Reparierbarkeitsindex für Smartphones im Gespräch

Foto von Kilian Seiler auf Unsplash.com

Ein Label, welches den Reparierbarkeitsindex eines Smartphones anzeigt? Klingt erst einmal komisch, denn mittlerweile sind die Geräte so komplex, dass sie von vielen Menschen kaum noch bis gar nicht repariert werden können. Ein Reparierbarkeitsindex könnte trotzdem Sinn ergeben, denn es geht ja nicht nur immer um die selbst durchgeführte Reparatur, sondern jene durch Werkstätten. Und jener Index könnte nun kommen, wie das Medium Heise mit Verweis auf eine Videokonferenz der EU-Kommission u. a. mit Vertretern der Umweltorganisation ECOS, des deutschen Umweltbundesamtes sowie der Online-Reparaturplattform iFixit berichtet. Die EU-Kommission möchte grundsätzlich einen Reparierbarkeitsindex für Smartphones einführen. Folgende Kriterien sollen da gelten, so Heise:

  • Wie viele Arbeitsschritte sind nötig, um beispielsweise Akku, Display, Kamera oder Mikrofon auszutauschen? Akku und Display werden dabei besonders hoch gewichtet.
  • Ist der Austausch mit Standardwerkzeug möglich oder ist Spezialwerkzeug nötig?
  • Können auch Verbraucher die nötigen Ersatzteile kaufen oder beliefert der Hersteller nur Reparaturbetriebe?
  • Sind die im Gerät eingesetzten Verbindungselemente wiederverwendbar (wie Schrauben) oder nicht (wie Kleber)?
  • Stehen Reparaturanleitungen auch Verbrauchern zur Verfügung oder nur Reparaturbetrieben?

Die eben erwähnten Teilnehmer der Umweltorganisation ECOS, des deutschen Umweltbundesamtes sowie der Online-Reparaturplattform iFixit kritisierten, dass Preise für Ersatzteile nicht in die Gewichtung einfließen sollen. Dies sei ein wichtiger Punkt für Verbraucher. Laut EU-Kommission wäre das gesamte Scoring-System dadurch aber weniger robust, da sich Preise von EU-Land zu EU-Land unterscheiden.

Nun wolle die EU Rückmeldungen auswerten und die Methodik verfeinern. Ein Reparierbarkeitsindex für Smartphones könnte bereits 2023 eingeführt werden. Das wäre der nächste Schritt in Richtung Konsument, denn es steht ja auch im Raum, dass Ersatzteile sowie Updates fünf Jahre zur Verfügung stehen sollen.

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2 Kommentare

  1. Louis Rossmann *heavy breathing*

  2. Finde ich gut , allerdings ist aus meiner Sicht fraglich ob die Reparierbarkeit durch endkunden oder der Zugang von endkunden , also nicht-Werkstätten, ein valides Kriterium ist. Denn die zahl der menschen die vom Wissen, den handwerklichen Fähigkeiten und der Ausstattung mit Meß- und Prüfinstrumenten in der lage sein dürften , Smartphones, Tablets & Co. zu reparieren, dürfte sehr sehr übersichtlich sein. Sowas „randständiges“ in einen index aufzunehmen ist m. E. weltfremd. Es sei denn man baut wieder Telefone – ja Telefone, nicht Smartphones- wie zu Siemens oder Nokia zeiten … aber das weerden die VerbraucherInnen nicht wirklich wollen… Wichtig sind m. E. die Punkte wie Verfügbarkeit von Bauteilen, Reparaturanleitungen und WWerkzeug/Meßmitteln für Fachwerkstätten, und zwar auch solche die nicht speziell von einem Geräteanbieter lizensiert werden.

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