Roku TV: Bald mit Werbung, egal welches Gerät angeschlossen ist?
Roku ist einer der Hersteller, die Werbung an Smart-TVs besonders aggressiv vorantreiben. Ein neuer Patentantrag setzt dem Ganzen aber wohl die Krone auf. So beschreibt der Hersteller darin ein Verfahren, um an Fernsehgeräten mit Roku TV unabhängig vom Zuspieler Werbung einzublenden, wenn etwa die Streaming-Wiedergabe oder sogar ein Spiel an PC oder Konsole pausiert wird.
Somit würde man euch die Chance entziehen, der Werbung im Smart-TV-Betriebssystem durch die Verwendung externer Geräte, wie z. B. des noch relativ werbefreien Apple TV 4K, auszuweichen. Stattdessen möchte Roku quasi mit filigranen Techniken den HDMI-Feed auswerten. Würde dann anhand unterschiedlicher Kriterien erkannt, dass ihr z. B. einen Film, eine Serie oder auch ein Game pausiert habt, würde der Smart-TV prompt Werbespots abspielen.
Die Inhalte der Werbung sollen sich daran ausrichten, was ihr gerade konsumiert bzw. was für ein Gerät ihr als Zuspieler einsetzt, so Lowpass. Beispiel: Ihr pausiert an der PlayStation 5 „Baldur’s Gate 3“ – dann ploppt Werbung für ein anderes Rollenspiel auf, z. B. für „Starfield“. Wenn ihr wiederum am Amazon Fire TV Stick 4K Max die Serie „Invincible“ stoppt, flattert vielleicht eher eine Anzeige herein, die euch auf die Comicvorlage oder einen Echo Show aufmerksam macht.
Smart-TVs als Werbe-Dystopie – Rokus Pläne werden hoffentlich nicht umgesetzt
Zu beachten ist, dass Roku sich diese Pläne zwar über ein Patent absichern will, ob man die ganze Angelegenheit aber auch wirklich in die Tat umsetzen wird, ist offen. Oftmals sichern sich Hersteller derartige Patente, am Ende entsteht aber doch in der Praxis nie etwas daraus. Das kann mehrere Ursachen haben: Das Ganze ließ sich technisch nicht wie gewünscht umsetzen oder man befürchtet negative Reaktionen der Kunden.
So müsste auch Roku hier für seine Plattform Roku TV sehr bedacht vorgehen. Fehlerkennungen könnte man sich kaum leisten, ohne einen erheblichen Imageverlust zu erleben. Gerade in der Gaming-Community wär sicherlich der Aufschrei groß, sollte die Technik nicht perfekt funktionieren und z. B. das Gameplay unterbrechen / stören. Nun denn, ich hoffe hier zur Abwechslung mal, dass aus dem Patent nichts wird…
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Hahaha wenn das die „Zukunft“ des Fernsehens sein soll (was sogar ein deutlicher Rückschritt zum Röhrenfernseher von damals bedeuten würde), dann würde ich fortan nur noch Monitore nutzen. Ich zahle jedenfalls keinen 2000€+, nur um mich dann 24/7 mit Werbung beschallern zu lassen. Das können die vergessen.
Unser TVs sind bereits jetzt schon zu Monitoren degradiert worden (ohne eigene Verbindungen nach Außen, egal ob Antennenkabel, Netzwerk oder Wlan) – gefüttert werden Sie je über ein AppleTV 😉
Der TV in der Küche bei uns IST ein 32″ 4K Monitor mit einem Fire TV Stick. Ein kleiner Soundbar mit FB um die Lautstärke einzustellen war auch nötig.
Welcher Roku TV kostet denn 2000€? Und die einfachste Möglichkeit wäre ja nun einen Fernseher mit anderem OS zu kaufen.
Wer sich für unterirdischen Müll entscheidet bekommt diesen halt auch geliefert! 😀
Dystopie trifft es gut. Diese Vorstellung ist ein Albtraum.
Bei 1984 hat man noch an den Bildschirm mit dem großen Bruder gedacht der alles sieht.
Die Realität ist ein Bildschirm und permanente Belästigung und Verfolgung durch Werbung.
Allein die Idee das eine dritte Person permanent überwacht was auf dem Bildschirm angezeigt wird, ist ein Datenschutz Albtraum.
Der nächste Schritt wäre ein TV welches offline die Arbeit verweigert. Sonst könnte man das Problem ja durch externe Zuspieler umgehen.
Einfach nur gruselig.
Werbung ist einfach nur die Pest des Internet.
Falls LG jemals auf so eine Idee kommt, muss ich die Marke wechseln oder das WLAN-Kabel ziehen.
ich würde gerade bei LG einen tiefen Blick in die privacy Einstellung empfehlen. Denn neuere Geräte erstellen ein Zuschauerprofil fur Werbetreibende wenn man dem in den Einstellungen nicht aktiv wiederspricht….
Gibt ne einfach Lösung – einen großen Bogen um Produkte der Firma Roku machen.
