Smartphone-Verbote an Schulen: Laut Studie mit positiven Effekten

Die Debatte wird auch hier in den Kommentaren gerne geführt: Sollte man Smartphones in Schulen bzw. im Klassenzimmer verbieten? Laut einer neuen Studie könnte das, unter den richtigen Bedingungen, in der Tat Vorteile haben. Zum einen kann ein Smartphone-Verbot das soziale Klima in Schulen verbessern. Zum anderen kann dies auch die Lernleistungen steigern.

Zu diesen kommt eine Überblicksstudie des Lehrstuhls für Schulpädagogik der Universität Augsburg, die also Ergebnisse weiterer Untersuchungen zusammenfasst und aufarbeitet. Dabei hat man fünf größere Studien aus England, Norwegen, Schweden, Spanien und Tschechien betrachtet. Alle Einzeluntersuchungen hätten gezeigt, dass ein Smartphone-Verbot das soziale Klima in den Schulen verbessert habe. Auch die Lernleistungen hätten profitiert.

Ohne Smartphones sei die Schule sicherer, da etwa Cybermobbing durch unvorteilhafte Foto- oder Videoaufnahmen nicht möglich sei. In der Tat bin ich z. B. froh, dass wir zu meiner Schulzeit keine Smartphones hatten, um jeden Blödsinn in Bild und Ton festzuhalten. Ich bin mir sicher, das wäre langfristig für niemanden zum Vorteil gewesen.

Reine Verbote sind keine Lösung

Gleichzeitig betonen die Forscher aber, dass man es mit einem Smartphone-Verbot nicht einfach gut sein lassen könne. Es sei weitere pädagogische Begleitung notwendig, damit Kinder und Jugendliche einen differenzierten und verantwortungsbewussten Umgang mit der Technik erlernen. Verbote müssten also auch mit entsprechenden Bildungsangeboten kombiniert werden, um die Medienkompetenz zu stärken. Zumal Smartphones auch als unterstützende Unterrichtselemente eingesetzt werden könnten und sollten. Strikte Verbote seien daher vor allem in unteren Klassenstufen sinnvoll. Bei älteren Schülern gehe es auch darum, Eigenverantwortlichkeit zu schulen.

In vielen Ländern, z. B. Frankreich, Italien und den Niederlanden, sind Smartphones in Schulen bereits verboten. In Deutschland wird so eine Maßnahme immer wieder diskutiert, ohne dass es da aber grundlegende Regelungen gäbe. Hierzulande müssten das auch die einzelnen Bundesländer selbstständig entscheiden.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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36 Kommentare

  1. Zu meiner Schulzeit, Anfang 2000er bis 2011 waren Smartphones an jeder einzelnen Schule verboten bzw Handys

  2. Bei und sind Smartphones nur für die drei jüngsten Klassen verboten.
    Für ältere Schüler sind Smartphones in den Pausen erlaubt.
    Das führt dazu, dass Achtklässler und ältere Schüler mit ihren Handys in den Pausen spielen und jüngere rumstehen und zuschauen.

  3. „Ohne Smartphones sei die Schule sicherer, da etwa Cybermobbing durch unvorteilhafte Foto- oder Videoaufnahmen nicht möglich sei. In der Tat bin ich z. B. froh, dass wir zu meiner Schulzeit keine Smartphones hatten, um jeden Blödsinn in Bild und Ton festzuhalten. Ich bin mir sicher, das wäre langfristig für niemanden zum Vorteil gewesen.“

    Dafür wurde man auf andere Weise analog gehänselt, trangsaliert und fertig gemacht. Das Wort Mobbing war in den 1980ern noch nicht geläufig dafür.

