Signal für Android: Unterstützung für SMS wird bald eingestellt

Viele werden es vielleicht wissen, andere nicht: Die Signal-Android-App unterstützt neben Signal-Nachrichten auch das Empfangen von SMS- und MMS-Nachrichten im Klartext. Als man die Unterstützung einführte, gab es Signal noch nicht, die Android-App hieß TextSecure, das Verschlüsselungsprotokoll Axolotl. Man hielt die Unterstützung aufrecht, um Signal als „Zuhause“ zum Senden und Empfangen von Nachrichten zu etablieren. Logisch: Besagte SMS-Nachrichten fallen nicht unter die Datenschutzbestrebungen von Signal.

Knapp ein Jahrzehnt später kündigt Signal nun das Entfernen der SMS-Unterstützung an. Die normalen Signal-Nachrichten bleiben davon freilich völlig unberührt. Kurze Begründung: Die SMS-Unterstützung ergebe „keinen Sinn“ mehr. Entsprechend zählt man die Funktion an, gibt Nutzern aber noch einige Monate, um eine Alternative zu suchen und SMS-Nachrichten zu exportieren.

Ihr seid euch unsicher, ob ihr die SMS-Funktionalität nutzt, dann könnt ihr dies in den Einstellungen prüfen und im SMS/MMS-Bereich auch gleich einen Export der Nachrichten sowie eine andere Standard-SMS-App anstoßen. Ihr habt dafür aber wie bereits erwähnt auch noch etwas Zeit, Signal wird euch da nochmals rechtzeitig an den Umzug erinnern.

In der Langfassung der Begründung führt Signal drei tragende Gründe an, wieso man die SMS-Unterstützung der Android-App entfernt. Man sieht hier einerseits Bedenken bei Sicherheit und Datenschutz, denn SMS-Nachrichten sind im Klartext naturgemäß unsicher. Man sieht ein unsicheres Nachrichtenprotokoll aber als unvereinbar mit den Werten und der Nutzeroberfläche von Signal – beim Öffnen der App werden schließlich andere Erwartungen geschürt.

Inzwischen hat sich auch einiges gewandelt und Datentarife sind inzwischen kostengünstig zu haben, SMS-Kosten seien aber in Teilen der Welt unerschwinglich. Man möchte den Nutzer da nicht in eine „Kostenfalle“ locken, wenn sich diese in Sicherheit wiegen, die Nachricht, die man versendet, sei eine Signal-Nachricht. Außerdem haben die SMS_Nachrichten nach eigenen Angaben Auswirkungen auf Benutzerfreundlichkeit und Design. Man weist zwar auf die Unterschiede hin, man will aber dennoch ganz generell Missverständnisse bei Kosten und Datenschutz vermeiden. Zudem möchte man die eigenen Ressourcen sinnvoller aufwenden und neue Funktionen, beispielsweise Benutzernamen, entwickeln. Das tönt praktisch, denn bislang ist bei Signal der Weg über die Mobilfunknummer unumgänglich, eines der Mankos, wenn man solche Daten nicht herausrücken möchte beim Gegenüber.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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61 Kommentare

  1. Sehr schade und irgendwie nicht nachvollziehbar, zumal standardmäßig ja Signal-Nachrichten versendet werden wenn der Empfänger es unterstützt! Also noch eine App installieren um Sms zu verwalten (will man sich der Standard-App von Google nicht ausliefern). Es gibt weiterhin die Notwendigkeit Sms zu empfangen bzw. zu senden, gerade bei 2FA. Macht Signal einmal mehr unattraktiver und Moxie Marlinspike unsymphatischer.

  2. Eine merkwürdige Begründung. Ich vermute mal ganz profan, das man das Geld für das SMS Gateway einsparen will. Legitim, da Signal nichts kostet, aber ich finde es schade. Ich bin dann offenbar der, der als Einziger noch SMS nutzt. Bin Whatsup-Verweigerer und finde leider nur wenige Signal-Nutzer in meinem Freundes- und Verwandtenkreis.

    • Wieso braucht Signal ein Sms-Gateway? Stellt dieses nicht der Provider bereit?

    • Signal betreibt kein eigenes SMSC. Signal zeigt die SMS nur an.

