Organspenden: Länderinitiative für Widerspruchslösung

Das Thema Organspende hat wieder einmal den Bundesrat beschäftigt. Eine Initiative für eine verbesserte Organspendenregelung kommt von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Das Ziel ist, die Zahl der Organspenden durch eine Widerspruchslösung zu steigern.  Das aktuelle Recht, die »erweiterte Zustimmungslösung«, wird kritisch betrachtet, da die Zahl der Organspender trotz langjähriger Informationskampagnen stagniert.

Nur ein Drittel der Bevölkerung hat eine Entscheidung zur Organspende dokumentiert, und in weniger als 20 % der potenziellen Fälle liegt ein dokumentierter Wille vor. Dies führt oft zu schwierigen Entscheidungen für Angehörige in emotional belastenden Situationen.

Deshalb schlagen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg einen Paradigmenwechsel vor: Die Widerspruchslösung würde besagen, dass jeder grundsätzlich als Organspender gilt, es sei denn, die betreffende Person oder ihre Nächsten lehnen die Organentnahme nach dem Tod ausdrücklich ab. Die beiden Länder erhoffen sich durch eine solche Regelung signifikante Verbesserungen in der Organspendersituation. Am 24. November 2023 stellen die beiden Länder ihren gemeinsamen Entschließungsantrag im Plenum des Bundesrates vor.

Im Anschluss beraten die Fachausschüsse. bald sie ihre Beratungen abgeschlossen haben, kommt die Vorlage wieder auf die Tagesordnung des Plenums – dann zur Frage, ob der Bundesrat die Entschließung fassen und der Bundesregierung zuleiten will. Mal schauen, was passiert – herumeiert wird ja seit Jahren.

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121 Kommentare

  1. Rchtig so, jeser, der kein Organspender ist, sollte auf der Liste ganz nach unten rücken, falls man mal eine Spende benötigt.

    • Die Idee, Menschen aufgrund ihrer Entscheidung bezüglich der Organspende in der Warteliste nach unten zu setzen, wirft moralische Bedenken auf. In unserer Gesellschaften wird die persönliche Entscheidung über Organspenden als ein individuelles Recht angesehen, das respektiert werden sollte.

      Es wäre vermutlich hilfreicher, wenn man ehrlich und respektvoll miteinander über Organspenden reden würde. Jeder sollte die Möglichkeit haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen und dann eine informierte Entscheidung zu treffen. Wenn wir jedoch moralischen oder rechtlichen Druck auf Menschen ausüben, die sich gegen eine Organspende entscheiden, könnten wir ihre persönliche Freiheit beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass jeder die Freiheit hat, seine eigene Entscheidung zu treffen, ohne sich Sorgen machen zu müssen, bestraft oder ausgeschlossen zu werden.

      • Die Idee, sich gegen die Organspende zu entscheiden, wirft mindestens ebenso moralische Bedenken auf. Und natürlich ist es richtig und wichtig, eigene Entscheidungen treffen zu können. Aber jede Entscheidung hat Konsequenzen – ausnahmslos. Und wenn man das eine will, muss man manchmal das andere mit in Kauf nehmen, auch wenn es einem vielleicht nicht gefällt.

        • Unter diesen Umständen sollte jeder Raucher, Trinker, Extremsportler auch Ihre eigenen Gesundheitskosten tragen. Dies kann der Allgemeinheit auch nicht auferlegt werden, wenn ein einzelner für sich entscheidet, gesundheitlich kaputt zu machen, während es andere bezahlen sollen. Auch hier wird seit Jahrzehnten nichts angegangen!

          Wenn manche so korrekt sein wollen, dann bitte nicht gefiltert sondern überall.

          Ich bin dagegen. Jeder hat die Entscheidung über seinen Körper und auch das Anrecht unter ärztlicher Entscheidungen (Hypokritischer Eid) entsprechende „Ersatzteile“ zu erhalten.
          Und die Politik sollte sich hier mal heraushalten. Überall wird darauf Wert gelegt, dass nicht einfach bestimmt werden kann und vom Endverbraucher keine „aktive“ Verneinung zu verlangen ist, sondern eher eine „aktive“ Zustimmung, dann sollten die sich auch mal daran halten.

          Wer bearbeitet die ganzen Ablehnungen zur Organspende, wenn eine aktive Verneinung erfolgen muss? Hat dies Herr Lauterbach auf dem Schirm, dass seine Institutionen noch mehr belastet werden als dass Sie eh schon jammern? Ich frage mich in welchen Bananenstaat wir uns entwickeln?

          • Es geht hier nicht um Kosten! Es geht um Organspende oder nicht. Und ja, die von dir genannten Gruppen wandern, wenn sie ein Organ benötigen, auf der Liste weit nach unten. Eben weil es die Erfolgsaussicht beeinflusst. Wenn es einen weiteren potentiellen Empfänger gibt, der höhere Chancen hat es zu überleben, bekommt er es. Ist logisch und moralisch auch die einzige Lösung. Entscheiden darf ja jeder, aber Entscheidungen haben eben auch Konsequenzen. Das eine zu wollen, ohne das andere in kauf zu nehmen ist eben genau nicht moralisch!

            • Herrgott spielen zu wollen ist unmoralisch.
              Denn vor diesem ist jeder gleich! Dies hat keine Regierung der Welt zu entscheiden, wer hier von seinem Körper etwas abgibt oder annimmt! Und auch die Ärzte haben den Hypokritischen Eid geschworen alles zu unternehmen das…

              …außer es macht jemand ein Opt-out und möchte nicht geholfen bekommen! So ist die Sachlage und nicht anders!!!

              • 1. Der Eid ist der „hippokratische Eid“ oder „Eid des Hippokrates“! „Hypokritisch“ bedeutet soviel wie „scheinheilig“ (Witziger Zufall eigentlich, nachdem das genau auf die Leute zutrifft, die ohne Probleme eine Organspende annehmen, aber selbst keine machen würden!)
                2. Niemand spielt Gott, solche Fantasiegestalten sollten aus medizinischen Überlegungen herausgehalten wreden.
                3. Klar hat jeder das Recht, selbst zu entscheiden, was er von seinem Körper abgibt, da hast du völlig Recht. Aber niemand hat das Recht, vom Körper eines anderen etwas einzufordern, ohne dass er bereit ist, umgekehrt dasselbe zu tun!

                Dementsprechend wäre das doch ne ganz pragmatische Lösung, nur jemand der selbst Organspender ist, kann auf die Warteliste kommen, wenn er mal ein Spenderorgan benötigt. Man sollte dazu im Hinterkopf behalten, dass dafür immer noch ein Mensch gestorben ist, wenn man mal ein Spenderorgan bekommt. Wer das für sich in Anspruch nehmen will, ohne selbst Organspender zu sein, tritt das Andenken dieses Menschen mit Füßen und verhält sich moralisch höchst verwerflich!

      • Exakt (!) genauso unmoralisch, wie auszuschließen, im Todesfall die eigenen Organe die andere zu spenden.

        • Und die moralsichen Normen definierst neuerdings du? Auch du hast die Entscheidung anderer Leute diesbezüglich zu akzeptieren! Wer das nicht will, will das nicht, und das ist weder richtig noch falsch!

          • Ganz genau, die moralischen Normen definiert nicht Markus, sondern der gesunde Menschenverstand! Heutzutage gibt es ja anscheinend bei manchen Menschen gar keine „Normen“ und kein „Normal“ oder „Unnormal“ mehr, auch wenn etwas noch so einleuchtend und logisch erscheint.
            Wenn ich mich gegen eine Organspende meinerseits entscheide, dann entscheide ich mich gleichzeitig gegen ein Spenderorgan im Fall der Fälle – alles andere wäre unlogisch, und nach gesundem Menschenverstand eben auch unmoralisch.
            „Was Du nicht willst, das an Dir tut, das füge auch keinem Anderen zu“ – und umgekehrt.

