The Crew Motorfest ausprobiert – Der neue Konkurrent von Forza Horizon
Ubisoft hat schon vor einer ganzen Weile seine Rennspielserie unter dem Banner „The Crew“ laufen. Der neueste Titel startete unter dem Namen „Motorfest“ und ist seit Kurzem auf dem Markt. Ich greife des Öfteren zu Rennspielen und habe mich auch mal dazu hinreißen lassen, einen Blick in den Titel zu werfen.
In diesem Teil verschlägt es den Spieler nach Hawaii. Ihr sollt an dem namensgebenden Motorfest teilnehmen. Wie für heutige Rennspiele nicht unüblich, wählt ihr direkt am Anfang einen Avatar aus, der auch nach Belieben angepasst werden kann. Ihr könnt aber vom Start weg aus verschiedenen vordefinierten Charakteren wählen und auch einfach diese nutzen. Die Freiheit liegt ganz auf eurer Seite.
Seid ihr erst im Spiel gelandet, fühlt es sich ein wenig an, wie Forza Horizon 5. Ihr könnt euch in einer offenen Welt bewegen und an verschiedenen Events teilnehmen. Ein Unterschied zum Microsoft-Titel ist jedoch, dass die „Hauptstrecken“ durch Abgrenzungen gesichert sind und ihr nicht so frei durch die Landschaft pflügen und alles vernichten könnt, wie es bei Forza Horizon der Fall ist.
Dennoch sieht man viele Gemeinsamkeiten. Es gibt für Jumps, Drifts und andere Kunststücke beim Herumfahren XP, die ihr einsetzen könnt. Auch Speed-Traps und andere Herausforderungen gibt es auf den Strecken, genau wie beim Pendant von Microsoft. Was mir schwergefallen und bei Forza besser umgesetzt ist: Es ist schwierig zwischen NPC-Autos und Online-Spielern, die als Geister erscheinen, auf der Strecke zu unterscheiden. Durch Spieler fährt man hindurch, in NPCs kracht man rein. Also ausweichen, oder nicht? Man weiß es einfach nicht immer direkt.
Dazu kommt das Customizing der Autos. Diese können mehr angepasst werden als beim vergleichbaren Spiel. Upgrades erhaltet ihr während des Spielens in verschiedenen Kategorien, die wie Loot in anderen Spielen funktionieren: Standard, Rare, Epic und so weiter. Je nach Gear wird euer Auto besser und besser. Ihr könnt während des Spielens natürlich auch andere Karren kaufen und diese in der offenen Welt beliebig tauschen. Es gibt auch einen Quick-Change des Autos über die Tasten am Controller.
Problem bei den Autos, die man kaufen kann? Die sind relativ teuer und ihr bekommt nicht unbedingt viel Geld beim Spielen. Wobei wir wieder einmal beim Thema Mikrotransaktionen wären. Die gibt es hier und ihr könnt Echtgeld investieren, um an bessere Autos zu kommen. Sonst ist Grinding angesagt – schade.
Die Events sind in Motorfest immer in Playlisten eingeteilt. Es gibt also mehrere Rennen, die einem bestimmten Thema zugeordnet sind, sei es eine Marke, eine Autoklasse wie Oldtimer und Speed oder andere. In einigen Rennen erkundet ihr die Insel und bekommt vom Erzähler nützliche Informationen zu bestimmten Sehenswürdigkeiten. Auch Drift-Rennen und andere Typen finden sich während des Spielens wieder. Am Ende einer Playlist gibt es ein Auto als Preis, meist das, welches ihr in den Rennen gefahren seid. Die Playlists sind mehr oder minder der Hauptmodus von Motorfest.
Startet ihr das Spiel nach einer Session neu, landet ihr immer in einem Social Hub. Dort setzt Ubisoft auf die Vernetzung der Spieler und ihr könnt in die entsprechenden Modi. So gibt es beispielsweise bestimmte Event-Wochen mit angepassten Rennen, an denen ihr teilnehmt. Ubisoft teilt diese auch in Seasons ein, es wird also immer wieder neuen Content geben. Ihr könnt auch Online in weiteren Modi gegen echte Spieler fahren (bis zu 32) und Punkte sammeln. Die Flexibilität ist ziemlich hoch, denn ihr könnt zwischen Battle Royal, Demolition Royal, Grand Race und mehr auswählen.
Und wie fährt sich das Ganze? Wer Forza kennt, wird auch im Bereich des Fahrgefühls kaum Unterschiede feststellen. Es handelt sich um einen Arcade-Racer und man kann hier nicht von einer Simulation sprechen. Natürlich bringt das Spiel die Unterschiede im Fahrverhalten bei unterschiedlichen Modellen gut rüber und man muss sich erst daran gewöhnen. Ein F1-Auto fährt sich anders als der Jeep, denn man noch eine Stunde vorher unter dem virtuellen Hintern hatte. Boot und Flugzeug sind auch im Programm, man ist also nicht nur mit Autos unterwegs.
