Oppo Find X3 Lite 5G: Das Mittelklasse-Smartphone im Test

Im März dieses Jahres hat Oppo neue Smartphones vorgestellt. Dazu gehörte auch das Oppo Find X3 Lite 5G. Wie der Beiname Lite schon vermuten lässt, ist das Gerät kein Flaggschiff, sondern siedelt sich in der Mittelklasse an. Im Test schaue ich mir das mobile Endgerät einmal genauer an.

Wer sich das Gerät leistet, der bekommt von Oppo dennoch das volle Paket: ein Smartphone, ein durchsichtiges Silikon-Case, den üblichen Papierkram, ein paar Kopfhörer mit 3,5-mm-Anschluss (selten geworden), ein Ladegerät mit 65 Watt Leistung und ein USB-A-auf-USB-C-Kabel. Und was steckt so drin in dem Gerät? Hier eine Übersicht:

Betriebssystem Color OS 11.1 – Android 11
Konnektivität Wi-Fi 5 (802.11ac), 802.11a/b/g/n/WI-FI 2.4G/5.1G/5.8G unterstützt Wi-Fi Display und Wi-Fi Tethering
Bluetooth-Version: Bluetooth 5.1 Bluetooth Audio Codec: SBC/AAC/APTX/APTX HD/LDAC HD AudioUSB-Schnittstelle: USB-C Kopfhöreranschluss: 3,5 mm Klinke NFC: Android Beam, HCE und UICC
Display AMOLED 6,4 Zoll, Auflösung: 2.400 x 1080 (FHD+ – 410 ppi) Bildwiederholrate: 90 Hz
Prozessor Qualcomm Snapdragon 765G (SM7250)
Arbeitsspeicher 8 GB
Speicher 128 GB
Größe 159,1 mm x 73,4 mm x 7,9 mm
Netze 2G: GSM-Bänder: 850/900/1800/1900Hz
3G: W-CDMA-Bänder: 1/2/4/5/6/8/19
4G: FDD-LTE-Bänder: 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28/66
4G: TDD-LTE-Bänder: 38/39/40/41
5G SA: n1/3/7/28/41/78
5G NSA: n77/78/38/40/41/1/3/5/7/8/20/28
Akku 4.300 mAh/16,64 Wh (Typisch)
Schnellladen 65W SuperVOOC 2.0
Hauptkamera 64 MP Hauptkamera, f/1.7, FOV 80°8 MP Ultraweitwinkelkamera, f/2.22 MP Makrokamera, f/2.42 MP Schwarzweißkamera, f/2.4
Frontkamera 32 MP (f/2.4)
Sonstiges Gewicht 172 g; Sensoren: Fingerabdruck, Geomagnetischer Sensor, Näherungssensor, Optischer Sensor, Beschleunigungsmesser, Schwerkraftsensor, Gyroskop, Schrittzähler; Farbvarianten: Galactic Silver, Starry Black, Astral Blue

Design und Verarbeitung

Fangen wir bei der Verarbeitung des Gerätes an. Da stellt man schon beim ersten in die Hand nehmen fest, dass das Smartphone für seine Größe relativ leicht ist. An der Front befindet sich das große Display mit einem kleinen Loch für die Frontkamera und im Display ist im unteren Drittel auch der Fingerabdrucksensor versteckt. Der Rahmen ist abgerundet und poliert. Erinnert mich ein wenig an die iPhones, die vorher mit einem ähnlichen Profil arbeiteten. Dadurch liegt das Gerät gut in der Hand und ist trotz der polierten Oberfläche griffig. Rechts befindet sich der gut platzierte Power-Button, links die Lautstärke-Tasten und der SIM-Karten-Slot.

Oben findet man nur ein Mikrofon, während unten ein Kopfhörer-Anschluss, ein USB-C-Port und ein Lautsprecher verbaut wurden. Die Rückseite schimmert grau-schwarz und wird nur von dem Oppo-Logo und dem Kamera-Modul geschmückt.

Alles in allem ist die Verarbeitung sehr gut und man findet keinerlei Mängel. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und sitzen an einer – zumindest für meine Hände – guten Position. Der Buckel des Kamera-Moduls ist für heutige Verhältnisse flach und sorgt nicht für ein unangenehmes Wackeln auf dem Tisch.

Natürlich hat Oppo in puncto Design hier das Rad nicht neu erfunden. Das muss man aber auch nicht. Man kann sich damit aber auch nicht erheblich von der Konkurrenz absetzen, die mit nahezu identischen Looks arbeitet.

