Readest: E-Book-Reader für mehrere Plattformen
Mal schauen, wohin sich dieses Programm entwickelt: Readest ist ein Open-Source-Ebook-Reader, der laut Entwickler für immersive und tiefgehende Leseerlebnisse entwickelt wurde. Er wurde als moderne Interpretation von Foliate erstellt und nutzt Next.js 15 sowie Tauri v2, um ein nahtloses plattformübergreifendes Erlebnis auf macOS, Windows, Linux und im Web zu bieten, wobei die Unterstützung für mobile Plattformen bald verfügbar sein wird.
Ich hab mir den Reader (EPUB and PDF) mal kurz angeschaut und grundsätzlich sieht er mit seinen Funktionen nicht schlecht aus. Notizen, Lesezeichen, Markieren, Vorlesen mit verschiedenen Stimmen, übersetzen und viel mehr. Ich hatte mal beim Entwickler nachgefragt, was er so plant, denn auf der Webseite fand ich die Möglichkeit einen Account anzulegen, damit man via Cloud seinen Lesefortschritt später synchronisieren können soll. Das ist ja ein Ding, dass beim Betreiber Kosten verursacht, wenn man nicht auf Dritt-Server setzt.
Die aktuell verfügbaren Funktionen bleiben auch in Zukunft kostenlos. Die Grundfunktionen sind für alle Nutzer zugänglich. Für erweiterte Funktionen wird ein kostenpflichtiges Abonnement eingeführt. Das Premium-Angebot umfasst:
Der Cloud-Speicher wird für Premium-Nutzer vergrößert. Nutzer der kostenlosen Version behalten einen kleineren, aber ausreichenden Speicherplatz. Die Synchronisation läuft für Premium-Nutzer in Echtzeit. Nutzer der kostenlosen Version können weiterhin unbegrenzt synchronisieren, allerdings im Minutentakt. Für die normale Nutzung ist dieser Rhythmus ausreichend.
Premium-Nutzer erhalten unbegrenzten Zugriff auf DeepL Pro. Nutzer der kostenlosen Version teilen sich einen DeepL-Gratisaccount, bei dem das Übersetzungslimit erreicht werden kann. KI-gestützte Zusammenfassungen und Frage-Antwort-Funktionen sind für Premium-Nutzer direkt nutzbar. Nutzer der kostenlosen Version können diese Funktionen mit eigenen API-Schlüsseln verwenden. Das Konzept bietet sowohl kostenlose Basisfunktionen als auch erweiterte Optionen für spezielle Anforderungen. Falls ihr euch das einmal anschauen oder verfolgen wollt, dann findet ihr hier das GitHub-Repo und hier die Webseite.
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Sieht gut aus. Klingt aber wieder, als kommt zu viel rein, bis er fett und langsam wird, sobald die Bibliothek groß wird. Wie so oft eben.
Aber ein guter, plattformunabhängiger eReader, den ich selbst verwalten kann, das wäre toll.
Ich verwende dafür Bookfusion. Das hat sogar eine mögliche Verbindung zu Calibre über ein Plugin. Braucht man aber nicht unbedingt, denn Verwalten, Editieren usw. geht auch direkt in Bookfusion.
@Caschy: den Satz verstehe ich nicht ganz: „Das ist ja ein Ding, dass beim Betreiber Kosten verursacht, wenn man nicht auf Dritt-Server setzt.“. Einmal vom Relativpronomen abgesehen, verursachen „Dritt-Server“ nicht gerade Kosten beim Betreiber, die dann per Subscription beim Kunden wieder eingefordert werden (müssen)?
Ansonsten sehe ich in der Feature-Liste nicht gerade, warum das Angebot“immersive und tiefgehende“ Leseerlebnisse ermöglichen soll. Aber ansonsten vielen Dank für den Tipp! Ordentliche Plattformen für die Verwaltung und das Lesen von ebooks gibt es in meinen Augen nicht viele.
Speicher / Sync verursachen dem Betreiber der Software Kosten, sofern nicht auf Dritt-Server gesetzt wird (z. B. eigene, gemietete, iCloud, Dropbox…)
Ach Du meinst, sofern der Kunde einfach seine eigenen nutzt, entstehen dem Betreiber keine Kosten. Danke für die Aufklärung, das hatte ich komplett falsch interpretiert.