            Jeder darf entscheiden wie er will (ob er sich nun von seiner Religion bevormunden lässt, oder eben selbst entscheidet) – er muss aber auch mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen Leben (oder eben dann halt nicht mehr lange…)

            • Peter Brülls says:

              „Was Du nicht willst, das an Dir tut, das füge auch keinem Anderen zu“ – und umgekehrt.

              Oh, darf ich dann aus der Sozialversicherung und Rente raus, wenn ich dann drauf verzichte in deren „Leistungen“ zu kommen?

              • Wenn du Selbstständig bist, ja. Wenn nicht, nein. Denn manchmal muss die Gesellschaft auch vor eigener Dummheit eben schützen.

                • Peter Brülls says:

                  „Wenn du Selbstständig bist, ja.“

                  „Denn manchmal muss die Gesellschaft auch vor eigener Dummheit eben schützen.“

                  Ein offensichtlicher Widerspruch. Warum müssen Angestellte geschützt werden, aber Selbstständige nicht? Auch diese könnte man zu Versicherungen verpflichten.

                  Das eigentliche Argument haben Sie aber ignoriert – allerdings waren Sie auch auch nicht der VP.

                  Ganz zu zu schweigen davon, dass der Konsum vom Alkohol und Tabakwaren erlaubt ist.

                  Die Folgekosten derer muss ich auch mitbezahlen. Mit diesem „Organspende nur auf Gegenseitigkeit“ habe ich also ggf nur Nachteile. Ich liefer dann also Leber und Lunge für die, die sie sich mutwillig zersoffen und zerraucht haben, aber halt genussvoll gelebt haben, aber „liefern“ auf dem Gegenseitigkeit entfällt dann, denn mit deren Organen läßt sich ja nichts anfangen.

                  Zur Dummheit: Nicht jeder, der nicht an gesetzlicher Rente oder Krankenversicherung entziehen will ist dumm. Das sind halt Solidarsysteme (und genau mit dem Satz hatte ich mich für die GKV entschieden, obwohl ich bei der Privaten weniger gezahlt hätte) – man kann, wenn man sich um beides kümmert, erhebliche Einsparungen erreichen.

                  • Natürlich ist nicht jeder Pflichtversicherte dumm! Das war plakativ. Am Solidarsystem will ich nicht rütteln. Und auch ich bin in der gesetzlichen geblieben, als freiwillig Versicherter.

                    Auch als Selbstständiger gibt es Pflichtversicherungen. Die KK gehört da dazu, nur dass es nicht die GKV sein muss. RV ist aber freiwillig. Warum das so ist? Keine Ahnung, hat mal jemand so entschieden. Gibt ja auch noch eine 3. Variante mit den Beamten. Ich würde das nicht unterscheiden, aber ich habe auch nichts zu sagen.

      • Ich finde es nicht unmoralisch, von Leuten, die im Falle des Falles gerne Organe empfangen würden, auch zu verlangen, sich selbst als potentielle Spender an dem System zu beteiligen. Alles andere wäre höchst unsolidarisch. Ich bin selbst Organspender und hätte auch gerne ein Spenderorgan, falls ich mal eins benötigen sollte. Ich kenne aber Menschen in meinem Umfeld, die aus religösen und anderen Gründen lieber sterben oder leiden würden, als mit einem fremden Herz oder einer fremden Niere durchs Leben zu gehen. So jemanden würde ich nie versuchen, aktiv zur Organspende zu überreden. Ich halte es aber sehr wohl für zumutbar, z.B. im Rahmen der Beantragung eines neuen Persos ein mal die Frage zu beantworten: Organspende? Ja oder nein?

    • DerganzUnten says:

      Bin ich völlig bei Dir. Aber ich möchte auch nicht ganz unten auf der Liste stehen. Am besten gar nicht. Im Nachgang sinkt dann logischerweise mein KK-Beitrag, da die Behandlung, diejenigen die auf der Liste stehen, bezahlen können. Ergo, du hast kein Anspruch auf meinen KK-Beitrag.

      • GooglePayFan says:

        Da die Behandlung von Nicht-Spendern (die ja konsekutiv auch Nicht-Empfänger sind) langfristig sogar teurer ist (man denke nur mal daran, was es kostet 30 Jahre lang 3x pro Woche zur Dialyse zu müssen), sollten deren Krankenkassenbeiträge also sogar höher sein.

        Und wenn Leute wegen Mangels an Organen schon sehr früh sterben müssen, dann geht der Solidargemeinschaft auch ein Steuer- und Rentenzahler verloren, insofern sollte auch diese Beiträge für Organspende-Ablehner steigen.

        Natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber ich wollte dir nur einmal aufzeigen, dass deine Rechnung, bzw. Argumentation echt kürzer gedacht ist, als die Lebensspanne eines Menschen mit akutem Herzversagen…

      • Peter Brülls says:

        Dann ist es halt keine Spende mehr. Sollte man dann auch so benennen.

    • Frank Heinze says:

      Guten Abend, bitte Vorsichtig mit dieser Aussage. Es gibt durch aus Erkrankungen die einen selber als Organspender und auch Blutspender ausschließen, auch wenn spenden will.

      • Es geht ja auch nur um die „Bereitschaft“ zu spenden, unabhängig davon ob das konkret überhaupt möglich ist.

        • Und woher weißt du, dass jemand, der grundsätzlich nicht spenden darf, wenn er denn dürfe, spenden würde?
          Ich würde mir ja wünschen wenn der falsche Heiligenschein niedergelegt wird, man einfach ein Opt Out macht und fertig. Wem es wirklich wichtig ist Nichtspender zu sein, wird es entsprechend auch ausfüllen. Und sollte deswegen auch keine Nachteile im Ernstfall dadurch haben. Dort sollten weiterhin nur medizinische Aspekte berücksichtigt werden, andernfalls machen wir da auch eine Büchse der Pandora auf. „Die Vergabe von postmortal gespendeten, vermittlungspflichtigen Organen erfolgt nach § 12 Transplantationsgesetz ausschließlich nach medizinischen Kriterien, insbesondere nach Erfolgsaussicht und Dringlichkeit für geeignete Patientinnen und Patienten.“ Man kann auch seine Organspende an bestimmte Gruppen nicht ausschließlichen oder seine Organe an eine bestimmte Person spenden.

          • Man selbst will seine Organe anderen nicht geben, aber wenn es darum geht Organe anderer zu bekommen, möchte man gerne ganz vorne mit dabei sein? Nene, wenn dann beides. Entweder spielt man mit und profitiert von den Vorteilen, oder man lässt es bleiben, trägt dann aber auch die Konsequenzen. Wer – aus gesundheitlichen Gründen – nicht Spenden kann, sollte natürlich von der Regelung ausgenommen werden.

            • Dann bist Du also auch Blutspender? Wenn alles nur so einfach wäre, dann müsste DRK, etc. nicht dauernd auch für Blutspenden aufrufen!

              Dieser Vorgang ist weitaus einfacher als Organspende und wird trotzdem nicht von 80 Millionen (ziehen wir 3 Millionen ab die vielleicht Krankheitsbedingt nicht können) vollzogen! Hier könnte man seit Jahrzehnten mit bestem Beispiel vorangehen!

              Dann enthalten sich also auch alle dem Rauchen und dem Alkohol, dem Extremsport, etc.
              oder nimmt man hier auch gerne die Beiträge anderer in Anspruch wenn bei der „persönlichen“ Entfaltung Wehwechen entstehen? -ich glaube das ist alles Doppelmoral!

