Bundesregierung: Längere Verfügbarkeit von Ersatzteilen / Sicherheitsupdates für Tablets & Smartphones gefordert

Laut einem Bericht von Heise erklärte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums dem Medium auf Anfrage, dass die Regierung strengere Regelungen in Bezug auf die Umweltregeln für Smartphones und Tablets fordere. Teil jener Forderungen sei es, dass Ersatzteile und Sicherheitsupdates für entsprechende Geräte 7 Jahre lang zur Verfügung stehen sollten und dass Ersatzteile auch zu angemessenen Preisen verfügbar sein müssten.

Die EU-Kommission schlug für die genannten Punkte zuletzt 5 Jahre vor, für Tablet-Ersatzteile 6 Jahre. Genau wie die Kommission wolle sich auch die Regierung dafür einsetzen, dass Ersatzteillieferungen schneller als bisher erfolgen müssen. Doch auch hier gehen die Forderungen der EU-Kommission (maximal 5 Tage) der Bundesregierung noch nicht weit genug, da man befürchte, dass längere Reparaturwartezeiten eher dazu führen, dass Kunden ihr Gerät tauschen, anstatt es reparieren zu lassen.

Aufseiten der betroffenen Industrie steht man den Forderungen skeptisch gegenüber und schlägt stattdessen vor, dass Sicherheitsupdates für drei Jahre geliefert würden und Funktionsupdates für zwei Jahre. Bei Ersatzteilen sehe man es so, dass Hersteller nur Akkus und Displays liefern müssten, da andere Komponenten schlicht seltener kaputtgehen würden, so der Industrieverband Digitaleurope. Außerdem stehe man der Forderung, dass Akkus nach 1.000 Ladezyklen noch 80 Prozent Kapazität erreichen müssten, mit erhobenen Augenbrauen gegenüber. Angeblich gebe es nur wenige Zulieferer, deren Akkus dies zu leisten vermögen, weshalb man hier eine Anpassung auf 800 Ladezyklen fordere. Das neue Energielabel lehne der Verband gänzlich ab.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: PayPal-Kaffeespende an den Autor. Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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10 Kommentare

  1. Dürfte für die Hersteller und Lieferanten ja kein Problem sein. Dann schlägt man halt die höheren Lagerkosten und Entwicklungskosten dem Kunden auf den Kaufpreis drauf! Am Ende zahlt es sowieso der Kunde.
    Ich kann mir schon die Lieferung solcher Updates bei einer rechtlichen Verpflichtung sehen, dann wir halt etwas geliefert, ob es brauchbar und tatsächlich Fehler beseitigt, sei dahingestellt! Manche Geräte werden während der zwei Jahre Gewährleistung ja schon nicht sauber versorgt. Diesen Umstand wird man auch mit einer solchen Regelung bzw. Gesetzt nicht ändern.

    • Auf bei Softwareupdates Kunde Anspruch darauf, daß diese Software für den Einsatzzweck geeignet ist.. D.h. die Hersteller können nicht einfach Müll abliefern, ohne sich Kundenforderungen auszusetzen.

  2. Immer diese unsinnigen Forderungen. Die Konzerne dieser Welt interessiert das nicht die Bohne. Wie lange gibt es die Forderung nach einheitlichen Ladegeräten schon? 10 Jahre oder so?

    Sowas sollte schlichtweg gesetzlich festgelegt werden und jegliche Grauzonen und Schlupflöcher geschlossen werden und Punkt. Erst dann geschieht wirklich was gegen das Thema Elektroschrott.

  3. >>Das neue Energielabel lehne der Verband gänzlich ab.

    Juhuu, Deutschland wird handyfreie Zone! Die Telekom steht bestimmt schon in den Startlöchern um der Bundesregierung ein nicht abzulehnendes Angebot in Milliardenhöhe für die Aufstellung und den Betrieb von Telefonzellen zu machen. Der Bundeswirtschaftsminister könnte einer solchen Ausstattung der Republik näher treten. Hat doch früher auch gut funktioniert. 😉

  4. Tja, das passiert wenn Deutschland und die EU erkennen wie anhängig man doch ist weil man die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat.

    Es gab Firmen wie Siemens. Warum hat man nicht wie in China solche Entwicklung gefördert? Bei E-Mobilität das Gleiche. Ob Staat oder Firmen. Lieber an altem fest halten.
    Hätte man das erkannt und gefördert, hätte Europa nicht auch ein Betriebssystem entwickeln können? Siemens wenn die beim Mobilfunk geblieben wären, könnten die nicht mithalten? Prozessoren usw. Zeiss, wird gerade bei welcher Smartphone Marke aus Fernost verbaut? Heißt es nicht Zeiss Jena?
    Dank Corona(ja hat auch positive Aspekte)hat man doch gesehen wie abhängig wir sind. Ob Masken oder anderes und auch heute fehlt es noch an Teilen und Rohstoffen und es kann deshalb nicht produziert werden.

    Also alles verpennt und sich freiwillig in die Abhängigkeit begeben. Statt zu investieren und hier für Arbeitsplätze sorgen. Würde behaupten, dass war auch der Zeitpunkt wo dieses Made in Germany so ziemlich wertlos geworden ist.