    • Welches SMS-Gateway? Die SMS laufen doch normal über den Provider. Die Kosten die man sich spart, sind höchstens die für die Wartung der Funktion.
      Letztendlich finde ich das auch sehr schade – so hatte man „alles“ in einer App und nur weil wenige nicht verstehen das „unsichere SMS“ (so werden Sie auch in Signal genannt) halt nun mal unsicher sind, soll das wegfallen…

      • Was so unsicher an SMS ist muss mir mal jemand erklären! Denn der Unsinn, diese kämen ja in Klartext scheinen mal wieder die zu verbreiten, die absolut Null Ahnung haben von Telekommunikation und der Implementierung von SMS! Denn in Rein-Text bekommt man das nur auf dem Ziel-Handy bzw. Ziel-Smartphone zu sehen, überall dazwischen ist es mit dem Codec des Verfahrens und des Betreibers verschlüsselt. Im System des Betreibers werden außer spezielle SMS (System-SMS oder Notfall-SMS) ebenfalls alle SMS bereits verschlüsselt zwischengespeichert (aber nur sofern das Empfangsgerät nicht verfügbar ist – sonst wird gar nichts gespeichert)

        • Es gibt bei SMS keine „Ende-zu-Ende Verschlüsselung“. Das ist ein entscheidender Unterschied. Man kann also nicht garantieren, ob, außer dem Empfänger, noch jemand anderes (z.B. der Betreiber) die Nachricht entschlüsseln und lesen kann.

        • Ein Angreifer kann z.B. die SIM-Karte klonen und kann so alle SMS empfangen, die das Orginal auch empfängt. Oder man nutzt Schwachstellen im Protokoll aus.

          Ein Codec ist auch nur ein andere Schreibweise der Daten und keine Verschlüsselung. Und eine Transportverschlüsselung (wie SSL) hilft auch nur bedingt weiter.

        • Richard Rosner says:

          An sich hast du recht. Aber weder bei 4G, noch bei 5G hat man darauf geachtet, das Netz sicherheitstechnisch sinnvoll aufzubauen. Zumindest habe ich auch zu Beginn der Einführung von 5G noch gelesen, dass da völlig unsichere Verschlüsselung weiterhin zum Einsatz kommt. Wenn Verschlüsselung genutzt wird (oder erzwungen werden kann), die einfach zu knacken ist, ist das kaum besser als Klartext.

    • O.k., da habe ich wohl falsch gedacht; ich hatte früher SMS über einen alternativen Anbieter verschickt, der so ein SMS Gateway im Einsatz hatte. Umso unverständlicher die Begründung …

  3. Ich benutze SMS nur noch, weil meine HomePods das nutzen um Nachrichten zu versenden. Habe ich mir einfach angewöhnt, ist sehr bequem.

    • Oh ja, weiß was du meinst. Wir haben kein Signal/WhatsApp mehr und nutzen Alexa. In meinem Freundeskreis hat eh jeder die Alexa-App drauf (zugegeben, habe geholfen indem ich die letzten 4 Jahre quasi jedem den ich kenne 1-2 Echo Dots geschenkt habe). Und mal schnell eine Nachricht in den Raum zu diktieren ist richtig schnell in den Alltag übergegangen. Selbst meine Mutter macht das.

  4. Hoffentlich kommt die Messenger Interoperabilität ASAP. Kann das kaum noch erwarten. Dann fliegen quasi alle Messanger runter und ich nutze nur noch Google Messages. Schon allein, da sonst wirklich ALLE in meiner Familie iPhones haben und iMessage nutzen. Kann deswegen schon nicht Teil der Familiengruppe sein, was oft mal nervt und zu Problemen führt.

  5. In aller Regel kann ich die Argumentation von Signal sehr gut nachvollziehen. In diesem speziellen Fall scheint mir das allerdings völlig an den Haaren herbeigezogen.

    Unsicherheit? Da steht doch jeweils dran, dass sie nicht verschlüsselt sind.

    Kosten sparen? Dann sende halt keine SMS. Sagen sie, ihre Nutzer sein zu blöd, zu wissen, was eine SMS ist und wie sie abgerechnet wird? Sehr albern.

    Entwicklungsaufwand? An dem Feature hat sich seit Jahren nichts geändert. Die wenigen Aufwendungen in der Maintainance werden sie wohl stemmen können. Zumal es etwas sicherere Wege für SMS gibt, die sie aktiv nicht einbauen, Stichwort RCS.