  4. Ike Broflovski says:

    Ich war schon vor Corona dagegen und habe das auch an der Schule & Schulamt kund getan. Diese sahen es anders und kamen auch mit dem Lerneffekt, was ich nicht bestätigen kann. Diese Hipster wollten aber auch lieber Kumpel als Lehrer sein, anstatt eine Respektsperson. Natürlich müssen Kinder erst alles ohne Hilfsmittel lernen. Um Inhalte besser zu behalten, sind diese zu schreiben, anstatt zu Kopien auszuhändigen. Es gibt ja nicht umsonst den Spruch: „Wer schreibt, der bleibt“. Es wird seit vielen Jahren und Jahrzehnten den Kids alles hinterhergetragen und alles, was mit lernen, zu tun hat, abgenommen. So wird das nichts mit dem Wissen, was auch die regelmäßigen Tests widerspiegeln. Beim Bildungsministerium (älterer Beamter) wurde mir meine Meinung bestätigt. Der Schulrat wurde durch das Bildungsministerium aufgefordert, Stellung zu nehmen und für die Nichtbeantwortung der Fragen zu entschuldigen. Das Schreiben liegt noch vor und es wurden keine der beiden Aufgaben erfüllt. Wenn das Schulamt noch nicht auf ein paar Fragen antworten kann und somit eine Schulnote 6 verdient hat, können es die Kids auch nicht besser, das sollte jedem klar sein. Der Fisch fängt wie immer am Kopf an zu stinken. Dieser Schulrat wurde nach der Wahl (Bundesland) doch glatt für seine „Leistung“ befördert. Dessen Frau ist übrigens auch Lehrerin – mehr muss man nicht wissen.

    Was herauskommt, sehe ich als Ausbilder. Ich sehe auch, was die Berufsschule unternehmen muss, um die Defizite auszugleichen. Grundsätzlich ist die Berufsausbildung nicht mehr mit der vor 20-30 Jahren zu vergleichen, weil die Themen nicht mehr aufgeholt werden können. Die jetzige Ausbildung würde ich höchstens als „Ausbildung lite“ bezeichnen. Ein Drittel schafft die Berufsausbildung, ein Drittel muss die Prüfung wiederholen und ein Drittel geht schon im ersten Lehrjahr. Ich würde diese Jugendlichen (Berufsreife oder Mittlere Reife) gleich wieder in die 7. Klasse setzen. Sollen die Lehrer es doch ausbaden, die es eingebrockt haben – Geld dafür haben sie ja bekommen! Den Jugendlichen einfach einen Abschluss zu schenken, ist keine Lösung. In Berlin geht das auch noch mit Schulnote 5, wie vor kurzen in den Medien veröffentlicht wurde. Die ganz „Schlauen“ schaffen nicht einmal diesen Abschluss. Das passiert, wenn man die Kinder nicht fordert, alles mit Hilfsmitteln beibringt und Kumpel sein will. Das deutsche Ausbildungssystem wurde wegen einer Agenda geopfert und an die Wand gefahren. Dieses betrifft nicht nur die Schulen, sondern auch die duale Ausbildung und das Studium.

    Wir haben beide Verantwortung für Azubis und 2 erwachsene Kinder. Jetzt kommen bestimmt wieder die Besserwisser mit keinem/ kleinen Kindern oder die, welche auch schon einmal einen Azubi gesehen haben. Durch die Laissez-faire-Einstellung ist das System schon vor langer Zeit gekippt und das fängt eigentlich schon in der Kita an! Für unser Schulsystem waren wir mal weltweit berühmt. Umso mehr erfreut mich jetzt das umdenken.

    Ich persönlich sehe es wie der Altbundeskanzler Schröder.

    • Das Problem sind doch nicht die Lehrer. Wir können froh über jeden sein, der den Beruf noch ausüben will. Es sind zu viele Schüler, wenig Lehrer, immer mehr Nebenaufgaben für die Lehrkräfte und es gibt kein Geld für Bildung.
      Zudem noch immer mehr Elteenhäuser, die den Namen nicht verdienen. Das kann das System Schule noch ausgleichen/ausbaden.

      Smartphone hätten nie erlaubt werden sollen an den Schulen. Die Büchse wurde geöffnet. Wer soll das jetzt wieder kontrollieren? Die Smartphones einsammeln? Diese sicher verwahren? Zustand dokumentieren, da diese Geräte mittlerweile sehr teuer sind.

      An alle Lehrkräfte die hier mitlesen: Danke!

