Synology Photo Station: Es muss nicht immer Cloud sein
Allerorten lockt die Cloud. Google Fotos, Flickr oder aber auch Amazon Photo und Microsofts OneDrive. Heute ist es wesentlich einfacher, Fotos überall zur Hand zu haben, als es noch vor einigen Jahren war. Es mag für den einen oder anderen vielleicht kurios erscheinen: ich habe hier sehr ausführliche Artikel über Google Fotos und Co geschrieben und ich lebe selbst sehr öffentlich im Netz. Ich puste gelegentlich Bilder zu Instagram, Twitter oder Facebook – allerdings meistens nur solche, die dem Moment geschuldet sind, die auf lange Sicht eh keinen Platz in meiner Library finden.
Kaum zu glauben: für meine Fotos nutze ich keinen Dienst online, viele Versuche machte ich, letzten Endes überzeugte mich persönlich nichts (Ausnahme: Google Fotos derzeit im Hardcore-Test für das Blog und iCloud-Sharing für die Familie). Bislang setze ich auf die Synology Photo Station, ein Dienst, der auf dem Synology NAS vorhanden ist, allerdings von vielen mir bekannten Nutzern nicht genutzt wird.
Deshalb mal wieder eine kleine Ode an die Photo Station, die sich jeder Synology NAS-Benutzer aus mehreren Gründen anschauen sollte: die Einrichtung ist kinderleicht, ihr habt durch die erstellten Thumbnails eine schnellere Vorschau auf das Bild, als beim Öffnen über einen Explorer mit anschließender On-the-fly-Thumbnail-Generierung, zudem lassen sich so schnell und einfach Bilder verwalten – über einen Dateimanager, unter iOS und Android – und selbst im Browser.
Die Synchronisation vom Smartphone auf das NAS ist ebenso möglich, wie auch das flotte Offline-Herunterladen von Alben auf das Smartphone oder Tablet. Und ja – wer sein NAS dahingehend einrichtet, dass es auch „von draußen“ erreichbar ist, der kann seine lokal vorgehaltenen Bilder auch betrachten, wenn man sich auf der anderen Ecke des Erdballs befindet. (Persönliche Anmerkung: mein NAS ist von außen nicht erreichbar, letzten Endes könnte ich meine Fotos auch bei Google Fotos und Co lagern, in Sachen Sicherheit sehe ich persönlich nicht unbedingt Vorteile durch das Zugänglichmachen meines NAS über das Web).
Die Synology Photo Station ist vom Administrator des NAS zu aktivieren, sollten mehrere Nutzer auf das NAS zugreifen können, so hat jeder Nutzer die Möglichkeit, eine eigene Instanz der Photo Station zu nutzen. Aktiviert wird sie über den Paketmanager, sofern sie bei euch ab Werk nicht aktiv ist. Die Konfiguration erfolgt danach im Browser, hier kann der Administrator festlegen, ob die Photo Station global genutzt werden soll, oder ob es Einzelnutzer gibt. Die Einstellungen sind vielfältig, aber dennoch übersichtlich. Wenn man Fotos in Social Networks teilen will, kann man dies auch aus der Photo Station realisieren, den ganzen Kram habe ich persönlich aber deaktiviert. Zu den weiteren Möglichkeiten gehören die Möglichkeiten, ein eigenes Blog zu realisieren, welches aus Fotos besteht – dieses kann – ihr habt es sicherlich erraten – auch öffentlich zugänglich gemacht werden.
Wie haben mit zwei Personen einen Zugang auf die Photo Station, sodass nicht viel einzustellen ist. Ich habe Sharing und Co einfach rausgeworfen, sodass wir einfach nur unsere Fotos in Ordner auf dem NAS wuppen müssen. Ganz klassisch mit „Jahresname > Eventname“. Hat man seine Fotos in den dazugehörigen Ordner geschmissen, so beginnt die Photo Station gleich mit der Indexierung und erzeugt Thumbnails. Dies sorgt für flotte Vorschaubilder im Browser und in den Apps.
Mehrere Unterordner, mit denen Google Fotos derzeit noch nicht umgehen kann? Kein Thema für die Photo Station, auch diese können problemlos in der Explorer-artigen Oberfläche durchforstet werden. Wer mag, der kann sogar einzelne Bilder aufrufen und rudimentäre Bildbearbeitungsmöglichkeiten anwenden – inklusive der Bearbeitung durch Webdienste wie Aviary oder Pixlr Express. Hier erhält man schnell eine Übersicht über alle Fotos – sicherlich funktioniert ein Löschen vieler Fotos über den Standard-Explorer etwas schneller, doch die große Übersicht macht es mir leichter, den Überblick zu behalten und meine Foto-Sammlung in Schuss zu halten.