Grafisch hat Ubisoft sich meiner Meinung nach ins Zeug gelegt und Hawaii wirklich nett umgesetzt und eine tolle Präsentation gebaut. Die Texturen und Modelle sind überwiegend wirklich einwandfrei. Es gibt gelegentlich Texturen, die verwaschen daherkommen, aber die fallen nur bei genauerem Hinsehen auf. Das macht man meist aber nicht, wenn man durch die Landschaft bügelt.
Der Soundtrack ist meiner Meinung nach gut gewählt. Wer das Spiel streamt, landet in einem bestimmten Modus, bei dem lizenzfreie Titel verwendet werden. Selbst diese sind meiner Meinung nach größtenteils gelungen. Außerdem gefallen hat mir die Umsetzung mit dem DualSense-Controller der PlayStation 5. Man bekommt gutes Feedback beim Schalten, bei Unfällen etc. Das wertet das Spielen ein wenig auf.
Leider hat Ubisoft den Titel nicht ganz fehlerfrei auf den Markt geworfen. Ich hatte mit ein paar Fällen zu tun, bei denen das Spiel abgestürzt ist. Auch andere Glitches kommen stellenweise im Spiel noch vor.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Ubisoft mit The Crew Motorfest die übliche Formel für ein Open-World-Rennspiel ausspielt, die funktioniert. Forza-Kenner werden hier viele Elemente kennenlernen, die vertraut wirken. Neulinge sind anfangs vielleicht etwas überfordert, kommen aber meiner Meinung nach auch schnell in das Spiel, wenn sie sich an den Playlisten entlang hangeln. Die Bugs wird man hoffentlich noch aus dem Spiel prügeln und Mikrotransaktionen sind bei Ubisoft bedauerlicherweise auch keine Sache, die überraschend ist.
Durch die Arcade-ähnliche Steuerung ist die Einstiegshürde wieder nicht wirklich groß und es wird sicher viele Spieler geben, die sich in das hawaiianische Abenteuer stürzen werden.
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Mikrotransaktionen, bei einem Freemium/Free2Play-Spiel finde ich das ja in Ordnung, bei einem Vollpreis-Titel hingegen nicht. Ein Grund, weshalb ich ALLE Spiele von UBI-Soft mittlerweile ignoriere, dabei ist’s mir egal, ob spielerischer Vorteil, oder nicht..
Geht mir ganz genauso.
Von Ubisoft wird garnichts mehr gekauft, bei EA ist es ähnlich.
Habe mir neulich das neue Golf Spiel von EA geholt, aber erst nach genauer Prüfung auf Mikrotransaktionen. Ist im Single Player echt n tolles Spiel.
Sobald ein Spiel mit mit Mikrotransaktionen kommt, bin ich raus.
…das ist mittlerweile das erste, was ich prüfe, bevor ich das Game kaufe: Letztes Beispiel „Lords of the Fallen“, eigentlich schade drum, aber was soll’s 🙂
Ich finde es ok, wenn ein Vollpreis-Titel kostenpflichtige DLCs/Erweiterungen erhält (Total War 3, Cities Skilines, usw), aber bei Games wie „Lords of the Fallen“, wo du dir im Multiplayer durch XP Boost einen Vorteil erkaufst, ist dann Schluss…
Klingt eigentlich interessant, vor allem mit den Playlisten. In Forza Horizon 5 war ich nach wenigen Stunden spielen schon komplett erschlagen von der Vielfalt an Wettbewerben und Events die man irgendwo mitmachen kann. Dann habe ich versucht die Onlinefunktionen so gut es geht abzuschalten, damit es übersichtlicher wird, aber Pustekuchen. Wenn man nur dann und wann mal eine oder zwei Stunden spielen möchte, kann man das in FH5 eigentlich nur komplett „Freestyle“. Einfach nehmen, was kommt. Hätte Motorfest keine Mikrotransaktionen würde ich mir das mal anschauen, aber wenn es kein Free-2-Play ist, will ich keinen Echtgeld-Shop haben. Entweder ich kaufe das Spiel, oder habe ein Abo oder bezahle mit Mikrotransaktionen, aber keine Kombination aus mehreren Bezahlmethoden in einem Spiel.
Also ich würde FH nicht als Arcaderacer titulieren. Arcade ist für mich ein Burnout, ein Split Second oder ein Horizon Chase Turbo, aber nicht ein Forza Horizon. Dieses kann man ja sogar so weit umstellen, das es fast zur Simulation wird. Aber selbst wenn man alle Simulationsaspekte deaktiviert, wird es nicht zum echten Arcaderacer
@Uli:
Forza Horizon ist ein absoluter Arcaderacer und hat mit „Simulation“ nicht viel zu tun. Wenn du mit 300 km/h durch Kurven bretterst und dabei durch Ziegelmauern/Gartenzäune durchfährst, dann kann man nicht von einer Simulation reden. Arcade fängt da an, wo ein gewisser Realismusgrad ausgesetzt wird.