      • Ike Broflovski says:

        Deine Aussage ist mir zu einfach und entlastet die verantwortlichen Personen. „Es sind die zu wenigen Lehrer“ ist in meinen Augen eine populistische Aussage. Die Lehrer und Politiker sind ein großer Teil des Problems und derer Ideologie, welche ich für gescheitert halte. Ohne den Fehler nicht wirklich zu benennen, wird es nicht besser werden und steht für ein weiter so. Das wird man Jahr für Jahr wiederholen und die Schuld immer auf die anderen schieben. Ein Teil der Bürger wird es glauben und der andere das System erleben und die Augen geöffnet werden.

        Deutsches Steuergeld bezahlen wir nun wirklich genug in allen Ländern, die uns teilweise sogar voraus sind. Deutschland muss sich um sein eigenes Problem kümmern und das fängt in den Schulen, Schulämtern und Politik an. Es steht jedem frei, eine Schulklasse 2024 zu besuchen und nachzudenken, wo die Probleme liegen.

        Viele äußern sich zu dem Thema, die nicht direkt betroffen sind. Das sind dann auch die üblichen Dauerempörten. Ich kann mit meiner Familie aus Erfahrung sprechen. Selbst danach müssen wir uns als Ausbilder noch mit den Ergebnissen dieser verkorksten Schulbildung umher ärgern.

  5. Hans Günther says:

    Ach ne, wen wundert’s?

  6. In Deutschland wird das Thema sicher nicht einheitlich gelöst, da Bildung Ländersache ist. Ich würde ein Verbot auch sehr begrüßen, weil ich schon von Fällen erfahren habe, wo schlimme (psychisch sehr belastende) Dinge passiert sind.
    Natürlich muss parallel zu gegebener Zeit ein Bildungsangebot für Medienkompetenz erfolgen, aber auch dazu braucht der Schüler nur ein Schultablet. Die gibt es doch inzwischen hoffentlich überall?

  7. Wir führen die Diskussion gerade an meiner Schule. Aktuell haben wir theoretisch ein strenges Handyverbot, die Geräte haben ausgeschaltet zu sein. So weit, so gut in der Theorie. Die Schüler halten sich eigentlich gar nicht dran, nicht jede Lehrkraft setzt die Regel durch. Unsere Schüler haben aber eh Probleme mit dem Einhalten von Regeln – auch abseits der Schule. Manch einer scheut die andauernde Diskussion. Ich stelle mich der noch, aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen.

    Eine strengere Handyregel wäre manchmal wünschenswert.

    Gleichzeitig fordert der Rahmenlehrplan für alle Fächer die Förderung der Medienkompetenz und Nutzung moderner Geräte. Ich unterrichte im Wahlpflichtbereich Fotografie, Videografie und setze hierbei sehr auf die Handys. Zum einen ist es das Gerät, auf das die Schüler in ihrer Freizeit Zugriff haben, zum anderen gibt unser Budget gar nicht die Möglichkeit, genug Kameras o.Ä. zu kaufen. Von Videobearbeitung am PC mal ganz abgesehen, unsere Rechner sind im Schnitt Dualcore von 2009.

  8. Ich bin für harte Verbote, sonst wird das nichts mit meiner Rente. Kinder, die nur in Tiktok abhängen, werden keine konkurrenzfähigen Arbeiter gegen Chinas Übermacht.

    • Wir brauchen aber keine Arbeiter, sondern medienkompetente selbst denkende kluge Menschen, die in der Lage sind, sich mit Hilfe der sozialen Medien, KI und Smartphones selbstständig Wissen anzueignen. Da sind „harte Verbote“ ganz sicher der falsche Weg. Wir leben schließlich nicht mehr 1990.

      • Ike Broflovski says:

        Bitte was? Auf welchem Planeten lebst du? Oder soll dein Kommentar ironisch sein?

