Thunderbird: Das sind die Neuerungen für Version 102

Das Mail-Projekt Thunderbird steht gefühlt seit Jahren auf weniger stabilen Beinen als es noch „ganz früher“ der Fall war, als Mozilla direkt sich dafür verantwortlich zeigte. Dennoch gibt’s regelmäßig Updates, meistens handelt es sich um Sicherheitsupdates, doch ganz ehrlich: Mail lässt sich schwer neu erfinden und vielen langt auch das Gebotene. Doch wie geht’s mit Thunderbird nun weiter? Da hat man sich tatsächlich mal dazu hinreißen lassen, mal ein wenig über die Zukunft zu plaudern und zu zeigen, was mit Version 102 so kommen soll.

Die Toolbar wird beispielsweise angepasst. Die neue Spaces-Symbolleiste sei eine einfache und bequeme Möglichkeit, zwischen verschiedenen Aktivitäten in der Anwendung zu wechseln. So können Nutzer z. B. ihre E-Mails, ihre Kontakte über das Adressbuch, die Kalender- und Aufgabenfunktionen, den Chat und andere Aktivitäten über die gesamte Registerkarte verwalten.

Wenn Nutzer Bildschirmfläche sparen möchten, können sie die Symbolleiste „Spaces“ ausblenden und über die neue, angeheftete Registerkarte „Spaces“ zwischen den verschiedenen Aktivitäten in Thunderbird wechseln.

Nach zahlreichen Teasern gibt’s auch das neue Adressbuch. Es gibt nicht nur ein neues Design, das die Navigation und Interaktion mit Kontakten erleichtern soll, sondern auch neue Funktionen, mit denen Nutzer besser sehen, mit wem kommuniziert wird.

Der neue Thunderbird wird eine Funktion haben, der eine Link-Vorschau anzeigt. Wenn ein Link im Mail-Editor hinzugefügt wird, haben Nutzer die Möglichkeit, ihn in eine Vorschau zu konvertieren.

In früheren Versionen haben die Entwickler die erstmalige Einrichtung von Konten verbessert. Beim Einrichten einer E-Mail funktioniert die automatische Erkennung von Kalendern und Adressbüchern wirklich gut, so die Entwickler. Aber die Verwaltung von Konten und die Einrichtung nach dem ersten Mal hat sich verzögert. Da wolle man für Version 102 noch nacharbeiten.

Was noch?

Das Verschieben von Konten und Daten in und aus Thunderbird wird vereinfacht. Bis jetzt mussten dafür Add-ons verwendet werden. In der neuen Version mache man ein gutes Import/Export-Erlebnis zu einem Kernbestandteil der Thunderbird-Erfahrung.

Unterstützung für das beliebte Chat-Protokoll: Matrix wird in Version 102 eingeführt. Während dieses Protokoll in Version 91 in einem Beta-Stadium hinter einer Einstellung existierte, wird es in dieser Version endlich direkt nutzbar sein.

Ein weiteres visuelles Update ist in der Neugestaltung der Kopfzeile der Nachricht zu sehen. Das neue Design hebt wichtige Informationen besser hervor:

Wer nicht bis zum Erscheinen der Version 102 Mitte des Jahres warten will und keinen Stress mit frühen Testversionen hat, der findet unten auf der Projektseite neben dem normalen Download auch die Betas und Daily Releases. Die können natürlich auch mal Fehler mitbringen, das muss man bedenken.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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15 Kommentare

  1. Sehr cool, freue mich schon. 🙂

  2. Was ich immer noch schmerzlich vermisse, ist die Integration von gmail labels. Ich muß zum „Aufräumen“ immer noch in die webapp von gmail gehen, um Nachrichten zu archivieren.

  3. Die sollen mal lieber Grundfunktionalitäten wie die Indizierung der Emails fixen. Eine Volltextsuche ist bei einem Konto mit sehr vielen Emails einfach kaputt und findet viele Emails einfach nicht. Als Lösungsansatz wird genannt, die Indizierung erneut durchführen zu lassen, aber das führt auch nicht zum Erfolg. Manche Emails werden (teilweise) indiziert, andere nicht. Richtig ätzend, wenn man drauf angewiesen ist, eine ältere Email zu finden.

