Parallels Desktop 13 für macOS ist da
Der Hersteller Parallels hat die Version 13 seiner Virtualisierungssoftware veröffentlicht. Fast jährlich fragt man da sich, was man da noch verbessern möchte, gibt es doch sicherlich einfach Nutzer, die macOS, Windows oder Linux in einer virtuellen Maschine betreiben wollen. Ganz so einfach ist es aber offensichtlich nicht, denn auch im Business-Umfeld erfreuen sich Lösungen wie Parallels wachsender Beliebtheit, was dann aber für andere Anforderungen an die Software sorgt.
Eine Neuerung, die man als fortgeschrittener Nutzer sicherlich nicht benötigt, das ist das Kaufen einer Windows-Lizenz. Will man also eine virtuelle Maschine mit Windows 10 anlegen, hat aber keine ISO, so kann man über Parallels auf die Microsoft-Seiten zum Kauf gelangen. Großer Lacher natürlich, denn wer in Deutschland würde schon bei Microsoft eine Vollversion kaufen, die man als OEM-Version im Handel noch günstiger bekommt?
Die Installation war schon lange recht easy, wurde aber noch einmal vereinfacht. Wenn die Installation dann steht, dann kann genutzt werden – Windows kann auf Wunsch, wie auf dem PC (Vollbild), dargestellt oder ausgeblendet werden (Coherence-Modus). Die Windows-Anwendungen ko?nnen aus dem Mac Dock, dem Launchpad oder dem Windows-Startmenu? geo?ffnet werden – ganz nach individuellen Pra?ferenzen.
Mit Parallels Desktop 13 ko?nnen Microsoft Outlook, Word, Excel und PowerPoint sowie Browser wie Internet Explorer, Microsoft Edge, Google Chrome, Mozilla Firefox und Opera in die Mac Touch Bar integriert werden. Sollte ein Nutzer daru?ber hinaus das Windows-Startmenu? oder den Windows- Desktop verwenden, bietet Parallels Desktop 13 die an der Taskleiste angehefteten Elemente zusammen mit Cortana, aktive Anwendungen und Einstellungen in der Touch Bar an. Andere Windows-Anwendungen, die in Parallels Desktop laufen, ko?nnen schnell mit ga?ngigen Touch Bar-Aktionen angepasst werden, sollte ein Nutzer mehr als die standardma?ßigen Funktionstasten gebrauchen, wie der Hersteller kommuniziert.
Parallels Desktop 13 integriert die People Bar (aus der Windows 10 Insider Preview-Version 16232), eine in naher Zukunft erscheinende Windows 10-Funktion, mit der Kontakte an die Taskleiste geheftet werden ko?nnen. Windows limitiert die People Bar auf drei Kontakte. Im Mac Dock jedoch besteht diese Begrenzung fu?r bevorzugte Kontakte nicht und Fotos werden zur besseren U?bersichtlichkeit gro?ßer angezeigt.
Zu den neuen Funktionen bei Parallels Desktop 13 za?hlt die Bild-im-Bild-Anzeige (PiP), eine Funktion, die Fenster von anderen aktiven virtuellen Maschinen erstellt, die immer oben auf dem Bildschirm sichtbar sind, selbst wenn die Mac-Anwendung im Vollbildmodus la?uft. Es ist nun einfacher, mit verschiedenen Betriebssystemen und den jeweiligen Anwendungen auf einem Bildschirm gleichzeitig zu arbeiten, oder ein Video anzusehen und dabei zwischen macOS Spaces und Anwendungen hin und her zu wechseln.
Die PiP-Anzeige erga?nzt die beliebten Anpassungseinstellungen in Parallels Desktop wie Coherence-Modus (Windows ist ausgeblendet, wa?hrend Windows-Anwendungen auf einem Mac laufen), Vollbildmodus und Fenstermodus (Windows in einem Fenster unter macOS). Ist wahrscheinlich nur für die sinnvoll, die mehrere parallele Maschinen nebeneinander betreiben, also Pro-User oder Entwickler. Die haben dann sicherlich auch eine Business-Variante, die ebenfalls eine Neuerung mit sich bringt.
https://www.youtube.com/watch?v=1x6nQHABTl8
Sie hört auf den Namen „Einzelne Anwendung“. Hiermit ko?nnen IT-Administratoren eine unsichtbare Windows-VM mit ausgewa?hlten Anwendungen im Mac Dock der Benutzer bereitstellen, sie sperren und sichern. So wird es den Mitarbeitern erleichtert, eine Windows-Anwendung zu erkunden und zu benutzen, als wu?rde es sich um eine Mac-Anwendung handeln. Der Nutzer klickt also am Mac auf den Internet Explorer und bekommt dann auch nur diesen zu sehen, ohne Rest von Windows.
