Sony PlayStation 5: Das sind meine Spiele des Jahres 2023

Das Spielejahr 2023 geht morgen zu Ende. Ich wünsche allen Lesern für morgen einen schönen Silvesterabend und natürlich auch einen guten Rutsch ins Jahr 2024! In diesem Beitrag will ich aber noch gar nicht in die Zukunft blicken, sondern ein wenig in die jüngere Vergangenheit. Wie auch in den letzten Jahren, so stelle ich euch in diesem Beitrag meine persönlichen Spiele des Jahres 2023 für die PlayStation 5 vor.

Für die Xbox Series X folgt im Übrigen noch ein separater Post. Dabei solltet ihr bedenken: Fehlt euer Lieblingsspiel, heißt das nicht unbedingt, dass es mir nicht gefallen hat. Auch meine Freizeit ist begrenzt und somit kann es sein, dass ich das jeweilige Game schlichtweg verpasst habe. Dazu kommt, dass meine Liste natürlich hochgradig subjektiv ist. Als Beispiel: „Final Fantasy XVI“ hat mir durchaus gefallen, doch die Wende in Richtung Actionspiel mit Schlauchlevels ist für mich eine gewisse Enttäuschung. Deswegen habe ich das Spiel nicht in meine Bestenliste aufgenommen.

Ebenfalls gibt es Multiplattform-Titel, die ich nicht an der PlayStation 5, sondern an der Xbox Series X gezockt habe. Daher sind sie dann in die andere Liste gewandert. Bevor ich aber zu meinen Top-5-Spielen des Jahres 2023 für die PS5 komme: Hinterlasst auch gerne einen Kommentar mit euren Favoriten. Vielleicht entdecken dann ja auch andere Leser oder ich neue Anspieltipps – ich bin gespannt.

5. Stray Gods

„Stray Gods“ wird zwar als „Roleplaying Musical“ beworben, das ist aber hochgradig irreführend. Denn es handelt sich vielmehr um ein Visual Novel mit Musical-Einlagen. So wird euch mit spartanischen Animationen eine Geschichte im Comic-Stil präsentiert. Immer wieder beeinflusst ihr dabei mit euren Entscheidungen den Verlauf der Story.

Ihr schlüpft dabei in die Rolle von Grace, die von der Muse Kalliope kurz vor ihrem Tod ihre Kraft erhalten hat. Doch die anderen Götter wie Athene blicken skeptisch auf Grace und schieben ihr das Ableben Kalliopes in die Schuhe. So erhaltet ihr eine Woche Zeit, um eure Unschuld zu beweisen. Gut, dass ihr die Macht erhalten habt, andere Menschen und Kreaturen zum Singen zu animieren und so ihre Gefühle und Geheimnisse offenzulegen.

Dabei hat mir die Geschichte von „Stray Gods“ sehr gut gefallen, vor allem sind es aber die englischsprachigen Sprecher wie Laura Bailey, Troy Baker und auch Janina Gavankar („The Morning Show“), die hier brillieren. Das Gameplay ist ziemlich simpel, aber aus meiner Sicht ist „Stray Gods“ mit seiner gut geschriebenen Story, den unterhaltsamen Musikeinlagen und dem exzellenten Cast kurzweilige Unterhaltung für verregnete und verschneite Herbst- und Winterabende.

4. Goodbye Volcano High

„Goodbye Volcano High“ hat sich auch zu einem gewissen Meme entwickelt: Nachdem schon vor Launch bekannt wurde, dass die Hauptfigur Fang sich als non-binär versteht, waren konservative 4chan-User nicht weit, um mit „Snoot Game“ eine Art Hybrid aus Parodie und Fan-Game zu veröffentlichen. Letzten Endes steht das Thema Transsexualität aber gar nicht im Mittelpunkt dieses Dinosaurier-Abenteuers, kurz vor der Apokalypse.

Vielmehr ist „Goodbye Volcano High“ eher eine klassische Coming-of-Age-Geschichte, die Teenager-Gefühle gut aufarbeitet. Es geht um Freunde, die unterschiedliche Lebenswege gehen wollen, aber doch aneinander hängen, das Entschlüsseln des eigenen Selbst und die komplexe Gefühlswelt, die Jugendliche in Bezug auf ihr Elternhaus entwickeln. Der besondere Dreh ist eben, dass in diesem Spiel alle Charaktere Dinosaurier sind und ein Meteor auf den Planeten zurast.