    • Eine Volltextsuche ist bei einem Konto mit sehr vielen Emails einfach kaputt und findet viele Emails einfach nicht
      das kann ich so nicht bestätigen
      die volltextsuche funktioniert bei ca. 15.000 mails einwandfrei
      version 91.7.0 (64-Bit)

      • Sommerpustel says:

        15.000 Mails sind aber nicht „viele Emails“, sondern ein eher kleines Postfach.

      • 15.000 Emails ist ja auch nicht viel… Ich habe hier zwei Konten (privat/beruflich) mit je über 100.000 Emails. Das klingt vielleicht viel, aber das sammelt sich nunmal in 20+ Jahren an. Diese sind alle gut sortiert in verschiedenen Ordnern. Outlook hatte kein Problem mit der Anzahl, aber seit dem Umstieg auf Thunderbird, ist es ein Glücksspiel, ob eine Email gefunden wird oder nicht. Ein System habe ich darin noch nicht erkannt, warum manche gefunden werden und andere nicht. Laut diverser Problembeschreibungen im Netz bin ich auch nicht der einzige mit dem Problem, aber das ist kein großer Trost. Thunderbird hat sogar extra dafür eine eingebaute Funktion um Ordner zu „reparieren“. Dabei werden alle Emails frisch synchronisiert und indiziert, aber das löst das Problem leider auch nicht. Robust ist leider etwas anderes.

        • FriedeFreudeEierkuchen says:

          „Robust ist leider etwas anderes.“
          Was auch eine Beschreibung für Outlook ist. Auf der Arbeit nutze ich Outlook, daheim seit Ewigkeiten Thunderbird. TB hat Kleinigkeiten, die ich noch gerne verbessert haben möchte. Outlook hingegen hat so viele Baustellen, dass ich gerne wechseln würde. Und ständig tauchen in der Firma neue Probleme auf, wie Mails die in der HTML-Ansicht nur eine weiße Fläche anzeigen, die Indexierung macht auch immer wieder Ärger und bei einem Bruchteil deines Mailaufkommens versagt sie schon. Abstürze gibt es auch immer wieder und IMAP ist nach fast 40 Jahren immer noch nicht korrekt in Outlook angekommen.
          Für mich ist Thunderbird der deutlich kleinere Kompromiss.
          Zu deinem Problem: Musst du wirklich Mails aus 20 Jahren immer im direkten Zugriff haben? Suchst du wirklich nach einer Mail von vor 10 Jahren? Vielleicht kannst du hier mit Archiven eine Entzerrung schaffen?

          • Diverse IMAP-Probleme mit Outlook kann ich bestätigen und das war auch der erste Anstoß, sich nach einer Alternative umzuschauen. Da IMAP unter TB einwandfrei funktioniert und die Erweiterungen ein paar nette Zusatzfeatures gebracht haben, habe ich den Wechsel durchgezogen. Die Indizierungsprobleme zeigten sich dann ja erst im Laufe der Zeit.

            *Brauchen* tue ich sicherlich nicht alle Emails, aber zu entscheiden, welche in ein Archiv exportiert werden können und welche nicht, wäre ein Riesen-Act. Pauschal alle Emails, die älter als 10 Jahre sind auslagern wäre auch keine Lösung, da ich durchaus immer wieder froh bin, bei einer Suche festzustellen, dass es den einen geschäftlichen Kontakt vor langer Zeit ja schon mal gab oder weil ich privat nach irgendeiner Bestellung oder Registrierung suche. Aber da die ersten 10 Jahre wahrscheinlich weniger als ein Viertel der Emails ausmachen, würde es eh nichts bringen. Ich müsste ja quasi alle Emails älter als 3-5 Jahre archivieren und entfernen, um die Menge merklich zu verkleinern. Das ist aber absolut ausgeschlossen, da ich solche Emails definitiv griffbereit haben muss.