Ebenfalls haben die Macher von Parallels die Parallels Toolbox aktualisiert und neue Werkzeuge hinzugefügt. So gibt es jetzt einen Präsentationsmodus, man kann das Laufwerk bereinigen, Videos von Webseiten herunterladen, Duplikate suchen oder aber kann man auch den Bildschirm aufnehmen. Für mich persönlich alles Werkzeuge, die ich nicht benötige, da es dafür freie Lösungen gibt, aber auf Nachfrage bei Parallels wurde mir mitgeteilt, dass es wohl viele Nutzer gibt, die diese Lösung schätzen.
Nackte Zahlen nennt man bei Parallels auch, hier gebe ich zu bedenken, dass bei jeder Firma und jeder Software immer die Performance von Jahr zu Jahr steigen soll. Teilweise extrem, doch ich gebe die Beschreibung „bis zu“ in den Zahlen zu bedenken.
- Bis zu 100%ige Leistungsverbesserung fu?r externe Thunderbolt SSD-Laufwerke (fast native Leistung)
- Bis zu 50% schnelleres Erstellen von Snapshots fu?r VMs mit großem Arbeitsspeicher
- Bis zu 47% schnelleres Arbeiten in Windows-Dateien unter Windows auf rotierenden Festplatten
- Bis zu 40% schnelleres Arbeiten in Windows-Dateien auf Mac
- Bis zu 40% schnellere Leistung von USB-Gera?ten in den meisten Szenarien
- OpenGL3-Support fu?r DIALux evo, eine Software fu?r professionelle Lichtplanung, und das beliebte Strategiespiel Northgard.
- Zusa?tzlich zu den allgemeinen Verbesserungen in Parallels Desktop 13 fu?r Mac hat Parallels bei Parallels Desktop fu?r die Mac Pro Edition und Business Edition unter anderem folgende Upgrades durchgefu?hrt:
- Parallels Desktop 13 fu?r Mac Pro Edition:Zuweisung von bis zu 32 Kerne (vCPU) und 128 GB vRAM pro VM, sodass neue Benutzer von iMac Pro besonders leistungsfa?hige virtuelle Maschinen erstellen ko?nnen
A?nderung der „Auflo?sung festlegen“- Funktion im Menu?, um die Auflo?sung fu?r Podcasts, Video-Tutorials oder fu?r das Testen von Internetbrowsern zu verbessern – entha?lt die u?blichen Seitenverha?ltnisse 4:3, 16:9 und 16:10 mit Auflo?sungen von 1024×768 bis 3360×2300
Schnelle IP-Adressensuche fu?r die virtuelle Maschine, um IP-Adressen zu u?berpru?fen und sie mit einem Klick aus der Benutzeroberfla?che in die Zwischenablage zu kopieren
Erweiterung der vorkonfigurierten virtuellen Maschinen im Installationsassistenten, die mit einem Klick installiert werden ko?nnen: Windows 10-Entwicklungsumgebung, Linux (Mint, CentOS, Debian GNU, Ubuntu und Fedora), Android und macOS
Analyse und Optimierung der Anwendungsleistung in Parallels Desktop mit verbesserter Unterstu?tzung fu?r Intel VTune Amplifier, Linux „perf“ und Mozilla „rr“.
Moderne IE-Testumgebungen im Installationsassistenten mit einer vorkonfigurierten 90- Tage-Test-VM von Microsoft, darunter: Microsoft Edge unter Windows 10 (stabile Version), Microsoft Edge unter Windows 10 (Preview), IE 11 unter Windows 8.1, IE 11 unter Windows 7, IE 10 unter Windows 7, IE 9 unter Windows 7 und IE 8 unter Windows 7
Parallels Desktop 13 fu?r Mac Business Edition:
„Einzelne Anwendung“-Modus um den Benutzern dabei zu helfen, sich auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, anstatt von unbekannten Windows- und Virtualisierungselementen abgelenkt zu werden
Mo?glichkeit, dem Dock des Benutzers bei der initialen Bereitstellung ausgewa?hlte Windows- Anwendungen hinzuzufu?genZu den neuen Features der ab Herbst 2017 erha?ltlichen Business Edition za?hlen unter anderem:
Benutzer ko?nnen per E-Mail eingeladen werden, wodurch Produktivita?t und End User Management verbessert werden
Separate Administratoren ko?nnen Unterlizenzen zugewiesen werden, um die Verwaltung effizienter zu gestaltenNeues Design des Parallels „Mein Account“-Portals zur Verwaltung von Abonnements und Lizenzen
Richtig geraten, auch für dieses Update verlangt man bei Parallels Geld. Die unverbindliche Preisempfehlung fu?r Parallels Desktop 13 betra?gt 79,99 €. Fu?r Bestandskunden mit unbefristeter Lizenz betra?gt der Preis fu?r Upgrades von Parallels Desktop 11 oder 12 49,99 €, wobei ein Einfu?hrungsangebot verfu?gbar ist, bei dem das Upgrade auf ein Abonnement fu?r Parallels Desktop Pro Edition fu?r 49,99 € pro Jahr angeboten wird. Parallels Desktop Pro Edition und Business Edition sind fu?r Neukunden zu einem Preis von 99,99 € pro Jahr erha?ltlich. Parallels Desktop Pro Edition und Business Edition enthalten ein zusa?tzliches kostenloses Abonnement fu?r Parallels Toolbox fu?r Mac und Parallels Toolbox fu?r Windows sowie fu?r Parallels Access.