        • „Arbeiter“ nähen in Vietnam deine Hosen oder bauen in China in Fabriken dein iPhone zusammen. Das ist kein Geschäftsmodell für eine Industrienation, die führend bleiben will. tzzt

          • Ike Broflovski says:

            Welche Industrie meinst du? Die jetzt ins EU-Ausland ihre Werke verlagern?
            Ich wäre einmal dafür, dass alle „Arbeiter“ einmal 14 Tage hier gleichzeitig Urlaub machen oder aufhören (Industrie ausgenommen). Mal sehen, was denn passiert.

            Fratzscher meiste doch gerade, dass es gut für Deutschland ist, gewisse Industrien „gehen“ zu lassen. Da reiben sich schon einige Länder die Hände und die Deutschen bekommen nicht mit, dass der Ausverkauf schon längst angefangen hat. Nachher aber bitte nicht jammern oder woher kommen die Differenzen in den Steuern dann her? Glaub nicht, dass die Unternehmen die Abgaben in Deutschland entrichten.

      • Wir leben zum Teil in 1990, manche wollen schon 2080 haben und manche sind in 1933, im XIX oder noch im XIV Jahrhundert geblieben.

  9. Ich bin eher dafür die Smartphones einzusetzen. Und gezielt in den Unterricht zu integrieren.
    Ich behaupte sogar, ein iPhone 14 oder 15 Pro Max ist schneller als die 10 alten Rechner im Computerrsum zusammen.

    Zu den Fotos: auch das finde ich gut. Damals waren die Toiletten in katastrophalen Zustand. Man könnte direkt fotografieren wie es da aussieht um Druck zu machen das da mal aufgeräumt wird. Heutzutage trauen sich die Kinder nicht mehr auf Toilette weil dort gewisse Personen sind. Und halten den ganzen Tag ein.

    Direkten Zugriff auf Wikipedia oder die KI Grok sollte gefördert werden. Auch bei Referaten. Wir hatten in Latein oft Referate zu machen. Über die Villa Rustica oder Ähnliches. Problem: es gab maximal 2 Bücher in der Bibliothek für 24 Schüler zu dem Thema. Mit dem Smartphone gewinnt nicht mehr der der als erstes in die Bibliothek gerannt ist und es auslernte oder versteckte.

  10. Das mag jetzt hart klingen, aber nach 9 Jahren Erfahrung mit der Schule als Elternteil bin ich inzwischen an dem Punkt, wo ich sagem Pädagogen sind für mich keine Referenz mehr für Pädagogik. Ich mach das lieber selber.

    Es ist einfach praktisch alles falsch, was aus dem Lager kommt. Sei es Früherziehung statt mütterliche Betreuung, sei es der Umgang mit Lernlast, sei es Inklusion oder Frühsexualisierung, und auch dieses Thema: Digitalisierung.

    Wir haben 2024. Wir brauchen keine Kompetenz mehr in „Schreiben mit der Hand“, „Rechnen im Kopf“, schriftlich dividieren von Kommazahlen und und und. Das ist vorbei!
    Fun fact: Der Matheunterrricht fällt aus, ein anderer Lehrer vertritt — muss aber anderen Stoff fahren. Schriftlich dividieren kann er nicht, er sei ja kein Mathelehrer. Kann man eindrucksvoller demonstrieren, dass man den Stoff dann ja wohl nicht mehr braucht?

    Kurzform: Pädagogen haben mal wieder festgestellt, dass man im Leben des Jahres 2024 die Vorgaben von 1972 nicht erreicht, und deswegen sollen die Kinder wieder so leben wie 1972. Mit dem Nachteil, das alles, was 2024 selbstverständlich ist (von der mobilen Erreichbarkeit über den Familienkalender bis hin zur Mediennutztung) nicht mehr stattfinden kann. Ich sehe im Schulplaner, bei meiner Tochter fällt was aus, ich habe genau das Pause, wir könnten gemeinsam Mittag essen, die Schule ist um die Ecke — könnte ich sie per Telegram erreichen. Geht aber nicht.

    Wenn ich als Vater die Wahl für eine Schule hätte, die Papier verbannt und rein digital arbeitet, Smartphonepflicht und Bücherverbot, — sofort. Zum Halbjahreswechsel wäre sie dort.

