Super Bowl LII: Das hat die Tech-Industrie euch an Spots zugespielt

Anlässlich des Super Bowl LII des Jahres 2018 gab es nicht nur neue Trailer zu Filmen und Serien, sondern auch zu allerlei frischen Produkten. Die Tech-Industrie war dabei in diesem Jahr etwas verhaltener bei der Sache als noch 2017. Trotzdem gab es ein paar kleinere Highlights. Allein wegen der Machart ist etwa der Spot um dem Aerosmith-Frontmann Steven Tyler kurios anzusehen: Der Autohersteller Kia verjüngt die Rockröhre mal eben und schickt Tyler in die 1970er-Jahre zurück.

Konventioneller geht da Monster vor: Dessen Audioprodukte rückt man marketingträchtig ins Zentrum einer kleinen Story. Dass ausgrechnet der sehr umstrittene YouTuber Ricegum hier mitwirken musste, wirft aus meiner Sicht aber kein gutes Licht auf Monster.

Lexus hingegen hat eine Partnerschaft mit den Marvel Studios zu verzeichnen. Da kann man den neuen  Lexus LS 500 F Sport also mal eben mit der Hilfe der Comicfigur Black Panther standesgemäß inszenieren.

https://youtu.be/01AEuxSlIMg

Eigenwerbung der aufwändigeren Art macht das Unternehmen Intuit. Jenes bietet technische Lösungen für Geschäftskunden an, will laut eigenen Aussagen mit dem neuen Spot aber auch Mitarbeiter werben – schönes CGI-Animationsvideo, das aber vielleicht etwas an der Zielgruppe vorbei geht?

T-Mobile US will ebenfalls neue Kunden gewinnen und mag es lieber rührend – am liebsten würde man wohl haben, dass auch die im Spot gezeigten Babys direkt einen Vertrag auf Lebenszeit abschließen. Ok, eigentlich geht es im wenig subtilen Spot um Diversity.

https://youtu.be/C-rumHvmqCA

Schon seit ein paar Tagen verfügbar, aber einen Hinweis wert: In einem Werbespot für die Chips der Marke Doritos Blaze sowie den Softdrink Mountain Dew Ice geraten Peter Dinklage und Morgan Freeman in einem Rap-Duell aneinander. Auf solche Ideen muss man auch erst einmal kommen.

https://youtu.be/QNzzJzdgUto

Auf andere Weise kurios, aber in den USA ganz groß: Scientology fragt ganz harmlos „Neugierig?“ und geht mit Millionen-Budget zum 52. Super Bowl an den Start. Dass die Organisation vielleicht doch nicht so harmlos ist, wie der Spot vermitteln mag, steht auf einem anderen Blatt.

Dürfte zumindest in den USA für ein paar Kontroversen sorgen: Die neue Website „Blacture“ soll eine Anlaufstelle speziell für Schwarze sein. Mit beteiligt ist unter anderem die ehemalige Fugees-Größe Pras.

Der Autohersteller Toyota drückt hingegen wieder auf die Tränendrüse und präsentiert in seinem Werbespot für die modernen Fahrzeuge des Unternehmens die Geschichte der mehrfachen Paralympics-Gewinnern Lauren Woolstencroft aus Kanada.

Hyundai ging ungewöhnliche Wege: Das Unternehmen unterstützt finanziell den Kampf gegen Krebs. Wurden in Sicherheitschecks Besitzer von Hyundai-Fahrzeugen erkannt, wartete eine emotionale Überraschung auf die nichts ahnenden Fahrer.

Action-Star Keanu Reeves („John Wick) legte sich zudem bei einem Motorrad-Stunt für die Website-Tools von Squarespace ins Zeug.

Nun denn, gab es noch relevante Tech-Spots zum Super Bowl 2018, die ich aus eurer Sicht übersehen habe? Viele traditionelle Hersteller hielten sich dieses Jahr zurück – aber bald steht ja unter anderem der MWC 2018 in Barcelona an. Neues Futter ist also definitiv garantiert.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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11 Kommentare

  1. Scientology Werbung beim Superbowl … nächstes Jahr dann KKK? ISIS könnte doch auch genügen Budget haben, die nehmen ja scheinbar jeden der zahlt.

    • Das ist evtl. zu hoch gegriffen. Scientology propagiert nun nicht den Tod aller Ungläubigen (Sure 2: Al-Baqara) sondern will wohl eher nur das Geld seiner mitlaufenden Schäfchen. Und Macht natürlich…

      Scientology ist in den USA eine anerkannte Religionsgemeinschaft und so gibts, zumindest in den USA, keinen Grund deren Werbung zu verhindern bzw. abzulehnen. Kann mir vorstellen, dass die ihre Werbung im Zweifel auch in den Superbowl reinklagen.

      • Hmm auch wieder wahr – naja der KKK ist ja in der USA auch nicht verboten, evtl kommt da wenigstens was 🙂 Finde es aber trotzdem geschmacklos so etwas überhaupt zuzulassen als Privater Sender, aber wer weiß wie viel $ da geflossen sind.

  2. Kauft Hyundai, oder dieses kleine Mädchen wird nicht genug Geld bekommen für die lebenswichtige OP….

  3. Was ist mit der ALEXA-Werbung? Wurde die doch nicht gezeigt?

    http://stadt-bremerhaven.de/amazon-alexa-neue-stimmen-im-anmarsch/

  4. Werbung für Scientology? Euer ernst? Es reicht schon, dass der Scheiß beim Super Bowl gezeigt wurde. Von euch hab ich mehr erwartet.

    • Was befürchtest du denn? Das du von der Werbung bekehrt wirst? Zensur oder Auslassung ist ein Mittel das bei Gesetzesvergehen und meistens erst weit darüber hinaus angewendet wird, da sonst der demokratische Diskurs erstickt wird.

      Der Post sollt doch einfach eine möglichst vollständige Auflistung der Werbespots sein.

  5. Die Sprint Werbung fand ich noch ganz gut.
    https://youtu.be/XHpEJRsHefM

  6. „Dass ausgrechnet der sehr umstrittene YouTuber Ricegum hier mitwirken musste, wirft aus meiner Sicht aber kein gutes Licht auf Monster.“

    Wer ist das und warum ist er umstritten?

    • Er hat wohl eine aggressive Problematik, zumindest hat er eine andere Youtuberin körperlich angegriffen und hat einen Prozess am Hals.

  7. @Timscha: Ich finde es gut, daß hier nichts gegelassen wird. André hat es mit einem nüchternen Kommenar versehen und gut ist. Wer sich von der Werbung anwerben läßt, unterschreibt auch alles an der Haustür. Ergo ist dem eh nicht zu helfen. Hier dient der Spot der Information und vor allem ist das, wie alle Werbeclips, für mich nur seichte Unterhaltung.

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