Oversight Board attestiert Meta Verbesserungen
Das Oversight Board, eine zwar selbst von Meta eingerichtetes Gremium, das aber unabhängig agiert, attestiert dem Unternehmen langsame Verbesserungen im Hinblick auf seinen Umgang mit etwa kontroversen oder schädlichen Inhalten. Im letzten Jahr hatte man Meta noch ein wesentlich schlechteres Zeugnis ausgestellt.
So gibt man an, dass Meta mittlerweile seine Regeln transparenter für die Nutzer umsetze. Im Board sitzen ca. zwei Dutzend unabhängige Beobachter, die sich z. B. für Menschenrechte und Meinungsfreiheit engagieren bzw. daran forschen. Im Jahresbericht 2022 lobt man, dass Meta systematisch seine Regeln und deren Umsetzung angepasst habe, um sie verständlicher für die Nutzer zu machen.
Dennoch sieht man noch Probleme: Etwa würden Inhalte oft falsch moderiert und z. B. irrtümlich als harmlos oder auch gefährlich eingestuft. Da gebe es noch zu viel Raum für Ungenauigkeiten und auch das Widerspruchsverfahren sei zäh. Auch moniert man, dass das Oversight Board Meta schon vor über zwei Jahren vorgeschlagen habe, die Nutzungsbedingungen und Regeln bei Facebook und Instagram aneinander anzugleichen. Doch die Deadline dafür habe Meta nur immer weiter nach hinten geschoben.
Ein anderer Mangel: Meta weigert sich, interne Richtlinien zur Content-Moderation für seine Moderatoren in deren Muttersprachen zu übersetzen. Man begründet die Weigerung damit, dass alle Moderatoren fließend Englisch sprächen. Allerdings gebe es durchaus immer wieder Missverständnisse durch etwa Dialekte oder Fehlübersetzungen.
Meta sei zudem immer noch intransparent darin, welche Posts wegen ihres „Nachrichtenwerts“ stehenbleiben dürfen, selbst wenn sie Regeln des Unternehmens verletzen. Da bleibe absolut diffus, wann Meta das öffentliche Interesse überwiegen sehe. Anfragen zur Klärung habe Meta bisher nur ausweichend geantwortet. Das Oversight Board selbst kann man aber auch ein wenig kritisch sehen: Es hat 280 Mio. US-Dollar von Meta erhalten, auch um in einigen Moderations-Grenzfällen mitzureden. Obwohl 1,3 Mio. Anfragen von Nutzern 2022 an das Board gerichtet worden sind, veröffentlichte man nur 12 Entscheidungen. Das Board begründet das damit, dass man sich auf besonders hochkarätige Fälle fokussiert habe, die Musterwirkung haben könnten. Da ist aber Luft nach oben.
Immerhin: Das Oversight Board gibt an, dass man 2023 mehr Entscheidungen bearbeiten wolle. Obendrein sei man auch für die Kooperation mit anderen Plattformen, außerhalb des Meta-Kosmos, offen.
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