    Spannenderweise scheint meine Tochter, die seit Geburt an unbegrenzten Zugang auf allen ihren Devices zum Internet hat, in ihrer Klasse die einzige zu sein, wo es kein „Handy/Compuiter-Problem“ in der Familie gibt. Klar gibt es mal einen Minecraft-Zocker-Tag, der ein bisschen drüber ist, aber dieses ganze Computerzeug, das nie Kern von Diskussionen, Kritik oder gar Verboten und Einschränkungen gewesen wäre, interessiert sie nun so gar nicht und sie ist fast die einzige in der Klasse, die mit 14 noch frei spielt, rausgeht, bastelt.

    • Ike Broflovski says:

      Ich sehe das nicht so, jeder sollte in der Lage sein, ohne technische Hilfsmittel ans Ziel zu kommen. Durch Maßnahmen wie „schreiben nach Gehör“ oder Autovervollständigung bzw. Autokorrektur kommt es gerade zu solchen Verwerfungen. Das kann man schön an den Lehrern sehen. Kaum ein junger Lehrer kann noch richtig schreiben. Dafür nutzt man jetzt einfach die Whiteboards oder wirft die Powerpoint direkt an die Wand. Selbst die PowerPoint-Präsentation wurde selten erstellt und in Weiterbildungen untereinander ausgetauscht. Da werden sich noch einige in den nächsten Jahren frustriert sein und umsehen müssen. Die Saat geht schon lange nicht mehr auf. Hut ab, dass sich viele Jugendliche von diesem System abwenden, schadet dieses doch ihrer beruflichen Entwicklung. Entweder sie bekommen den Absprung oder geht mit dem System unter. Bei uns werden die Jugendlichen nicht mehr mit Samthandschuhen angefasst und der Ausschuss ist sehr hoch, ABER diejenigen, die durchhalten, haben es nicht schlecht, können sich etwas darauf einbilden und genießen bestimmte Freiheiten. Ich war immer dagegen, einen Azubi als günstigen Helfer anzusehen, um die Drecksarbeiten zu verrichten. Sie sollen etwas lernen, aber müssen es auch wollen. Ansonsten Adios Amigo. Alt genug sind sie nach 2-3 Berufspraktika, 9-13 Schuljahren, soziales Jahr oder einfach „Auszeit“ (weil die Schule so anstrengend war) allemal. Selbst danach wissen die meisten immer noch nichts mit sich anzufangen. Die Jugendlichen scheuen eine Fachkraftausbildung, weil sie später keine Verantwortung übernehmen wollen, wie sich mehrfach in den Mitarbeitergesprächen und Vorstellungsgesprächen herausgestellt. Das ganze System muss dringend umgekrempelt und reformiert werden. Das fängt bei den Schulen, Lehrern und Eltern an, die Kinder müssen es nur ausbaden!

      • In einer Welt, in der technische Hilfsmittel allgegenwärtig, selbstverständlich und für jeden verfügbar sind, muss man nicht unbedingt lernen, wie man alles manuel macht..
        Wichtiger ist zu wissen, wir man die technischen Hilfsmitteln richtig bedient und klug einsetzt.
        Die Leute müssen ja auch nicht mehr wissen, wie man Wäsche mit der Hand wäscht, Feuer macht oder wie man Tiere schlachtet

        • Ike Broflovski says:

          Glaubst du das wirklich? Wer schlachte dann die Tiere? Wer baut die Waschmaschine und wer repariert diese, wenn die kaputt ist? Die Wärme wird auch von Heizungen mit Puppen und vielen anderen Bauteilen gebaut und gewartet werden. Klar doch kommt die Wärme auf deinen Smarten Heizkörperthermostat.

          • Es braucht auch Handwerker, Facharbeiter und einfache Arbeiter. Wirkliche Wertschöpfung und weltweit konkurrenzfähige Produkte und Innovationen gibt es aber bei hochqualifizierten Berufen, die den Arbeitern zeigen wie was gemacht werden muss, die Innovationen entwickeln. Und die benötigten künftig die von mir genannten Fähigkeiten.

