Sparkasse: „Kwitt“ erlaubt Zahlungen von Handy zu Handy
Mobile Payments stehen in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern eher noch am Anfang. Trotzdem bauen viele Händler und auch App-Entwickler die Möglichkeiten aus. Jetzt bindet z. B. die Sparkasse das aus meiner Sicht recht unglücklich betitelte Feature „Kwitt“ in seine beiden offiziellen Apps (Sparkasse / Sparkasse+) ein. Kwitt soll ab dem neuesten Update, das noch heute die Apps erreicht, Zahlungen von Smartphone zu Smartphone erlauben. Im Wesentlichen lässt sich Geld an die Mobilfunknummer eines Dritten senden. Bei Beträgen bis 30 Euro funktioniert das Procedere auch ohne TAN.
Laut dem Geschäftsführenden Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Dr. Joachim Schmalz wolle man Kwitt „auch für andere Finanzdienstleister und deren Kunden öffnen und damit zum allgemeinen Marktstandard machen“. Speziell die Kunden der Sparkassen habe man aber nicht weiter warten lassen wollen, bis alle Banken ein Peer-to-Peer-Angebot annehmen. Für Kunden stelle Kwitt eine benutzerfreundliche Möglichkeit dar, mobil Zahlungen zu tätigen. Nötig sei zur Verwendung von Kwitt lediglich ein Girokonto mit Online-Banking sowie die neueste Version der Sparkassen-Apps. Außerdem muss der jeweilige Nutzer sich für Kwitt einmalig registrieren.
Zahlungen sollen beim Empfänger wie normale Überweisungen in der Regel innerhalb des nächsten Tages eingehen. Kwitt entspreche laut FAQ den „höchsten Sicherheitsstandards und den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)“, so dass Kunden sich keine Sorgen machen müssten. Es ist als Standard eingerichtet, dass ihr Zahlungen oder Zahlungsanforderungen nur von euren gespeicherten Kontakten erhalten könnt. Wollt ihr auch von euch unbekannten Usern Geld bzw. Zahlungsanforderungen erhalten, müsst ihr das erst freigeben. Falls ihr über Kwitt eine dubiose Anforderung erhaltet, könnt ihr jene zudem ablehnen. Der Auffordernde erhält dann über die Sparkassen-App eine Push-Nachricht. Auch eine Begründung für die Ablehnung könnt ihr angeben.
Im Wesentlichen bietet Kwitt eine Möglichkeit Überweisungen sehr schnell mobil zu tätigen – bei geringen Beträgen ohne TAN. Solange die Sicherheit gewährleistet ist, klingt das durchaus nach einem guten Prinzip. Problem: Die Schnelligkeit einer PayPal-Zahlung wird nicht erreicht, denn hier ist das Geld sofort weg von eurem bzw. beim Konto des anderen Users angekommen. Hier hantieren die Sparkassen aber ja auch immer noch mit dem kaum angenommenen PayDirekt. Kwitt ist nun ein etwas konservativerer aber auch leichter umsetzbarer Versuch in eine andere Richtung. Werdet ihr Kwitt ausprobieren? Da ich kein Kunde bei der Sparkasse bin, entfällt die Option für mich. Schlecht klingt das Prinzip aber nicht.
Schade, dass hier so viele negative Kommentare auftauchen.
Ich habe heute von einem Kollegen 10 Euro für ein Mitbringsel aus dem Urlaub bekommen sollen. Er hat es mir getwittet. Ging unkompliziert, obwohl ich noch nicht angemeldet war. Nach nur wenigen Minuten hatte ich das Geld auf dem Konto.
Ja, da geht bestimmt noch mehr. Aber es funktioniert und in meinem Freundeskreis wird es angenommen werden.
Online-Banking auf einem gerooteten Handy (Xposed) geht aus Sicherheitsgründen gar nicht! Eine Zulassung solcher Geräte wäre schlicht fahrlässig.
Habe Kwitt ausprobiert – ich finde es gut!
Gerade gemerkt, dass mit dem Update der Sparkassen App die xposed User ausgeschlossen wurden… Mal sehen was man sich einfallen lassen kann um das zu umgehen, oder einfach von der Sparkasse absehen und sich irgendwo ein neues Konto suchen
…wegen was die Leute so alles ihre langjährige Bankverbindung wechseln wollen…
@Marc: Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Die Lastschriften hat Thom ins Spiel gebracht, ich bin nur darauf eingegangen, welchen Vorteil Kwitt (Überweisung) gegenüber Cringle (Lastschrift) hat…ohne jedoch Cringle detaillierter zu kennen.
@1eftbit: Ich kenne nicht die Details, die (vorerst) zum Scheitern geführt haben…aber der Grund ist definitiv kartellrechtlich. Vermutlich, weil es eben nur ein gemeinsamer Standard zwischen SPK und VR ist.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/mobiles-bezahlen-der-geldbote-bleibt-zu-hause-/14813628.html
In Dänemark ein alter Hut. Dort ist das aber auch in Echtzeit und wird dort auf jedem Flohmarkt auf dem Dorf angenommen.
Das neue Update der Sparkasse + App ist einfach ausgedrückt SCHROTT. Seit das Update aufgespielt wurde, aktualisiert die App nur noch die an erster Stelle angegebene Bank (Bei mir ist es die Postbank). Man erkennt es daran, dass nach dem einlogghen eine Aktualisierung geschieht. Die Anderen Konten (bei mir sind es 4 Stück), zeigen nur den Kontostand vor dem Update an. Eine erneute Aktualisierung ist nicht möglich, da eine entsprechender Button nicht vorhanden ist. Es ist zwischen den jeweiligen Konten zwar ein Symbo zu erkennen (Aktualisierungspfeile), diese sind jedoch nicht nutzbar.
Mich würde interessieren (in einem Artikel) wie weit die verschiedenen Banken jeweils sind (im Vergleich)
Sicherheit bei Cringle scheint leider etwas enttäuschend zu sein: https://securityheaders.io/?q=https%3A%2F%2Fcringle.net und https://www.ssllabs.com/ssltest/analyze.html?d=cringle.net