Post: Wenn der Automat zur offiziellen Filiale wird
Die Deutsche Post beschreitet neue Wege in der Kundenbetreuung. Die Bundesnetzagentur hat eine Entscheidung getroffen und erstmals neun Poststationen in sechs Bundesländern als vollwertige Filialen anerkannt. Die automatisierten Stationen, die nun offiziell als Universaldienstfilialen gelten, bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Kunden können an diesen Automaten Pakete aufgeben und abholen, Briefmarken erwerben und Briefe einwerfen. Eine besondere Innovation stellt die integrierte Videoberatung dar, die den persönlichen Kontakt zum Postmitarbeiter ermöglicht.
Die Standorte der neu anerkannten Poststationen verteilen sich über das Bundesgebiet. In Nordrhein-Westfalen befinden sich Automaten in Dortmund und Siegen, in Bayern in Hummeltal und Egling. Baden-Württemberg ist mit Standorten in Steinhausen an der Rottum und Ebersbach an der Fils vertreten. Weitere Automaten stehen in Aßlar (Hessen), Georgsmarienhütte (Niedersachsen) und Muldestausee (Sachsen-Anhalt), wie der Spiegel unter Bezug auf dpa-Informationen berichtet.
Diese Entwicklung sei eine Reaktion auf die anhaltenden Schwierigkeiten der Post, ihre Filialnetzpflicht zu erfüllen. Die gesetzliche Vorgabe verlangt eine Filiale in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern, wobei die Entfernung zu zusammenhängend bebauten Wohngebieten maximal zwei Kilometer betragen darf. Im Juli 2024 existierten noch 141 unbesetzte Pflichtstandorte.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.
Vermutlich ist das eben die Zukunft. Briefe werden nur noch in Packstationen zugestellt. Was ich im übrigen begrüße, ebenso die Entscheidung der Post in Dänemark, Briefzustellungen ganz einzustellen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/post-daenemark-einstellung-briefzustellung-stellenstreichungen-100.html
Genau: Mach es doch selber lieber Kunde und wir steigern im Gegenzug als Dankeschön die Portokosten => Win-Win, oder etwa doch nicht?
Schon irgendwie komisch, wie man diese Vorgehensweise gut finden kann.
Ich benötige keine Post in Papierform. Mir schleierhaft, warum mir Firmen und Behörden den Quatsch immer noch schicken.
Schön das sich die Welt für dich nur um deine Bedürfnisse dreht
Das sehe ich auch so. PGP sollte als Standard und einfache Lösung bei jedem Mailanbieter angeboten werden. Dann wäre auch sensible Post kein Problem mehr. Man braucht kein Papier mehr.
Das wirst du anders sehen, wenn mal dein Email-Accout gekapert wurde.
Es wäre schon ein Erfolg, wenn man das Steigen des Portos dadurch wenigstens ein wenig dämpfen oder abmildern könnte.
Die Post muss schon jetzt selbst Aushilfen fast 20 € die Stunde zahlen, damit sich überhaupt noch jemand findet. Und die nächste kräftige Anhebung des Mindestlohn steht vor der Tür.
Genau, die Aushilfen die fast human bezahlt werden, sind das große Problem. Nicht etwa absurd hohe Managergehälter. Außerdem fährt die Post / DHL nach wie vor jedes Jahr Milliardengewinne ein, da muss man definitiv den Gürtel enger schnallen.
Sag das mal alle denen, die nicht mobil sind! Damit meine ich Menschen, die wirklich nicht in der Lage sind. Und davon ab, ich glaube selbst dann wird es schwierig. Einfach weil es imme noch zu wenig z.B. zu Fuß erreichbare Packstationen gibt.
Vollkommen utopisch bei einer immer älter werdenden Gesellschaft!
Wie machen das denn dann die Dänen? Die stellen die Briefzustellung komplett ein.
Dänemark ungleich Deutschland! Bitte informieren!
Wie kommen denn der von Dir genannte Personenkreis heute zur Postfiliale? Wohnen die alle im gleichen Haus?
Hallo Freddy,
was machen alte und behinderte Menschen?
Spielen in der modernen Welt keine Rolle mehr – ach so, danke.
Würde mich wundern wenn diese Automatenstationen z. B. von Leuten , die nicht sehen können , bedienbar sind.
Aber ja bejubeln wir den „Fortschritt“.
Wo genau in Dortmund? Ich will das testen!
Büttnerstr. 26
Danke!
Ganz schön weit und auch verständlich, warum sie es dort aufgemacht haben.
Passt. Bin dafür, dass deutlich mehr Standorte mit Poststationen abgedeckt werden, besonders in der Pampa. Mehr braucht man nicht. Personalkosten sind teuer, frankieren kann man auch online.