Software und Leistung

Oppo hat dem Gerät die hauseigene Android-Variante namens ColorOS verpasst, die in Version 11.1 zum Einsatz kommt und auf Android 11 aufsetzt. Inwiefern Oppo hier zügig Updates auf Android 12 nachliefert, kann ich an dieser Stelle nicht vorhersagen. Was ich sagen kann: Der Look von Color OS ist gefällig und wie immer Geschmackssache. Wer damit nicht arbeiten will, hat – Android sei Dank – alle Freiheiten, das System mit Icon-Packs, Launcher und Co. zu bestücken. Mal schauen, ob Oppo mit Android 12 auch noch mehr in Richtung Anpassungsfähigkeit macht. Google hat mit Material You quasi vorgelegt. Gut ist, dass Oppo davon ablässt, Bloatware mit dem Gerät auszuliefern. Da gab es schon andere Tage.

Die genutzten Animationen sind flüssig und sehen auf dem Display mit 90 Hz angenehm weich aus. Ich habe auch zu keinem Zeitpunkt des Tests irgendwelche Hänger feststellen können. Der potente Snapdragon 765G mit 8 GB Arbeitsspeicher sorgt für genug Leistung im Alltag. Er ist nicht nur leistungsfähig, sondern kommt auch mit einer guten Energieeffizienz daher. Auch bei grafisch anspruchsvolleren Anwendungen oder Spielen hat das Gerät nicht wirklich am Leistungsmaximum gearbeitet. Von daher kann man damit gut und gerne mal ein aktuelles Spielchen anwerfen.

Damit ihr euch ein Bild von den Zahlen machen könnt. Hier ein paar Benchmark-Ergebnisse:

Geekbench 5

  • Single Core: 610
  • Multi-Core: 1.686

3DMark

  • Slingshot Extreme: 3.303
  • Wildlife 1.687
  • Wildlife Extreme: 454

Noch ein Wort zum Display: Oppo verbaut hier ein AMOLED-Panel mit einer FHD+-Auflösung und einer Pixeldichte von 410 ppi. Das ist scharf und Farben sehen meiner Meinung nach kräftig aber nicht zu übersättigt aus. Was zu erwähnen ist: Wenn man einen leicht anderen Blickwinkel annimmt, dann ist das Display etwas rotstichtig. Das heißt, dass Weiß nicht mehr ganz Weiß ist. Ist nicht immer störend, sollte man aber auf dem Schirm haben.

Die Helligkeit ist auch nicht ganz so, dass man damit an helleren Tagen ordentlich arbeiten könnte. 600 Nits sind bei Sonnenlicht maximal drin. Eine lokale Spitzenhelligkeit von 750 nits wird je nach Inhalt erreicht. Typisch sind aber lediglich 430 Nits. Da muss man sich eventuell mal in den Schatten verziehen.

Die Akkulaufzeit ist etwas, was hochgradig von der persönlichen Nutzung des Gerätes abhängt. Ich bin mit Surfen, Social Media, YouTube, Netflix, leichtes Gaming und Co. unterwegs gewesen. Bei moderatem Verhalten bin ich damit locker über den Tag gekommen. 30 Prozent sind Ladung sind am Ende des Tages übriggeblieben. Je nach Nutzung kann man da sicher mehr oder weniger erreichen. Meiner Meinung nach also ordentlich. Wer mal schnell Strom im Gerät braucht, ist mit dem 65-Watt-Netzteil gut bedient. Das pumpt den Akku in knapp einer halben Stunde voll. Kabelloses Laden fehlt.

Wie machen sich die Kameras?

Wir haben hier eine Quad-Hauptkamera: einen Weitwinkel-Sensor mit 64 Megapixeln, eine 8-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera, eine 2-Megapixel-Makrokamera und eine 2-Megapixel-Schwarzweißkamera. Die letzten beiden würde ich einfach mal unter Ulk beziehungsweise Marketing verbuchen, da dabei meist wenig brauchbare Ergebnisse herumkommen. Interessant sind also die beiden erstgenannten Kameras.

Die Fotos von beiden sind bei viel Licht sehr gut. Die Schärfe ist gut, Details werden konserviert und in puncto Farbdarstellung ist man nah an der Realität. Je nach Licht merkt man, dass das Smartphone hier und da dazu tendiert, Farben zu übersättigen. Das ist aber nicht die Regel.