              • Hier geht es um Organspenden wenn man tot ist. Kannst Du eh nix mehr mit anfangen, man bekommt von der Spende auch nichts mit. Tot. Verstehst Du?
                Beim Blutspenden wird einem eine Kanüle reingestochen, bei lebendigem Leib. Macht zwar auch nichts, viele Leute haben aber Angst davor.

                • Es gibt einen Willen eines Menschen, verstehst Du?
                  Dieser ist zu respektieren!

                  Es gibt Angehörige und eben nicht nur den Toten!
                  Es gibt Leute die rasen mit Ihrem Motorrad und riskieren auch das Leben anderer (teilweise Ihr Leben lang) und möchten bei einem Unfall , Organe haben! Es gibt Kinder mit schweren Krankheiten die möchten Organe haben! Wer bekommt diese nun? Wer entscheidet das? -die Regierung???

                  Jeder selbst ob er spendet oder nicht! Und wer bereits kein Blut spendet und auf kleinste Weise schon nichts zurück gibt, der Beteiligt sich dann an solchen Diskussionen über den Körper und Willen anderer!!! Es ist die Entscheidung eines jeden selbst. Und wenn ein „Spendeverweigerer“ ein Organ bekommt, dann empfinde ich dies selbst auch nicht angemessen darüber zu urteilen! Es entscheiden diejenigen die in diesem Prozess involviert sind und nicht die Zuschauer!!!

                  Es ist bei den meisten eben eine Doppelmoral. Selbst sich bei nicht beteiligen und m lautesten diskutieren wollen, über den Willen und den Körper anderer hinweg!

                  Ich selbst bin Blutspender und bei der DKMS registriert! Können sich gerne andere beteiligen, die hier groß rumdiskutieren und selbst nichts tun (und damit urteile ich nicht über dich, da ich nicht weiß, wie Du dich engagierst). Jedoch werden hier viele im Schutze der Anonymität Scheindebatten führen…

                  • Ja, natürlich ist der Wille eines anderen Menschen zu respektieren. Aber auch dieser Wille bzw. die Bereitschaft, das zu respektieren, hat Grenzen, oder willst du jetzt alles, was jemand will, automatisch durchwinken? Ich will auch für meinen Lebensunterhalt nicht selbst aufkommen, ich will auch meine Miete nicht zahlen, ich will auch im Supermarkt nichts bezahlen müssen, ich will auch keine Steuern zahlen … so gibt es unzählige Beispiele, wo es allgemein Konsens ist, den Willen eines Menschen nicht zwingend respektieren zu wollen und zu müssen – und das überwiegend deshalb, weil es da um Beiträge für die Gemeinschaft geht. Und dann gibt es Bereiche wie eben die Organspende, wo es auch um einen Beitrag für die Gemeinschaft geht, wo dann aber plötzlich der eigene Wille so hoch bewertet wird, dass es völlig egal ist, wenn andere Menschen dadurch sterben. Wirklich gut und richtig kann das nicht sein.

                    • Und daraus ergibt sich das Recht, über den Körper eines anderen zu bestimmen?

                      Du brauchst für deinen Lebensunterhalt nicht aufkommen, das machen viele nicht, nannte sich früher mal Hartz IV heute Bürgergeld.

                      Du brauchst Deine Miete auch nicht zahlen (Bürgergeld oder unter die „Brücke“)

                      Du brauchst auch im Supermarkt nicht bezahlen nennt sich Diebstahl.

                      Dies alles sind Deine freien Entscheidungen die Du für DICH triffst und mit den Konsequenzen alleine lebst, ob Brücke, Knast oder dergleichen! Die Allgemeinheit zahlt nur mit. Aber niemand bestimmt über Dich, dass Du das machen musst und wenn Du bei einem Arzt aufgrund sowas auf dem Tisch liegst wirst Du wie jeder andere behandelt (Hypokritischer Eid).

                      Mit einem generellen Opt-In bestimmt also von vornherein jemand über DEINEN Körper (Organe). Das ist nicht Deine Entscheidung!
                      Du musst also notgedrungen ein Opt-out (falls gewünscht durchführen), warum? Weil von vornherein ein anderer über Dich (und vielleicht nicht in Deinem Sinne entschieden hat)! Die Konsequenz kann sein, dass Du entsprechend behandelt wirst, wenn einer beim JA blieb im Gegensatz zu Dir. Wie kann ein Arzt aufgrund seines Eides hier mitmachen (normalerweise gar nicht)!

                      Das Leben ist nicht gerecht. Im übrigen wüsste ich gerne mal, von was für einer Anzahl wir überhaupt sprechen? -was würde dieses automatische Opt-in überhaupt bewirken? -wie viele Kranke sind zum Zeitpunkt des Todes eines entsprechenden Spenders überhaupt in der Lage dieses Organ aufzunehmen?

                      Dies fehlt in dieser Diskussion in erster Linie! Und ansonsten bleibe ich dabei, jeder hat das Recht über seinen Körper zu bestimmen (auch über den Tod hinaus, hier zählen auch Glaube (Religion) und andere Einstellungen) und hat auch nichts mit Egoismus zu tun. Ein Mensch ist ein Mensch und kein aufgezwungenes Ersatzteillager!

                      Was glaubst Du wie viele Menschen welche in Kriegsgebiete geboren wurden, sich wünschen würden in DE zu leben (sorgenfrei). Das ist leider auch kein Wunschkonzert, was sagst Du diesen Leuten? -viele können sich eben nicht auf den Weg in ein „besseres Leben“ machen! Wir nehmen uns mittlerweile in Diskussionen heraus, wessen Organe wir wollen und dass dies „nur all zu fair ist“, wie barbarisch wir uns doch mittlerweile entwickeln! Über Organhandel und Enthauptungen in anderen Länder diskutieren und dies verurteilen und im eigenen Land Ansprüche auf die Organe anderer erheben, klasse!

                  • Bluespende in DE ist eh ein schlechter Witz. Homosexuelle mit einem neuen Sexualpartner in den letzten 4 Monaten sind generell ausgeschlossen. Heteros haben da keine Probleme, nur bei entsprechendem Risikoverhalten.
                    Trans sind generell als Risikogruppe gelistet.
                    Da braucht man sich nicht wundern wenn die Spender fehlen. Sind ja nicht nur die Betroffenen sondern auch Leute die so einen Blödsinn nicht unterstützen wollen und deswegen nicht spenden.

                    • Sagt keiner dass dies okay ist.
                      Aber auch wieder von dieser „Minderheiten“ Ansicht (nicht böse gemeint, aber der größte Anteil ist dies nun mal nicht) auf die Allgemeinheit schließen ist wieder so eine typische Diskussion, alles wegzuschieben.

                      „Ich finde das unfair, deswegen mache ich das nicht und hoffe es machen auch andere nicht“ ist genau diese Art der Bequemlichkeit welche sich viele herausnehmen. Mit Ausreden die einem selber nicht betreffen, etwas nicht zu machen, weil man sich dadurch gekränkt fühlt.

                      Diese Ansichten bringt die Menschheit nicht weiter. Da können wir in 100 Jahren noch so diskutieren!

                  • Übrigens: Wenn mein Wille ist dass meine Organe nur Leute bekommen die selbst bereit sind zu spenden wird dieser Wille nicht respektiert.

                    • Nennt sich Egoismus! Entweder du machst etwas aus „Überzeugung“ weil es für jeden wichtig sein könnte oder Du lässt es bleiben! Wenn ich Blut spende, ist es mir auch egal, ob es für einen Motorradfahrer ist, der durch seine „bescheuerte“ Fahrweise, darauf angewiesen ist! Mir wäre es auch lieber, diese Spende würde einem kranken Kind weiterhelfen!

