Pilotprojekt bei Rewe & Penny: Laser-Logo statt Plastikverpackungen

Mal eben kurz raus aus der Technik-Ecke: Die REWE Group ersetzt Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse durch ein Laser-Logo. Per Pressemitteilung teilte man mit, dass man es sich zum Ziel gesetzt hätte, unnötige Verpackungen komplett aus seinen Regalen zu verbannen, ohne einen schnelleren Verderb zu riskieren oder gegen gesetzlich notwendige Deklarationen von Produkten zu verstoßen.

Eine neue Erfindung soll nun Umverpackungen und Etiketten bei Bio-Obst und -Gemüse ersetzen: Avocados und Süßkartoffeln sind die ersten Produkte, die im Rahmen eines Pilotprojektes bei REWE und PENNY mit der neuen Methode des „natürlichen“ Labelings (Natural Branding) gekennzeichnet werden.

Logo und weiteren Informationen werden per Laserstrahl auf Obst und Gemüse gebracht. Hierzu werden Pigmente der äußersten Schalenschicht abgetragen. Das Labeling findet nur an der Oberfläche statt, ist völlig kontaktlos und hat keinen Einfluss auf Geschmack, Qualität oder Haltbarkeit.

Das „natürliche“ Labeling benötigt laut Rewe neben dem Laser keine Hilfsmittel und ist somit bei Früchten möglich, bei denen die Schale entfernt wird, aber auch bei Früchten, bei denen sie mitgegessen wird.

Ob sich das Ganze durchsetzen wird? Schwer zu sagen, dürfte dies unter Umständen wahrscheinlich einen logistischen und damit mit Kosten verbundenen Mehraufwand bedeuten. Es ist mittlerweile pervers geworden. Wir finden einzeln abgepacktes Obst – oder gar welches, welches geschält, dann aber neu verpackt wurde – mit Plastik. Ich möchte mir da an den Kopf fassen…

Das Pilotprojekt startet Mitte März in rund 800 REWE- und PENNY-Märkten in Nordrhein-Westfalen und ist zunächst für die Dauer von vier Wochen angesetzt. Je nach Akzeptanz der Kunden ist eine Ausweitung des Tests geplant.

(danke Christian V.)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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27 Kommentare

  1. Herr Hauser says:

    Verpackungen dienen der Hygiene. Ich möchte nicht umbedingt jedes offenes Obst und Gemüse kaufen was schon in zig Händen waren. Wer weiß was die Leute da alles an ihren Händen haben. Igitt.

  2. Also bekommen jetzt erstmal Artikel eine Lasergravur, die auch sonst ohne Verpackung verkauft werden. Eine Avocado hat sonst nur einen kleinen Aufkleber. Wie wird das dann aber mit dem Barcode gemacht… den kann man schlecht per Laser auftragen.

  3. Warum kann man einen Barcode nicht auftragen? Grade Striche sind nicht schwer…

  4. @Sven, das mit den Verpackungen hat z.B. bei Tomaten einen ganz praktischen Hintergrund: so kann man auch Sorten verkaufen, die den Transport sonst nicht überstehen würden. Leider ist es bei Tomaten so, dass die robusten mit der dickeren Schale meist nicht so gut schmecken, ohne die Verpackungen würde man aber nur diese kaufen können. Hat mir mal mein Gemüsegärtner auf dem Markt erklärt, nachdem ich ihn gefragt habe, warum man seine leckerste Sorte bei ihm nur als Pflanze zum selber anbauen, nicht aber als geerntete Früchte kaufen kann. Der Aufwand beim Transport wäre zu groß, die Schale reißt beim geringsten Druck ein – und in Plastik würde der Biofritze eh nix einpacken :-).

  5. Für alle die sich sorgen um den energieverbrauch machen. Ein Laser zum gravieren verbraucht sogut wie gar nichts. In solchen Maschinen ist oft ein 40W Laser (sprich das reine erzeugen des Laser Strahls kostet bei 100% 40W + Was steuereletronik verbraucht)

    Zum Gravieren nimmt man aber meistens nur 70-80% der Leistung und ein solch kleines Logo ist schätzungsweise in 5-15sec fertig. Ich würde sogar behaupten das die ganze „Laseranlage“ weniger Energie verbraucht als eine Verpackungsmaschine die alles in 3er Packt verschweißt.
    Hier mal ein Blick auf einen Industrielaser in Aktion:
    https://www.instagram.com/p/BGPAlzuHPYA/

    @Herr Hauser, zum Glück hat uns die Mutternatur mit einem sehr guten Imun-abwehrsystem ausgestattet sonst hätte es uns nie gegeben 😉

    @Bastl Ich vermute das es auf den meisten Früchten schwierig wird da man für einen Barcode eine halbwegs ebene Fläche braucht, merkt man ja schon wenn die Chipstüte zu verknittert ist. Ansonsten halte ich das auch für eine gute Idee.

  6. Ich bin ja für Werbefinanzierte bedruckte Grundnahrungsmittel als Alternative zumklassischen Discounter ^^

  7. Ich finds auch klasse. Erst die Plastiktüten an der Kasse weg und nun weg von den Bio-Plastikverpackungen um die Produkte. Denn der Aufkleber wird nur wenige Aufhalten es einfach abzumachen.
    Ich versuche selbst so wenig wie möglich einzupacken. Die kleinen Tüten nehme ich gar nicht mehr.. landen halt 8 Äpfel lose im Einkaufswagen.. wo ist das Problem? Einpacken nach dem Einkauf muss man es eh.

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