Und die Apps? Die gibt es – wie eingangs erwähnt – für iOS und Android. Sie bieten nicht nur die Option an, die Bilder zu betrachten, sondern auch auf dem Smartphone geschossene zu sichern – beziehungsweise die auf dem NAS vorliegenden Alben auf dem Smartphone offline verfügbar zu machen. Auch die mobile App hat durch die generierten Thumbnails eine flotte Vorschau, sodass man auch mal flott mobil Fotos sortieren kann. Die iOS-App von ds photo hat zudem jüngst ein Update erhalten, welches für 64 Bit-Kompatibilität sorgt und nun auch Bilder im Hintergrund hochlädt (beschränkt durch die automatischen Intervalle von iOS).
Nein, dieser Beitrag soll natürlich nicht dafür gedacht sein, um Nutzer von der Cloud abzuraten, denn auf Wunsch agiert auch jedes NAS als öffentliche Cloud – vielmehr sollten vielleicht auch einmal die Lösungen in Betracht ziehen, die sie vielleicht in den eigenen vier Wänden einsetzen. Und obwohl ich hier als Beispiel Synology nenne – es muss nicht dieser Hersteller sein, denn auch QNAP bietet eine ähnliche Lösung an. Und ja – ich persönlich finde diese lokale Verwaltung mit der Offline-Möglichkeit auf meine mobilen Geräte äußerst praktisch, zudem ja auch ein Sharing auf AirPlay-Geräte oder UPnP-Renderer möglich ist. Dennoch gilt natürlich immer: Fotos auf einem Mediaserver im Haushalt bedeutet nicht zwingend Sicherheit – das NAS kann abfackeln, gestohlen werden oder sonst etwas. Aber hierfür könnte man ja verschlüsselte Backups in die Cloud pusten – funktioniert ja auch von einem NAS aus…
Ich finden die Photostation auch sehr interessant und würde sie auch gerne nutzen.
Aber mein Problem ist, dasss meine Bilder nicht im Ordner /photos liegen sondern in einem Unterverzeichnis eines gemeinsamen Ordners. Nur so kann ich auch von Windows aus auf die Bilder zugreifen. Und DSM will zwingend, dass die Bilder in /photos abgelegt werden. Einzige Lösung wäre den Unterordner zu mounten. Aber dafür fehlt mir der technische Sachverstand…
Nutzt Du bei deiner NAS auch die Standby Möglichkeit? Bei meiner ds112+ ist es leider so (mit einer 4TB WD Platte), das diese nicht schnell genug aufwacht., und die Photostation iOS App eine Fehlermeldung auswirft. Erst wenn die NAS wieder betriebsbereit ist, komme ich mit der App an die Bilder. Ärgerlich
Matthias, man kann auf den Photos Ordner auch über Windows zugreifen, wie auf jeden anderen Ordner auch.
Sicherer Zugang von unterwegs ist doch mit VPN möglich?
War letztens im Urlaub und hab über die Fritz!App Fon und VPN (FritzBox) eine Menge Geld gespart. Und die Leute haben garnicht gemerkt das man nicht zuhause ist. 😉
@Tonymann
Wie denn? Über die Netzwerkfreigabe komme ich nicht auf die root Ebene?
Hallo Carsten, Danke für den Beitrag. Was du noch erwähnen solltest, bzw was mich interessieren würde: bin ich mobil unterwegs und greife auf die Bilder zu, wird dann mein Datenvolumen mit der Originalgröße der Bilder belastet? Kann man das irgendwie einstellen?
Wenn man einen eigenen server oder homepage hat, dann kann ich koken und lychee empfehlen. Ist zwar eher für Fotografen sinnvoll, aber wenn es um die reine Präsentation im Netz geht dann kann man sich das ruhig mal anschauen.
@Matthias
auf die Rootebene kommst Du nicht mit einer Netzwerkfreigabe. Du musst explizit /Photos als Netzwerkfreigabe einbinden. Aber ich finde das gar nicht so unpraktisch. Ist in Windows somit halt ein eigenes Laufwerk für meine Bilder. Genauso wie ich ein eigenes Laufwerk für Muisk in Windows angezeigt bekomme. Ich finde es übersichtlich.
Leider leider kommt PhotoStation nicht damit klar, wenn man seine Alben (=Ordner) in Unterordner organisiert. Wenn ich das recht sehe, müssen die Alben immer in der ersten Ebene stehen.
Außerdem ist meine DiskStation leider viel zu alt und langsam (DS109) 🙁
… und will einfach nicht kaputt gehen, dass ich mir guten Gewissens Ersatz kaufen könnte 😉
Ich habe auch die Photostation auf meiner DS109 getestet, bei der Indexierung läuft Sie sich tot, das dauert bei größeren Mengen „Jahre“
Was Google Fotos jetzt on the fly kann ist dagegen beeindruckend.