Den Meteor kann man nun auch als Sinnbild für das Ende eines Lebensabschnitts verstehen, was sich auch oft wie „das Ende der Welt“ anfühlen kann – gerade für Teenager. Was mich persönlich sehr an „Goodbye Volcano High“ angesprochen hat: Die drei Hauptfiguren Fang, Trish und Reed sind in einer Band, deren Dream-Pop-Songs haargenau meinen Geschmack treffen. Seit „Life is Strange“ hat mich kein Gaming-Soundtrack mehr so abgeholt. So höre ich die Musik dieses Visual Novels immer noch sehr gerne – auch außerhalb des Spiels.

3. Marvel’s Spider-Man 2

„Marvel’s Spider-Man 2“ ist ein tolles Open-World-Actionspiel, das den Vorgänger in fast allen Punkten übertrumpft. Geblieben sind allerdings die recht monotonen Nebenaufgaben, die nicht mehr wirklich zeitgemäß wirken. Die Geschichte um den Symbionten und das Zusammenspiel aus Peter Parker und Miles Morales als Spider-Men im Doppelpack dürfte die Geister scheiden. So hat man Venom sehr frei interpretiert und das Ende dieses Titels passt aus meiner Sicht nicht wirklich zu Spider-Man, wie man ihn kennt und liebt.

Doch alles vor dem Abspann ist aus meiner Sicht ein technisch großartiges Action-Adventure, in dem Insomniac Games zeigt, dass das Studio zu den besten Entwicklern überhaupt gehört. Zumal es für Fans des Wandkrabblers auch zahlreiche Querverweise aus Charaktere aus den Comics gibt. Und auch die Kostümauswahl, nicht zu unterschätzen bei einem Spidey-Game, ist vortrefflich. Ich selbst habe dabei meist den Classic-Suit gewählt.

Das größte Manko ist vielleicht, dass das Gameplay im direkten Vergleich mit dem Erstling nur wenig aufgepeppt worden ist. Schleichen bzw. Gegner ausschalten müsst ihr fast gar nicht mehr, dafür könnt ihr nun mit den Web-Wings stellenweise komplett aufs Schwingen verzichten. Die Kämpfe leben weiterhin vom gezielten Timing beim Ausweichen und Kombo-Attacken. Wer eine PlayStation 5 besitzt und Spider-Man auch nur ansatzweise zugetan ist, sollte „Marvel’s Spider-Man 2“ jedenfalls aus meiner Sicht auf jeden Fall anspielen.

2. Horizon Forbidden West: Burning Shores

Es ist „nur“ ein DLC, doch die Erweiterung „Burning Shores“ für „Horizon Forbidden West“ ist derart gut geworden, dass ich sie in diesem Jahr auf Platz 2 meiner PlayStation-5-Spiele hieve. Gut 10 Stunden habe ich dem Add-on gewidmet und erneut sehr viel Spaß in der postapokalyptischen Welt voller Metall-Dinos gehabt. Los Angeles ist eine gar nicht mal so kleine, neue Kulisse und der Kampf gegen den neuen Schurken Walter Londra birgt zwar storytechnisch keine neuen Twists, gibt aber schon Hinweise auf ein drittes Spiel der Reihe.

Rundum nervig ist nur die neue Figur Seyka, welche als Girl-Boss eingeführt wird und entweder nörgelnd oder vor Arroganz überschäumend nie so recht als Verbündete Aloys passen will. Hier haben die Autoren eine schlecht geschriebene Figur eingeführt, bei der ich als Spieler null nachvollziehen konnte, wieso Aloy ihr nicht gehörig den Kopf wäscht.

Ansonsten hagelt es neue Gegnertypen und Ausrüstung, die das Gameplay frisch halten. Da man die PlayStation 4 jetzt hinter sich gelassen hat, kann die Ps5 zudem noch stärker als im Hauptspiel die Muskeln spielen lassen. Das Ergebnis ist eine malerische Kulisse, die ihr zudem auch fliegend erkunden dürft. Der vielleicht wichtigste Zweck: „Horizon Forbidden West: Burning Shores“ macht mich unheimlich gespannt auf den dritten Teil des Franchises.