Bei uns hier (kleiner Ort in Mittelhessen) gibt’s auch so ein Teil. Ich nutze es nicht (mehr), seit ich festgestellt habe (wurde durch die Hotline auch bestätigt), dass das Bonuspunktesystem der Packstationen hier nicht greift. Da ich in gleichweiter Entfernung auch eine Packstation habe, nutze ich im Fall der Fälle dann eher die.
Und ja, Kleinvieh macht auch Mist…
Videoberatung…genau. Im Winter bei Eiseskälte und vielleicht noch Regen dazu. Statt in der Postfiliale in der Wärme…wow…
Und hinter dir stehen die Leute Schlange und wollen ihre Temu-Pakete abholen
Genau: Eine „Postfiliale“ in die es direkt reinregnet, weil man sich jeglichen Wetterschutz gespart hat. Aber dann braucht man die gekauften Briefmarken wenigstens nicht mehr anfeuchten.
Ja, ich nutze Packstationen seit es sie gibt, um Pakete einzuliefern oder abzuholen. Dies jedoch als „Filiale“ zu bezeichnen ist blanker Hohn! Demnächst bezeichnet man einen Imbisstisch im Freien als „Restaurant“ und einen Geldautomaten in der Gebäudefassade als „Bankfiliale“.
Na ja – die Dinger heißen, wie im Foto zu sehen – PostStation. Ggf. muss/darf man Caschy ankreiden, das Wort „Filiale“ in der Überschrift nicht in Anführungsstriche gesetzt zu haben. Und wenn ich bedenke, dass die Fast-Food-Kette mit dem gelben M ihre Filialen als „Restaurant“ bezeichnet, dann bsit Du IMHO dort mit dem Begriff „Hohn“ besser aufgehoben
Zum Wetterschutz: Wann hat es das letzte mal so lange dauergeregnet und Du hast tatsächlich dringend eine Briefmarke gebraucht? Und ich muss zur Packstation sagen: Da habe ich oft genug im Regen Pakete eingeliefert und direkt an der Station das Versandlabel drucken lassen – da gab es keinerlei Probleme, weil der Aufkleberauswurf durch eine kleine Klappe gegen Regen gesichert war. Und für mich hatte ich eine Regenjacke mit Kapuze dabei – Hashtag Lifehack
LG Markus
… das Ding heißt “Filiale”
weil es die Bundesnetzagentur als solche Anerkannt hat. Um die gesetzliche Filialpflicht zu “erfüllen”…
DHL könnte auch noch vorschreiben, dass die Kunden vor der Benutzung der Poststation 50 Liegestützen machen sollen. Hashtag Sporthack
Sorry, aber DHL = Dienstleister / Wir = Kunden und nicht umgekehrt.
Ich werde meine Besuche bei der Post“station“ garantiert nicht per Lifehack wettertauglich machen damit der Dienstleister Kosten spart, welche er aber an seine Kunden nicht weiterreicht.
Das geht noch besser. Ein Fahrrad mit Generator an jede Station, 5 Minuten strampeln und einen Teil der Energiekosten der Station selbst erwirtschaften, bevor es Dienstleistungen gibt.
Besonders ehrlicher Gedanke: Ich merke, dass in meinem FeedReader, der Deutsche jede Veränderung gleich als großes Risiko ansieht. Mein Got, die Dinger wurde aufgewertet und lösen viele Probleme, Dennoch lesen sich Artikel als auch Kommentare sehr kritisch.
Hallo Paul,
wenn du dich über „die Deutschn“ mokierst, guck Dir mal eine Alterspyramide an.
Menschen die darauf angewiesen sind, Dienstleistungen ins Haus zu bekommen anstatt u. U. kilometerweit laufen und Lasten selber tragen zu sollen werden immer mehr.
Dies Land ist mit persönlicher Dienstleistung nach dem Krieg großgeworden, es war alles kaputt und dennoch gab es Menschen die aufbauten – zuerst meist übrigens Frauen – und dann Bahn, ÖPNV und alles mit viel Personal, Postbedienstete brachten auch Bargeld z. B. Renten ins haus usw.
Konnten wir uns alles leisten.
Sind wir ärmer geworden ?
ja, die Allgemeinheit vulgo Staat ja, es gilt ja die ideologie vom schlanken, gleich armen Staat. Aber Anteilseigner , Shareholder und finanzinvestoren haben sich die Taschen gefüllt , mit nichtstun , sie haben ihr Geld arbeiten lassen und nie etwas gebaut, keine Schaufel in der Hand gehalten , keinen Hintern im Altenheim gewischt und kein Paket zugestellt.