    Manchmal liegen sie halt einfach voll daneben. Mit ihrer lächerlichen kryptowährung war das ja auch so. Bloß schade, dass sie die Dreistigkeit mitbringen, die Karotte mit den Nutzernamen als Rechtfertigung mit aufzunehmen.

    … bleibt natürlich trotzdem mein primärer Messenger. Wird meinen Alltag fast gar nicht betreffen. Außer, dass ich für die gelegentlichen Bestätigungscodes und LandeswechselSMS jetzt eine zusätzliche App brauche.

    • Der Verkündung kann man hier lesen, fehlt leider im Artikel.
      https://signal.org/blog/sms-removal-android/

      Ich finde die Entscheidung ebenfalls unsinnig.
      Viele User beschweren sich auch schon auf github und ich hoffe, dass es Gehört findet.
      https://github.com/signalapp/Signal-Android/issues/12517

      • Ergänzend zu meinem Kommentar:
        Auch auf Hacker News beschweren sich so einige User:
        https://news.ycombinator.com/item?id=33179047

        So auch in der eigenen Community. Interessant ist aber, dass sich Greyson Parrelli mit mehr Details meldet. Laut ihm wird die SMS Unterstützung aus 5 Gründen eingestellt:

        1. RCS kommt und es gibt keine RCS API auf Android, damit Signal es unterstützen kann.
        2. SMS/MMS Unterstützung wäre wohl sehr mühsam es lauffähig zu halten.
        3. SMS Unterstützung wäre wohl sehr fehleranfällig und es hätte vermehrt schwere Fehler in der Vergangenheit gegeben, was sich Signal aber nicht mehr auf die Fahne schreiben will.
        4. SMS Spam
        5. SMS Versand ist unsicher und Signal möchte davon Abstand gewinnen und nicht bloß durch Icons darauf hinweisen.

        https://community.signalusers.org/t/signal-blog-removing-sms-support-from-signal-android-soon/47954/56

    • „Da steht doch jeweils dran“, „Sagen sie, ihre Nutzer sein zu blöd“:
      Es gibt genung Menschen, die das übersehen oder nicht verstehen. Beim Edeka steht am Ausgang der Selbstscannerkassen auch mehrfach, dass man den Kassenzettel scannen muss um rauszukommen. Und doch gibt es jedesmal wieder jemanden, der in die Schranke läuft.
      Und wie mein Professor an der Uni gesagt hat: „Wenn Du etwas Idiotensicher entwickelt hast, kommt irgendein Idiot und beweist Dir das Gegenteil“.

      Möglicherweise müssten sie Entwicklungsaufwand reinstecken und schmeißen es jetzt lieber raus. Aber abgesehen davon, dass ich die SMS-Funktion als erstes Abgeschaltet habe, bin ich völlig bei Dir. Auch was die Kryptowährung angeht.

  6. Richard Rosner says:

    unverständlich, dass den Unsinn jemand nutzt. Klar, auf dem Papier vielleicht sicherer als manches anders, dafür aber grauenhafter Funktionsumfang, schlecht bedienbare App und äußerst fragwürdiges Geschäftsgebaren, inklusive diesem völlig an den Haaren herbeigezogenen Schritt. In der Theorie mag alles quelloffen sein, in der Praxis gibt man sich aber doch eine Spur zu viel Mühe, den Eindruck zu erwecken als hätte man was zu verbergen. Es ist in der Vergangenheit schon mehrfach vorgekommen, dass auf den Servern von Signal längere Zeit eine neuere Version läuft, als an Quellcode vorhanden. und wehe, man möchte die Quelloffenheit der App ausnutzen, um einen alternativen Client zu schreiben. Das wird direkt als Schwerverbrechen eingestuft, nutzen kann man die App nur, wenn man die Serverseite ebenfalls selbst aufsetzt. Wenigstens ist die Android App auf Reproducible Builds ausgelegt, das schafft zumindest etwas Vertrauen.

    • Grauenhafter Funktionsumfang? Was fehlt Dir den? Und schlecht bedienbar? Kann ich auch nicht nachvollziehen. Hast Du Beispiele?

