Tim Cook will gesamtes Vermögen für wohltätige Zwecke spenden

Tim Cook gibt sicherlich mehr öffentliche Einblicke in sein Privatleben, als Steve Jobs zu Lebzeiten tat. Nachdem Cook erst vor kurzem in einem Gespräch mit dem US-Wirtschaftsmagazin Businessweek fallen ließ, dass er homosexuell sei, gelangten weitere intime Details über das Verhältnis zwischen ihm und Steve Jobs durch das neue Buch „Becoming Steve Jobs“ an die Öffentlichkeit. So wollte er Steve Jobs während seiner Leidenszeit einen Teil seiner Leber spenden und er sprach auch darüber, wie schwierig es ihm nach Jobs Tod fiel, dessen Telefonnummer aus seinem Adressbuch zu löschen. Nun schließlich erschien ein weiteres Interview mit Tim Cook und einem US-Wirtschaftsmagazin – der Fortune – in dem er verriet, dass er noch zu Lebzeiten plant, sein gesamtes Vermögen zu spenden.

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Laut Schätzungen der Fortune sprechen wir hier von Apple-Aktien im Wert von zirka 120 Millionen Dollar und weitere Optionen über bis zu 665 Millionen Dollar, die jedoch nur unter bestimmten, nicht genauer genannten Bedingungen veräußert werden können. Summa summarum wären wieder bei einem geschätzten Wert von 785 Millionen Dollar, die Cook veräußern möchte.

Jedoch betonte Tim Cook, dass er zunächst sicher gehen wolle, dass die College-Ausbildung seines Neffen finanziell gesichert sei. Anschließend will er sich genaue Gedanken darüber machen, in welchem Rahmen er das Geld in wohltätige Zwecke anlegt. Er wolle eben nicht einfach nur einen Scheck ausstellen, sondern zunächst sondieren, wo das ganze Geld seiner Meinung nach am sinnvollsten angelegt ist. Da Cook sich jedoch immer wieder zum Kampf gegen HIV/AIDS, den Klimawandel, Menschenrechtsunterstützung und Gleichberechtigung äußerte, wird hier sicherlich ein großer Teil des Geldes hinwandern. Cook hatte bereits zuvor insgesamt etwa 50 Millionen Dollar an Krankenhäuser in Stanford und weitere 50 Millionen an die (Product) Red Organisation für die Bekämpfung von Aids in Afrika gestiftet, die seit vielen Jahren auch in Apples Produkt-DNA eingeflossen ist.

Der Trend zum Spenden des Vermögens scheint sich glücklicherweise in den letzten Jahren bei vielen breit gemacht zu haben. Prominentestes Beispiel hierfür ist sicherlich Bill Gates, der als reichster Mensch der Welt 2010 gemeinsam mit dem amerikanischen Ur-Mäzen Warren Buffet die Initiative „The Giving Pledge“ ins Leben rief. Ziel dieser Initiative ist es, den Superreichen der Welt ein Vorbild zu sein und diese ebenfalls dazu zu überreden, das Versprechen abzugeben, ihr Vermögen zum größtmöglichen Teil wohltätigen Zwecken zu spenden. Die Organisation selbst sammelt keine Spenden ein, sondern gilt lediglich als Mittelsmann der Philanthropie. Bis dato sollen laut Forbes Magazine über 100 wohlhabende dieser Initiative beigetreten sein.

Darüber hinaus hat Gates zusätzlich zu The Giving Pledge die „Bill & Melinda Gates Foundation“ gegründet, die unter anderem die Zielsetzung hat, Malaria zu 100% auszurotten. In die Forschung wurden bis heute knapp zwei Milliarden Euro Dollar investiert, sowie weitere 1,6 Milliarden Dollar für den „Global Fund to Fight AIDS“ gespendet.

(Quelle: Süddeutsche / The Verge)

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54 Kommentare

  1. Nachtrag zu den Arbeitsbedingungen: An dem Argument ist natürlich was dran. Kann man sich durch Geld, an dem (überspitzt gesagt) Blut klebt, abfeiern lassen? Noch überspitzter: Würden wir einem Dogenboss Anerkennung zollen, wenn er ein Teil seines dreckigen Geldes spendet?

  2. @Paul

    Auch schwule möchten Ihre Partner wenn Sie denn einen haben abgesichert sehen. Bei Cook ist das jedoch soweit ich weiss nicht bekannt ob er einen Partner Ehemann etc hat. Jedoch ist es nur mehr als verständlich sollte, er einen haben das dieser auch abgesichert ist.

