Sennheiser HD 450BT im Test

Privat aus Testgründen in den letzten Wochen im Einsatz: der Sennheiser HD 450BT. Hierbei handelt es sich um einen Bluetooth-Kopfhörer mit ANC. Sennheiser beschreibt das Modell als Over-Ear, welches in den Farben Schwarz und Weiß zu haben ist. Der Sennheiser HD 450BT wirkt minimalistisch, mir persönlich gefällt dies. Ich habe das schwarze Modell, welches eher dezent und unauffällig ist.

Im Lieferumfang befindet sich ein Kabel, falls einmal der Akku die Biege macht, dazu eine Transporttasche sowie das Kabel für das Aufladen im Kopfhörer. Nett: Man setzt bereits auf USB-C, der Anschluss befindet sich unten am Kopfhörer. Ebenso befinden sich dort Tasten zur Steuerung der Musik und Telefonie plus eine alleinstehende Taste für einen Sprachassistenten wie Siri oder Google Assistant.

Der zusammenklappbare HD 450BT unterstützt Bluetooth 5.0 nebst AAC-, AptX- und AptX-Low-Latency-Codecs. Die Akkulaufzeit des 208 Gramm schweren Kopfhörers wird mit bis zu 30 Stunden angegeben. Dies einmal zu den groben Eckdaten. Nun folgt mein Empfinden, welches natürlich sehr subjektiv ist.

Funktionen:

  • aktive Geräuschunterdrückung
  • Bluetooth 5.0 und AA
  • aptX-Codec
  • kompatibel mit Sennheiser Smart Control App
  • bis zu 30 Stunden Betriebszeit
  • Maximalpegel: 108 dB (1 kHz/0 dBFS)
  • Frequenzbereich: 18 -22000 Hz
  • Klirrfaktor: <0.3% (1kHz/100dB)
  • Gewicht: 238 g
  • Farbe: Schwarz
  • inkl. USB-Ladekabel, Audiokabel und Case

Vorab eine Info: Der Kopfhörer lässt sich mit mehreren Quellen verbinden, das muss man im (Home) Office dann beachten, da es sein kann, dass auf das erste, priorisierte Gerät umgeschaltet wird, wenn dort die Medienwiedergabe startet, obwohl man auf Gerät 2 abspielt. Das ist manchmal ein extrem nerviges Unterfangen, wenn man neben dem PC noch das Smartphone aktiv hat. Offenbar prüft der Kopfhörer intern noch häufiger die Verbindung zu aktiven Quellen, denn als PC und Smartphone verbunden waren, hatte ich gelegentlich (nicht immer) ca. alle 20-30 Sekunden einen ganz kurzen Aussetzer, wenn das Phone der Musik-Host war. Diese Aussetzer ließen sich nur dadurch beheben, dass ich eines der aktiven Geräte von der Bluetoothverbindung trennte.

Von daher, unabhängig vom Klang, schon einmal die Vorwarnung für alle, die es im Office nutzen wollen, dabei PC und Smartphone an und verbunden (!) haben: Nutzt in solchen Fällen vielleicht die wichtigste Verbindung (bei Telefonieansprüchen sicher das Phone, ansonsten den Desktop). Alternativ beansprucht bei mehreren aktiven Geräten im Office, die Möglichkeit den Kopfhörer zu trennen.

Kommen wir zum Klang. Subjektiv das Ganze natürlich. Ich habe mich viele Stunden durch diverse Genres gearbeitet, fällt mir recht leicht, im Home Office läuft eh den ganzen Tag Musik. Ich muss ehrlich sagen, dass ich besseren Sound erwartet habe. Er ist nicht schlecht, er ist aber auch nicht gut, maximal okay. Viel zu viel verwaschene Klänge teilweise, nichts ist platziert.

Ein Regulate von Warren G und Nate Dogg kommt gut, bei Enjoy the silence von Depeche Mode oder einem Black Hole Sun von Soundgarden kommt absolut keine Freude, eher bittere Enttäuschung hoch, da hole ich mehr Klang aus 80-Euro-Kopfhörern. Und das war leider fast wirklich die durchgängige Erfahrung, die ich mit dem Sennheiser HD 450BT hatte. Viel mehr Schatten als Licht. Das Platzierte in seiner Form, das fehlte mir komplett. Subjektiv: Bei reinem Elektro ist der Sound vertretbar.

Sennheiser liefert eine eigene App mit, die soll einen Equalizer darstellen. Mit nur einem Regler kann man da Tiefen und Höhen anpassen. Kann noch was herausholen, aber ich starte nicht für jedes Genre diese App, die ansonsten keine Funktionen bietet und am PC eh nicht funktionieren würde. Zwar bleiben die vorgenommen Einstellungen im Kopfhörer gespeichert, aber die Anpassung will ich vermutlich eben nicht bei jedem Song oder Genre aktivieren.