            Bei Ihnen klingt das, als bräuchte niemand Abitur oder gar Studium. 😀

            • Ike Broflovski says:

              Nicht jeder sollte wie jetzt auf das Gymnasium und an die Uni gehen, um anschließend zu erkennen (ohne Abschluss), dass es nicht das Richtige ist.

              Wirtschaftlich und in der Infrastruktur, Energie sind wir weltweit bereits abgeschlagen. Innovation gibt es nur, wenn wir sehr hohe Summen subventionieren; und selbst diese wackeln schon jetzt. Rechnerisch waren sie eh schon „schöngerechnet“, und das Ausmaß ist noch viel schlimmer.

              Persönlich ärgert es mich ungemein, die Geringschätzung von Millionen Mitbürgern, die das öffentliche Leben aufrechterhalten. Teilweise mit schlechter Bezahlung oder noch schlechteren Arbeitsverhältnissen. Wenn diese dann noch als „verzichtbar“ beschimpft werden, muss einer dafür Position ergreifen. Diese Aussagen kommen meist von Leuten im Homeoffice, die weder direkt im Kundenkontakt stehen oder überhaupt solche Tätigkeiten ausführen würden (noch nicht einmal für sich selbst).

              Ich mache (fast) alles selbst und schätze die Leistung entsprechend anders ein. Zu DDR-Zeiten mussten die Ingenieure etc. jährlich in einem Arbeitseinsatz in der Produktion arbeiten. Das geschah aus dem Grund, dass sie immer erinnert werden sollen, wie gut sie es haben. Ich wäre dafür, dass dieses wieder eingeführt werden würde, damit die Arbeit wieder geschätzt wird.

              Ich habe nur meine Erfahrungen hier beschrieben, die ich über viele Jahre erlebt habe.

              Zu den Fachkräften:
              Was sollen das für Fachkräfte sein? Die SPD hat doch Deutschland zum Niedriglohnland gemacht mit der Agenda 2010. Das war natürlich zu der damaligen Zeit richtig, hätte aber beim Aufstieg etliche Bürger mitnehmen/entlasten müssen. Das ist besonders im Handwerk und bei den Dienstleistern nicht geschehen, was dazu geführt hat, dass die Unternehmen plötzlich ordentliche Gewinne abgeworfen haben. Stattdessen wurde das abgepresste Geld für alle verwendet, außer für die Bürger, Infrastruktur, Energie usw. Mit der Grenzöffnung 2015 haben wir die Lage verschärft (Schule, Arzt, Wohnung etc.) und eine Migrationsindustrie die uns ca. 100 Milliarden € pro Jahr (Bund/Land) kostet und die innere Sicherheit gefährdet macht die Sache nicht besser. Wir haben Millionen Fachkräfte aufgenommen und seit Jahren bezahlt, nur davon arbeiten will ein überschaubarer Teil. Natürlich gibt es dort auch einige prekäre Arbeitsverhältnisse, wo sie wirklich ausgenommen und schon fast als Sklaven gehalten und untergebracht werden. Wie immer haben die Ehrlichen das Nachsehen. Das darf natürlich nicht sein und muss bestraft werden! Wir müssen uns die Fachkräfte aussuchen, wie es in anderen Ländern auch üblich ist. Natürlich gelten dann unsere Regeln und Gesetze und es werden keine Kinderehe und Vielehen geduldet und toleriert. Wir sind der Gastgeber und legen die Regeln fest, die der Besucher zu respektieren hat!

        • Und das ist der Fehler laut unserem Superausbildet muss jeder alles selber können, er macht das doch auch so und bildet sich drauf ein.

          • Ike Broflovski says:

            Wenn jetzt jeder wie DU nur noch die Maus schubst und im Homeoffice arbeitet, wer macht denn die Arbeit des täglichen Lebens? In dem anderen Beitrag habe ich auch das Recht für Homeoffice für alle gefordert.
            Gefordert wird grundsätzlich alles von Leuten, die eh nicht produktiv sind. Wenn jetzt immer weniger Menschen handwerkliche Leitungen anbieten, wer soll diese dann machen? Du hast bestimmt kein Problem damit, wenn Du ohne Strom, Wärme und leeren Kühlschrank in Deinem Zelt aus China sitzt?