Der Wohlstand dieser Schmarotzer soll weiter gemehrt werden auf Kosten der Lebensqualität der allgemeinen Bevölkerung? Do it yourself anstelle von Dienstleistung, Service, Versorgung?
Nein Danke!
Du schreibst:
> Menschen die darauf angewiesen sind, Dienstleistungen ins Haus zu bekommen anstatt u. U. kilometerweit laufen und Lasten selber tragen zu sollen werden immer mehr.
Ach und bisher hatten all diese Menschen immer ne Postfiliale in ihrem Wohnzimmer oder was? Es geht hier im Artikel um Poststationen, nicht um die Einstellung des Versandhandels. Die von dir beschriebenen Menschen mussten bisher genau so kilometerweit bis zur nächsten Postfiliale laufen, wenn sie was versenden wollten. Durch diese Poststationen wird die Situation aber sogar für einige verbessert. Da du ja den Artikel gelesen hast, weiß du, dass es 2024 über 140 unbesetzte Pflichtstandorte gab. Die Lücke kann vielleicht endlich geschlossen werden, sodass man eben NICHT mehr bis in den Nachbarort laufen muss. Aber man kann natürlich immer erst Mal alles schlechtreden.
Hallo TR,
ja genau, es geht um _Poststationen_.
Nein natürlich nicht im wohnzimmer, aber in den Städten wo ich wohnte früher immer in ähnlicher entfernung wie der nächste Lebensmittelladen oder eine sparkassenfiliale.
Wenn Pflichtstandorte nicht besetz sind ist die Lösung also den Begriff der „Filiale“ aufzuweichen und durch „Automatenstandort“ zu ersetzen?
Statt Notaufnahme zukünstig öffentliche Verbandskästen mit Video-anleitung zur Selbst-Verarztung? Wäre ja so was Ähnliches.
Ich hatte bis vor gut 20 Jahren – da zog ich grrad in diesen Außenbezirk meiner Wohnstadt – eine echte Postfiliale in ca. 8 Gehminuten entfernung incl. Paketannahme, Postbank und allem.
Dann wurde sie geschlossen und durch Standorte in kleinen Schreibwaren- und Kleinkramläden ersetzt. Zuerst auch in ca 5 bis 10 min entfernung, inzwischen sind es 15 Minuten geworden weil der Standort schon zweimal verlegt wurde bzw. andere Lädchen den Service mit übernahmen.
Und das in einer Großstadt.
Über die vielen anderen Dinge die man jetzt alle selber machen soll und die einem einst – und nicht in Zeiten wo meine großmutter jung war, sondern in Zeiten die ich noch selber erlebt habe – von geschultem Personal ind entsprechenden Einrichtungen abgenommen wurden, habe ich in diesem Blog an anderer Stelle schon geschrieben.
Mensch soll heute alles selber machen und wissen, er soll im Nebenberuf vom Busschaffner, Reisefachkraft, Bankkaufmann, Versicherungsmakler und und und alles sselber machen, ausfüllen, mundgerecht für die Firmen und Verwaltungen vorbereiten, eingeben, Zählerstände selber ablesen, übertragen und dann auch noch hinbringen und abholen wenn er es nicht online kann oder möchte – eine Tendenz die über 40 Jahre oder länger anhält und uns allen mit angeblich mehr Komfort (s. Homebanking, sie können ihre Bankgeschäfte auch zu hause am Sonntag oder mitten in der nacht erledigen) schöngeredet wurde.
Dummerweise sind viele – ich nehme mich da in meiner früheren jugendlichen Naivität gar nicht aus – drauf reingefallen.
Was man uns in wirklichkeit zumutet, den Abbau aller möglichen persönlichen Dienst- und Service-Leistungen durch andere _Menschen_ wird jetzt erst peu a peut „aus dem Sack geholt“ und man tut so als sei das der nicht änderbare „lauf der zeit“.
Ist es nicht, es ist folge von vielen vielen kleinen Fehlentscheidungen über das wie und durch wen dinge funktionieren – wäre ich ein Verschwörungstheoretiker, würde ich Absicht vermuten.
Unterstelle ich zunindest auf allgemeiner politischer Ebene so generell nicht, aber denke schon, daß der Popanz der wirtschaftlichkeit und Effizienz und des personalabbaus als Kostenfaktor auf allen Ebenen von Anfang an – seit man uns mit BTX eine goldene „macht alles selber“ Zukunft versprach – schon das anvisierte Ziel von Unternehmen und Aktionären und Vorständen war.
