Snapchat rollt das Family Center aus

Snapchat führt mittlerweile offiziell sein neues Family Center ein, das man schon Mitte Juli 2022 im Detail ausgeführt hatte. Ursprünglich hatte man es schon im Oktober 2021 in Aussicht gestellt, erst jetzt tut sich aber praktisch wirklich etwas. Die neuen Werkzeuge sollen Eltern dabei helfen, zu durchschauen, wie ihre Teenager das soziale Netzwerk verwenden. Im Grunde eifert Snapchat damit anderen Plattformen wie TikTok, Instagram oder YouTube nach, die bereits ähnliche Tools bieten.

Um das Family Center zu nutzen, müssen Eltern bzw. Erziehungsberechtigte die Snapchat-App auf ihrem eigenen Smartphone installieren und ihr Konto mit dem des jeweiligen Teenagers über ein einladungsbasiertes Opt-in-Verfahren verknüpfen. Nach der Vernetzung sehen Eltern dann z. B., mit welchen anderen Konten der Teenager sich innerhalb der letzten sieben Tage per Message unterhalten hat. Den Inhalt der Nachrichten sehen sie aber nicht.

Einmal eingerichtet, sehen die Eltern auch die Freundesliste ihres Zöglings und können auch mutmaßlich beanstandungswürdige Vorfälle melden. Das Parent Center steht nur für Eltern zur Verfügung, deren Kinder im Alter von 13 bis 18 Jahren sind. Snapchat ist als soziales Netzwerk nicht für Nutzer unterhalb von 13 Jahren konzipiert.

Snapchat ist zwar spät dran mit solchen Funktionen, beruft sich aber darauf, dass das soziale Netzwerk ohnehin für Jugendliche recht sicher gestaltet sei. Teenager etwa müssen von vornherein miteinander befreundet sein, um kommunizieren zu können. Sie können daher bei Snapchat nicht von jedermann einfach Nachrichten erhalten. Zudem tauchen die jungen Nutzer nur bei anderen als vorgeschlagene Freunde auf, wenn es bereits gemeinsame Kontakte in der App gibt.

Dennoch gibt es auch bei Snapchat Probleme: Die selbstlöschenden Nachrichten verführen zu Cybermobbing oder Sexting. Daher gerät auch Snapchat immer wieder in die Kritik. Auch mit dem Family Center dürften nicht alle Eltern glücklich werden. Etwa können die Erziehungsberechtigten keine Konversationen komplett blockieren oder Einfluss auf die Interaktion mit Spotlight, dem Kurzvideo-Format von Snapchat, nehmen. Ebenfalls können Eltern nicht beeinflussen, wen die Teenager als Freunde freigeben. Auch der Discover-Bereich bleibt außen vor.

Letzten Endes sollten Eltern und Kinder / Jugendliche aber wohl ohnehin am besten direkt miteinander reden, statt gesondert in Apps herumzufuhrwerken. Aufklärung statt Verbot ist eine pädagogische Prämisse, die deutlich wirksamer ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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