Stirbt der RSS-Feed aus?

Der RSS-Feed – mein Liebling. Durch meinen Google Reader arbeite ich jeden Tag Hunderte von RSS-Feeds durch. Viele Blog- und Seitenbetreiber nutzen den RSS-Feed als Service für ihre Leser: schnelle und komplette Informationen ohne das ganze Gedöns einer Webseite. Dann gibt es noch die anderen, die Artikel nur anfeaturen und einen gekürzten Feed. Die nutzen den RSS-Feed quasi als Marketing-Instrument um Pageviews auf ihre Seite zu bekommen. Klar, Pageviews lassen sich besser verkaufen als RSS-Feed-Leser. Naja, jeder so wie er will, ich selber behaupte ca. 95% ungekürzte Feeds abonniert zu haben.

Doch ist das Gebilde RSS überhaupt noch gewollt und zeitgemäß? Schauen wir uns Google Chrome an. Standardmäßig ist keine Funktion enthalten, RSS-Feeds überhaupt abonnieren zu können. Hier muss mit Erweiterungen wie zum Beispiel Google Reader Notifier oder Reader Plus nachgeholfen werden. Und auch Firefox trägt nicht gerade zur Bekanntmachung von RSS-Feeds bei. Schaut einmal auf den Screenshot der aktuellen Beta von Firefox 4.0. Das Symbol zum schnellen Abonnieren von RSS-Feeds ist einfach aus der Adresszeile verschwunden und muss über einen Rechtsklick >> Anpassen wieder ins Sichtfeld gerückt werden. Der RSS-Feed, genialer Dienst am Leser – zum Aussterben durch Verbannung in hintere Winkel der Browser verdammt?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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101 Kommentare

  1. „Der RSS-Feed ist für bezahlte Werbung schlecht, denn er bietet die Freiheit, sie nicht wahrnehmen zu müssen.“

    immer schön alles umsonst haben wollen, und sich dann wundern, wenn tolle Seits offline gehen, weil sie kein Geld verdienen (können).

    Achne, moment… dann gibt es ja nen anderen dummen der alles umsonst reinstellst und sich freut, wenn leute seine werbung blocken…

  2. @ich: das mit den werbeblockern ist eine zweiseitige sache. zum einen kannst du für werbung per click bezahlt werden. dann ist ein werbeblocker gift. zum anderen gibt es aber auch kohle gegen einblendung. dann verdienen sie auch trotz werbeblocker. denn der content wird ja vom server gezogen, er wird nur auf deinem monitor vom blocker verborgen.

  3. Ohne RSS-Feeds könnte ich viele Blogs nicht mehr vernünftig konsumieren. Bei dem Gedanken daran, dass man sie abzuschaffen oder die Funktionalität (mangelhaft) auf Twitter zu übertragen versucht, wird mir schlecht.

    Ich muß aber sagen, dass mir die RSS Unterstützung in Browsern noch nie zugesagt hat. Ich benutze Thunderbird für meine Feeds – damit fühle ich mich irgendwie wohler.

  4. Naja ein guter Blocker zieht es gar keine Werbung. Aber das trifft doch so oder so zu, ob der jetzt im RSS blocker oder auf der Seite direkt?!

    Und bezüglich der „DAU“s: Ich habe festgestellt, die haben eh noch nie von RSS gehört und das ist ja nicht grade neu!

  5. Hmm… hatten wir das Thema nicht vor ein paar Monaten schon mal?
    Ich lese täglich dutzende von Feeds und finde sie nach wie vor wichtig. Kann mich der allgemeinen Meinung hier in den Kommentaren nur anschließen…

  6. Gutes Thema. Gut beobachtet. Gut geschrieben. Einen neuen Feedleser dazugewonnen 😉

  7. Der Google Reader hat mein Internetsurfverhalten auch komplett auf den Kopf gestellt. Wenn ich früher alles über Favoritenlisten organisiert habe, nutze ich diese mittlerweile fast gar nicht mehr. Stattdessen ist der Reader ständig offen und wird nach Neuigkeiten durchgescrollt. Wenn mich ein Bericht sehr interessiert, bzw. ich einen Kommentar abgeben will (so wie hier), dann gehe ich auch richtig auf die Seite. Ansonsten ist es per RSS-Feed einfach praktischer. Es reduziert die neuen Nachrichten auch wirklich auf die reinen Informationen, d.h. man wird nicht von all dem drum herum abgelenkt.
    Leider kennen meine Freunde kaum diese überaus nützliche Funktion, was ich nicht verstehe. Ich könnte mir gar nicht mehr vorstellen, alle Seiten manuell abzuklappern – das würde ewig dauern.

  8. RSS-Feeds sind für mich praktisch unverzichtbar. Für mich die Beste Möglichkeit über neue Blog-Beiträge, Programmversionen oder auch generell News informiert zu werden.

    Für das Verwalten der Feed benutze ich – wie viele andere hier – den Google Reader und dazu noch ein Google Reader Bookmarklet zum Hinzufügen der Feeds.