Denke man muss hier unterscheiden zwischen Fahrverhalten und Interaktion mit der Umwelt.
Die Zerstörung, Springen, Unfälle etc. ist natürlich Arcade.
Was FH aber immer schon anders gemacht hat als viele andere Arcade-Racer ist das Fahrverhalten.
Im Prinzip cheatet FH nur in einem Detail (zugegebenermaßen ein sehr wichtiges Detail) – dem Grip auf der Vorderachse.
Übersteuern, Veränderungen in der Stabilität, Kupplungseffekte etc. sind mit ausgeschalteten Assistenten schon recht realistisch.
Der geschummelte Grip auf der Vorderachse hilft natürlich dabei 90 Grad-Kurven mit 200 zu nehmen 😉
Microtransaktionen für bessere Autos, also Pay to Win.
Damit ist für mich das Game schlagartig uninteressant geworden :/
es liegt nicht am Auto, meistens an dem Fahrer.
Für 30€ ein Spiel, dass man gut kaufen kann. Für 80€ hingegen nicht. Motorfest war ja als geplantes DLC für Crew 2 geplant bis man im Hause Ubisoft dachte. Das kann man auch als richtiges Spiel für mehr Geld verkaufen. Und das wurde es auch. Motorfest ist The Crew mit paar The Crew 2 Elementen. Aber im großen nichts neues oder anderes als die beiden Vorgänger.
Ich habe 1 Monat Ubisoft Connect gebucht, um es zu testen. Ich hätte dann auch den Vollpreis bezahlt. Aber Mikrotransaktionen, um schnelleren Spielfortschritt zu erreichen, sind für mich ein No-Go. Wäre es wie in Diablo IV gelöst und es würde nur für kosmetische Items genutzt, könnte ich damit leben. Aber so nicht.
Ich hab es nur mal kurz zum Start auf der Xbox SX ausprobiert, wo man 5 Stunden gratis spielen konnte. Furchtbar! Die Grafik ist echt mies, hat nichts natürliches, ganz komische Lichtverhältnisse und billigste Bewegungen der Flora.
Das Fahrverhalten ist auch seltsam, da ist selbst Gran Turismo 1 aufm Anbernic mit Emulator besser. Die KI ist ebenfalls unterirdisch, geradeaus überholt man alle mit Leichtigkeit und in der Kurve ballern die völlig unrealistisch vorbei als würde ich stehen.
Das Spiel ist nicht mal Konkurrenz für Tetris!
Teil 1 war noch geil, Teil 2 schon nicht mehr und jetzt der Tiefpunkt. Wenigstens kann die man Tastenbelegung zu 100% frei belegen, was bei Teil 2 nicht ganz ging. Dann liest man hier von Mikrotransaktionen… mnja. Danke Ubi für den Test, spar ich mir einen Fehlkauf. 😉
Zum Thema Mikrotransaktionen:
Zuerst einmal, dort werden nicht bessere Autos verkauft, sondern Fahrzeuge mit anderen Liverys (Skins, Aufklebern, nennts wie ihr wollt), vllt breiteren Reifen etc. Derzeit sind dass hauptsächlich The Crew 2 „Exklusive“ Fahrzeuge aus vorherigen Summit Contest oder Motorpass. Die Teile als Pay 2 Win zu bezeichnen, ist schlicht falsch. Die fahren nich signifikant schneller oder besser als die Standardversion. Man konnte den Shop im 2ten Teil ignorieren und trotzdem Platin im Summit holen.
Pay2Win wäre, wenn ihr die Teile-Sets für die Autos gegen Echtgeld kaufen könntet, am besten noch mit perfekten Stats, um so bei Tests doppelte Punkte zu kriegen oder effektiveres Nitro etc.
Und zum Thema Geld grinden würde mich mal die Alternative interessieren. Wheelspins alla Forza? Alle 600 Autos kostenlos direkt nach Spielstart? Wer den 2ten Teil gespielt hat, kann sogar die meisten Autos zu Motorfest übertragen (minus paar Hersteller dessen Lizenzen wohl nich verlängert wurden).
Schade dass der Tester auch den Vorgänger wohl nich gespielt hat, denn mir fehlen 2 große Kritikpunkte am Spiel.
1. die Setteile für die Autos (gelb/legendär) droppen einfach nur unglaublich schlecht. Hier kann und muss man den Grind tatsächlich kritisieren. Aber vllt is das Schritt 1 zu kaufbaren Sets. Zutrauen tu ich das IvoryTower und Ubisoft.
2. Quality of Life Feature „entfernt“. QuickSwap der Teile. Im 2ten Teil ein drücken auf den rechten Stick aufs bisherige Auto und noch ein drücken aufs Auto wo die Teile hin sollen.
3. Kritikpunkt, hat aber nix mit dem Vorgänger zu tun. Cara, die Navigationstante kann nicht ausgeschaltet werden und ballert einen alle Nase lang ungefragt Wegpunkte auf die Map.
So, ich habe fertig.