Die Kamera reagiert zügig auf eure Eingaben und steckt auch anspruchsvollere Situationen (sehr helle und sehr dunkle Bereiche) ordentlich weg. Zu den Ecken hin leidet die Schärfe und man hat mit einer leichten Verzerrung zu kämpfen. Was auch auffällt, ist, dass der Fokuspunkt relativ eng ist und nach außen hin zügig Verzerrung einsetzt.

Sobald es dunkel wird oder das Licht nicht ganz so gut ist, werden die Ergebnisse schlechter. Hier tritt relativ schnell Rauschen ein, die Details gehen verloren und Bilder wirken matt. Der Nachtmodus kann Abhilfe schaffen und ist meiner Meinung nach einer der besseren in dem Preissegment. Er schafft es, Details gut herauszuarbeiten und man hat weniger Rauschen im Bild. Der Look bleibt dabei natürlich.

Wenn ihr Video aufnehmt, solltet ihr auf die Stabilität im Handgelenk achten oder einen Gimbal benutzen. Da kommen leider nicht ganz so gute Ergebnisse heraus wie bei anderen Mittelklasse-Geräten. Die Stabilisierung ist meiner Meinung nach nicht besonders gut. Bewegt man sich nicht und achtet auf langsame Armbewegungen, kann man aber brauchbare Resultate erzeugen. Ihr könnt euch selbst einen Eindruck der Bilder verschaffen, indem ihr im Google Fotos Album vorbeischaut!

Die 32-Megapixel-Selfie-Kamera macht bei viel Licht sehr gute Selfies. Wenn es dunkler wird, habt ihr eine Display-Beleuchtung zur Hand. Die Kamera ist aber bei leichten Wacklern zickig und möchte nicht immer ein scharfes Bild produzieren.

Oppo Find X3 Lite – Ein Fazit

Oppo kann meiner Meinung nach mit dem Oppo Find X3 Lite ein rundes Gesamtpaket abliefern, das in der Mittelklasse seine Abnehmer finden wird. In allen Bereichen ist man gut unterwegs, hat aber keine besondere Stärke aufzuweisen. Da die Konkurrenz in dem Segment um die 400 Euro aber extrem stark ist, stellt sich die Frage, ob man gerade im Kamera-Bereich punkten kann.

Hier konkurriert man direkt mit Geräten wie dem Samsung Galaxy A52, Poco F3 NFC, OnePlus Nord und mehr. Allesamt mit ihren Argumenten, die im Vergleich zum Oppo-Smartphone nicht unbedingt schlechter sind. Am Ende ist es der persönliche Geschmack, der entscheidet. Wer gerade in der Smartphone-Mittelklasse sucht, sollte sich das Find X3 Lite auf jeden Fall ansehen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail. PayPal-Kaffeespende an den Autor

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6 Kommentare

  1. Schön, dass color OS entschlackt.

    Für unter 300 wäre es interessant bei 350 wäre man schon auf etablierten Premiumherstellerniveau vom Samsung Galaxy A52.

    Ip Rating wäre mir wichtig, ohne ist im Mittelklasse
    Segment für mich ein No Go. Dann lieber 50-100€ mehr ausgeben. Und mindestens 3, besser 4 Jahre Sicherheitsupdates sind mittlerweile auch vorauszusetzen. Btw: wie sieht es mit custom rom Fähigkeiten heutzutage bei oppo aus?

    Einen aktuellen Galaxy s10e klon würde ich übrigens diesen ganzen riesen Kloppen vorziehen.inklusive der besten Fingerabdruckscannern im Powerbutton.

    Wie schnell lädt eigentlich ein vooc-Gerät mit einem normalen qc3 oder usb-pd Netzteil?

    • Zitat: „Für unter 300 wäre es interessant bei 350 wäre man schon auf etablierten Premiumherstellerniveau vom Samsung Galaxy A52.“

      Das ist aber eine ziemlich europäische Sicht auf den Markt. Der BBK-Konzern hat weltweit im 2. Quartal 2021 sicherlich mehr Smartphones als Samsung verkauft. Das schaffen schon Oppo und Vivo ohne Realme und One+

  2. Leider fehlt (auch in diesem Test) eine für mich entscheidende Aussage, nämlich die zur künftigen Versorgung mit (Sicherheits-)Updates bzw. ein garantierter Nutzungszeitraum. Ich finde, man sollte den Android-Geräteherstellern die Zurückhaltung bei solchen Aussagen nicht einfach so durchgehen lassen.

  3. Wie sieht es mit der Weitergabe der Daten auf dem Smartphone an die kommunistische Partei Chinas? Homland Act der chinesischen Regierung? Werden Suchbegriffe wie free Tibet oder Taiwan im Browser gesperrt?

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