1. Baldur’s Gate 3

„Baldur’s Gate 3“ hat mich so umgehauen, wie kein Spiel es mehr seit zuletzt „The Witcher 3: Wild Hunt“ und „Persona 5“ vermögen konnte. Vielleicht ist das so gekommen, dass ich den Titel im Early-Access komplett ignorierte und erst wenige Tage vor Release der PC-Version doch auf den Vorstellungsbutton drückte. So habe ich das RPG gleichermaßen am Gaming-Rechner sowie auch der PlayStation 5 gezockt. Auch eine Xbox-Version gibt es ja inzwischen.

Verdientermaßen hat das Spiel von Larian Entertainment dann auch bei The Game Awards abgeräumt. Es handelt sich hier um ein Spiel, das Vorbildfunktion haben sollte. Nicht jeder Entwickler wird dieses schwindelerregende Niveau erreichen können, doch „Baldur’s Gate 3“ kann eben als Messlatte dafür dienen, was im Rollenspiel-Genre möglich ist. Beispielsweise ist hier nicht nur die Hauptgeschichte in der Fantasy-Welt der Forgotten Realms spannend geschrieben, fast alle Partymitglieder sind vielschichtige Figuren, mit denen man gerne Zeit verbringt.

Gerne habe ich etwa der Barbarin Karlach geholfen, bin mit dem Elfenvampir Astarion gegen seinen blutsaugenden Schöpfer ins Feld gezogen oder habe Shadowheart vom dunklen Weg der Shar abgebracht. Dass die Begleiterin Lae’zel schon in den ersten Spielstunden aufgrund eines Versäumnisses meinerseits das Zeitliche segnete, ärgerte mich nicht einmal – zu tief steckte ich in der Rolle meines Charakters. Und da gehören auch Fehlentscheidungen, welche ebenfalls die eigene Geschichte prägen, dazu.

Zumal ich nie das Gefühl hatte, „Baldur’s Gate 3“ würde mich bestrafen. Das Spiel lässt einem einfach nur enorm Freiheiten – mit allen Konsequenzen. Somit liegt es hier auch bei euch, ob ihr am Ende als nobler Held durch das Spiel zieht oder vielmehr alles in die Finsternis reißt. Die Atmosphäre ist auch wegen der exzellenten, englischsprachigen Vertonung, dem orchestralen Soundtrack und den abwechslungsreichen Cutscenes immer extrem dicht. Zumal selbst Nebenaufgaben bessere Geschichten und Wendungen haben, als die Hauptquests in den meisten anderen RPGs.

Ich könnte endlos von „Baldur’s Gate 3“ schwärmen, will es aber mal folgendermaßen festhalten: Wenn ihr 2023 oder 2024 nur Zeit für ein Spiel habt – dann sollte es aus meiner Sicht dieses RPG von Larian sein.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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7 Kommentare

  1. Dir auch einen guten Rutsch André! An der Stelle sei auch gesagt, insbesondere Deine Beiträge weiß ich mittlerweile sehr zu schätzen! Und an alle anderen im Team natürlich auch ein dickes Dankeschön für die tollen Beiträge in den vergangenen 12 Monaten! Macht weiter so!

  2. Um einen Tag vertan?

  3. war der Artikel eigentlich für morgen bestimmt? 😉
    Sylvesterabend ist doch erst morgen am 31.

    • André Westphal says:

      Den hatte ich einen Tag vorgezogen und offenbar ist Benny beim Korrekturlesen auch nicht mehr drüber gestolpert ;-). Habe ich mal umformuliert, jetzt passt es wieder :-).

      • Guten Ruuuuutsch ins neue Jahr an dich und an das ganze Team ……. wieder wart Ihr auch in 2023 einer meiner täglichen Anlaufstellen um IT News und so zu lesen …… Danke

  4. Ich fand Horizon Forbidden West: Burning Shores eher enttäuschend. Es war OK, hat die Geschichte weiter geführt und leitet den 3ten Teil ein … aber so richtig zünden wollte die Erweiterung bei mir nicht. Lag eventuell auch daran, dass das Hauptspiel schon zu lang her war.
    Sehe da Spider-Mann 2 auf Platz 2. Der einzige Kritikpunkt am Spiel war bei mir, dass es einfach zu kurz war. Nach 26 Stunden auf Platin war mir etwas zu wenig. Hätte gern noch mal so lange in das Spiel investiert.

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