Rewe führt neue Fleischprodukte ein – zu 50 % aus Gemüse
Wir blicken im Blog ja auch gerne über den Tellerrand und sind da heute auf eine News gestoßen, die durchaus erwähnenswert ist, auch wenn sie nicht aus der Technik-Welt stammt: Rewe hatte eine interessante Idee. Man führt ab heute Fleischprodukte ein, die zu 50 % aus Gemüse bestehen. Quasi ein Kompromiss: kein kompletter Fleischersatz aus z. B. Soja oder Erbsenprotein aber eine Reduzierung der Fleischmenge. „Better half“ heißt die Marke, unter welcher die neuen Lebensmittel vermarktet werden.
Laut Rewe selbst sei man der erste Lebensmittelhändler in Deutschland, der derlei Fleischartikel mit 50 % Gemüse anbiete. Man wolle damit Verbraucher ansprechen, die ihren Fleischkonsum reduzieren möchten, aber mit anderen Ersatzprodukten unzufrieden sind. Entwickelt wurden die Fleisch-Gemüse-Mix-Produkte beim Produktionsbetrieb Wilhelm Brandenburg, von dem auch die sonstigen Fleischprodukte Rewes stammen. Das Ganze scheint aber erst einmal ein Test zu sein: Zunächst sind im SB-Regal von rund 1.800 Rewe-Märkten in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland zwei Produkte der Marke erhältlich.
Rinderhackfleisch und Bratwürste, die mit einer Gemüsezubereitung gemischt worden sind, gehen da in den Handel. Weitere „Better half“-Produkte seien auch im Wurstsortiment geplant. Zwei Jahre habe man in die Entwicklung der neuen Produkte gesteckt. Die in den Fleischprodukten verarbeitete Gemüsezubereitung enthalte laut Rewe Paprika, Möhren, Zwiebeln, Tomaten, Erbsenmehl, Kräuter und Gewürze, jedoch keine Geschmacksverstärker. Voraussichtlich im Herbst solle die „Better half“-Produktreihe bundesweit und exklusiv in allen Rewe-Märkten verfügbar sein.
Das Rinderhackfleisch mit 50 Prozent Gemüsezubereitung von „Better half“ ist in der 400-Gramm-Packung im SB-Regal erhältlich. Die „Better half“-Schweinebratwurst gibt es im Dreierpack mit 300 Gramm. Mehr könnt ihr auch unter betterhalf.info erfahren. Da bietet euch Rewe auch einige Rezepte an. Leider nennt der Händler in seiner Pressemitteilung keinen Preis, denn es wäre ja durchaus interessant, wie hoch die Preise der Produkte im Vergleich zu reinen Fleischprodukten oder auch veganen Alternativen sind.
Was haltet ihr von der Idee? Ich finde das Konzept tatsächlich recht gut. Ich esse zwar Fleisch, greife hin und wieder aber auch zu Fleischersatz aus Soja oder Erbsenprotein. Allerdings schmecken mir da nur einige Sachen wirklich gut und ich sehe diese Lebensmittel in Sachen Geschmack weniger als echten Ersatz für Fleisch, sondern als Alternative, die man für sich betrachten sollte. Wie Fleisch schmecken die meisten veganen Alternativen eben nicht, können aber dennoch ganz gute Gerichte ergeben.
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Hab ich gestern erst im Rewe entdeckt und direkt Mal gekauft. Teste immer wieder gerne Fleischersatzprodukte aber aufgrund von Soja Unverträglichkeit findet man nicht allzu viel.
Geschmacklich fand ich die Bratwurst ganz gut. Man hat noch den charakteristischen Bratwurst Geschmack, aber gleichzeitig eine Recht kräftige Würzung.
Preislich waren es glaube ich zwischen 2-3€ für 3 Bratwürste. Hier zahlt man definitiv die Entwicklungs- und early adopter kosten mit.
Was mich ein bisschen stört ist, dass keine Infos zur Tierhaltung auf der Packung sind. Bei reinen Fleischprodukten steht ja mittlerweile die Haltungsform auf der Packung. Bei diesem Produkt nicht.
Das ist natürlich Mist. Dachte nur, dass hier bei dem Symbolbild die Haltungsform fehlt. Aber ohne diese Angabe muss man ja schon davon ausgehen das „der letzte Dreck“ darin verarbeitet wird 🙁
@Daniel
Sorry, aber schon die Webseite von REWE ist Kundenquälerei, da schaffe ich es nicht mal zu den lokalen Angeboten, ob sich die Fahrt lohnt. „Gib die Adresse ein“ „Bestellen, Abholen, oder Liefern“, „leider nicht verfügbar“, weiah.
„keine Infos zur Tierhaltung auf der Packung“
Und bitte noch, woher das Gemüse stammt, Lage, Ackerkrume, Spritzmittel, Dosierung, Häufigkeit, und welcher Vogel M|W|D wie oft mit/ohne Vogelgrippe*in draufgekackt hat. Dazu sollte auch der Preis bezahlbar sein (=was vermögender Gutmensch für angemessen hält).
Marketinglügerei funktioniert für euch super.
