Roborock H7 ausprobiert – kabelloser Akku-Staubsauger

Seit Anfang 2020 baut der chinesische und eng mit Xiaomi verbandelte Hersteller Roborock nicht nur Saugroboter, sondern auch Handstaubsauger. Den Roborock H6 konnte ich im vergangenen Jahr ausführlich unter die Lupe nehmen. Mit dem Roborock H7 steht nun ein Nachfolgemodell in den Startlöchern. Hier hat man ein bisschen nachgearbeitet.

Der Roborock H7 bringt mit einer Leistung von 480 Watt nun eine maximale Saugleistung von 160 AirWatt mit. Beim Vorgängermodell hatte man eine Saugleistung von 140 AirWatt genannt. Ein Dyson v10 liefert etwa 150 AirWatt. Mit rund 2,5 Stunden Aufladezeit konnte man auch die Ladezeit um knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell H6 reduzieren.

Ferner verfügt der Roborock H7 nun über einen Staubsaugerbehälter von 500 Millilitern. Optional lässt sich auch ein Staubbeutel verwenden, der beispielsweise für Allergiker ein geringeres Aufwirbeln des Staubs verspricht. Zwei Beutel legt man hierzu dem Lieferumfang bei. Für Allergiker sind zudem ein 5-lagiges Filtersystem sowie ein HEPA-Filter an Bord, welcher zahlreiche Partikel wie Milben oder Pollen bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern auffängt.

Das mag für manchen nett sein, dass solche Beutel am Start sind, ich selbst bin kein Fan von diesen, denn letzten Endes sind es Zusatzkosten, die mir entstehen würden – und in den meisten Fällen möchte man diese vermutlich vermeiden – gerade bei so kleinen Staubsaugerbehältern. Da hat man vermutlich einen recht hohen Verbrauch an Beuteln.

Der Roborock H7 ist einer dieser Sauger, die es mittlerweile von vielen Herstellern gibt, in diversen Ausführungen. Im Lieferumfang sind eine Wandhalterung nebst Netzteil, das Handbuch, ein flexibler Schlauch und diverse Bürsten – Mehrzweckbürste, Minibürste, Staubbürste und Fugenbürste – enthalten.

Das komplette Zubehör könnt ihr direkt an der Wandhalterung anbringen, so wisst ihr halt immer, wo alles ist. Allerdings, und das ist vermutlich auch nett: Die Bürsten sind magnetisch, sodass ihr sie da hinhängen könnt, wo es möglich ist.

Ja, ich könnte sie theoretisch an meinen Kühlschrank hängen. Das Zubehör wirkt sehr robust, Kunststoff nebst Alurohr bekommt man sicherlich so schnell nicht kaputt. Erwähnen möchte ich die Aufhängung des Saugers. Die kann man natürlich irgendwo anbohren oder selbst mit gut haltendem, doppelseitigen Klebeband irgendwo befestigen. Beim neulich getesteten Tineco Sauger Pflicht, da er sonst nicht zu laden ist. Der Roborock kann auch direkt so am Kabel geladen werden, benötigt die Aufhängung also nicht zwingend.

Das Arbeits- und Bedienkonzept ist bei fast allen dieser Sauger gleich. Ein Handstück mit der Technik, an das dann die jeweils benötigten Bürsten oder Schläuche angesteckt werden. Beim Roborock H7 wiegt das Handstück 1,46 Kilo, das ist absolut akzeptabel.

Direkt positiv fiel mir wieder das Display des Roborock H7 auf. Auf dem OLED kann man beispielsweise die Restlaufzeit des Akkus ablesen, was quasi in Echtzeit geschieht, während man auf dem Button die Saugstärke flott ändern kann – hat der Vorgänger aber auch. Wieder einmal Wohlgefallen auslösende Kleinigkeit: Der Lock für das Saugen. Ihr müsst also nicht dauerhaft den „Gashebel“ des Saugers gedrückt halten, sondern könnt diesen automatisch einrasten, was weniger Arbeit für die Finger bedeutet.

