Organspenden: Länderinitiative für Widerspruchslösung

Das Thema Organspende hat wieder einmal den Bundesrat beschäftigt. Eine Initiative für eine verbesserte Organspendenregelung kommt von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Das Ziel ist, die Zahl der Organspenden durch eine Widerspruchslösung zu steigern.  Das aktuelle Recht, die »erweiterte Zustimmungslösung«, wird kritisch betrachtet, da die Zahl der Organspender trotz langjähriger Informationskampagnen stagniert.

Nur ein Drittel der Bevölkerung hat eine Entscheidung zur Organspende dokumentiert, und in weniger als 20 % der potenziellen Fälle liegt ein dokumentierter Wille vor. Dies führt oft zu schwierigen Entscheidungen für Angehörige in emotional belastenden Situationen.

Deshalb schlagen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg einen Paradigmenwechsel vor: Die Widerspruchslösung würde besagen, dass jeder grundsätzlich als Organspender gilt, es sei denn, die betreffende Person oder ihre Nächsten lehnen die Organentnahme nach dem Tod ausdrücklich ab. Die beiden Länder erhoffen sich durch eine solche Regelung signifikante Verbesserungen in der Organspendersituation. Am 24. November 2023 stellen die beiden Länder ihren gemeinsamen Entschließungsantrag im Plenum des Bundesrates vor.

Im Anschluss beraten die Fachausschüsse. bald sie ihre Beratungen abgeschlossen haben, kommt die Vorlage wieder auf die Tagesordnung des Plenums – dann zur Frage, ob der Bundesrat die Entschließung fassen und der Bundesregierung zuleiten will. Mal schauen, was passiert – herumeiert wird ja seit Jahren.

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121 Kommentare

  1. Für die Leute die sich hier aufregen dass sich ja der böse Staat da einmischt sollte man für alle medizinischen Dinge ein Opt-In einführen.
    Inklusive der Wiederbelebung. Aber da wird der Aufschrei wohl sehr groß sein wenn man dann auf einmal zum Sterben liegen gelassen wird weil kein Opt-In zur Wiederbelebung da ist. Wer das dann nicht akzeptiert zeigt sehr gut die Doppelmoral.

    Mich würde auch interessieren ob die entsprechenden Leute sich auch in jedem anderen anderen Land mit Widerspruchslösung sich vorher eintragen lassen bevor sie dort hin reisen. Wenn nicht, dann scheint es offenbar ja doch gar nicht so schlimm zu sein.
    Ich bezweifle auch mal ganz frech dass das getan wird.

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