Eine Windows Phone App ist ebenfalls vorhanden…
Diese „Ode“ war überfällig… 🙂
Für diejenigen die ein älteres Modell haben, können auch den Synology Photo Uploader benutzen, welcher die Bilder auf die Box kopiert aber dabei die Vorschaubilder schon erstellt und damit diese Last der Box abnimmt.
@Matthias du kannst den Ordner mit \\IP oder Name\Photos direkt einbinden als Netzlaufwerk. Anders ginge es auch mit einer Verknüpfung. (kannst du z.B. auch in DSM Manager Verknüpfung machen und dann in dein Windows Netzlaufwerk legen …. „geht auch“.
@caschy: Ich habe ein Problem mit der Photostation. Wie kann ich denn UPnP ausschalten oder den Zugriff begrenzen. Ich wohne in einer WG und mir sind fast die Augen rausgefallen, dass meine Bilder für X Wochen schon frei zugänglich im Netzwerk waren …. Seitdem ist Photostation bei mir ausgeschaltet.
Habe alle Fotos in der Photo Station im Pfad /photo.
Dieser wird dann per DS Cloudsync auf alle Rechner synchronisiert.
Auf dem Handy wird per DS Photo das Photo Backup im Wlan gemacht und dann
per Cloudsync die Fotos in einen anderen Ordner auf dem Handy synchronisiert.
So habe ich alle Fotos auf allen Handys und Rechnern gleich.
Finde ich gut und mache ich genau so!
Das einzige was mich stört ist, dass die Photostation nur auf den vordefinierten /Photo -Pfad zugreift und kein anderer Pfad definierbar ist.
@yves
bei mir sind tiefere Ordnerstrukturen kein Problem. Vielleicht liegt es am alter Deiner DS.
Ich habe die DS213j und habe die aktuellste Softwareversion vom DSM drauf. Vielleicht liegt es daran.
ich würde jedem raten, wenn er die Syno ins Netz stellt openVPN zu nutzen, denn das ist Bombensicher. Falls jemand es aus irgendwelchen Gründen nicht kann, dann empfehle ich aus Sicherheitsgründen folgendes:
1. Nur SSL (https) Ports in der Synology aktivieren und am besten den Port 13777 in der Synology für die Photostation öffnen. Nicht die Ports die 5001 / 443 (https) oder sogar 5000 / 80 (http) für die Photostation öffnen.
2. Anstatt die Ports immer offen zu lassen, bitte keine Portweiterleitung im Router zu nutzen sondern im Router das „Port-triggering“ zu aktivieren.
= Habe Port hier einen Phantasie-Port
555(37) zu Port 13777 der Photostation weitergeleitet (https://meineDynDns.de:55537)
555(43) zu Port 443 der DSM Synology Verwaltung (https://meineDynDns.de:55543)
555(31) zu Port 9531 der dsNote (https://meineDynDns.de:55531)
und so weiter.
Hier hat man mit dem Porttriggering den Vorteil, das die Ports nicht immer offen sind und falls einer sich bei euch einhäcken möchte die Ports nicht gescannt werden und somit unsichtbar sind. Ein weiterer Vorteil wäre hier, das nicht die offiziellen Ports (5001, 443, 7001, usw) nach außen geöffnet wurden und der Häcker somit nicht weiß, das hier eine NAS wie Synology hinter dem Router hängt.
Eine weitere geniale Sicherheitsmaßnahme ist hier in der Firewall Einstellung der Synology zu finden: Hier kann man alle Ports blocken bzw. verschließen und zusätzlich noch die Region auswählen. Hier empfehle ich entweder alle außer Deutschland zu blocken oder nur die Länder wie China, Türkei, USA, Russland, Rumänien. Somit wären wie in meinem Falle 99,99% (China 75%, Usa 15%, 5% Russland) geblockt die es versucht haben auf meine NAS zu kommen. Ausserdem würde ich den IP Blocker (3 Versuche in 2 Minuten, Verfall der Blockierung: unendlich) immer aktivieren und hier kann man in der Blackliste sehen wer auf die NAS einloggen wollte.
@filesharer123
Die Zugriffsverwaltung für Fotos kannst du direkt in der Photostation-Webseite vornehmen. Die Benutzerverwaltung ist unter dem Punkt „Einstellungen“ zu erreichen und dort kannst Du gesonderte Benutzer, die nur für die Photostation gelten, anlegen.
@filesharer123: Die UPNP-Freigabe macht, meines Wissens, nicht die Photostation sondern der eingebaute Mediaserver. Es sollte also genügen, unter Systemsteuerung -> Medienindizierung -> indizierte Ordner den Ordner „photo“ rauszunehmen oder auf einen anderen Ordner verweisen zu lassen.
Toll wäre es, wenn die Photostation die Fotos-Bibliothek vom Mac lesen (und schreiben) könnte. Dann könnte ich weiterhin die App Fotos benutzen, könnte aber weltweit auf alle Bilder über die Photostaion zugreifen, ohne die iCloud-Foto-Bibliothek nutzen zu müssen.