bin öfters auf „kaufmich.com“… dann kann man auch in Bar bezahlen ; -)

      • Kaufmich hat auch ein großes Fakeproblem. Aber viel schlimmer: Viele der Frauen die sich tatsächlich nur etwas dazuverdienen wollen, legen im Gegensatz zu richtigen Professionellen, kaum einen Wert auf den Schutz vor Krankheiten, selbst wenn der gewerbliche Verkehr ohne Kondom verboten ist. Auf markt.de ist es das gleiche Problem. Sowohl bei Studentinnen als auch bei Frauen die sich ihre Haushaltskasse aufbessern wollen. :-/

        Ansonsten ziehe ich eine Bezahlung auch vor, bevor ich mich bei Tinder zum Affen mache, mein eh schon überschaubares Selbstwertgefühl gänzlich durch Ablehnungen zu Nichte gemacht wird oder man für ein Café oder Restaurantbesuch Geld ausgibt und dann eh nichts läuft. Die Zeit, meine Gefühle und das Geld sind mir zu wertvoll.

        • gesunde Einstellung

        • Ganz im Ernst, bevor ich mit Fremden, die mich nicht interessieren und die ich nicht interessiere, Sex habe und dafür bezahlen muss greife ich doch tausend Mal lieber zur Selbsthilfe.
          Ich kann diese Sphäre beim besten Willen nicht nachvollziehen.

    • André Westphal says:

      Also mit Fake-Profilen hatte ich weniger zu tun, aber ich denke Online-Dating zieht einfach viele Menschen an, die entweder in bestimmten Lebensphasen stecken, in denen sie um jeden Preis nach Aufmerksamkeit suchen (kurz nach einer Trennung besonders oft) oder aber, ich sage es mal vorsichtig, sehr komplizierte Persönlichkeiten darstellen.

      Daher ist meine persönliche Erfahrung, auch durch meinen Bekanntenkreis weitgegehend bestätigt, dass man bei Tinder deutlich leichter jemanden für eine kurzlebige Liebschaft kennenlernt, als für eine ernstere Sache. Und selbst bei den Liebschaften muss man entweder selbst sehr hart gesotten sein und sollte sich emotional abgrenzen können oder gnadenlos und sehr schnell aussortieren.

      Nimmt man das ganze mit viel Ironie und nicht zu ernst, kann Tinder eine Weile lustig sein, wenn man sich da etwas Ernsthaftes erhofft, kehrt aber eher schnell der Frust ein. Ich hatte es auch oft, dass man sich erst nett unterhalten hat – unvermittelt hört man dann eben gar nichts mehr. Das ist eben auch nervig, man muss des dann so sehen „Ok, war ein lustiges Gespräch für einen Nachmittag.“ Aber wenn einem sowas nicht reicht, lässt man lieber die Finger davon.

      Am Ende schätze ich die Wahrscheinlichkeit über Tinder sinnvolle Kontakte zu knüpfen, deswegen eher niedrig ein – sind aber eben auch nur meine subjektiven Erfahrungen.

      • „Ich hatte es auch oft, dass man sich erst nett unterhalten hat – unvermittelt hört man dann eben gar nichts mehr. Das ist eben auch nervig“

        Genau aus diesen Grund hab ich vor paar Wochen mit Tinder aufgehört.

      • Ich bin nach einer langen Beziehung auch auf Tinder unterwegs gewesen. Ich hätte nicht für für möglich gehalten, was da abgeht. Ich möchte gar nicht wissen was die Frauen dort erleben. Tinder verändert die Beziehung zum Realen

  3. Ich bin öfters auf „kaufmich.com“… da kann man auch in Bar bezahlen ; -)

    • Stelle mir gerade 2 Fragen:
      1. Hakan, woran liegt es, dass du „dafür“ in bar bezahlen musst?
      2. Verkaufst du dich da oder warum wiederholt diese „Schleichwerbung“?

  4. Arnold Aluhut says:

    Alles Bevormundung.

    Die besten Bumsbörsen waren mal das alte ICQ der 00er Jahre und der Odigo Messenger zur damaligen Zeit. 😀

  5. Fakesicher ist zb die App Rinsing! den da gehen nur live Profilbilder oder man kann nicht mal alte hochladen.. keine scheiss filter und son dreck.. alles sieht echt aus. Vor allem gibts da viel mehr hübschere Damen als wo anders… weil Damen haben was von und daher melden die sich eher dort an als auf tinder und son müll

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.