      Ich kann die Begründung für die Zentralität nachvollziehen. Bei XMPP/Jabber bspw. gibt es viele verschiedene Serverversionen und Clientapps, die alle unterschiedliche Funktionen unterstützen. Wenn hier eine neue Funktion spezifiziert wird, kann es Jahre deuern, bis das bei allen angekommen ist. Wenn nicht sogar jemand das überhaupt nicht implementiert, da der Sinn darin nicht gesehen wird oder schlicht keine Zeit dafür da ist. Eine Lösung wäre natürlich ein bestimmtes Featureset vorzuschreiben, was im Extremfall dazu führt, dass nur noch ein Server und eine App miteinander funktionieren. Also genau das, was bei Signal der Fall ist.

      • Richard Rosner says:

        Also schon alleine die Beschränkung, Dateien nur bis 100 MB Größe versenden zu können, ist nicht so wahnsinnig zeitgemäß. Allgemein die Verzahnung mit entsprechendem Desktop Client ist in meinem Sinne schon praktisch unbenutzbar. Ich will da schon auch alle Chats vollständig sehen können, die ich auch in der Android/iOS App habe. Sowas halbgares ist wenig praktikabel. Sicherheitsaspekte da als Argument heranzuziehen, wäre natürlich unsinnig, sonst würde das gegen den Desktop Client an sich sprechen. Und man kann auch wirklich keinem erzählen, im Jahre 2022 soll es unmöglich sein, eine ausreichend gesicherte Verbindung zwischen Smartphone und Desktop/Laptop einzurichten, um die Nachrichten gefahrlos zu übertragen, das würde ebenfalls auch gegen den Desktop Client sprechen. Diese zwei Punkte alleine wären für mich schon als Ausschlusskriterium genug.

        Und mit grauenhafter Bedienbarkeit meine ich zum einen die Bedienbarkeit des Desktop-Clients (warum kann man nicht einfach links in der Übersichtsleiste einen Rechtsklick auf eine Konversation machen, um Einstellungen vornehmen zu können), aber in erster Linie die Implementierung der mobilen App (kann nur von der Android-App reden): halt mal eine Nachricht gedrückt, um etwa in einem Gruppenchat auf eine Nachricht zu antworten. Da hast du viel eher eine Reaktion hinterlassen, die aus irgendeinem Grund angewählt wird, als dass du eine der anderen Optionen ausgewählt hast. Wenn ich eine Nachricht gedrückt halte, um die Optionen aufzurufen, erwarte ich, dass erst etwas ausgewählt wird, wenn ich etwas explizit antippe. Stattdessen wird beim Loslassen einfach irgendwas ausgewählt.

        Und was du da erzählst, dass wenn man einen Mindestfunktionsumfang vorschreibt, nur noch eine App und eine Serverimplementierung übrig bleibt, ist offensichtlicher Unsinn. Nicht nur, dass alternative Clients auch einfach die Bedienung ändern können, aber man muss ja nicht den exakten Funktionsumfang der aktuellen Clients bzw. Serverimplementierung als Minimum voraussetzen und einen größeren Funktionsumfang verbieten. Dadurch ergeben sich natürlich Möglichkeiten für Alternativen. Und ich habe nie gesagt, dass es so ein unsinniges Chaos wie bei Jabber werden muss. Es wäre ja schon ein Anfang, wenn es alternative Clients gäbe, die besser funktionieren und sich etwa in das Erscheinungsbild des Betriebssystems besser eingliedern.

        • Und dann gibt es eine super App, die zwar nur die GUI ändert aber nur ein Entwickler dahiner steht. Dann gibt es eine neue Funktion oder Änderungen im Hintergrund und schon hast Du den Salat. Oder jemand baut eine Version mit toller Desktopclientanbindung, die aber den ganzen Datenverkehr ungesichert durch irgendwelche Server leitet. Oder der Entwickler hört auf und die App erhält gar keine Updates mehr.
          Aber klar, soweit muss es nicht kommen. Kann auch eine ganz tolle, sichere und aktuelle App geben. Daher habe ich ja auch „Extremfall“ geschrieben. Aber ausschließen, dass doch die Sicherheit ausgehebelt wird, kannst Du eben nicht.
          Und es wird wieder Menschen geben, die sagen, dass die Features wichtiger sind als die Sicherheit und machen damit mir auch die Sicherheit kaputt, ohne dass ich das merke oder ändern könnte.