            Es sollte ja aber auch nicht die Lösung sein, sich selbst zu verbiegen, wenn der Fehler ganz offensichtlich in der internen Datenverwaltung einer Software liegt. Ich finde es einfach sehr frustrierend, wenn das Problem bei Thunderbird offenbar bekannt ist, aber man sich nicht darum kümmert, da sie die Ursache wohl nicht so einfach finden können und es für Standardanwender mit wenigen Emails ja offenbar funktioniert. Man hat keine robuste Datenhaltung, investiert die Entwicklungszeit stattdessen aber lieber in irgendwelche neuen Features.

  4. bin gespannt, denn auf Windows gibts zu Outlook nur wenig gescheite Alternativen

  5. > Das Mail-Projekt Thunderbird steht gefühlt seit Jahren auf weniger stabilen Beinen als es noch „ganz früher“ der Fall war, als Mozilla direkt sich dafür verantwortlich zeigte.

    Mit Verlaub, aber so eine Aussage ist einfach nur reißerisch und irreführend. Im Gegenteil geht es dem Thunderbird-Projekt sogar ziemlich gut. Die Andeutung, das Projekt würde nicht wirklich auf „stabilen Beinen stehen“, entspricht nicht der Wahrheit. Es gibt, wie geplant, ein großes Update pro Jahr, die Mitarbeiter-Zahl ist steigend, die Nutzerzahlen sind steigend, die Finanzen entwickeln sich positiv. Also das läuft sehr stabil.

    • Na irgendwie musste man ja den Uralt-Artikel aus 2017 nochmal verlinken 🙂

      Ansonsten stimme ich deinem Post zu.

  6. ok, ok… ich möchte hier nur eines: E-Mails im Tab schreiben. DAS muss doch mal möaglich sein.

    Ansonsten freue ich mich darüber, dass Thunderbird weiterentwickelt wird. Auch wenn ich vieles über den Browser erledige, das klassische E-Mail-Programm kann ich mir nicht abgewöhnen. Ich finde es einfach klasse.

    Viele Grüße Liam

  7. Also ich finde es schade dass das Thema „mail“ nicht mehr so richtig weiterentwickelt wird.
    Da gäbe es noch einiges an den Grundfunktionen zu tun.

    Etwa eine Funktion die durch Zeilenumbrüche zerstörtes quoting repariert.
    Oder eine Funktion die in Mails mit mehreren Levels an quotes diese parst und die älteren in kleinerer Schrift darstellt als die neueren, um besser einen Überblick zu bekommen. (Oder als ausklappbar darstellen).

    Also: da geht noch viel an Innovation.

    Ich persönlich habe Thunderbird früher verwendet, aber seit ca. 10 Jahren nicht mehr. Man wie alt man wird. Irre.
    Wobei auch alle andern Clients die ich seither kennengelernt habe irgendwo Nachteile haben.
    Einen richtig guten habe ich noch nicht gefunden. Auch TB nicht.

    Zwischenzeitlich hatte ich eM, dann Mailbird, aber der nervt auch (man kann die Konversationsansicht nicht abschalten, eine reine Liste an mails in Reihenfolge des Eingangs ist nicht möglich. Es gibt also tatsächlich keine Möglichkeit in einer Konversation mit 3 Parteien die *vor*letzte Mail zu nehmen und direkt darauf zu antworten. Hmpf.)

    So viele Jahre Evolution, aber so richtig gut ist noch keiner geworden.

  8. Am Mac und unter Android nutze ich Spark Mail und bin völlig zufrieden.
    Es ist auch ein Windows-Client in Arbeit.
    Allerdings sitzt der Hersteller Readdle in Odessa / Ukraine und ich denke, dort hat man im Moment leider andere Sorgen, als den Windows-Client fertigzustellen.
    Aber so bald es eine öffentliche Beta gibt, werde ich auf jeden Fall von Thunderbird zu Spark wechseln.

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