Die ANC-Funktion. Die ist vorhanden, aber auch da schneiden andere Kopfhörer – subjektiv empfunden – besser ab. Stimmen dringen noch durch, wenn man nicht zu laut raufgeregelt hat, anderes wird halt gefiltert – aber eben auch nicht so gut, wie man es vielleicht von Kopfhörern dieser Preisklasse erwartet hätte. Ebenso hätte ich es toll gefunden, wenn es ein Stimm-Feedback zu ANC gegeben hätte. ANC an / aus. Fehlte.

Telefonie? Habe ich auch getestet. Immerhin: Die Klangqualität war hier gut und auch mein Gesprächspartner konnte mich gut verstehen. Bedienung: Gewöhnungsbedürftig. Die Lautstärke wird über eine Wippe geregelt, direkt daneben ist ein Schalter zum Skippen. Hat man aber halbwegs flott drin.

Egal was jetzt noch kommen würde: Ich kann den Sennheiser HD 450BT nicht wirklich empfehlen. Er erreicht die versprochene Laufzeit, wenn man nicht dauerhaft volle Lautstärke bei aktivem ANC nutzt. Der Sitz ist gut, das Polster angenehm. Man vermarktet den Sennheiser HD 450BT als Over-Ear, das stimmt auch, die Ohren liegen aber schon straff innerhalb der Polster an – und ich habe nun nicht wirklich große Ohren. Wer die hat, den stört dies vielleicht nach mehreren Stunden.

Am Ende bleibt: Mir persönlich hat das Gesamtbild in Sachen der Audiowiedergabe nicht gefallen. Da kann man lieber gucken, ob man den „Vorgänger“ mal für um die 100 Euro bekommt, den Sennheiser HD 4.50 BTNC. (Unterschiede: Bluetooth 5.0 vs 4.2, USB C vs Micro USB, AptX LL vs AptX, 30+ Hours battery vs 25 Hours).

Der Sennheiser 450BT kostet um 180 Euro bei Amazon.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. Kannst Du einen Overear mit ANC, BT und Telefonierfunktion empfehlen? Einer, bei dem man auch verstanden wird. Ich hatte einen JBL gekauft weil der on ear meiner Frau gut ging, mir aber viel zu klein war. Danke schon mal für einen Tipp.

  2. Erschreckend says:

    Ich habe erst vor Tagen aus einem Artikel gelernt, dass aptx gelinde gesagt Müll ist. „Müll“ im Sinne von „Minimum an Soundqualität über Bluetooth“, da der Codec gerade Mal auf 351 kbps kommt – also knapp über dem höchsten MP3 Standard mit 320 kbps liegt. Lohnenswert wird es dann frühstens ab aptx HD (576 kbps), der Hifi-/ CD Qualität am Nächsten kommt der LDAC Codec von Sony mit 990 kbps.
    Fazit: Für simple Bässe wie EDM oder Hip-Hop gerade für genug,für alles darüber Schrott. Habe selber Wireless Kopfhörer von Degauss Labs mit aptx und sobald es instrumentell wird, wird es traurig. Quelle: https://www.turn-on.de/tech/ratgeber/klinke-ade-so-kappen-bluetooth-musik-streaming-die-audioqualitaet

    • Ich geh mal davon aus, dass Audiophile hier nicht die Zielgruppe ausmacht 🙂 eher Leute, die sich per Spotify unterwegs mal beschallen lassen wollen. Stationär am PC nutze ich auch einen verkabelten Kopfhörer (HD599) mit einer SoundblasterX AE-5. Das reicht für den ambitionierten Genuß aus. Ein HD660S kommt erst in Frage, wenn ich mir noch einen etwas höherwertigeren DAC/KHV leiste, aber momentan reicht die jetzige Kombination aus für Tidal Hifi.

  3. Ein ernüchterndes Testergebnis. Sehr schade, ich hatte große Hoffnungen in den Hörer gesetzt. Wäre ja schön gewesen, wenn es Sennheiser gelungen wäre, die preisliche Messlatte nach unten zu verschieben.

  4. Ich kann diesen Empfehlen, die Kommentare sprechen für sich, klar ist ANC nicht wie bei den gaanz großen, aber dicht dran, der Klang ist gut und ich habe ihn bei Amazon als Angebot für 55€ bekommen. Dafür habe ich einen super Kopfhörer bekommen, an dem ich nichts auszusetzen habe bislang. Auch das arbeiten mit mehreren Geräten funktioniert super, an PC und Telefon hat er sogar die Musikwiedergabe pausiert als ein Anruf rein kam und automatisch das Gerät gewechselt… das machen meine anderen BT-Kopfhörer nicht.

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