Aufgenommener Dreck landet im Behälter in der Haupteinheit des H7 von Roborock. Hier kann man einfach einen Hebel nutzen, um jenen zu leeren. Die zwei Filter lassen sich – ebenfalls wie beim Vorgänger – ausklopfen bzw. alternativ unter Wasser reinigen. Laut Handbuch solle man 24 Stunden warten, bis diese wieder zum Einsatz kommen – nasse Filter soll man ja nicht einsetzen.

roborock H7 Akku-Staubsauger, 160AW Extreme Saugleistung, 5 Schichten umfassende Luftfiltration, Magnete Bulit...
  • [Extreme 160AW-Absaugung] : Wird von einem mehrschichtigen Laufrad erzeugt und schleppt Schmutz aus...

Laut Handbuch schafft der Akku des Roborock H7 bis zu 90 Minuten Betrieb. Dies allerdings nur im Eco-Modus, was zwar bedeutet, dass der Sauger recht leise ist, aber auch nicht viel zieht. Kleinigkeiten kann man damit von den Fliesen zerren, wenn ich mit dem H7 im Haus unterwegs bin, dann müssen aber auch Teppiche gereinigt werden, die ein Roboterstaubsauger nicht schafft. In unserem Haus liegen recht viel Laminat und Fliesen.

Da reicht wirklich für die meisten Arbeiten die unterste oder mittlere Eco-Stufe zum Reinigen, da wird der normale Trittschmutz locker aufgenommen. Und wenn man über einen Teppich saust, dann regelt der Sauger von alleine passend hoch, was zwar zu einer Verkürzung der Laufzeit, dafür aber zu einer Erhöhung der Reinigungsleistung führt. Ansonsten heißt es: 8+ Minuten volle Pulle, dann ist der Akku alle und möchte rund 2,5 Stunden geladen werden. 8+ Minuten Vollgas klingen kurz, doch in den Tests der letzten Woche habe ich festgestellt, dass ich eben jenen Modus immer mal nur für ein paar Sekunden anwerfe.

Die Saugleistung passte jederzeit in meinem Test, (manövrieren und durch die Bude schieben ist easy) doch muss ich dazu sagen, dass ich zig Sauger dieser Art kenne und auch den direkten Vorgänger, der zum gleichen Preis startete – 399 Euro.

Der H7 nimmt Dreck auf und wirbelt auch kleine Teile nicht nur einfach aus dem Weg, das machen einige Geräte ja leider. Drücke ich H6 und H7 von Roborock Menschen im Blindtest in die Hand, dann werden die einfach nicht wirklich Unterschiede bemerken. Das ist aber subjektiver Eindruck. Ob großen Unrat oder den kleinen – das passt echt gut – und Tierhaare bekommt man aus der Bürste auch leicht entfernt.

Am Ende bleibt: Der Roborock H7 ist ein gutes Gerät. Der Roborock H7 bringt kleine, aber notwendige Verbesserungen in die Roborock-Reihe. Zwar erfindet er das Rad nicht neu, im Vergleich zum Vorgänger hat man aber nachgearbeitet. Gibt’s ein Aber? Logo! Man schaut ja auch auf die Langlebigkeit. Mit Akkus sah es da auf den ersten Blick schlecht bei Roborock aus, sprich, wenn man tauschen möchte (man gab beim H6 85 % Leistung nach 600 Zyklen an). Bei einem Dyson bekommt man halt viele Alternativ-Akkus (und einen V10 mit Glück im Angebot ebenfalls für 400 Euro). Generell ist man in der 400-Euro-Klasse schon recht weit oben preislich angekommen, da sagt man sicher, dass man für nen Hunni weniger bei Tineco, Dreame, Jimmy und anderen schauen kann.

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