„The Witcher“: Netflix hatte kein Interesse an Ratschlägen des Buchautors

„The Witcher“ erlangte primär durch die Spiele des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt RED intenerationale Berühmtheit. Der Durchbruch kam mit „The Witcher 3: Wild Hunt“, das sich nicht nur extrem gut verkauft hat, sondern gemeinhin auch als eines der besten Rollenspiele aller Zeiten gilt. Doch eigentlich sind die Buchvorlagen des Autors Andrzej Sapkowski die Basis für die Abenteuer des Hexers Geralt. Das gilt auch für die Serie von Netflix. Wie Sapkowski jedoch in einem Interview verraten hat, zeigte das Team von Netflix keinerlei Interesse an seinen Ideen für die Serie.

Gegenüber den österreichischen Kollegen von Cerealkillerz erklärte der Autor, er habe Netflix vielleicht ein paar Ideen mitgegeben, aber generell hätten die Verantwortlichen ihm niemals wirklich zugehört. Wer sich die Serie zu Gemüte geführt hat, den wird das kaum wundern. Denn mit den Vorlagen hat Netflix Umsetzung von „The Witcher“ relativ wenig gemeinsam. So soll dies auch dazu beigetragen haben, dass sich der Hauptdarsteller Henry Cavill, bekennender Fan der Bücher und der Spiele, nach Staffel 3 verabschiedet.

Sapkowski gibt sich jedoch diplomatisch bezüglich der Netflix-Serie. Es sei normal, dass er als Autor der Vorlage bei der Serie am Ende nicht viel mitzureden gehabt habe. Am Ende verdient der Schriftsteller dennoch an der Serie mit, kann so also offenbar auch damit leben. Sapkowski kommentierte auch kurz die Spiele von CD Projekt RED: Er habe sie niemals gespielt und auch keine Zeit dafür. Für ihn persönlich seien Videospiele kein Entertainment, sodass sich das auch nicht ändern werde.

Dass es in Bezug auf Serienumsetzungen im Übrigen auch anders laufen kann, hat z. B. „Game of Thrones“ gezeigt. Bei jener Fantasy-Serie ist der Autor der Buchvorlagen, George R.R. Martin, direkt beteiligt gewesen und verfasste sogar die Drehbücher für einige Episoden.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

13 Kommentare

  1. Herr Sapkowski ist ein sehr interessanter Zeitgenosse. Schon bei den Spielen hat er sich (freundlich gesagt) sehr negativ über eben diese ausgedrückt. Und wollen wir mal ehrlich sein: ohne die Spiele hätte er selbst nie so viel Aufmerksamkeit oder den Deal mit Netflix bekommen. Ich halte ihn jedenfalls für schwierig.

    • Dahast du vollkommen recht. Bei den Spielen war er ja auch so hochnäsig und hat eine dauerhafte Beteiligung ausgeschlagen weil er Spiele für quatsch hielt. Und im Nachgang natürlich darüber gejammert wie unfair es ist nur (ich glaube 15k) bekommen zu haben und CD Projekt sich eine goldene Nase verdient.

      Die Netflix Serie ist aber nach der 2 Staffel eh kompletter Mist.

  2. Martin ist auch eher Drehbuchautor und schafft es deswegen wohl auch nicht ein gescheites Ende zu finden – da versagen die meisten großartigen Serien.

  3. Uff .. wer die Bücher gelesen hat … meine Frau hats so ausgedrückt: „Er hat die Gabe, eine wahnsinnig spannende Story echt langweilig zu schreiben“. Die Spiele haben gezeigt welches Potential die Stroy und die Witcher Welt haben. Ich persönlich finde Sapkowski hatte mit dem Witcher eine grandiose Idee, er hat sie aber nicht grandios um- und eingesetzt. Ich will mehr aus diesem Universum – er hat aber scheinbar(?) nicht den Drive uns die Witcher-Welt weiter zu öffnen …

  4. Ich kenne die Bücher nicht sondern nur das Spiel und die Serie. Letztere hat so viel Potenzial verspielt. Nach einer durchwachsenen, aber wenigstens ambitionierten ersten Staffel, ging es über die leidige zweite Staffel bis hin zur dritten Staffel, die nur noch eine Haaresbreite von TV-Fantasytrash wie Shannarah Chronicles entfernt war bzw stellenweise sogar noch unterboten hat.

    • Ich kenne die Bücher und mag sie gerne.
      Witcher 3 habe ich mit großem Vergnügen gespielt.
      Angefangen hat dies für mich aber mit der Staffel 1 der Netflix-Serie, die ich überraschend „erwachsen“ fand, also hauptsächlich natürlich den Charakter des Witcher (vorher kannte ich nur das Cover zum Spiel und hielt es eher für ein Hack’n’Slay).

