SCHUFA: Verbraucherzentrale kritisiert Kontoeinblick

Seit gestern realisiert die SCHUFA einen für den Nutzer kostenlosen Blick auf seinen Basisscore (wir berichteten). Dies hat man über die Bonify-App realisiert – das Unternehmen hatte die SCHUFA seinerzeit übernommen. Eine App unter dem SCHUFA-Label soll es wohl im nächsten Jahr geben. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) weist nun auch noch einmal darauf hin, dass man darauf achten sollte, dass das Unternehmen keinen Einblick auf euer Konto bekommt.

Registrieren kann man sich bei Bonify mit dem Personalausweis oder über das eigene Bankkonto. Beim momentanen Verfahren gewähren Nutzer Bonify mit ihrer Identifizierung 90 Tage Einblick in ihr Konto.

»Es ist unkritisch, die App für das Abrufen einer kostenlosen Schufa-Auskunft zu nutzen«, sagte VZBV-Expertin Dorothea Mohn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). »Dem Kontozugriff einzuwilligen, würde ich allerdings niemanden empfehlen.« Man sollte darüber nachdenken, hier eine Grenze zu ziehen und eine solche Möglichkeit gesetzlich zu regulieren.

Auch wenn es nicht der konkrete Anwendungsfall der App ist: Dorothea Mohn äußert Zweifel daran, dass Menschen freiwillig Zugriff auf ihre Daten erlauben, wenn sie dringen einen Vertrag brauchen. «Denn wer einen bestimmten Vertrag braucht und mittels der Datenweitergabe seine Chancen erhöht sieht, diesen zu bekommen, wird letztlich implizit gezwungen, der App beziehungsweise der SCHUFA den Blick aufs Konto zu gewähren», sagte sie.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Dann wird eben nur noch das gekauft was man sich leisten und bar bezahlen kann. Ich gestatte der Schufa mit Sicherheit keinen Kontoeinblick! Wieviel Zugriff soll dieser ominöse Verein noch bekommen? China 2.0 oder was?

    • Musst du ja auch nicht gestatten. Artikel überhaupt gelesen?

    • LOL, erst nachdenken bevor man vor einer App / Firma sprichwörtlich die Hose runter lässt? Was für ein seltsames Konzept, das wird sich in der breiten Masse niemals durchsetzen.

      Das gleiche gilt auch für Deine Idee „nur noch das kaufen was man sich leisten kann“. Wie soll man denn damit vor den Nachbarn und Insta-Freunden angeben?

      • André Westphal says:

        Es ergibt schon Sinn für manche Dinge wie ein Auto oder ein Haus einen Kredit aufzunehmen. Gerade bei Immobilien dürfte es nur in Ausnahmefällen anders gehen.

  2. Ja, es wird dann auch bestimmt kein Eintrag wie „Hat kein Kontozugriff gestattet. Hat bestimmt was zu verbergen.“ erfolgen. Intransparenz sorgt mir eben für erhebliche Zweifel und absolut kein Vertrauen.

  3. Hier wäre klar die Politik gefordert eine Grenze zu ziehen. Wenn diese Möglichkeit besteht, wird es nicht lange dauern bis diese Funktion zur Voraussetzung wird. Und bitte bedenken: Der Schufa Eintrag wird nicht nur für Kredite abgefragt. Auch z.B. beim Abschluss von Mobilfunk oder Festnetzverträgen, Vermieter wollen oft eine Info von der Schufa, etc.

  4. Das ist ja schon reichlich dreist.
    Dieser Verein sollte überhaupt nicht existieren und schon gleich 3x nicht solche Möglichkeiten haben.

  5. H. Wester says:

    Einfach per DGSVO Abfrage die Daten holen.
    Kostet auch nichts und man muss sein Konto nicht offen legen.

    Könnte man vielleicht in den Artikel mit aufnehmen

    • Muss man auch so nicht, das steht bereits im Artikel. Eine Authentifizierung mittels Ausweisdokumenten (über IDnow) ist ebenfalls möglich.

    • Darüber kriegst du aber nicht deinen Score, oder? Sondern halt nur die Daten die vom Algorithmus zur Berechnung herangezogen werden…
      Und von deinen Daten auf deinen Score zu schließen ist nicht so einfach wie man denkt.

  6. > wird letztlich implizit gezwungen, der App beziehungsweise der SCHUFA den Blick aufs Konto zu gewähren

    Das gilt doch für alles was die Schufa betrifft. Jeder der irgendwie man normalen Leben teilnehmen möchte, wird doch implizit gezwungen seine Daten der Schufa und anderen zur Verfügung zu stellen.

    Man wird bei Vertragsabschluss gefragt, ob man dem Datenhandel mit der Schufa „freiwillig“ zustimmt… aber wirklich eine Wahl hat man nicht: Keine Zustimmung, kein Vertrag in vielen Fällen.

    • Damit ist jedoch gemeint, dass der Händler o.ä. bei der Schufa deinen Score abfragen darf. Das hat nichts damit zu tun, dass die Schufa Einblick in dein Bankkonto hat. Den hat die Schufa bisher nicht.

  7. Bartenwetzer says:

    Dazu kommt, das die Schufa Eigentümer von Bonify ist und damit wirbt, man könne bei dieser Firma dann Kredite ohne Schufa und schon hohen Verbindlichkeiten erhalten.
    Ohne Schuaf ja – aber die Bonify bietet selbst keine Kredite an. Sie vermittelt und darn verdient die Schufa.
    Um dort dann eine Kredit zu kriegen, werden Verdienstmítteilungen und Kontoauszüge verlangt.

    Nur 3 % aller Anträge bei diesen Kredithaien, die meist auch noch Kosten verursachen und hohe Zinsen verursachensind dann erfolgreich.

    https://www.heise.de/news/Skurriles-Geschaeftsmodell-Schufa-Tochter-bewirbt-Schufa-freie-Kredite-9220343.html?wt_mc=rss.red.ho.ho.atom.beitrag.beitrag

  8. War das bei vielen Banken nicht mal ein Verstoß gegen die AGB, dritten Zugriff zu geben?
    Ich frage mich schon seit Jahren wie sich dieser „sofort“-Anbieter oder wie die heissen halten kann.
    Es stehen offenbar immer noch jeden Tag genügend Dumme auf.

  9. Es wird allerhöchste Zeit, dass dieser dubiosen und intransparenten Datenkrake Shufa endlich das Handwerk gelegt wird.

  10. Schufa hat ein illegales Monopol.
    Trotzdem ist das ganze technisch sinnvoll. Bisher hat Schufa von den meisten Leuten nur sinnlose Quatschdaten und rechnet sich daraus was aus. Was man wirklich braucht sind aber Infos über Verbindlichkeiten und Cashflow, das sieht Schufa aber bisher gar nicht.

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