Sprachassistenten: Deutsche sind offen und zugleich skeptisch

Eine neue Studie von nextMedia.Hamburg hat sich mit Sprachassistenten beschäftigt. Jene sind ja bekanntermaßen aktuell arg in Mode. So wollte man eruieren, wie die Deutschen den Assistenten wie Apple Siri, Amazon Alexa oder natürlich dem Google Assistant gegenüberstehen. Das Ergebnis ist im Wesentlichen, dass die meisten Befragten sich generell vorstellen können mit künstlicher Intelligenz zu kommunizieren (58 %) und Interesse an den Assistenten haben, aber um die Sicherheit ihrer Daten fürchten.

Ob die Sprachassistenten zum aktuellen Zeitpunkt wirklich Nutzen bringen, darüber besteht auch noch keine rechte Einigkeit: 53 % sehen zwar einen großen Nutzen 47 % hingegen keinen wirklichen Nutzen. Nur 1 % der Befragten hält gar für möglich, dass sich Sprachassistenten innerhalb des nächsten Jahres durchsetzen werden. Hier nimmt man also offenbar an, dass es noch Zeit brauchen wird.

Wofür werden die Assistenten eventuell in Zukunft genutzt? Nun ja, viele Nutzer können sich vorstellen damit Fremdsprachen zu erlernen (49 %) oder Smart-Home-Anwendungen zu bedienen (44 %). Ihr seht ja die jeweiligen Angaben auf dem obigen Bild. 14 % wiederum sind komplett abgeneigt – sie wollen Sprachassistenten überhaupt nicht einsetzen.

Bedenken gibt es vor allem beim Datenschutz: Nur 23 % halten Sprachassistenten in diesem Bezug für sicher, während insgesamt 77 % Bedenken haben. Interessant ist aber daran auch, dass laut der Umfrage zwar 90 % der Befragten schon von Sprachassistenten gehört haben, aber lediglich 14 % auch nach eigenen Angaben über Zugriff auf einen verfügen.

Spannend: 24 % derjenigen, die schonmal einen Sprachassistenten beansprucht haben, geben an, dass die Kommunikation im Grunde wie mit einem Menschen verlaufe. Das empfinde ich als recht hohen Anteil, denn so viel Kompetenz würde ich persönlich den digitalen Assistenten aktuell noch nicht zusprechen.

Die Studie zeigt immerhin, dass das Interesse an Sprachassistenten in Deutschland offenbar durchaus gegeben ist. Allerdings kommt eben auch die typisch-deutsche Skepsis durch. Vor allem bezüglich des Datenschutzes und der dauerhaften Integration den den Lebensalltag sind die Befragten eher vorsichtig mit Optimismus.

70 % der Befragten, welche bereits mit Sprachassistenten hantieren, spannen jene für Service- und Newsangebote ein. Anschließend folgt die Verwendung in Verbindung mit Medienkonsum, wie ihr oben ablesen könnt. Es ist also durchaus viel Potential vorhanden. Klar ist aus Sicht der Befragten aber wohl auch, dass es noch dauern wird, bis sich die künstliche Intelligenz im Alltag durchsetzt. Wenn es denn überhaupt geschieht.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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9 Kommentare

  1. Es gibt keine künstliche Intelligenz!

    • Ich denke, das basiert rein auf der Definition. Da sich sowas aber denke ich schwer definieren lässt, hält eben der Turing Test her. Google Duplex dürfte sowas lt. Präsentation mit bravour bestehen.

  2. Mich stört sehr, dass die Auswertung der Sprachbefehle stets online erfolgt. Sollte heutige Hardware nicht langsam leistungsstark genug sein, um einfache Befehle umsetzen zu können? Wenn das gegebenen wäre, würde ich wahrscheinlich schon ein paar Sachen Zuhause per Sprache schalten.

  3. Wir haben seit ’nem halben Jahr Echos zu Hause. Anfangs in der Ausprobierphase hat man sich noch über Erfolge gefreut, mittlerweile nutzen wir die Dinger nur noch zum Musik abspielen. Meist per Spotify auf dem Smartphone gestartet mit „abspielen auf“, da Alexa nichts findet. Solange zwar das Gesprochene richtig erkannt wird, dann aber nur dämliche oder falsche Antworten kommen, ist es noch ein sehr sehr langer Weg, bis man das meiner Meinung nach künstliche Intelligenz nennen darf.

  4. Deutsche widersprechen sich. Datenschutz wichtig, aber WhatsApp, Instagram und Facebook verwenden?

    • Nö, tun sie nicht. Du kannst nur keine Aussage darüber treffen, ob die Pro Datenschutzleute WA, Instagram und FB verwenden. Bzw. wie. SOgar FB läßt sich mit Disziplin datenschutzkonform nutzen. Fakeprofil, speziellem Browser nur für FB Nutzung, keine Mobilverwendung, nichts privates posten. Ist mir aber zu umständlich, daher nutze ich es wie die anderen Dinge auch nicht.
      Merke, nicht einfach alle über einen Kamm scheren.

  5. Ja KI wird häufig missverstanden (imho sollte man den Begriff eher im Sinne vom Maschinellen Lernen etc verwenden). Ein Beispiel wäre das Go-Spiel-Experiment seitens Google. Hier müsste man eher von Algorithmen reden, inklusive Spracherkennung, -wiedergabe etc. Dies sind allenfalls aber erst Anfänge einer Künstliche Intelligenz (zur Zeit etwa auf dem Stand eines vierjährigen Kindes, was ich einmal las). Sprich: auch ein Kind, was gerade lesen gelernt hat, kann etwa Wikipediaeinträge vorlesen, ohne den Inhalt eigentlich verstanden zu haben….

  6. Habe ähnliche Erfahrungen gemacht als ich zu diesem Thema selbst Befragungen durchgeführt habe.

    Aber viele Leute haben kein wirklichen Nutzen erkannt – suggestive Fragen wie „Smart Home /Licht an/aus“ wurden mit Absicht nicht genannt.

  7. Künstliche Intelligenz ist nur so intelligent wie der Hersteller es ermöglichen will bzw. kann.
    Wenn man nun sieht welche Hersteller da momentan die führenden bzw. die mit den meisten Usern sind, stellt man fest das es sich ausgerechnet um Datenkragen-Firmen handelt. Somit kann man sich auch vorstellen was die unter KI verstehen.
    Alles was intelligent genug ist dem User den Popel aus der Nase zu ziehen um an seine Daten zu kommen um damit Geschäfte zu machen. Das fängt schon beim freigeben sämtlicher Funktionen an. Ohne 1 Wort gesagt zu haben fließen schon die Daten zu denen. Wenn ich dann frage wie das Wetter an meinem Standort wird bekomme ich keine Antwort weil es das Dorf nicht kennt. Eher KV- künstliche Verarsche was da aktuell so als KI verkauft wird.

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