Wer gibt Herstellern wie Roku eigentlich das Recht, mich mit ungewollter Werbung zu belästigen? Im Gegenzug zur Benutzung eines Dienstes wie z.B. Google ist das völlig klar, das akzeptiert man in den Nutzungsbedingungen. Bei einem TV-Gerät, das nach dem Kauf mir gehört, erwarte ich, dass ich alleine bestimme, was es anzeigt.
Stellt Roku auch TVs her, oder geht es hier um den Stick für den HDMI-Port?
Die machen auch in den USA eigene TVs plus stellen ihre Plattform anderen Anbietern bereit – TCL etwa.
Einfach ne gute AndroidTV/GoogleTV Box nehmen, z.b. Nokia/Streamview und dann Projectivity Launcher drauf – fertig.
Noch kann mich ja kein SmartTV-Hersteller zwingen, sein Produkt an das Internet anzuschließen.
Ich hoffe, das bleibt auch so.
Dann bin ich gespannt, wie ein Offline-Roku-TV Analysen machen und Werbung laden will zum Anzeigen.
Schon mein jetziger Sony schnüffelt (aka analysiert zur Optimierung von bla) mir zu viel (und Hbbtv ebenso), daher ist der nicht mit dem Internet verbunden. Lineares Fernsehen erfolgt über Satellit und Mediatheken/Streaming über ein AppleTV.
Anscheinend findet man Roku auch auf früher mal „unverdächtigen“ Fernsehgeräten von Metz.
Metz blue, nicht Metz, kleiner aber feiner Unterschied ;-). Metz (ohne blue) ist ein Segen, nur das nötigste, kein App Store, und hbbTV kann man auch beschränken!
Um die mit so einer Technik wirklich den Umsatz steigern werden wage ich doch sehr zu bezweifeln. Da bleiben Leute die so ein Gerät besitzen und diesen Quatsch per update nachgerüstet bekommen (vorausgesetzt das geht nur Software seitig) nur 2 Möglichkeiten:
– TV Marke wechseln
– jedes mal bei pausen den TV ausschalten
Werbung im TV ist echt die Pest. Nicht weil es sie gibt und sich Sender dadurch finanzieren, Sondern die Menge:
– Werbepausen werden länger (angefangen glaub ich mal als pinkelpause, bitte nicht drauf festnageln, mit 4 Minuten vor 20 jahren oder so. Heute geht unter 2 unterbrenchungen a 7 minuten nichts mehr)
– Zweite Werbung 9 minuten vor schluss damit der geneigte zuschauer blos nicht auf die Idee kommt umzuschalten weil er sonst den schluss verpawssen könnte.
– Werbeeinblendungen währen eines Filmes (und dann genau an der stelle wo gerade etwas passiert.)
zum schluss werden dann auch noch die Filme gekürzt damit sie in die Sendezeit passen.
Hoffen wir mal dass das diese von Roku erdachte Technik nie kommen wird. Wir brauchen nicht noch mehr Werbung. Und vor allem geht es die nichts an was ich so am TV Zocke.
Ernstgemeinte Frage: Man kann echt Dinge patentieren, die (noch) NICHT funktionieren?
Kommt viel zu spät, denn ein TV braucht dank der Bequemlichkeit der Leute bald gar keine HDMI-Eingänge mehr.
– Beim Gaming ist der Trend zu Download klar, denn Disc wechseln ist ja oldschool und unbequem. Cloudgaming wird sich durchsetzen und somit wird auch hier nur noch eine App als Client benötigt.
– Beim TV ist der Trend ja dank Bequemlichkeit auch klar: Lieber Anbieter wie Zattoo statt bspw. eine SAT-Anlage
– Bluray & Co. sind größtenteils bereits durch Streaming abgelöst. Also auch hier Apps statt Player per HDMI
Die Hersteller freut es, dass der allgemeine Lemming zu faul ist und kann demnächst TVs ganz ohne HDMI-Eingänge anbieten. Endlich ein Ökosystem, welches ausschließlich der TV-Hersteller in der Hand hat. Und der Kunde kann sich dann für die Friss- oder Stirb-Werbung entscheiden. Mein Mitleid mit den Konsumenten, welche den Weg für diese „Errungenschaft“ freigelegt hat, hält sich dabei ganz stark in Grenzen.