          Das beschrieben Verhalten mit dem Nachrichten gedrückt halten habe ich nicht, hab’s eben ausprobiert.
          Den Desktopclienten nutze ich nicht, dazu kann ich nichts sagen. Auch versende ich keine Dateien über Messenger, ist mir viel zu kompliziert die Dateien aufs Handy oder wieder runter zu bekommen. Daher Danke, dass Du Deine Sichtweise geschildert hast.

    • > und wehe, man möchte die Quelloffenheit der App ausnutzen, um einen alternativen Client zu schreiben. Das wird direkt als Schwerverbrechen eingestuft, nutzen kann man die App nur, wenn man die Serverseite ebenfalls selbst aufsetzt.

      Das ist falsch. Mit Molly ect. gibt es Forks von Signal, die problemlos auf die Server von Signal zugreifen. Die Umstände um LibreSignal waren dann doch minimal komplexer. Dabei handelte es sich nämlich nicht um eine Verletzung der OpenSource-Lizenz, sondern insbesondere um eine Verletzung der Signal-Trademark.

      • Richard Rosner says:

        Das ist ja immerhin ein großer Fortschritt, mein letzter Stand war es, dass Signal es grundsätzlich verweigert, anderen Clients Zugang zu gewähren. Scheint aber die gleichen Probleme wie der offizielle Client zu haben. Aber mal schauen. Jetzt muss ich nur noch einen sinnvollen Desktop Client finden, der im Idealfall auch in der Lage ist, den gesamten Chatverlauf zu synchronisieren. Mal davon abgesehen sind Electron Apps halt eher der schlechteste Kompromiss für systemübergreifende Kompatibilität, das ist gerne bekannt dafür, einen hohen Ressourcenverbrauch zu haben und gerne wird die Grundlage auch nur sehr langsam aktualisiert

    • Richard Rosner says:

      Dass sich Signal über Spenden finanziert ändert nichts am fragwürdigen Verhalten der Leute dahinter. Von dem unterirdischen Funktionsumfang und den schlechten Clients mal abgesehen.. Und Telegram ist selbst mit fehlender Ende-zu-Ende Verschlüsselung für Gruppenchats noch deutlich vertrauenswürdiger – und funktional ohnehin größenordnungen besser – als Signal.

      • Telegram ist vertrauenswürdiger weil sie nicht verschlüsseln… Wo ist die Logik? Telegram ist in vielerlei Hinsicht suspekt, vor allem was die Sicherheit angeht. Man kann Fakten ignorieren, sollte sie aber nicht wundern wenn keine sinnvolle Diskussion zustande kommt. Vor allem sollte man auch keine Äpfel mit Birnen vergleichen wenn es darum geht was die einzelnen Messenger für Ansprüche haben.

        • Richard Rosner says:

          „Telegram ist vertrauenswürdiger weil sie nicht verschlüsseln“
          Das ist deine Behauptung. Wenn du die beweisen kannst, nur zu.

          • Lies doch bitte 4 Worte weiter. Nämlich „Wo ist die Logik?“! Es ist demnach nicht seine Behauptung, sondern Deine. Ich zitire: „Und Telegram ist selbst mit fehlender Ende-zu-Ende Verschlüsselung für Gruppenchats noch deutlich vertrauenswürdiger“.

            • Richard Rosner says:

              dann hoffe ich doch Mal, dass dir der Widerspruch auffällt. Seine Behauptung kommt ganz sicher nicht von mir. Wenn du nicht in der Lage bist, das rauszulesen, ist das nicht mein Problem

              • Du bist nicht in der Lage zu lesen. Ich habe geantwortet, in der Hoffnung, dass Du es besser verstehst, was Marcel geschrieben hat. Sonst hättest Du nämlich geschrieben, dass Du das gar nicht gesagt hast. Hast Du aber nicht.
                Ich habe mich hauptsächlich auf Marcels Antwort bezogen und nicht auf meine eigene Meinung. Meiner Meinung nach passt das „weil“ da nämlich nicht rein. Besser wäre die Zusammenfassung deines Textes mit „Telegram ist vertrauenswürdiger _obwohl_ sie nicht verschlüsseln“. Für mich ist das aber auch ein Widerspruch.
                Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was die bei Signal machen. Aber was davon übrig bleibt ist in meinen Augen deutlich vertrauenswürdiger als Telegram.

      • Eine fehlende Verschlüsselung ist Vertrauenswürdig? Dass alles, also Nachrichten und Kontakte, auf den Servern in Klartext abliegt ist Vertrauenswürdig? Das ist für mich ein Ausschlusskriterium.