In Gelsenkirchen gibt es wahrscheinlich noch nicht mal ’ne schnöde Packstation
Bak to topic: Ja, es ist natürlich erst mal ungewohnt. Wenn ich mal drüber nachdenke, wann ich das letzte mal tatsächlich eine Person brauchte, die mir wegen einer Postsache hilft dann war das, als die Packstation ausgebucht war und ich dann doch in einer Filiale abholen musste und das würde ich mal nicht zählen. In den 90/00ern mal Briefmarken, als ein Automat defekt war – inzwischen dank dieses Hashtag-Portos auch kein Thema mehr. Dan bleibt noch ein Telegramm so 1988 rum – gut, hat sich auch erledigt. Gut, dann nehme ich mal ältere Menschen: Bei meinen Großeltern habe ich immer die „Beratung“ gemacht – wir haben uns auch so gleich öfters gesehen. Und die Eltern sind trotz 70+ selber hinreichend digitalisiert.
Jetzt das ABER: Nicht alle digital unversierten haben hilbsbereite Kinder/Enkel oder eine freundliche Nachbarschaft – für die brauchen wir weiter gute Lösungen, die nicht von irgendwelcher „Technik“ abhängen. Und auch die, die alle Möglichkeiten haben, wollen das vielleicht auch gar nicht – das gilt es ebenso zu respektieren. Ob das dann die im Artikel genannten 2 km sind, bleibt IMHO „verhandelbar“.
LG Markus
Prinzipiell eine brauchbare Lösung. Aber was mache ich, wenn die Station voll ist? Oder das Paket größer ist? Passiert nicht gerade selten auch bei Retouren. Oder ich körperlich eingeschränkt oder einfach alt bin? Dann doch lieber eine integrierte Filiale im Kiosk/Supermarkt.
Will ich wissen, wo diese persönlichen, sicherlich auch qualifizierten Postmitarbeiter dann sitzen? Aber hey, ich kanns verstehen. Die einen wollen nicht mehr zahlen, die anderen können mit dem Hungerlohn nicht leben. Kann nicht funktionieren, muss selbst mit den Konsequenzen verfehlter Politik zurecht kommen. Ich glaube die meisten sind sich der aktuellen Lage gar nicht bewusst. Sorry für den Ausflug.
Davon ab, unter den aktuellen Voraussetzungen zumindest hier in diesem Fall für viele Dinge das Beste, wenn man die aktuelle Situation in deutschen Postfilialen betrachtet.
Befürchte nur, dass gerade ältere Menschen total überfordert sein werden, sich z.B. Briefmarken zu ziehen.
Wie oft werde ich angesprochen, allein weil die älteren Herrschaften (nicht böse gemeint) nicht mit der Abholung von Paketen zurecht kommen. Das sind dann auch die, die ihre Pakete persönlich in der Filiale abgeben und im „besten Fall“ auch noch den Paketschein von der Mitarbeiterin ausfüllen lassen.
Demnächst also auch Schlangen vor den Packstationen. Na dann, Prost Mahlzeit!
Ich habe letzten vorletzten Montag zwei Pakete abgegeben. Eins ist am vierten Tag angekommen und das andere ist irgendwie verschwunden. Eine Woche später ein Nachforschungsantrag gestellt und seit 8 Tagen noch keine Reaktion seitens der Post. Ein Kumpel von mir arbeitete ehemals in einem Verteilzentrum und er hat noch gute Kontakte zu seinen Ex-Kollegen. Einer der für den internationalen Bereich tätig ist schrieb, dass das Team für die nationale Bearbeitung ausgelagert wurde nach Pakistan. Dieser Mitarbeiter schaut sich morgen die Sache mal an. Ich muss mich wohl noch etwas gedulden.
Ich habe mir die Kommentare hier wirklich alle durchgelesen.
JA, genau das ist Deutschland. Meckern, meckern und nochmals meckern. Innovationen werden grundsätzlich und mit Nachdruck abgelehnt. Sei es die Post oder die Bank,- abgelehnt. Das ist Deutschland.
Die Menschen früher waren auch alt. Hach ja, sie waren auch damals schon alt und gebrechlich und mussten zur Bank oder zur Post. Komischerweise sind die heutigen älteren Menschen dazu nicht mehr in der Lage. Klar, sie bedienen die modernen Autos oder den TV mit gefühlt 99 Knöpfen auf der Fernbedienung,- aber zum PostFilialSchalter mit Bildschirm: Nein, auf keinen Fall. Können die nicht.
Und dann gibt es die Jungen. Die, die den alten Menschen helfen könnten, weil sie in der Familie bekannt sind. Gab es immer schon. Wer hat denn 1970 den älteren oder den gebrechlichen Menschen geholfen? Beantwortet es selbst ihr Meckerer und Lustlosen und Innovationshemmer.