          • Nichtspender sollen ja nicht ausgeschlossen werden, aber wenn mehrere Empfänger in Frage kommen (gleiche medizinische Notwendigkeit und Erfolgsaussichten, die IMMER zuerst betrachtet werden müssen), dann würdest du es dem Nichtspender geben?

            • Peter Brülls says:

              „dann würdest du es dem Nichtspender geben?“

              Wenn alle anderen Werte, also dringlichkeit und erfolgsausicht, dann ist Würfeln das einzig ethische.

              • Würfeln ist also moralischer, als es von eigenen getroffenen Entscheidungen abhängig zu machen? Ich glaube, das sieht die Mehrheit anders.

    • Ach sind wir wieder bei Covid und Impfungen angekommen? Nix daraus gelernt?

  2. Für diese Art der Lösung bin ich ebenfalls.
    Und wer die Spende aktiv verweigert sollte mit niedrigerer Priorität auf der Warteliste stehen im Falle wenn er selbst ein Spenderorgan benötigt.

    • Peter Brülls says:

      Was ist mit Einwohnern ohne deutsche Staatsbürgerschaft? Kann man die auch dazu verpflichten? Falls nein, sollten sie dann überhaupt auf die Liste?

      Und wenn wir schon nach nicht-medizinischen Gründen selektieren und Anreize zu schaffen, warum dann nicht Nettosteuerzahler höher einstufen.

      Ein Rechtsanwalt mit 100k Einkommen zu retten ist ein besseres Geschäft als einen Langzeitsrarbeitslosen, der sein Leben lang nur noch Bürgergeld beziehen wird.

  3. Der Vorstoß kommt gefühlt jedes zweite Jahr und wird leider immer wieder zurückgedrängt. Dabei machen es uns einige europäische Länder vor wie gerade dieses Modell die Zahl an Spenderorganen erhöhen kann. Und nein damit ist man nicht gezwungen seinen Körper zu spenden man kann ja widersprechen. Und ja hirntot = tot und das wird zudem von zwei unabhängigen Ärzten bestätigt bevor man zum Spender wird.

    • Peter Brülls says:

      Oder man fragt einfach bei jeder Ausweisausstellung (perso, pass, Führerschein) – jüngster gilt.

      Und solange man nicht alle Engpässe in der Transplantationskette beginnen hat, ist es reine Bequemlichkeit und Geiz lieber an der Menschenwürde zu kratzen.

      • Da gibt es doch die Erkenntnis, dass sich genau zu dem Zeitpunkt Leute sogar deswegen gegen einen Spenderausweis entscheiden einfach weil sie den Zeitpunkt der Frage unpassend finden.

        • Peter Brülls says:

          Das ist mir neu. Mein Verständnis war, dass die Praxis in diversen Staaten gelebt wird und dort funktioniert.

          Wo finde ich denn da eine Quelle?

          Allerdings gibt es ja auch weitere Möglichkeiten zu werben. Zur Zeit wird ja sehr wenig gemacht. Dass in Wartezimmern Ausweise rumliegen und hin und wieder mal Plakate geschaltet werden ist ja nun nichts.

          Ich bin ja nicht völlig gegen eine Widerspruchslösung. Aber ich halte sich für ethisch bedenklich (bedenklich, nicht inakzeptabel) und lehne sie daher ab, bis alle anderen Möglichkeiten zur Verfügbarkeit von Spendeorganen ausgeschöpft wurden.

  4. Das wird interessant. Ein gläubiger Muslim kann seine Organe nicht spenden. Ob nun jeder gläubige Muslim der Organspende ausdrücklich widerspricht, ist fraglich. Mal sehen wie die Angehörigen reagieren, wenn sie erfahren das man den Verstorbenen der ewigen Verdammnis preisgegeben hat. Natürlich gehen die schwarzgrün regierten Bundesländer, also die Erzkapitalisten, mal wieder voran.
    Statt den Menschen die Organe durch eine Opt Out Option zu rauben, wäre doch ein Ankauf der richtige Anreiz. Ich verkaufe sozusagen zu meinen Lebzeiten eine Option auf meine Organe. Warum sollen nur Ärzte und die Pharmaindustrie Kohle machen? Ich wette darauf, dass die Anzahl der Spendebereiten stark ansteigt, wenn man die für die Bereitschaft gut bezahlt.

    • Alleine am Wording „rauben“ sieht man schon, dass gar keine ernsthafte Diskussion gewünscht ist.
      Btw die Verwandten können immer noch angeben, dass eine Organspende nicht im Sinne des Toten wäre ähnlich wie es aktuell umgekehrt bei der Opt-In Lösung ist.

    • Es soll dir also jemand schon zu Lebzeiten Geld für Organe zahlen, die er eventuell nie bekommt, weil du irgendwo einsam stirbst und deine Organe nicht schnell genug entnommen werden können? Oder du eine Krankheit bekommst und dich damit nicht mehr für die Spende eignest. Oder, oder, oder.
      Dein Vorschlag ist einfach nur… schlecht.

    • „Ich verkaufe sozusagen zu meinen Lebzeiten eine Option auf meine Organe.“ Okay, ich nehme deine Leber für 50 Cent das Kilo. Taugt vielleicht noch für die Pfanne. Ach, da hinten ist noch jemand, der auf Kalbshirn steht.

    • Das muss man schon etwas differenziert betrachten.

      Es gibt auch Menschen die aus religiösen Gründen eine lebensrettende Blutspende selbst bei ihrem eigenen Kind ablehnten.

      In solchen Fällen darf und sollte sich der Staat sehr wohl über das Wort der Familie/Eltern hinwegsetzen.

      Der von Dir vorgeschlagene Verkauf zu Lebzeiten der Organe ist eine ganz schlechte Idee, denk das Szenario mal weiter was dann passieren würde…

  5. Man soll die Menschen zu eine Entscheidung bewegen, absolut. Alle ungefragt zu Spender machen ist ethisch verwerflich.

    • Sich gegen die Organspende auszusprechen, ist mindesten ebenso ethisch verwerflich.

      • Sich gegen Blutspende auszusprechen ist auch ethisch verwerflich und weitaus einfacher zu stemmen als eine Organspende!

        Rauchen, Trinken, Extremsport, etc. und gesundheitliche Folgen und Behandlungskosten anderen aufzuerlegen und dies als „Gemeinschaftsprinzip“ zu deklarieren ebenso. Schließlich sind dies auch persönliche Entscheidungen eines einzelnen, warum sollen andere dafür geradestehen?

        Man kann alles hinterfragen. Aber dass der Staat per se auf Deine Organe zurückgreift und Du musst dies aktive unterbinden dürfte gegen sämtliche ethische Grenzen stoßen. Gerade in Berlin, werden wahrscheinlich die meisten eher nicht mitmachen (ohne etwas unterstellen zu wollen). Aber E-Autos bei unseren Politikern sehe ich auch nicht im „Überfluss“.

      • Das sehe ich ganz klar im persönlichen Entscheidungsbereich eines jeden Menschen. Wenn ich meine Organe nicht spenden möchte dann ist das so, und das ist zu respektieren.

        Das Problem ist doch viel mehr, dass sich viele Menschen mit dem Thema nie wirklich befassen und es ewig vor sich herschieben.

  6. Uiuiui, gleich kommen die Trolle wieder mit Nullargumenten unter ihren Steinen hervor, mal sehen wie lange die Kommentare offen bleiben. Die Initiative finde ich begrüßenswert, wer nicht spenden will, muss es nicht tun.

    • Peter Brülls says:

      „Die Initiative finde ich begrüßenswert, wer nicht spenden will, muss es nicht tun.“

      Erst mal ist es keine Spende, wenn es automatisch geschieht.