Alternativen? Klar. Nativ Bootcamp – kostet nichts. VirtualBox? Kostet auch nichts.Hat aber weniger Funktionen und im Falle von Bootcamp ist kein paralleler Betrieb möglich. Direkter Mitbewerber: VMWare.
Bin noch auf ein doofes Windows Programm angewiesen. Will kein Update. Wie lange kann man wohl die 12er Version noch benutzen?
@Per Noch lange, die 12er läuft bei mir unter macOS High Sierra (Beta 7) mit dem neuen Dateisystem einwandfrei. Ein Upgrade auf die 13 ist absolut nicht notwendig.
Ich brauche Parallels nur für die Linux-Vitualisierung. Das kann man sogar mit der Lite-Version aus dem App Store kostenlos erledigen. Habe noch irgendwo einer 12er Lizenz rumliegen aber eine 13er wird hier nicht mehr erworben.
Die Sinnlosen Updates nerven bei Parallels, jedes Jahr zahlen… ich bin mittlerweile auf VMware Fusion umgestiegen, gefällt mir ehrlich gesagt auch besser und es gibt nicht ganz so häufig kostenpflichtige Updates!
Parallels ist das StarMoney unter den Virtualisierern
Ganz miese Lizenzpolitik, sollte man nicht unterstützen.
Die 10er läuft glücklicherweise auch noch unter Sierra. Wenn es damit nicht mehr weiter geht, wechsle ich zu VirtualBox.
@Per: Das ist immer die Frage… Irgendwann sperrt sich das Programm einfach aus einem neuen Betriebssystem von Apple aus und startet nicht mehr. Finde es auch nich toll, dass man so zu einem Upgrade gezwungen wird.
@Froyo52 Guter Einwand, das ist ja mal interessant! Hab mich davor gescheut, auf meinem Mac High Sierra zu installieren, weil ich einen Konflikt zwischen Parallels und dem Dateisystem befürchtet habe. Scheint unbegründet zu sein. Werde jetzt upgraden. Vielen Dank 🙂
Ich hab den Zirkus bis 10 mitgemacht. wenn ich wirklich mal windows brauche nehme ich ein älteres Dell-Notebook. Die sind ja mit ihren Preisen und dauernden sinnlosen Updates nicht mehr ganz sauber.
„Änderung der „Auflösung festlegen“- Funktion im Menü…“
Kein 4k?
Mir scheint es wie letztes Jahr keinen Grund mehr zu geben, das Update zu holen. Bereits beim Sprung von 11 zu 12 hatten die kaum Argumente für den Update-Preis. Etwas mehr Komfort und „bis zu“ 100% mehr Speed in Anwendungsfällen, die mir sehr speziell erscheinen.
Nun ja, ich gönne es denen, dass sie genug Updatewillige finden, denn das Programm ist schon gut. Ich nutze es auf zwei Rechnern mit vier verschiedenen VMs und kann mich bisher nicht beklagen.
Oder doch: Seit ich Parallels einsetze, funktioniert bei meinen Windows-VMs kein Apfel-Z (Command-Z) in allen Windows-Anwendungen. Alle anderen Shortcuts werden ohne Probleme durchgereicht. Der Support hat mich mal gebeten, das im Video festzuhalten. Die waren extrem erstaunt, als das Video fertig war 😉 Aber geändert hat sich nichts daran…
Update lohnt für mich, weil nur die neueste Version von Parallels sinnvoll die jeweils neueste Iteration von Mac OS als Gastsystem schluckt. Das ist nötig, wenn ich z.B. einzelne Anwendungen in eine VM isolieren möchte oder Mac OS neu installieren möchte — dann installier ich das über mehrere Tage in ner VM und installier diese dann auf der Maschine.
Hallo zusammen,
habe neulich einem Bekannten seinen iMac gerichtet. Er hat einen Handwerksbetrieb und macht darauf alles und benötigt eben u.a. Windows Software.
Er war total genervt von Parallels und den ständigen Bezahl-Updates. Habe ihm Virtualbox installiert und er ist begeistert. Es laufen sowohl Windows 7 als auch Windows 10. Es funktioniert alles! Mit den Extension Packs laufen sogar USB 3.0 externe Festplatten.
Kosten? 0,00 €. Also wozu Parallels?
Grüße Mike