    Und nun versucht man das so zu retten. Gehen nun auch Nerds auf die Straße und machen eine Demo wegen dem Recht auf Selbstbestimmung?
    Darf ich als Kunde nicht mehr entscheiden ob ich 1000€ für ein Xiaomi mit 2 Jahren Updates oder 1000€ für ein Apple mit 6 Jahren ausgeben will?

    Warum lässt der Staat, die EU nicht dem Kunden die Wahl und stellt ihm lieber mehr Werkzeuge zur Verfügung?
    Würde behaupten die Mehrheit interessiert es nicht/weiß es nicht.

    Warum gibt es da keine Online-Seite/App wo der Staat sämtliche Daten zur Verfügung stellt? Etwas wo sich jeder vor dem Kauf informieren kann.

    Man kann doch in Zukunft ganz einfach von jedem Hersteller zu jedem Gerät verlangen, dass er Daten zu Updates bereit stellt. Also über Dauer und Zeitpunkt. So ähnlich wie es Samsung bei einigen Geräten ja auch macht.
    Dieses wird dann zugänglich gemacht. Der Handel hat die Ware mit QR-Code zu präsentieren wo der Kunde zu entsprechenden Daten gelangt.
    Dann muss er doch für sich entscheiden ob er das ZTE für 60€ kaufen will und keine Updates bekommt oder lieber ein A52 von Samsung, was zwar 300-400€ mehr kostet aber 4 Jahre versorgt wird.

    Dann noch vorschrei9ben, dass diese Fahrpläne einzuhalten sind und sonst werden hohe Strafen fällig und ein Importverbot in die EU-Zone und dazu bekommt der Kunde noch das Recht auf Rückgabe und Anspruch auf voller Rückzahlung des Kaufpreises.

    Würde wetten, so würde da viel mehr funktionieren und es werden auch nicht diese Menschen benachteiligt, die nicht das Geld für Geräte mit langer Updatedauer haben.
    Hersteller wie Samsung mit dem(Beispiel)S21, Googel und besonders Apple wird das auch nicht wirklich interessieren.
    Andererseits, Xiaomi ist inzwischen bei Preisen von Apple angekommen, die werden reagieren müssen und von ihren 2 Jahren weg.

    So eine Infoseite zu jedem Gerät, vielleicht mit Ampel und rot für schlechte Updatedauer. Denke schon, das könnte helfen. Auch wenn hier wirklich viele Ahnung haben. Sehe es im Umfeld. 90% sind Ahnungslos. Kaufen nach Optik oder hören auf den Verkäufer und was der empfiehlt.

    • Hallo M77, sehr guter und durchdachter Vorschlag. Die Verbraucher/innen sollen selber wählen und entscheiden können – dazu gehört dann transparente Information . Nur dazu sollten die hersteller verpflichtet werden alles andere entscheiden die Menschen dann durch ihr Kaufverhalten. Alles andere ist überreglementierung.Gleiches in vielen anderen Bereichen: ich möchte entscheiden , wie und womit ich heize, ob mein Auto verbrennt oder verstromt , ob ich fleisch, Fisch oder bohnen esse. Für eine fundierte entscheidung brauche ich übersichtliche dokumentation z. B. der jahreskosten die ein Auto verursacht. Darauf sollte die EU alle hersteller /Importeure verpflichten. Was ich dann kaufe/fahre/nutze ist meine Sache und geht kein parlament was an.

    • the customer says:

      *hust* der Markt wird das schon regeln *hust*
      Ich stimme dir zu. Warum wurden die Hersteller hier nicht gefördert? Aus reiner Gier. Outsourcing war das Ding der 90er empfohlen von diversen „Beraterbuden“.

      Ein aber gibt es dennoch: Siemens hat nicht gerade geglänzt bei den Updates von Telefonen. Und es waren damals weniger Modelle mit längerem Leben.

  5. Fordern kann man viel. Gesetze schaffen….durchsetzen…fertig.

  6. Ich bin da auf der Seite der – Bundesregierung. Ziemlich klar oder? Und wenn das aufwendiger für die Hersteller ist, müssen die wohl zwingend eine Produktionsketten und Preisgestaltung anschauen.

    Die fünf Jahre schafft ja gerade mal Lenovo bei den ThinkPads – und das ist mir schon knapp, dass muss alles viel langlebiger werden.

  7. Ein ganz anderer Aspekt ist dann noch wie lange Geräte praktisch nutzbar bleiben: Beispiel neues Betriebssystem das so ausgelegt ist daß es auf zwei oder fdrei Jahre alten Geräten zwar läuft , aber nicht mehr flüssig ausgeführt werden kann. ruckler , Wartezeiten … dann ist alles der EU-norm schön gerecht gestaltet , es gibt Ersatzteile, es gibt Sicherheits-und vielleicht sogar volle Firmware-Updates – aber nach zwei oder drei jahren muß man eigentlich doch neu kaufen , denn die performance des Flaggschiffs von „gestern“ ist dann nicht mehr zeitgemäß. Dagegen kann man keine Gesetze schaffen .

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