      Zweitens ist Menschenwürde kein Nullargument, sondern expliziter Teil unserer Verfassung. Und dass sich der Staats das Recht einräumt, die Körper Verstorbener zu verwenden, es sei denn, man bittet untertänigst darum, halte ich mit dieser kaum für vereinbar.

      Es gibt genug andere Möglichkeiten, die Anzahl der Organspender zu erhöhen. So lange die nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft wurden – man könnte ja mal wieder die Helmpflicht für Motorradfahrer abschaffen – sehe ich nicht, dass man zu diesem Mittel greifen muss.

      • Es ist also mit der Menschenwürde nicht vereinbar, dass jeder unbeschränkt geschäftsfähige Mensch eine „ja oder nein“-Entscheidung zur Organspende zu treffen hat? Es geht nicht um die Pflicht zur Spende, sondern zur Pflicht, zu dem Thema eine Entscheidung zu treffen. Wer mit Menschenwürde argumentiert, sollte auch das Thema Menschenpflicht nicht außer Acht lassen. Triff eine Entscheidung, sonst wird dir das abgenommen.

  7. Warum man mit aller Macht menschliches Leben bewahren will, ist mir schleierhaft.
    Diese Widerspruchslösung ist unterste Schubalde und entspricht dem Tatbestand der Störung der Totenruhe!
    Wenn so ein Beschluss morgen greift, und ich morgen Abend auf dem Heimweg tödlich verunglücke, bin ich fällig, auch wenn ich das mit jeder Faser meines Körpers ablehne. Jemand wird 18, Führerschein in der Tasche, tödlicher Unfall – was sehr oft passiert – und zack wird der filetiert, ob er das will oder nicht. Das kanns ja wohl nicht sein!
    Man könnte den freien Willen dazu so einfach kenntlich machen, aber dazu müsste man mal seine Birne benutzen. Aber außer hüh oder hot kriegen die ja alles nichts auf die Reihe. Und solche Spatzenhirne entscheiden über solch weitreichende und ethisch verwerfliche Themen.

    • Dein freier Wille wir nicht angetastet, denn du hast weiter die Wahl….

    • Organspendeausweis ins Portemonaie, ankreuzen „ich will nicht!“, bei Verwandten klarmachen, dass die im Zweifelsfall nach deinem Willen zu entscheiden haben, fertg. Wo ist das Problem, wenn Du jederzeit nein sagen kannst? Du musst das nur eunmal vorher machen und hast später deine Totenruhe.

      • Wo das Problem ist? Das Problem ist, dass das Portemonaie im Unfallfall oft nicht mit Krankenhaus mit ankommt und es Leute gibt die keine Verwanten mehr haben oder im Ausland ansässig sind.

        Auf diese Weise gehen ja heute auch Organspenden verloren, weil der Ausweis nicht mit angekommen ist und das Zentralreister noch nicht steht.

        • Also Du sprichst von Leuten, die
          – keinerlei Angehörige haben
          – verunfallen
          – überhaupt Organe spenden könnten
          – keine Organe spenden wollen
          – und der Organspendeausweis oder irgendeine andere Willenserklärung nicht auffindbar ist.
          Ziemlich unwahrscheinlich.

          • Nein, ist es nicht. Ich habe im Kollegenkreis einen äteren Kollegen, der keine Kinder hatte, nie Verheitratet war, keine Geschwister und die Eltern tot sind. Zu weiteren Verwanten hat er keinen Kontakt. Er hat nur seine Freunde. Die dürfen aber nicht entscheiden.

            Und das der Organspendeausweis nicht rechtzeitig im Krankenhaus ankommt, gibt es auch öfter.

            • kOOk sprach auch von der Verbindung aller Faktoren zusammen, die du jetzt wieder getrennt hast….

              • Jain, bin nur nicht auf alle eingegangen. Unwahrscheinlich halte ich sie nicht. Sehr selten … ja. Aber das reicht ja. Sobald es nur 1-2 Fälle gibt, muss da berücksichtig werden und andere Wege suchen. Eine Möglichkeit habe ich unten geschrieben. Und weil es die gibt, ist die Pflich absolut nicht Diskusionswürdig.

                • >> Sobald es nur 1-2 Fälle gibt, muss da berücksichtig werden <<
                  Das ist genau das Problem in Deutschland. Nein, absolute Ausnahmefälle müssen nicht berücksichtigt werden! Aber weil das in Deutschland so ist, haben wir eine überbordende Bürokratie.
                  Bzgl. der Organspende finde ich den Vorschlag ebenfalls gut, da ja dennoch jeder die Möglichkeit hat, sich dagegen zu eintscheiden. Zumindest wird dann jeder gezwungen, sich darüber Gedanken zu machen.

        • Mira Bellenbaum says:

          Wer sich zu Lebzeiten nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat und seine Angelegenheiten selbst geregelt hat, ist selbst schuld!

      • Es geht um das Prinzip wie bei allem anderen auch!
        -ein aktives Opt-out ist nicht vertretbar
        – wenn dann aktives Opt-in

        Ansonsten ist per se jeder Straftäter und muss sich aktiv aus dieser Situation herauskämpfen.
        Dies könnte ja das nächste „Berlinerische“ Szenario bzw. Überlegung sein!
        Stößt bestimmt auf den gleichen Anklang.

        • Wtf was für ein schwachsinniger Vergleich….

          • Ja?

            Die Regierung entscheidet also nun über den Körper eines jeden Bürgers? Es ist eine Bevormundung allemal, da ich aktiv werden muss, wenn es mir nicht passt.

            Ebenso kann man jeden als potentiellen Täter benennen und eben die Beweislastumkehr einführen. Wir kommen der Diktatur durch die „Staatsvertreter“ immer näher. Das hat mit Schwachsinn nichts zu tun. Jeder ist per se für sein Leben verantwortlich und sollte auch so behandelt werden. Der Respekt schwindet, wenn mein Gegenüber mir sagt, was ich zu tun habe (mit meinem Willen/Körper)!

            • Nein, nein und nein dein Vergleich ist einfach Müll.
              Das einzige zu dem du gezwungen bist ist deinen Willen kundzutun und das wars.

            • Du musst auch jetzt schon aktiv werden wenn du z.B. nicht wiederbelebt werden willst.
              Ist da dein Aufschrei ebenso groß oder regst du dich nur selektiv darüber auf was dich betrifft und der Rest ist dir egal?

    • Dann macht man ein Register, beim Abholen eines neuen Personalausweises kann man dort angeben ob man Spender sein will oder nicht, fertig. Krankenhaus kann – sofern deine Identität festgestellt werden kann – drauf zugreifen und sieht was Sache ist. Wenn deine Identität nicht festgestellt werden kann, kann man ja immer noch sagen: wir kennen den Willen der Person nicht, wir entnehmen nichts.

      • Das Problem an der Stelle ist: Unpassender Moment. Wenn du deinen Ausweis beantragst oder abholst hast du eher Gedanken wie „bl#der verwaltungstechnischer Akt, extra Termin gemacht und trotzdem gewartet“ statt „was passiert mit meinen Organen wenn ich gleich auf dem Weg zur S-Bahn angefahren werde und sterbe“.
        Deshalb liegt die Quote der Zustimmung, die in dem Moment erfasst wird, deutlich unter der realistischen (wenn man die freie Entscheidung der Personen berücksichtigen würde). Zudem ist es eine Entscheidung, die man so einem Dritten, einem Fremden mitteilen müsste, während der Spendeausweis oder die mündliche Willensbekundung im privaten Raum stattfindet, was tendentiell leichter ist.

    • Mira Bellenbaum says:

      Geh zu einem Notar und widerspreche einer solchen Lösung,
      und bitte, bitte fahre oder fliege niemals in Urlaub!
      Oder ist es Dir da egal?

