Spieleindustrie 2021: Corona-Krise hat negativeren Einfluss als noch im Vorjahr
Die Spieleindustrie konnte sich 2020 an sich nicht beklagen. So sorgte die Corona-Krise dafür, dass die Nachfrage nach Gaming-Produkten in Zeiten des Social Distancings stark zunahm. 2021 solle es aber laut mehreren Analysten und einem Bericht von GamesIndustry.biz etwas anders aussehen. Die Lieferengpässe der PlayStation 5 und Xbox Series X sowie die Verschiebungen vieler Triple-A-Spiele hätten dem Wachstum geschadet.
Man blickte dabei auf 49 Länder und schaute sich die Verkaufszahlen physischer und rein digital angebotener Spiele an. Berücksichtigt wurden vor allem der PlayStation Store, der Microsoft Store, der Nintendo eShop und Steam. Die Daten wurden primär zwischen Januar und August 2021 erhoben und dann mit den Vorjahren verglichen. Direkt beteiligt haben sich auch die Publisher Sony, Microsoft, Ubisoft, Take-Two, Activision Blizzard, EA, Capcom, Bandai Namco, Warner Bros, Sega, Milestone, Square Enix, Koch Media, Konami, Nacon, Paradox Interactive, Reply Forge, Codemasters, Dontnod Entertainment, Focus Home Interactive (mittlerweile Focus Entertainment), Quantic Dream, Microids, UsTwo Games, Strelka Games und Tiny Bull Studios.
Man habe somit auch Januar bis August 2021 einen Abfall der Verkaufszahlen der Retail-Spiele um 15 % erlebt. Bei Downloads gab es ein Minus von 24 %. Dies habe an der Verschiebung vieler Spiele gelegen. Als Beispiele nennt man Titel wie „Halo Infinite“, „Deathloop“, „Kena: Bridge of Spirits“ oder „Tales of Arise“, die sonst Anfang 2021 den Markt belebt hätten, aber allesamt erst später erschienen sind / erscheinen. Andere Titel wie „God of War: Ragnarok“, „Horizon Forbidden West“ oder „Hogwarts Legacy“ hätten sich sogar vom Kalenderjahr 2021 auf 2022 verlagert.
Dabei hätten sich zwischen Januar und August 2021 1,9 Mio. Titel für die PS5 im Retail-Geschäft verkauft – 0,4 Mio. seien es im selben Zeitraum für die Xbox Series X|S gewesen. Allerdings kann man diese Angaben skeptisch betrachten, da die Xbox-Spiele beispielsweise im Handel gar nicht in Xbox One / Xbox Series X|S aufgeteilt werden und auch viele PS4-Versionen ein PS5-Upgrade erlauben.
Die Verkaufszahlen der größten Blockbuster 2020 in der Launch-Woche zeigen noch etwas deutlicher den Absturz im Games-Markt, wenn man 2020 mit 2021 vergleicht. 2020 waren dies die erfolgreichsten Launch-Verkaufszahlen innerhalb einer Woche (nur Retail):
- The Last of Us Part 2: 818,000
- Animal Crossing New Horizons: 513,000
- Ghost of Tsushima: 321,000
- Final Fantasy 7 Remake: 269,000
- Dragon Ball Z Karakot: 153,000
Die Top-5-Retail-Spiele 2021 stecken da deutlich zurück:
- Super Mario 3D World + Bowser’s Fury: 292,000
- The Legend of Zelda: Skyward Sword HD: 249,000
- Resident Evil Village: 189,000
- Monster Hunter Rise: 138,000
- Ratchet & Clank: 122,000
2022 dürfte aber wieder ein Lichtblick werden, wenn denn die angekündigten Spiele dann auch größtenteils pünktlich erscheinen. Ansonsten bemerke man, dass an den PS5 und Xbox Series X|S bei den Kunden ein schnellerer Wechsel zu rein digitalen Spielekäufen vollzogen werde als an der erfolgreichen Nintendo Switch. Generell habe sich dieser Trend durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Lockdowns beschleunigt.
Es sei aber auch so, dass sich speziell Neuerscheinungen im physischen Handel anfangs gut verkaufen, weil dort die Preise meist niedriger seien als in den digitalen Stores und zudem ein Wiederverkaufswert bestehe. Da 2021 weniger Triple-A-Blockbuster erschienen seien, hätten viele Spieler verstärkt ältere Games gekauft. Und da böten sich dann digitale Sales durchaus an.
Ich bin gespannt, wie es da 2022 mit der Spieleindustrie weitergeht – und ob es tatsächlich irgendwann im nächsten Jahr möglich sein wird, PS5 und Xbox Series X breit im Handel zu erhalten.
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Das kann ich mir gut vorstellen. Bis auf FIFA 22 habe ich durchweg ältere, wenn auch teilweise für die PS5 angepasste, Games erworben.
Zum einen sind die Preise deutlich angenehmer und zum anderen müssen auch auf Konsolen die Spiele erstmal reifen.
Mit Ausnahme von Nintendo.
Für mich haben die Hersteller längst überzogen. Early Access, diverse Pakete bis 100€+ und ein Bugfest das monatelang gepatcht werden muss.
Da übe ich mich lieber in Geduld und warte auf die Goty Editionen zum günstigen Preis.
MP Titel spiele ich aber auch nicht mehr. Es macht keine Freude mehr von U40 Leuten geprügelt zu werden. 😉