Dann: Wenn man kein Soja verträgt, sollte das doch endlich mal zum eigenen Nachdenken bringen, warum man sich unbedingt eine der vielen vermarkteten Fehlernährungsformen antut. Mein Doc sagt immer noch „Mischkost mit viel rohem Gemüse, möglichst wenig industriell verarbeitet“ unter Auslassung von persönlichen Unverträglichkeiten. Trotz aller jahreszeitlich und modebedingten Idologien.
Schönes Wochenende schon mal im Voraus.
Nur weil man die Haltungsform der Tiere wissen möchte ist man ein Gutmensch?
Was ist überhaupt ein Gutmensch?
Definierst du oder andere das so wie es einem am Besten passt?
Wurst of both worlds.
Nachdem jetzt alles veganisiert wurde, dürfte das der neue Trend sein.
Für einen persönlich: Ich esse weiterhin Fleisch aber reduziert. Dafür auch mehr Gemüse. Greenwashing des eigenen Verhaltens.
Für die Industrie: da Haltungsstufen 1&2 ja teilweise aus dem Sortiment genommen werden soll, muss man ja die Preise halten. Also gibt es nur noch 50% Fleisch und 50% Pulver (wer glaubt denn wirklich, das dort frisches Gemüse drin landet? :). Der Preis bleibt günstig. Kilopreis pro Fleisch hingegen steigt extrem. Das Gewissen beruhigt. Und der Kunde hängt weiterhin an der Fleischindustrie mit ihrer Massentierhaltung.
Typisch Fleischindustrie:
Um Geld zu sparen, werden die Haltungsnoten 1 und 2 abgeschafft…
Welche Industrie muss welche Preise halten? Die Lebensmittelkonzerne ihre Einkaufs- oder Verkaufspreise? Die Verarbeitungsbetriebe (vulgo Metzgereien) ihre Einkaufs- oder Verkaufspreise? Die Schlachthöfe ihre Einkaufs- oder Verkaufspreise? Der Mäster seine Einkaufs- oder Verkaufspreise?
Oder meinst du Umsatz? Und was hat das alles mit den Haltungsstufen zu tun? Und wer ist jetzt der Böse?
Darf ich der Böse sein?
Ich will auch mal der Böse sein.
🙂
Ich werde nur dann richtig satt, wenn ich weiß, dass für mein Essen ein Tier möglichst lange und grausam sterben musste…
Ist doch eine tolle Idee für die lieben Kleinen, die ums verrecken kein Gemüse essen wollen. Einfach nicht sagen, daß da Gemüse drin ist 😉
Lustig finde ich „better breakfast“. Wer isst denn Bratwurst zum Frühstück? Also das wäre mir zu hart.
Prinzipiell finde ich so etwas gut. Wenn die Leute nicht freiwillig weniger Fleisch essen, dann vielleicht so? Außerdem scheinen mir die Produkte besser konzipiert zu sein, als so manches komplette Fleischersatzprodukt. Die Zutaten der Bratwurst lesen sich zum Beispiel gar nicht so verkehrt:
„Schweinefleisch 50%, Gemüsezubereitung 50% (Wasser, Paprika 20%, Karotten 17%, Erbsenproteinkonzentrat (gelbe Erbsen) 14%, Zwiebeln 7%, Tomatenmark, jodiertes Speisesalz (Speisesalz, Kaliumjodat), fraktioniertes Erbsenmehl, Gewürze, Kräuter, Rettichsaftkonzentrat, Stabilisator (Diphosphate), Dextrose, Zucker, Gewürzextrakte, Säureregulator (Natriumacetat)), Schweinedarm.“
Wo hast du was von better breakfast gelesen?
Finde ich klasse. Ich habe auch meinen Fleischkonsum von täglich auf 2-3 mal pro Woche reduziert. Manche Ersatzprodukte sind super, manche nicht. Sowas sehe ich eher bei Leuten, die dennoch täglich Wurst essen wollen. Ich selbst würde es denke ich mal probieren, gerade das Hack oder die Bratwurst wären mit weniger Fleisch auch top.
Aber manchmal will man dann einfach auch sein schönes Steak genießen.
Ein Schema ist immer erkennbar …
-1. Anhand Einsparung bei den Zutaten müsste das billiger sein.
+2. Raketenwissenschaft und völlig atypisch neue Produktion kosten viel Geld.
-3. Es wird nur ein Rohstoff verbilligt und ein wenig am Geschmack gecheated.
+/-4. Firmen sind keine Wohltäter, sondern wollen Gewinn erwirtschaften.
Erst viel rumdiskutieren, weil man unbedingt immer Recht haben und Alles verneinen muss, dann mit der finalen Aussage sich nochmal selbst widersprechen; und damit letztendlich doch nur die Ursprungsannahme stützen.
Aus der Erfahrung heraus, dass heutzutage sehr fix gecancelt wird – wenn etwas nicht schnellstens (teils unrealistische) Rendite abwirft – wird keine Firma sich durch hohe Investitionen abseits ihrer Kompetenzen völlig überschulden.
Diese vermeintlichen „Mehrkosten“ könnte man aus dem Webebudget ausgleichen. Wenn das Zeug und die Motive was taugen, überzeugt es evtl. auch ohne Promipräsenz.
Wenn man doch weiß, dass diesen Konzernen die Umwelt und unsere Gesundheit ziemlich egal sind, weil fast nur der Profit zählt … was sagt das dann über einen selbst aus, wenn man dem regelmäßig und ohne Not zur Seite springt?