      • Da er sich sehr selektiv aufregt und andere Dingen gegen die man sich aktiv entscheiden muss (wie z.B. die Wiederbelebung) ignoriert wird es ihm auch sehr egal sein wie es in anderen Ländern bei Ausländern gehandhabt wird.
        Für mich liest es sich so als ginge es nur darum sich aufzuregen.

    • Den freien Willen hast du jetzt schon und behältst ihn auch danach noch. Aber wie du oben lesen konntest, schafft es nur 1/3 diesen freien Willen auch zu dokumentieren. Das soll erhöht werden. Die Diskussion das dann auch bei der Vergabe zu berücksichtigen ist ein Add-on, was nicht von den Ländern eingebracht wurde, sondern von den Kommentatoren hier.

    • Du hast die freie Wahl, darum geht es doch.

  8. Das viele zu bequem sind, sich ein Organspendeausweis zu holen, ist bekannt. Auch das man das Thema angehen muss.
    Ich frage mich nur ob das der richtige Weg ist.

    Wie wird denn sichergestellt, dass die, die es nicht möchten, auch wirklich nicht als Organspender „genutzt“ werden?
    Die persönlichen Gründe interessieren hier erst einmal nicht. Es ist einem jedem Freie und persönliche Entscheidung. Und über „Sanktionen“, wie Mat’s Vorschlag „Hinten ran, im Fall der Fälle“ kann freilich man diskutieren.

    Aber er muss sichergestellt werden, dass der Wille dieser Personen auch Berücksichtigung findet. Wenn jeder erst einmal Organspender ist, dann müsste der Wille zum nicht spenden auch sicher irgendwo hinterlegt sein. Und ein „Nichtspenderausweis“ ist es nicht. Selbst wenn man den in der Geldbörse hat, kommt der bei einem Notfall oft nicht im Krankenhaus an. Z.B. weil er im Handschuhfach, in einer Tasche war, der Notarzt die Hose / Jacke ausgezogen hat und die nicht mitgekommen ist. Das ist jetzt schon oft ein Problem bei Organspender mit Ausweis. Viele Spenden gehen verloren, weil man den Willen zur Spende nicht eindeutig sicherstellen kann. Und jetzt anderes rum? Schwierig.

    Besser wäre es, die jetzige Regelung endlich mal vernünftig auszubauen. Ein Organspende-Register ist zwar im Aufbau, aber setzt auch wieder eine Eigeninitiative der Spender voraus. Wie wäre es z.B., wenn man das Ganze an der Perso koppelt. Bei der Beantragung gibt es Infomaterial und beim Abholen muss man Ja/Nein sagen. Das würde die Zahlen schon enorm in die richtige Richtung bringen!

    • Die Idee finde ich gut, die löst aber das von Dir geschilderte Problem nicht, denn der Ausweis muss auch erstmal gefunden werden. Und wer seinen Personalausweis dabei hat, hat in aller Regel auch seinen Organspenderausweis bei sich.

      • Richtig. Deshalb muss das Zentralregister für Spender her und ein eindeutiges Identifikationsmerkmal. Z.B. eine bestimmte eindeutige DNA-Seqeunz oder IRIS-Scan.

      • Alex the 2nd says:

        Den Ausweis am besten in einer Hülle zusammen mit der Gesundheitskarte aufbewahren.

        Gerade nach letzterer wird immer intensiv gesucht denn beim lieben Geld hört der Spaß auf.

    • Mira Bellenbaum says:

      Schon einmal was von Gerichten und Notaren gehört?

      • Klappt heute ja schon super bei Patientenverfügungen … nicht 😉

        • Mira Bellenbaum says:

          Sorry, Patientenverfügungen haben mit Organspende rein gar nichts zu tun!
          Und ja, eine Patientenverfügung ist rechtlich bindend, sofern diese notariell beglaubigt ist
          und bei Gericht oder aber auch bei einem Notar hinterlegt ist!
          Es muss halt immer jemand da sein, der Deine Rechte durchsetzt.
          Wenn Du nur so einen losen Wisch von welcher Seite auch immer hast, müssen sich Ärzte nicht daran halten, sie können!
          Ist ein riesengroßer Unterschied!

          • Eine Patientenverfügung ist auch rechtlich binden wenn sie nicht notariell beglaubigt ist. Sie muss auch nicht bei Gericht oder beim Notar hinterlegt sein.

    • Und genau für das Problem hilft diese Lösung auch. Wenn man aktuell Nichtspender sein möchte, besorgt man sich einen Organspendeausweis und kreuzt das entsprechend an. Was ist, wenn der nicht auffindbar ist? Dann entscheiden die Angehörigen. Eine ordentliche und nachweisbare Dokumentation, wie sie mit dieser Opt-Out Lösung vorgeschlagen wurde, hilft also auch in dem Fall.

  9. Jeder sollte selbst entscheiden, ob er spenden will oder nicht. Automatisch Spender werden halte ich für unethisch und moralisch sehr bedenklich.

    Wenn man schon Leute, die nicht spenden wollen, auf eine Liste ganz unten setzen will, dann bitte auch die Alkoholiker, Raucher und Drogenabhängige, die ihren Körper selbst beschädigt haben, von mir aus auch gerne Rennfahrer und Raser. Solche Leute haben aus meiner Sicht überhaupt keinen Anspruch auf ein Spenderorgan. An meinen letzten Beispielen sollte klar sein, wie blödsinnig so eine Forderung ist.

    Ich frage mich, warum den Leuten kein Geld für eine Spende angeboten wird? Das im Falle eines Spendenfalls, die Hinterbliebenen Geld bekommen. Ist so eine Forderung so abwegig? Hier kostet alles Geld, nur die Organe sollen für umsonst hergegeben werden? Eine Beerdigung kostet Unsummen, wenigstens das sollte übernommen werden, vielleicht hätten dann manche eine höhere Bereitschaft zu spenden, weil bei vielen fehlt das Geld für eine anständige Beerdigung. Mir ist schon klar, dass ich mit meiner Forderung polarisiere, dennoch finde ich das ist durchaus den einen oder anderen Gedanken wert wäre mal darüber nachzudenken.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass es eine Steuervergünstigung oder ein geringeren Krankenkassenbeitrag geben könnte, für Organspender. Da der Staat aber sowieso immer am Limit läuft, ist das natürlich auch keine Frage, dass das kommt.

    Vieles ist denkbar, aber einfach alle zum Spender machen, ist meiner Ansicht nach ein NoGo. Vor allem weil der Spender keinerlei Vorteile hat, wenn er Spender wird. Natürlich will der Staat alles von uns umsonst. Er ist es ja gewohnt, uns mit den Steuern ab zu kassieren. Also warum nicht einfach die Organe nehmen?

    • Alex the 2nd says:

      Das Thema ist emotional viel zu aufgeladen (von beiden Seiten).

      Deinem Vorschlag kann ich aber in der Tat etwas abgewinnen bzw. finde ihn noch am Vernünftigsten. Die Incentives für eine „Spende“ erhöhen, anstatt Menschen, die sich dagegen entscheiden zu bestrafen wäre sinnvoll. Nur wie du schon selbst sagst…:

      Organe? Ja bitte! Gegenleistung? Oh.. nee, lieber nicht, danke.

    • Mira Bellenbaum says:

      Bis zum letzten Absatz wäre es eine Diskussionsgrundlage gewesen.

      Und nur mal so ganz nebenbei, der Staat, das bist auch Du! 😉

      Wenn also Deine Tochter, Dein Sohn, Dein Vater, Deine Mutter auf ein Spenderorgan angewiesen ist,
      zahlst dann Du?
      Ja? Und wenn DU nicht die Mittel dafür hast?