Hallo Mule, da siehst Du die Konsumenten aber zu Unrecht als die Hauptschuldigen an. Beispiel „Lieber Anbieter wie Zattoo statt bspw. eine SAT-Anlage“ eine SAT-Anlage kann man sich als Mieter oder Eigentümer in einem MFH i. d. R. heute nicht mehr einrichten, weil hausordnungen, Teilungserklärungen etc. das Errichten eigener Antennen, egal ob für Satelliten-Direktempfang oder auch nur den Empfang terrestrischer Sendungen DVB-T oder DAB verbieten. Gemeinschaftsantennenanlagen die früher in vielen Wohnblöcken vorhanden waren wurden abgebaut und z. T. deren viel zu schlecht geschirmte Kabel dann einfach ins BK-Netz „überführt“. DAB z. B. läuft im damals für TV verwendeten VHF-Bereich kanal 5 bis 12 – könnte man die alten Anlagen heute noch nutzen, und die UHF-Antennen und Verstärkerzüge für DVB-T. Oder Gemeinschafts-SAT-Anlagen – alles kein hexenwerk. Würde ich als Radio-und TV-zuschauer gern nutzen ist aber abgebaut bzw. verboten sich individuelle Lösungen zu installieren. Und man wird direkt auf IP-TV bzw. Streaming verwiesen wenn man beklagt daß man mit einer Innenantenne weder DAB noch DVB-T vernünftig empfangen kann. stört ja alles angeblich die ästhetik des hauses. Da sind die wahren Schuldigen zu suchen – in den Interessenverrbänden die uns zwingen alle Eier in einen Korb zu legen sprich alles übers Internet abzuwickeln und uns alternative zugangswege zu bild- und tonrundfunk verwehren. Terrestrischer Direktempfang hat nämlich mehrere große vorteile
– Datensparsam, weil einwegverbindung, das Gerät empfäng nur und kann nicht nach Hause telefonnieren
– Redundant – wenns Internet oder Mobilfunknetz ausfällt – der Satellit sendet, und auch die terrestrischen Radio- und TV-Sender sind oft ausfallsicher eingerichtet
– es kostet nix, zumindest wenn man die ÖR und andere frei über SAT und Terrestrik verbreitete Programme schaut. Und damit meine ich nicht den rundfunkbeitrag, sondern zusätzliche Kosten für das Übertragungsmedium – der „Äther“ ist frei für alle.
– kein Geoblocking, was empfangbar ist kann man empfangen – früher sogar auf Mittel-, Kurz- und Langwelle aus anderen Ländern. Kein Hinweis „Dieser Stream darf in XYZ nicht empfangen werden“. Die primitiven Quellverschlüsselungsversuche waren glücklicherweise leicht zu umgehen. Nur die Physik sprich die Gesetze der Wellenausbreitung waren der begrenzende Faktor.
Diese Souveränität über unser Seh- und Hörverhalten wurde uns durch bau- und sonstige Vorschriften Stück für Stück aus der Hand genommen und zumindest in meinem Fall sicher nicht freiwillig aufgegeben.
In Deutschland darf eine Stunde Sendezeit maximal 12 Minuten Werbung enthalten.
Wird das überschritten, gibt es ein minimales Bußgeld, dass zumindest bei Blockbustern deutlich niedriger ist als die zusätzlichen Werbeeinnahmen (war z.B. bei der Erstausstrahlung von Avatar im FreeTV so).
Und das gerne nach jeder Werbeunterbrechung gerne „zurück gespult“ wird dient primär dem Zweck noch ein wenig mehr Sendezeit für den jeweiligen Film, Serienepisode, usw. für noch einen zusätzlichen Werbeblock zu generieren.
Kommt Roku vielleicht auf die Idee, dass ich mir etwas ansehen möchte und daher pausiere? Absolutes NoGo und definitiv anti-Kaufgrund
Roku hatte ich gar nicht auf der Liste für TV Geräte, wird wohl nun auch nicht darauf kommen.
Ich fürchte aber, dass auch andere Hersteller auf solche Ideen kommen.
Idiocrazy war tatsächlich ne Doku
Die Triebtäter bei Roku und Co. haben eben eine übergriffige Mentalität, die das Konzept der Einwilligung nicht im geringsten respektiert. Darum sind auch selbst bei Smart-TVs im vierstelligen Euro-Bereich Datenschnüffeloptionen Opt-Out statt Opt-In und müssen händisch abgeschaltet werden, nur um dann nach dem nächsten Firmware-Update wieder eingeschaltet zu sein. Bisher war der beste Tipp dagegen immer, den Fernseher nicht mit dem Internet zu verbinden, weshalb meiner auch komplett über einen Linux-HTPC bespielt wird, und da Dienste wie Netflix einem dann nicht das UHD-Material liefern, für das man bezahlt hat, kommen die Filme allesamt von der Blu-ray oder dem Heimserver.
Leider hat Roku nun die Schwachstelle namens Ethernet-over-HDMI entdeckt und prompt angekündigt, sie ausnutzen zu wollen, weil „Nein“ für sie keine gültige Antwort ist. Mir ist ja unbegreiflich, warum TV-Hersteller es bis heute nicht hinbekommen, in ihre Geräte auch nur eine oder zwei DisplayPort-Buchsen einzubauen, während man vereinzelt immer noch DVI oder gar VGA sieht. Damit würde man die Geräte gleichzeitig Freesync-fähig und damit für PC-Gaming vom Sofa aus attraktiv machen. Ebenfalls sehr aussagekräftig ist, dass das HDMI-Forum AMD verboten hat, einen Open-Source-Treiber für HDMI 2.1 zu entwickeln, aber Rokus Gebahren stillschweigend hinnimmt.
Was muss eigentlich noch passieren, bis wir auch bei elektronischen Geräten, Software und Datenschutz eine „nur ‚Ja‘ heißt ‚Ja‘“-Gesetzgebung bekommen?