OnlyFans will raus aus der Schmuddel-Sparte und untersagt Pornografie

OnlyFans ist eine Website, auf der Creator ihren Anhängern exklusive Inhalte gegen einen Obolus anbieten können. Sowas geht natürlich auch über Plattformen wie Patreon. OnlyFans wird von Fitnesstrainern genutzt, von Musikern aber auch, und dafür ist die Plattform wohl am berüchtigtsten, für sexuelle Inhalte. Auch manche Streamer oder anderweitige Influencer bieten dort z. B. erotische Fotos oder sogar Pornografie für interessierte Anhänger an. Vom Image der Schmuddel-Plattform will OnlyFans aber nun weg: Heute hat man bestätigt, dass explizite sexuelle Inhalte (sprich Pornografie) bald untersagt werden.

Ab Oktober dürfen über OnlyFans keine expliziten sexuellen Darstellungen mehr ausgetauscht werden. Weiterhin erlaubt sein, werden Nacktfotos und auch Videos, die dann wohl als erotisch aber eben nicht sexuell explizit gelten. Da müssen sich die Creator aber dann eben an die Regeln halten und dürfen keine sexuellen Handlungen vornehmen.

Warum der Strategiewechsel, mag sich manch einer fragen. Die Antwort ist naheliegend: Zahlungsanbieter und andere Partner haben Druck ausgeübt. OnlyFans reagiert: Man wolle weiterhin eine gesunde und wachsende Community bedienen, also müsse man seine Regeln eben modernisieren. Aktuell nutzen mehr als 130 Mio. Nutzer die Plattform. Nicht nur Influencer sind dort unterwegs, auch manche Sexarbeiter nutzen die digitale Plattform als sichere Umgebung, um ein Einkommen zu erzielen. Jene werden sich ab Oktober aber anders umsehen müssen.

Tja, findet man das  nun gut oder schlecht? Das überlasse ich euch. Offenbar war es für OnlyFans mit dem aktuellen Image der Schmuddel-Plattform schwierig, mehr Geld von Investoren einzusammeln. Also will man sich anders bzw. breiter aufstellen. Dadurch wird man aber sicherlich auch einige Nutzer und Creator verlieren, die gerade wegen der Freizügigkeit dort aktiv gewesen sind. 2020 kam man auf 2 Mrd. US-Dollar an Umsätzen, die über OnlyFans generiert worden sind. 2021 könnte man diese Zahl möglicherweise verdoppeln. OnlyFans knapst sich dabei jeweils 20 % Provision von allen Transaktionen ab.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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48 Kommentare

  1. Wenn die sich schon neu aufstellen wollen, dann sollten sie auch gleich den Namen ändern. Onlyfans klingt ja schon direkt nach etwas Schmuddeligem.

  2. NanoPolymer says:

    Gibt es den da echt noch was anderes wofür User Geld bezahlen? Bisher hab ich die Plattform nur in diesem Kontext wahrgenommen.

  3. Grumpy Niffler says:

    Schade. Zwar selbst nie genutzt aber grundsätzlich finde ich es positiv wenn Darsteller*innen selbstbestimmt ihren Content vertreiben können – das ist deutlich weniger schmuddelig als die vielen kostenlosen Seiten, wo eben oft nicht klar ist in wie weit da alles konsensuell zugeht und ob alle Beteiligten eine faire Beteiligung am Gewinn erhalten.

  4. Ich versteh noch nicht ganz, woher der Druck genau kommen soll.
    VISA + MasterCard können es doch kaum sein, oder? Zumindest auf jeder größeren Erotik-Produzenten-Website (und damit mein ich auch und vor allem die ganz großen „seriösen“ Player in dem Markt) komme ich beim Klick auf „Join Now“ auf die Kreditkarten-Abfrage, eine andere Möglichkeit pornografische Inhalte zu konsumieren gibt es doch kaum, oder?
    Wieso sollte es bei diesen Anbietern okay sein, aber bei OF setzen sie die Pistole auf die (Achtung Wortspiel!) Brust…?

  5. never change a running system. wusste schon meine uroma.

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