      Und zum Blutspenden geht heute auch keiner mehr, denn es gibt ja nichts für’s frisch gezapfte.

      Was sind das für arme Ansichten!

      • Stimmt nicht, nur beim Roten Kreuz gibt es außer eine Aufmerksamkeit nichts. Das Rote Kreuz macht aber mit jeder Blutspende einen Gewinn von 145€. Bei privaten Anbieter bekommt davon einen Teil der Spender. Bei Blutplasma sogar deutlich mehr und das ist auch öfter möglich. Habe ich Jahrelang während meiner Ausbildung gemacht. Waren 2000€ im Jahr, steuerfrei.

    • Menschenteile mit Geld aufzuwiegen ist so ziemlich das Letzte. Gab da mal nen Film von Rainer Erler, namens „Fleisch“, der genau diese Perversität thematisiert hat. Bist du BWLer? Die Denke hast du jedenfalls intus.

    • Der erste und einzige sinnvolle Kommentar unter diesem Artikel.

      • verstrahlter says:

        @Weberli & Horst

        Klar, wenn man einfach nur schnell in der Hitze kommentiert ist das erstmal totaler Hypecomment.

        Das Thema ist aber (von Anfang an und immer noch) grundsätzliche Organentnahme nach dem Tod.
        Was ist bitte ist am Vorschlag verwerflich, einen Toten durch posthume Übernahme der Beerdigung zu entschädigen?
        War genau das Thema des Films; und wie genau hat man das da geschafft zu pervertieren?
        Gab es da eine Welle von Selbstmördern, die allein durch akute Finanzprobleme dahin getrieben wurden?

        Vorschnelle Kommentare erkennt man irgendwie schnell an: Kürze, Substanzlosigkeit und trotzdem maßloser Übertreibung!

        ;o)

    • Peter Brülls says:

      „Alkoholiker, Raucher und Drogenabhängige,“ werden tatsächlich bei der Verteilung runtergestuft. Denn bei der Zuteilung zählt auch, ob die Transplantation seinen Zweck erfüllen kann. Dazu gehört auch, dass der Empfänger in der Lage und willens ist, auch nach der Transplantation dafür Sorge zu tragen.

  10. Kann mir das Ganze als Toter nicht egal sein? Warum kann ich über meinem Tod nicht noch was Gutes tun, soweit möglich?
    Ich habe einfn Ausweis wo ich spende. Weil nach meinrm Tode ist alles EGAL

  11. Ich bin Organspender. Falls aber ein Opt Out kommen sollte, werde ich in Zukunft eine Organspende verweigern. Es gibt Dinge in die der Staat sich nicht einzumischen hat. Niemand sollte zu so einer Entscheidung gezwungen werden. Das grenzt an Faschismus.

    • Ja aber an den vielen Antworten siehst du die deutschen Schafe hier wunderbar. Immer nach Mama Staat schreien und voller Gehorsam. Keiner scheint was aus den letzten Jahren gelernt zu haben. Was wir brauchen ist weniger Staat und weniger Bürokratie … und viel weniger Steuern 🙂

      Ich bin mir nicht sicher ob eine solche Entscheidung beim Verfassungsgericht durchkommen würde. Dazu noch die vielen Probleme bei den ganzen Migranten und religiösen Menschen sollte da der Fall einer automatischen Spende eintreten. Sehe da viele Probleme aufkommen.

      • Peter Brülls says:

        Na, dann tragen Sie doch einen Ausweis mit Spendeeinwilligung. Ich bin ja auch für das Spenden (aber gegen die Widerspruchslösung), aber bei mir scheitert es schon daran, dass ich vielleicht zwanzig mal im Jahr einen Ausweis mit mir führe. Meistens nur für mehrere hundert Meter.

  12. Mira Bellenbaum says:

    Himmel, Herr Gott, bleibt mit dem Arsch zu Hause!!
    Was soll diese sinnlos Diskussion?
    Rund um uns herum ist das ganz normal!
    Und schon mal was von Nächstenliebe gehört, ihr seid ihr Christen, oder nicht?

    Da platzt einem doch die Hutschnur.
    Bisher habe ich noch nicht einen einzigen Grund gelesen, der stichhaltig wäre und gegen eine Organspende spricht.

    Oh ha! Nein, einer wurde hier doch genannt, Glaube!

    • Peter Brülls says:

      „Und schon mal was von Nächstenliebe gehört, ihr seid ihr Christen, oder nicht?“

      Ich nicht. Ich lehne einige grundlegende Forderungen dieser Religion sogar explizit ab.

      „Bisher habe ich noch nicht einen einzigen Grund gelesen, der stichhaltig wäre und gegen eine Organspende spricht.“

      Sie verwechseln da da das. Gegen die Widerspruchslösung zu sein bedeutet nicht, Organspende an an sich abzulehnen oder keine Organe spenden zu wollen.

      Das gleichzusetzen ist so, als ob man die Ablehnung der EU-Chatüberwachung mit Befürwortung der Päderastie gleichsetzt.

  13. Mira Bellenbaum says:

    Nur mal so als Information!
    Wer zu Lebzeiten sich wirklich und ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt, kenn die Lösung!
    Stichworte sind, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuungsverfügung!
    Beglaubigt und hinterlegt bei einem Notar und bei Gericht.

    Da kannst’e nackt vom Himmelfallen, erst wirst Du erkennungsdienstlich ermittelt, danach greift die Hinterlassenschaft!

  14. Das ist auch wieder so ein Thema, bei dem der Geifer fließt. Punkt 1: Ob eure Organe durch den Kamin gehen, von den Würmern gefressen werden oder noch einem Menschen in Not helfen können, das kann euch doch nach dem Ableben egal sein, oder? Punkt 2: Die wenigsten Erkalteten haben – meines Wissens – Organe, die noch verwertet werden können. Entweder seid ihr einfach schon zu alt, zu krank oder es is nix Brauchbares übrig geblieben. Tot seid ihr sowieso schon, warum sich also aufregen. Oder glaubt ihr noch an die Zahnfee?

    • Peter Brülls says:

      Mit dem selben „eh tot“-Argument kann man auch eine 100%-Erbschaftssteuer begründen.

    • Peter Brülls says:

      „Ob eure Organe durch den Kamin gehen, von den Würmern gefressen werden oder noch einem Menschen in Not helfen können, das kann euch doch nach dem Ableben egal sein, oder?“

      Wenn also entschieden würde, dass Leichname an Schweine verfüttert werden, damit sich auch Einkommensschwache Koteletts leisten können, wäre das für Sie in Ordnung?

      Würmer sind übrigens bei einer Erdbestattung nicht im Spiel – es wird auch so tief bestattet, dass der Körper zwar verwest, aber eben es durch Bakterien und Plize geschieht, nicht durch Wirbellose, Insekten oder gar Wirbeltiere.

  15. Das Problem mit der Organspende ist doch das man keinerlei Möglichkeit hat zu bestimmen welcher Personenkreis das Organ erhalten darf und welcher nicht.
    Was bringt es mir ein Leben durch eine Organspende zu retten, wenn dieses Leben durch sein Wirken eben das Leben mehrerer anderer Personen beeinträchtigt?

    • Evtl. steht dem steht der hippokratische Eid (auch wenn er keine Rechtsgrundlage ist) oder der verfassungsmäßige Gleichheitssatz entgegen (der eine Rechtsgrundlage *ist*) entgegen.

      I.d.R. wird durch einen Organspender auch mehr als ein Leben gerettet (oder dramatisch verbessert).