  3. @red,

    so blödsinnige Kindergartensprüche. Denkst du ich weiß nicht, was bei Wiki über die Arbeitsbedingungen steht?
    Aber mal im Ernst jetzt. Ich habe Apple-Aktien. Wenn Apple jetzt (hypothetisch – auf Geheiß von Cook, was so natürlich extrem vereinfacht und einfach auch nicht möglich ist) anfangen würde irgendwelchen „Unsinn“ zu machen, der den Gewinn gefährdet und Geld „verschwendet“. Dann würde ich – wie viele andere auch – meine Apple-Aktien verkaufen, weil Apple Geld ausgegeben hat ohne damit das Ziel der Gewinnmaximierung zu fördern. Das wiederum würde den Aktienkurs sinken lassen und dann wäre Cook auch ganz schnell weg vom Fenster, weil sich Apple das nicht natürlich nicht leisten kann. Immerhin ist das einzige Ziel eines Unternehmens, das im Rahmen unseres Systems existiert, die Gewinnmaximierung.
    Das ist natürlich alles sehr, sehr vereinfacht. Aber es widerlegt gerade systemisch, dass du nicht Recht hast. (Deine These war, dass Cook da irgendeinen Einfluss hat)
    Ich betone: ich finde das nicht gut, aber darum geht es nicht. Cook kann nur einfach nichts ändern.

  4. Cook hat schon aufgrund seiner Aktien Einfluss.
    Sorry aber Du widersprichst Dir, Du hast Apple-Aktien und findest es nicht gut was da passiert, würdest aber Deine Aktien verkaufen wenn sich was zum positiven verändert.
    Leute wie Du haben es in der Hand was zu verändern z.B. mit nachhaltigen Aktien nur so als Tipp: https://www.gls.de/privatkunden/angebote/fonds-wertpapiere-beteiligungen/gls-bank-aktienfonds/uebersicht/

  5. @ Jon: Apple könnte schon etwas ändern, unabhängig von der Aktionärsmeinung, wenn es gewollt wäre. Ich erinnere nur daran, das sie trotz aller Unkenrufe 17 Jahren ihre Aktionäre nicht über eine Dividende am Gewinn beteiligt haben. Die Argumentation, man könne aus Kostengründen nichts verändern, gab es seinerzeit auch bei der Verwendung gesundheits- und umweltschädliche Stoffe. Hier haben sich aber einige Dinge tatsächlich zum positiven Verändert (insbesondere durch das Greenpeace Umweltranking), obwohl dadurch teilweise Produktionsschritte teurer geworden sind. Der Druck der Öffentlichkeit kann also durchaus etwas bewirken. Und speziell für Apple wäre es wohl sehr viel leichter als für andere Firmen neue Wege einzuschlagen – und sie könnten sich dies obendrein von ihren typischen Hipsterkunden mit einem Aufschlag für ihr Engagement vergolden lassen.

  6. @red,

    ja er hat natürlich auch allgemein Einfluss, aber der ist sehr, sehr beschränkt. Und ja, ich widerspreche mir. Ständig – so ist das Leben. Irgendwo muss man eine Linie im Sand ziehen. Es ist nicht möglich, sich komplett ethisch zu verhalten und trotzdem am Leben teilzunehmen.
    Selbstverständlich gibt es nachhaltige Wege, Geld anzulegen. Aber die Dividende geht dabei flöten.

    @Paul,

    natürlich kann Apple oder die Öffentlichkeit etwas ändern und meine Erklärung oben war natürlich – wie geschrieben – sehr vereinfacht, aber es ging darum, was Tim Cook ändern kann. Und sein Rahmen ist da sehr beschränkt. Und nur darauf bezieht sich das, was ich geschrieben habe. Auf Tim Cook – nach dem, was @red geschrieben hat.

  7. @Jon
    „Selbstverständlich gibt es nachhaltige Wege, Geld anzulegen. Aber die Dividende geht dabei flöten.“
    Das ist falsch! Mach was Du bist in der Position und hast es in der Hand.

  8. >@Steafn: Sechs setzen. In einem Kommentar mit unzählbaren Rechtschreibfehlern.

    Ja,Zeig mir das Betriebsystem ohne Fehler,
    und wenn du dann heulend ankommst,und gemerkt hast,das alle Systeme Rechtschreibfehler haben,
    dann rede ich auch mit einem Kind wie dir.

  9. @red,

    der von dir gepostete Link führt zu einem Fond, der über mindestens 5 Jahre angelegt wird bei hohem Risiko. Darüber hat man keine Kontrolle und solche Fonds spucken im Jahr mit viel, viel, viel Glück 10% aus – bei wie gesagt hohem Risiko und keiner Kontrolle.
    Im Gegensatz dazu ist allein die Apple Aktie im letzten Jahr um knapp 100% gestiegen bei nahezu keinem Risiko.
    Bei 10000 EUR Investment sind das schnell mal 9000 EUR Unterschied.

  10. Nu is aber gut ! Geht jetzt schlafen und morgen haben wir uns alle wieder lieb 🙂

  11. @Raspi Nutzer,

    schon die Tatsache, dass du mir die Aussage von @red in den Mund legst zeigt, dass du nicht so richtig gelesen hast, was ich schrieb oder es schon auf deiner sehr niedrigen Ebene nicht verstehst.

    Die Antwort auf den zweiten Teil habe ich ja argumentativ weiter oben schon hergeleitet, falls du mir nicht glaubst (zu wissen scheinst du es ja nicht) – mir irgendwie auch egal..

  12. *deiner = einer

  13. @Raspi Nutzer,

    „@Jon
    Cook hat nicht nur Einfluß auf den Erfolg des Unternehmens “Apple”, weil er Aktien daran besitzt.“

    Wann habe ich das behauptet?
    Und argumentativ noch immer nichts.

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