        • Richard Rosner says:

          Wenn du den Lügenmärchen, dass irgendwer irgendwas im Klartext auf Servern speichern würde, glauben willst, ist das dein Problem. Selbstverständlich liegen die Inhalte verschlüsselt auf den Servern, die Schlüssel liegen grundsätzlich in einem anderen Land als die Inhalte.

          • Und dass die Schlüssel auf einem anderen Server liegen hilft, bringt was? Die Schlüssel zum entschlüsseln dürfen das Gerät nicht verlassen.
            Es ist völlig irrelevant, OB es verschlüsselt ist, sodern WIE. Wenn jeder es entschlüsseln kann hilft das nicht weiter. Kannst Du gerne auch selbst nachlesen und ausprobieren.

          • Das stimmt, dennoch kann der Betreiber Deine Nachrichten einsehen. Das ist bei anderen Messengern eben nicht möglich.

            • Richard Rosner says:

              Und? Mir geht es in erster Linie darum, dass keine unbefugten Dritten mitlesen können. Und solange es technisch praktisch nicht umsetzbar ist, den vollen Funktionsumfang von Telegram mit E2EE umzusetzen, habe ich damit wenig Probleme. E2EE bringt mir herzlich wenig, wenn ich den siehst
              Dienst deswegen nicht wie angedacht nutzen kann. Und schon alleine der Fakt, sämtliche Nachrichten jeder Zeit auf jedem verbundenen Gerät zu haben, sowie einen völlig unabhängigen Desktop Client, der kein Smartphone als Relay braucht, ist mir schon deutlich wichtiger

              • Für mich ist auch der Betreiber ein unbefugter Dritter, aber das ist in der Tat eine Frage der Priorisierung.

              • > Und solange es technisch praktisch nicht umsetzbar ist, den vollen Funktionsumfang von Telegram mit E2EE umzusetzen

                Ach, möglich wäre da sehr viel mehr als Telegram es umsetzt. Die wollen aber offensichtlich einfach nicht mehr umsetzen, als bisher in den abgespeckten geheimen Chats möglich ist. Fragt sich, wieso 😉

              • Es ist doch auch Unsinn, dass im Jahr 2022 der Funktionsumfang nicht mit E2EE abbildbar wäre. Technisch ist das möglich: Siehe WhatsApp, Wire, etc. Es ist lediglich technisch wesentlich schwieriger umzusetzen, aber inzwischen sind die Zeiten von Smartphoneabhängigkeit doch auch bei der Konkurrenz vorbei.

                Telegram als vertrauenswürdige Alternative zu Signal anzupreisen ist dann doch einigermaßen grotesk. Mit unklarem Firmensitz, unklarem Finanzierungsmodell auf lange Sicht und einer selbst zusammengepfuschten Verschlüsselung sind die alles andere als vertrauenswürdig. Mit funktionaler Überlegenheit, die inzwischen stark geschwunden ist, würde ich noch mitgehen, aber überlegen bei Seriosität? Das ist doch absurd.

    • Die Threema-Apps sind schon seit 2 Jahren open source: https://threema.ch/en/open-source

  7. Bei unseren Kindern nutzt in der Schule Kind A Whatsapp, Kind B Signal und Kind C iMessage.
    Bisher konnten die nur über SMS als Fallback kommunizieren. Dann wird es schwierig.

  8. man kann doch ganz einfach SMS/MMS in den Einstellungen ausstellen. dann besteht auch nicht dass Risiko der Kostenfalle.

    früher wurden SMS/MMS bei Signal verschlüsselt. die Funktion ist ein lange eingespart worden. schade. die App heißt jetzt Silence

    • Ich habe die SMS-Funktion gleich als erstes abgeschaltet. Ich will meinen Nachrichtenverlauf nicht mit den ganzen Benachrichtigungen und TANs vollmüllen. Ich habe allerdings auch niemanden, der mir noch SMS schickt.

      Wenn ich die SMS verschlüssele, kann die auch nur wieder von Signal entschlüsselt werden. Dann kann ich das auch gleich direkt übers Internet senden. Zur Not über VPN oder Tor.