      Ich kann verraten: Staffel 1 greift viele der Kurzgeschichten (die ursprünglichen Hexer-Werke) auf, aber auch schon Teile des großen Fünfteilers. Diese laufen zeitlich arg verwirrend aufeinander zu und leider haben sich die Drehbuchautoren auch hier schon ein paar Freiheiten genommen, die ich nicht so gut fand (wie den bösen Doppler), aber insgesamt fangen sie die Stimmung der originalen Geschichten gut ein.

      Staffel 2 startet sehr gut mit einer weiteren Kurzgeschichte, die verwoben wird mit dem Fünfteiler (Ciris Geschichte) – diese Freiheit sei gegönnt, war gut gemacht.
      Leider ging es danach in Staffel 2 rapide bergab und die Drehbuchautoren haben sich hier Twists einfallen lassen (Vesemir will Ciris Blut, Yennefer verliert Magie, Komische Hexe im Wald), die überhaupt nicht mehr zu den Romanen passen und auch nicht zum gesamten Charakter der originalen Erzählungen. Ganz, ganz schlecht.

      Staffel 3 ist – und das mag jetzt viele überraschen – in den großen Linien relativ nahe an den Geschehnissen aus dem Fünfteiler (Ciris Geschichte). Das Problem dabei: Viele Charaktere und deren Interaktion erfordern eigentlich viel mehr Hintergrund, den eine solche Produktion kaum liefern kann. So bleibt es halt beim Story-Grundgerüst (das, wie geschrieben, aber relativ original ist) und den Schauwerten der durchaus guten Ausstattung und Kampfszenen. Insgesamt ok, aber ein bisschen flach.

      Fazit: Hätte man besser machen können.
      Trotzdem Danke an Netflix, ohne Staffel 1 hätte ich das Hexer-Universum vielleicht nie entdeckt und ein tolles Spiel verpasst.

      • 100% zustimmung. Staffel 1 versteht man nur wenn man die Bücher kennt…sonst verwirren einen die Zeitsprünge, aber mit genug Hintergrundwissen kapiert man es. Ich fand es auch sehr interessant dass mehr von den Kurzgeschichten als die Hauptstory verwendet wird. Naja die passen natürlich besser in eine Folge. Eventuell hat Netflix ein Problem damit dass es in der Hauptgeschichte ja eigentlich um Ciri geht und Gerald quasi nur nebenbei vorkommt. Es wurden ja sogar Episoden die eigentlich Ciri erlebt hat in der Serie mit Geralt umgesetzt.

  5. Nach Staffel 1 war alles danach absolut Trashig auf dem Niveau von Xena und Hercules wenn sie in den Jahren 20XX Jahren produziert worden wären.

    • Da fand ich Xena und Hercules, zumindest stellenweise, deutlich besser als die Witcher Serie.

    • Staffel 1 war absolut chaotisch, verwirrend, mit Zeitsprüngen versehen und holte jemanden, der dieses Universum überhaupt nicht kannte, gar nicht ab. Ich habe in den ersten Episoden ratlos vor der Glotze gesessen und gehofft das man mich als Zuschauer da mal einsammelt, was nicht geschah.
      Staffel 2 war von der Erzählweise wesentlich besser gelungen als Staffel 1, Erzähltempo und merkwürdige Zeitsprünge entfielen, leider war die Story nicht mehr so spannend. Staffel 3 war einfach nur anstrengend nervig und belanglos.

    • André Westphal says:

      Hercules und Xena waren für damalige Verhältnisse mega – habe ich beide gerne geschaut. Die waren ja auch mit Absicht campy und haben sich selbst nie sonderlich ernst genommen.

  6. Ich mag seine seine Bücher aber ihn persönlich finde ich schwirig. Wie er sich über die Spiele und die Serie äußert und trotzdem dadurch berühmt wurde und das Geld verdient. Selbst wenn er mit Serie und Spielen nicht viel Geld verdient hat. Viele Fans so wie ich haben die Bücher gekauft!

  7. Bei Game of Thrones hat sich gezeigt wenn am Ende kein gutes Buchmaterial mehr vorhanden ist und die Macher sich was aus den Fingern saugen. Die letzten beiden Staffeln waren mehr so ein WTF.

    Als Witcher erschien, habe ich damals zum ersten Mal Netflix aboniert. Die Staffel fand ich gut, auch weil ich Bücher und Spiel kannte. Die Stimmung war da.
    Staffel 2 war schon etwas seltsam und irgendwann habe ich dann aufgehört die zu schauen.
    Staffel 3 habe ich nur bei der ersten Folge reingeschaut und es dann ganz gelassen. Die Ankündigung das Henry Cavill geht, hat mir dann gereicht. Nach den x Preiserhöhungen und dem abschaffen des Sharings, habe ich dann Netflix gekündigt.
    Was den Autor angeht, ich mag seine Werke. Ihn kenne ich nicht und es spielt auch für mich keine Rolle was er so macht.
    Aber ich denke sein und Henrys Rat hätten der Serie gut getan. Aber wie immer hatten die Macher ihre eigene Vorstellung wie die Welt auszusehen hat und es ist wie bei GoT zur Grütze geworden.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.