            Neben meiner Ausbildungsberechtigung und Erfahrung bin ich in unterschiedlichen Gewerken unterwegs; dazu kommt noch die IT (habe die gleiche Prüfung wie Caschy zum Test vor 24 Jahren mit 93 % abgelegt). Meinen Meister habe ich als Jahrgangsbester im Bundesland abgelegt. Der Preis für meine Leistungen wird in den nächsten Jahren eher steigen. Du wirst noch froh sein, wenn Du oder Dein Vermieter überhaupt einen Handwerker bekommst. Wir werden sehen. Schon heute kann ich mir meine Kunden aussuchen, Du auch? Die Zeit arbeitet für mich.

            Bevor Du anderen die Kompetenzen ab redest, zeig doch erst einmal Deine auf! Oder ist das nur ein warmes Lüftchen?

            • Du bist halt noch im letzten Jahrhundert geblieben das du meinst die Arbeit kann nur von einem Ort gemacht werden. Du listeat hier auf was für ein toller Hecht du bist. Blege das doch bitte. Aber wenn es dir so gut geht und alles andere so schlecht wieso meinst du hier im Blog die Welt retten zu müssen und bist nicht in einer Parteisitzung du weißt doch wie es geht uns ein Macher dann los! nicht hier rumlabern.

      • Genau das ist doch das Problem: Wir brauchen das alles nicht mehr, aber diese ganzen Studien prüfen gegen /überholtes/ Wissen und vermelden dann ein Problem, das nicht existiert.

        Wozu brauche ich Dreisatz, wenn im Supermarkt alle Preisauszeichnungen den Preis pro Liter/Kilo angeben? Wozu muss ich sicher schreiben, wenn der Computer alles korrigiert, oder internationale Teams eh per katastrophen-Englisch kommunizieren “I go there and make that and say when done“? Wozu muss ich Kopfrechnen, wenn jeder von uns mindestens drei Taschenrechner „griffbereit“ auf Handy, Smartwatch und Computer hat?

        Wo ist das denn „nützliches Basiswissen“, wenn wir als Eltern schriftliches Dividieren *nochmal* lernen müssen, (um unser Kinder zu unterstützen) weil wir das nach der Grundschule nie wieder gebraucht haben? Um dann festzustellen, dass meine 9klässler-Tochter das bereits jetzt schon wieder VERlernt hat? Und es ganz offensichtlich komplett ohne geht, weil es ja gar keiner mehr kann und trotzdem arbeitet?

        Früher war sowas mal Basiswissen. Erst kam Kopfrechnen, dann der Taschenrechner, dann der Logarithmentstab, dann der Logarithmus auf dem Taschenrechner, und dann wurde das auf der Arbeit benötigt und musste wenigstens so grob herleitbar sein. Fachwissen wie schriftlich dividieren war der Unterbau zu echtem Alltagswissen. Und genau DAS ist vorbei. Wenn der Rechner das sowieso alles komplett erledigt, brauche ich als Mensch nur noch Plausibilitätswissen: 10 Leute, jeder 3 Bier, Kiste hat 24 Pullen — OK, wenn der Rechner sagt, 10 Kisten kaufen, oder ein Sixpack, dann stimmt da was nicht, alles dazwischen passt schon.

        Du musst nicht mehr lernen, was eine Kuh frisst, wenn später im Beruf nicht mehr vorkommt: Kuh melken, Kuhkrankheiten, Kalb zur Welt bringen, Kuh schlachten. Dann kann das Wissen „Kuh frisst Gras“ halt weg — im Sinne von: Das lernt der Facharbeiter in seiner Ausbildung, aber alle anderen nicht mehr.

  11. Es gibt ja auch iPad-Klassen bzw. – Unterricht, da wäre wieder Internet und Video etc. möglich.
    Müsste man dann auch unterbinden.