  16. Ich verstehe dieses ganze Thema Organspende einfach nicht. Es gibt zig Situationen im Leben in denen der Staat eine klare Ansage verlangt. z.B. ob er Privat oder gesetzlich Krankenversichert ist. Da kann auch keiner sagen..oh ja..gute Frage…weiss ich gar nicht…muss ich mir noch überlegen.
    Im Falle der Organspende gäbe es ja sogar 3 Optionen….. JA(+evtl. Ausschlüsse), NEIN oder HAB ICH MICH NOCH NICHT MIT BESCHÄFTIGT

    Jeder bekommt nen Brief nach Hause und hat 1 Jahr lang Zeit ihn zurückzuschicken, und wenn er nach nem Jahr immer noch nicht weiss was er will, dann sagt er einfach „noch nicht entschieden…..“ fertig

    Aber dann hat der Staat für jeden Bundesbürger erstmal ne Aussage und kann jedem nen Impfpass zuschicken. Und wenn man es dann ändern will, kann er das ja auch jederzeit tun.

    • nachtrag: Ersetze Impfpass durch Organspendeausweis 😉

    • Peter Brülls says:

      Unterschiedliche Besteuerungen, Sozialabgaben ist eine ganz andere ethische Hausnummer als die Verfügungsgewalt über den Leichnam.

      Wer das nicht versteht sondern es aus „Der Staat verlangt das“ reduziert, mit dem gibt es schlicht keine sinnvolle Diskussionsgrundlage über Menschenwürde und Freiheit.

      • Mira Bellenbaum says:

        Ein Toter ist ein Haufen verwesender Biomasse!
        Was labern hier die Leute nur von Menschenwürde?
        Bei dieser Sache geht es doch nur darum, die Hinterbliebenen zu trösten.

        • verstrahlter says:

          Ist ja eben rein rechtlich eher nicht so; sonst könnte jeder einfach so (überspitzt) auf dem Friedhof heftig Leichen ausbuddeln und die fröhlich auf jede (un)erdenkliche Art und Weise ´schänden´.

          Die Hinweise, dass diese Art der ´Durchsetzung´ in sämtlichen anderen Bereichen – nicht nur als unredlich und moralisch verwerflich angesehen, sondern sogar – gesetzlich kassiert wurde, ignoriert man auch irgendwie laufend.

          Ich würde mir in dieser heutigen Gesellschaft schon gar keine Illusion machen, überhaupt ein zufällig gerade verfügbar passendes Organ (falls medizinisch sinnvoll) auch tatsächlich zu erhalten.
          Eher wird im Zweifelsfall einer mit weniger Moral und mehr Vitamin-B daherkommen und das mit Güterumverteilung verhindern.

          Aber die Diskussion ähnelt wie so oft denen über Zuwendungen für bestimmte Gruppen … da wird auf groben Verdacht geneidet, was man nie erhalten könnte … selbst wenn man es diesem Kreis vorenthielte.

          Ich sehe das ´globalere´ Problem auch eher darin, das viele Leute mittlerweile nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen für sich zu treffen, aber unbedingt trotzdem noch andere bevormunden wollen, die das sehr wohl können und wollen.
          Grundsätzlich ohne Not zu treffende Entscheidungen in die Hände weltfremder Politik zu legen, die sich in der Vergangenheit nie dafür empfohlen hat, hat schon was von einem Offenbarungseid.

          Um uns alle endlich zu einigen, sollten wir als nächstes das Thema auf Sinn und Unsinn von Religion ausweiten; ist bestimmt kompatibel zielführend und verkürzt den Weg zum Konsens ungemein … ;o)

  17. Die ganzen Diskussionen um Organspende ja/nein geht mir gewaltig gegen den Strich. Was darüber in den letzten Jahren in Politik, Wissenschaft und Medien diskutiert wurde, geht garnicht.

    Es soll doch bitte jeder für sich selber entscheiden, ob er Organspender wird oder nicht, das muss er mit sich selber ausmachen und da hat sich weder die Politik, noch jemand anders einzumischen.

    Ich bin mittlerweile an dem Punkt, das ich meine Organspendebereitschaft zurückziehe werden, wenn der Zirkus nicht bald aufhört.
    Und nein, ich bin kein Blutspender – aus gesundheitlichen Gründen darf ich nicht, dafür stehe ich aber im Knochenmark-Spenderregister der DKMS, das halte ich sogar für wesentlich wichtiger, als Organspende, zumal das auch problemlos jeder machen kann.

    • Es geht nicht um Zwang zur Spende, sondern um Zwang zur Entscheidung. Nur 1/3 schafft das aktuell. Du und ich gehören offenbar dazu. Und ich bin auch bei DKMS eingetragen und habe einen Organspendeausweis. Es geht hier also nicht um uns, sondern um die 2/3 die es nicht schaffen sich zu entscheiden oder es entsprechend zu dokumentieren!

      • Mira Bellenbaum says:

        Bravo!
        Hätte nicht geglaubt, dass es hier noch jemanden gibt, der es verstanden hat!

        Der Staat hat sogar die Pflicht jeden einzelnen dazu zu zwingen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen!
        Mit der Widerspruchslösung tut der Staat (Gesetzgeber) genau DAS!
        Und das ist schon seit Jahren überfällig!

        Wer sich damit einfach nicht auseinandersetzen will, tja, der ist dann halt automatisch, wie im übrigen fast überall in der EU, Organspender!

        Und wenn ich hier diese blödsinnige Argumentation verfolge, glaube ich kaum, dass alle, die hier jetzt so rumwettern und was von Menschenrechten, Würde usw. labern, dass die alle schon brav in Deutschland bleiben und nie, niemals Urlaub im Ausland machen.

        Auch hat nieman von denen sich auch nur ansatzweise mit dem Thema auseinander gesetzt, denn sonst wüssten sie, dass nahezu keine von ihnen je unters Messer kommt!
        Denn das Hirn darf tot sein, jedoch der Körper nicht!!
        Herz, Lunge, Leber, Nieren, das alles kann nur dann verwendet werden, wenn der Verwesungsprozess noch nicht begonnen hat!
        D.h. spätestens nach einer halben Stunde nach Herzstillstand ist davon nichts, aber auch absolut gar nichts mehr verwendbar.
        Selbst Augen und/oder Hornhaut und dergleichen, Abfall, Sondermüll!
        Darf nur noch verbrannt und/oder verbuddelt werden.

  18. Jo, eine Wiederspruchslösung wäre klasse!

  19. So außergewöhnlich ist die Opt-Out Lösung nicht. Die meisten Länder in der EU haben diese Lösung schon längst: https://www.organspende-info.de/gesetzliche-grundlagen/entscheidungsloesung/

  20. Mich würde ja bei dieser aufgeheizten Diskussion hier interessieren, wie hoch der Anteil der Betroffenen ist.

    Realistisch betrachtet versteckt sich hinter „Ethik, Moral … bla bla bla“ am Ende eine ordentliche Portion Egoismus und Faul-/Trägheit. Organspende ist auf der Selbstlosigkeits-Skala, vielleicht sogar als ultimative altruistische Geste, ganz weit oben.
    Diese Selbstlosigkeit gilt übrigens auch für unsere europäischen Nachbarländer, die der DSO deutlich mehr Organe anbieten als umgekehrt.

    Am Ende ist die ganze Aufregung müßig. Solange Politiker*innen, anstatt die Meinung des überwiegenden Teils der Bevölkerung auch nur zu berücksichtigen, aus persönlichen Überzeugungen aktiv gehen Gesetzesvorlagen für die Widerspruchslösung vorgehen, wird der Status quo so bleiben, wie er ist. Es wäre doch mal eine Nachrage bei unserer derzeitigen Außenministerin wert, wie der Stand ist bei „… sollen Hausärzte die Patienten ermuntern, eine Entscheidung zu dokumentieren“.

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