    • gerade geschaut. „Silence“ kann man nicht mehr im Play Store laden.

      im Blog steht auch nichts mehr

  9. Naja hatte die App unter Android auch für SMS genutzt. Seit dem iPhone nutze iMassage. Aber von wegen Kostenfalle, also ob Signal seinen Nutzern nicht zutraut soviel „Grütze“ zwischen den Ohren zu haben, dass die wissen was sie für ein Mobilfunkvertrag haben. Das ist ja schlimmer als bei Apple auf denen auch immer rumgehackt wird wegen Bevormundung und „Goldenen Käfig“ und so.

    Die Sache perse abzuschaffen finde ich nicht schlimm, aber die Argumentation dafür um so schlimmer, ganz Google like.

  10. Mega schade, geiles Feature. Auch um einfach weniger Apps nutzen zu müssen.

  11. Sorry, aber dann wird Signal deinstalliert. Von meinen Kontakten in Signal nutzen 20-25% tatsächlich Signal, die restlichen 75-80% sind SMS-Kontakte. Ich habe kein Interesse daran, etliche Messenger-Apps auf meinem Handy nutzen zu müssen. Da war Signal – als Kombi-Messenger für Signal und SMS – bisher eine gute Möglichkeit. War.

  12. Peter Silie says:

    Was ist denn bei euch los ^^
    Als wäre Signal die letzte Sms App der Welt und man bräuchte unbedingt Signal um eine sms zu empfangen.
    Das kann jedes Handy standardmäßig und zwar jedes genauso unsicher wie alle anderen. Signal nimmt euch also nichts weg garnichts. Kann WhatsApp, Telegramm,Threma oder I message, Sms? Ich glaube nicht…. -. – o. O

    Und an die anderen Spezialisten hier, Signal kann nichts dafür wenn deine Familie iphone jünger sind.
    Und für den anderen, sag deinen Kindern das es 30 Sekunden dauert eine App herunterzuladen und zu installieren, das werden sie wohl schaffen, da muß keiner sms oder e-mails als fallback benutzen das mitt sms macht sinn wenn das komplette internet zusammen bricht dann MUSS man sms als fallback benutzen.

    Signal bleibt sicher Datenschutz freundlich offen und transparent und kostenlos, da gibt es imo nichts zu meckern.
    Ich finde es sehr verständlich das man sich von solchen unsicheren Protokollen als altlasten trennen möchte 🙂

    • Peter Panzke says:

      Ich verstehe, was du meinst, aber meinen Homescreen bringt es jetzt schon etwas durcheinander. Bisher war Signal meine Messenger-/SMS-App. In Zukunft muss halt noch ne SMS-App daneben.

      Es war vor allem bequemer, mit den Leuten ohne Signal in Kontakt zu bleiben. Für mich machte es halt keinen Unterschied. Ich habe allen Leuten aus einer App heraus geschrieben. Nachricht in die Gruppe geschrieben, kopiert und innerhalb von Signal an die zwei anderen Kontakte verschickt.

      Ist einfach ein Komfortverlust. Überleben werde ich es allemal 🙂

  13. Mist! Das war doch gerade für viele eine gute Möglichkeit von WhatsApp wegzugehen. Die, die nicht wechseln wollten, erreicht man halt jetzt per SMS.

    Wenn das jetzt geändert wird: Kann ich „Mitteilungen“ von Samsung parallel zu Signal betreiben? Ich habe das Gefühl, es geht nur entweder oder

    • Parallelbetrieb ist kein Problem wenn die SMS-Funktion von Signal (die ja dann eh rausfliegt) deaktiviert ist. Nochmal: Sehr schade, das das rausfliegt. Im Freundes / Bekanntenkreis war es halt aber immer gut zu sagen: „Ich habe Signal, und wenn du dir das Installierts, kannst du auch gleich deine SMS-App damit ersetzen“)

  14. Früher als Signal noch TextSecure hieß konnte es auch SMS verschlüsseln, diese wurde 2014 gestrichen wegen hohem Wartungsaufwand, Kompatibilitätsprobleme mit iOS und große Menge an Metadaten die entstehen. Daraus entstand dann der Fork Silence als SMS-Messenger.

    Dass nun die SMS bei Signal ganz gestrichen wird, finde ich zwar blöd, aber auch wenn da nichts gemacht wird, Wartungsaufwand fällt immer an. Zudem unterstützt die iOS-Version auch kein SMS und da kann ich es verstehen, wenn man die Versionen vereinheitlichen will.

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