Für die Verwaltung von eBooks gibt es genau genommen nur ein gutes Programm: Calibre
Und der kann u.a. eben auch als Content-Server laufen ( Linux, Mac, Win ) und darauf greift man eben per OPDS-Protokoll zu, welches Standart ist.
Leider können nur wenige App’s damit umgehen.
Mein Calibre läuft auf Proxmox in einem Linux-Container und wir greifen per iPad’s eben per OPDS übers WLan darauf zu und können durch alle Bibliotheken suchen, die eBooks runterladen aufs Gerät und dort lesen.
Meine bevorzugte App ist Bookari dafür, die unterstützt epub und pdf.
Selbst von unterwegs kann ich per VPN drauf zugreifen und das ganze ohne Cloud etc.
Nette Programm, nach 2 min aber diretk wiederdeinstalliert.
Hat keine Schnittstelle zu OPDS, wie z.b. den Calibre Content-Server und damit ist es für mich uninteressant.
Gerade am iPad nutze ich das um auf meinen eBook-Server zuzugreifen.
Da ist die Bookari-App immer noch unangefochten vorne.
Das stimmt, die Bookari-App wurde seit über 6 Jahren nicht mehr aktualisiert, was bedeuten könnte, dass sie mit neueren iOS-Versionen oder modernen Features möglicherweise nicht mehr vollständig kompatibel ist. Vielleicht lohnt es sich, Alternativen wie Readest auszuprobieren – eine Open-Source-App, die regelmäßig aktualisiert wird und viele moderne Funktionen bietet. OPDS-Unterstützung könnte in zukünftigen Updates integriert werden, da das Projekt aktiv weiterentwickelt wird.
„für immersive und tiefgehende Leseerlebnisse“
Klingt ganz arg nach Bullshit-Bingo. Immersiv, ich hasse diesen nichtssagenden Anglizismus.
„Ach, keine Sorge, wir können auch sagen: ‚für ein mitreißendes und tiefgründiges Leseerlebnis‘ – klingt zwar weniger anglizistisch, aber fast schon wie aus einem Goethe-Zitat. Hauptsache, das Lesen macht Spaß, oder?“
Okay, ein erster Versuch zeigt ein durchwachsenes Erlebnis.
Am meisten hat mich irritiert, dass man damit wirbt, einen Reader für alle Plattformen zu haben. Für Android gibt es allerdings nur den Web-Reader und keine App. Die Bücherverwaltung ist rudimentär. Es gibt nur eine Darstellung, die mit den Covern nebeneinander. Sortiert wird nur auf eine Weise und zwar absteigend nach dem letzten Zugriff. Lesefortschritt wird winzig unter dem Cover in Prozent angezeigt. Bei den Metadaten fehlt so einiges, aktuell sieht man vor allem den Verlag, die Sprache und die Tags/Genres. Editieren kann man diese Informationen nicht. Es gibt auch keine Regale oder Hervorhebungen der aktuell im Lesen befindlichen Bücher.
Der Reader ist sauber aufgebaut und zeigt die Seiten gut an. Ungewöhnlich ist, dass man zwei Bücher parallel lesen kann und die Vorlesefunktion. Diese bietet weitaus mehr, als die übliche Konkurrenz. So richtet sich die Auswahl und Anzahl der Vorleser nach der Sprache des Buchs. Und vor allem bei englischsprachigen Büchern ist die Sprechgeschwindigkeit und Intonation mancher Vorleser überraschend gut. Im Deutschen scheitern aber selbst die multiligualsten Sprachmodelle dann doch. Lee Childs „Reacher“ bekommt keiner der Vorleser in deutschsprachigen Büchern richtig ausgesprochen. „Re asch er“ ist dabei noch die beste Version.
Neben den üblichen Markierungen ist dann noch ein Notebook integriert. Im Gegensatz zum reinen Annotieren kann man so auch Kommentare und Gedanken zu bestimmten Textstellen angeben, die dann verlinkt sind. Mit den Seitenleisten ist das GUI-technisch gut gelöst. Ich bin mir nur nicht sicher, ob man die Funktionen nicht hätte verschmelzen können. Letztlich landen beide in der Liste der Annotationen, die Notebook-Einträge aber nur im Notebook.
Insgesamt gefällt mir die Leseansicht sehr gut. Mit den Seitenleisten und dem parallelen Lesen kann ich mir viele Use Cases zum Durchackern von Büchern vorstellen.