    • Unsere Kinder (7.+8. Klasse) haben in der Schule ipads. Sobald die Dinger sich auf dem Schulgelände mit dem Schul-Wlan verbinden, funktionieren nur noch die freigegebenen Lern-Apps. Sie könnten das Wlan ausschalten, das sehen allerdings die Lehrer auf ihrer App, wer verbunden ist. Funktioniert natürlich nicht 100% sicher, weil die Lehrer nicht ständig die App kontrollieren sondern nebenbei auch noch unterrichten müssen, aber irgendein kleines Schlupfloch müssen die Kids ja haben :-). Wir haben im Unterricht auch unter der Bank Comics gelesen …

      • Hans Günther says:

        Ich kann dir aus erster Quelle sagen, dass diese verdammten iPads für Lehrer ein Grauen sind und keinerlei Mehrwert für den Unterricht bringen.
        In einigen Ländern macht man auch schon wieder einen Rückzieher und verbannt die Dinger aus dem Unterricht…

        • In welchen Ländern werden iPads verbannt?
          Wäre interessant zu wissen.

        • Was auch immer deine Quelle dagegen hat, unsere Kinder sind damit zufrieden. Meine Frau ist auch Lehrerin, die macht 95% ihrer Planungs- und Schriftarbeit mit dem Ipad. Es wären sogar 100%, wenn es nicht noch ein Programm für Arbeitsblätter gäbe das sie benutzen muss und das es für das Ipad nicht gibt. Auch die Lehrer aus unserem Bekanntenkreis, die an Schulen mit Ipad-Unterricht arbeiten, finden das überwiegend gut.
          Wenn ich mir selbst bei unseren Kindern anschaue was die im Unterricht für Möglichkeiten haben, ist das erstaunlich. Digitale Schülbücher mit interaktiven Inhalten. Zettelchaos? Nee, die liegen alle zentral und sind jederzeit verfügbar. Mitschrift für einen kranken Mitschüler? Kein Problem, kann man in sein Postfach legen. Auch Projektarbeit im Team, die dann später vor der Klasse über das Smartboard präsentiert wird, alles dabei.

  12. Geht doch mit gutem Beispiel voran, und verzichtet auf das private Handy am Arbeitsplatz. Ich sehe da enormes Potential für Produktivität, Qualität von Dienstleistungen, und die gesamte Volkswirtschaft.

    • Ike Broflovski says:

      Mache ich! Ich nutze das Telefon hauptsächlich zum Telefonieren und nur wenn es wichtig ist. Ich setze dann aber meist DECT ein und nicht das Smartphone. Beruflich bin ich jederzeit erreichbar, aber nicht immer privat. Wenn es doch einmal brennt, kann man mich beruflich erreichen im Notfall. Mit der Ablenkung vom Handy können weder kleine noch große User gut um. Verhalten tun sie sich jedenfalls gleich kindisch.

    • Der war gut 🙂 — ohne mein Handy und diverse 2FAs komme ich nicht mal in unser Netzwerk, auf die Server des Kunden und an meine Materialien.

      Das meine ich ja. Unsere Firma , 1500 Leute, ist seit 10 Jahren papierlos, bargeldlos, druckerlos — ich war da erst sehr kritisch, bin aber inzwischen zuhause nachgezogen. Hier zuhause existiert kein Papier mehr ausser zum Basteln, und ich habe genau 2 Stifte: Einen schwarzgelben alten Bleistift als ironische Deko auf dem Schreibtisch, und einen ordentlichen Kugelschreiber für Marmeladengläser und so. Schon der Einkaufszettel ist digital. Und was lernt meine Tochter in der Schule, 10 Jahre nachdem ich unseren Drucker in den Müll gehauen habe? Papier. Wofür?

      Deutschland, Land der Technik und Ingenieure. Und heute? Muss man dankbar sein, wenn in der Schule „Plattdeutsche Homöopathie“ kein Pflichtfach ist…

      Fun fact: Ich, Abi 89, hatte damals schon mehr Informatikunterricht als meine Tochter heute. Ich kotz im Strahl.

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