  9. Dave Winer, der Erfinder von RSS, ist auch nicht gerade erfreut, dass der RSS-Button bei Firefox 4 aus der Adresszeile verschwinden wird:
    http://scripting.com/stories/2011/01/15/mozillaPleaseKeepTheRssIco.html

    In den Kommentaren zum Post findet sich ein Link zu einem Firefox-Addon, welches das Symbol wieder zurückbringt: https://addons.mozilla.org/en-US/firefox/addon/rss-icon

  10. @Heiko
    genau das ist es. ich finds einfach nur pervers, wie man immer alles schnellst- und bestmöglichst umsonst haben will!

    Das gleicht für mich einem „anspucken“ demjenigen gegenüber (in diesem Beispiel mal Caschy“ der mit herzensblut und viel Mühe hier (oder auf anderen Seite) gute Arbeit leistet und ein bisschen Geld damit verdienen möchte!

  11. Für mich ist der RSS ein grundlegender Bestandteil der Internetnutzung, wobei aber auch klar ist, dass RSS außerhalb unserer Szene kaum bekannt ist.

    Ich nutze dazu Google Reader in Verbindung mit Reader auf meinem Mac.

    Wenn nichts besseres nachkommt wird der RSS Feed wohl unsere Wahl in der Newskommunikation bleiben.

  12. RSS ist beim „Ottonormaluser“ ja nie richtig angekommen, da viel zu kompliziert. Die meisten Leute informieren sich jetzt über die sozialen Netzwerke, indem sie ihr Lieblingsblog „liken“ und so die News reinbekommen.

  13. Ich denke nicht, dass RSS stirbt. Er bietet für den Benutzer einen leichteren und schnelleren Überlick, aber auch für den Anbieter hat er einen Mehrwert, der sich einer größeren Aufmerksamkeit erfreuen kann, wenn er interessante Inhalte anbietet. Wenn ich jede Seite im Browser separat besuchen müsste, würden meine ca. 200 Feeds auf vielleicht 20 schrumpfen und viele Seiten hätten mich als regelmäßigen Leser verloren. Im Übrigen habe ich kein Problem mit gekürzten Feeds, denn oft reichen mir drei Zeilen um zu entscheiden, ob mich ein Beitrag interessiert oder nicht und dann klicke ich auch im Feedreader darauf. Dass nun Chrome und Firefox ihre Feedunterstützung sozusagen auslagern kann natürlich bedeuten, dass man annimmt, es gäbe nicht so viele Nutzer. Ob sie sich dabei auf empirische Untersuchungen stützen, wäre interessant zu erfahren. Vielleicht gibt es aber auch andere Gründe? Opera jedenfalls unterstützt Feeds weiterhin. Allerdings nutze ich lieber den Feedreader, weil er komfortabler ist.

  14. Ich fand diesen Artikel zu diesem Thema sehr lesenswert, dort hatte sich auch Asa Dotzler von Mozilla zu diesem Thema gerechtfertigt. Ich für meinen Teil brauche die RSS-Feeds, sonst schaffe ich es einfach die Informationen in kürzester Zeit aufzunehmen.

    Viele Grüße,
    Uli

  15. @Nofate:

    Im Übrigen habe ich kein Problem mit gekürzten Feeds, denn oft reichen mir drei Zeilen um zu entscheiden, ob mich ein Beitrag interessiert oder nicht und dann klicke ich auch im Feedreader darauf.

    Ich habe ein Problem damit, denn es funktioniert offline nicht. Es gibt immer wieder Situationen, wo ich gerne lesen möchte, aber nicht online bin, zumindest nicht mit ausreichender Geschwindigkeit und Stabilität (Zug, Flugzeug, Lokalitäten ohne Mobilfunk-Abdeckung oder freies WLAN), oder wo ich mir den Online-Zugriff nicht leisten möchte (Ausland).

  16. RSS stirbt aus? Ich denke (und hoffe) nicht. Es ist viel zu umständlich mehrmals täglich die vielen Webseiten anzusteuern. Ein Feed bringt einen übersichtlich News und Infos. Ich lese die Überschrift und wenn mich eine Meldung interessiert lese ich den Artikel. So muss ich nicht erst die Seite ansteuern und mich durchscrollen. Aber diesen Vorteil haben hier ja schon Andere erkannt.

    Ich bin ein RSS-Junkie 🙂 und nutze diese Funktion viel um auf dem laufendem zu bleiben.

  17. Also über deinen Feed bin ich froh! Aber ich klicke in 99% der Fälle die Artikel.

  18. Also ich habe mich schon vor längerer Zeit gegen den RSS Feed entschieden. Ich genieße es jeden Tag mich „manuell“ durch meine Linklisten zu arbeiten. Für mich ist es eine bewusste und angenehme Entschleunigung des schnellen Internets.

  19. Der RSS-Feed, genialer Dienst am Leser – zum Aussterben durch Verbannung in hintere Winkel der Browser verdammt?

    Gegenfrage:
    Wer nutzt die unkomfortabelste aller Möglichkeiten, um RSS-Feeds zu abonnieren? Das geht mit jedem 0815-Reader, sogar auf dem Smartphone, deutlich komfortabler. Imho kein Grund, ne Welle zu machen, weil sehr selten bis nie genutzte Features in aktuellen Browsern nicht mehr verfügbar sind bzw. erst wieder sichtbar gemacht werden müssen.

  20. Ich kann mir bei Chrome gut vorstellen, das Google es lieber sieht wenn der User seine Feeds über den eigenen Dienst abonniert 😉

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