OnlyFans: Porno-Rausschmiss sei die Schuld der Banken

OnlyFans hat sich dazu entschieden pornografische Inhalte von der Plattform zu verbannen. Das ist für viele Nutzer der Plattform sicherlich eine harte Nummer, denn genau für solchen Content ist OnlyFans nun einmal eigentlich erst bekannt geworden. Entsprechend hagelte es auch viel Kritik nach der Ankündigung. Doch der Gründer und Chef, Tim Stokely, schiebt den schwarzen Peter weiter. Laut ihm seien es die Banken, die für diesen Schritt direkt verantwortlich wären.

Laut Stokely habe man keine Wahl gehabt: Banken hätten die Zusammenarbeit mit OnlyFans verweigert. Man sei aber auf die Kooperationen mit Finanzinstituten angewiesen, sonst könne man seinen aktiven Nutzern schließlich auch keine Einnahmen auszahlen – aktuell überweise man über 300 Mio. US-Dollar im Monat an Creator. Stokely nannte da mehrere Kandidaten wie JPMorgan Chase oder auch die Bank of New York Mellon, welche Probleme verursacht hätten. Seine aktuellen Partner wollte Stokely nicht nennen, da man die Geschäftsbeziehungen nicht gefährden wolle.

Der Chef von OnlyFans kritisiert auch die Medien: Es sei unfair über illegale Inhalte bei OnlyFans berichtet worden, auch wenn andere Plattformen mit derlei Uploads genau so zu kämpfen hätten. Oft sei aber der Eindruck erweckt worden, dass dies ein spezifisches Problem von OnlyFans sei. Des Weiterhin führt im Übrigen Mastercard ab 1. Oktober 2021 neue Regeln für „Specialty Merchants“ ein, was auch die Pornoindustrie betrifft. Vermutlich ist es kein Zufall, dass OnlyFans am selben Tag Pornografie aussperrt. Stokely bestreitet dies allerdings.

OnlyFans will die Porno-Sperre im Übrigen mit rund 200 zusätzlichen Moderatoren durchsetzen. Könnten pornografische Inhalte denn jemals zu OnlyFans zurückkehren? Laut Stokely wäre er jederzeit dafür, doch er sei an die Entscheidungen der Banken gebunden, einer Abhängigkeit, der sich eben auch OnlyFans leider nicht entziehen könne. Klar ist aber, dass die Zukunft der Plattform nun deutlich ungewisser erscheint, als zuvor.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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23 Kommentare

  1. Dirk der allerechte says:

    Der Tod der Plattform wahrscheinlich haben die Banken schon auf Short gesetzt ^^
    Ich erinnere nur an Tumblr

  2. Max Beringer says:

    Das wäre mit Wirecard nicht passiert 😀

  3. Was haben die für ein Problem mit OnlyFans? Und warum nehmen sich Banken das Recht heraus, denen das Konto zu entziehen?

    OnlyFans scheint vielen in der Gesellschaft ein Dorn im Auge zu sein, vor allem einer bestimmten Männergruppe, die ihre P*rnoinhalte sonst nur auf Free Seiten konsumieren. Einem Ort, wo viel Leid stattfindet, kein selbstbestimmtes Arbeiten, äußerst fragwürdige Inhalte, traumatische Inhalte und definitiv auch moralisch verwerfliche in jedem Fall illegale Inhalte (se*ualisierte [Gewalt]. Es heißt übrigens se*ualisiert weil gewisse Dinge nicht in einem se*ellen Kontext gesehen werden KÖNNEN es aber einige Menschen trotzdem machen, z.B. bei Kindern, Tiere usw)

    OnlyFans ab zu PayPal?
    „ Banken hätten die Zusammenarbeit mit OnlyFans verweigert. Man sei aber auf die Kooperationen mit Finanzinstituten angewiesen, sonst könne man seinen aktiven Nutzern schließlich auch keine Einnahmen auszahlen“

    • PayPal ist extrem Sexworkerfeindlich und sperrt deren Konten regelmäßig. Isst also keine wirkliche Lösung.

    • „Konto entziehen“ ist was ganz anderes als „Vertrag über Dienstleistungen zur Abwicklung von Onlinezahlungen nicht verlängern unter verweiß auf neue AGB.“
      Um Zahlungen per Kreditkarte (oder sonstwie außer Überweisung) anzunehmen, braucht man einen Extra-Dienstleister oder einen extra Dienstleistungsvertrag mit der Bank. Das ist nichts, wo man als Unternehmen ein Recht drauf hätte, sondern unterliegt von beiden Seiten der Vertragsfreiheit. Warum die Banken allerdings ein Problem mit Pornografie haben, auf der anderen Seite aber ohne mit der Wimper zu zucken Kredite für Waffengeschäfte geben, mit ihrem Geld die Abholzung der Regenwälder finanzieren und so weiter, das erschließt sich mir noch nicht so ganz.

      • Den Banken ist es so ziemlich egal, womit sie das Geld verdienen. Es gibt aber gewisse Gruppierungen in der Gesellschaft, die meinen anderen vorschreiben zu dürfen, was und wie die machen dürfen und was nicht, s. z.B. die linksliberale Cancel Culture. Es gibt aber auch rechtskonservative religiöse Gruppen, die bestimmten Einfluss auf die Banken haben und warum auch immer keine Pornos in der Form mögen.

  4. „ Das ist für viele Nutzer der Plattform sicherlich eine harte Nummer“

    Ne, grad das dann eben nicht mehr 😉

  5. Die Moraldiktatoren schlagen wieder zu. Deswegen müssen wir uns vom dem traditionellen Finanzsektor lösen und auf Cryptowährung setzen!

  6. In meinem persönlichen Wertesystem stehen Banken sowieso am untersten Ende der Ethikskala, da gibt es eine laaaaange Liste von Dingen bei denen Banken nicht mitmachen sollten, Zahlungsdienstleistungen für Porno gehört nicht dazu.

    • Die Banken haben aber da auch nur beschränkt wirkliche Freiheiten – fast alle Firmen in dem Bereich „Porno“ bewegen sich extrem an der Grenze zum Illegalen. Auch dürften nicht nur legale Pornos hochgeladen worden sein – viel Fragwürdiges landete da immer wieder. Daher wollen sehr viele Banken generell mit der ganzen Branche nichts (mehr) zu tun haben – auch weil andere die Geschäfte mit ihnen einschränken/beenden könnten. (wenn Fonds usw. nicht mehr gehandelt werden kann das ganz schnell die Existenz selbst der ganz, ganz Großen bedrohen)

  7. Onlyfans kann auch andere Inhalte als Porno? Na guck, wieder etwas gelernt 😀 Ich vermute aber mal: no porn, no business! Das lief doch bei Tumblr genau so, ohne diese Inhalte interessiert sich doch kaum jemand für den Laden. Rote Zahlen in 3…2…1…

  8. Bezüglich der Banken: Ich denke, dass es auch stark an amerikanischen Instituten liegt, generell sind die ja sehr prüde.

  9. Ich sehe da echt nicht das Problem. Für was braucht man da Banken (also Plural)? Es gibt soch sicher eine Bank in den USA, die sich nach OnlyFans als Kunde die Finger lecken würde.
    Und wenn die Bank der Creator Zahlungen von Onlyfans sperrt, dann teilt man das den Creators mit, sodass die zu einer anderen Bank wechseln können.
    Das kann doch nur vorgeschobener Unsinn sein.

  10. Das ist alles ne Lüge. Der Onlyfans muss es jetzt so machen, weil es dort Kranke Sachen ihr wisst ja schon wie Kinder Fotos oder Videos gibt. Deswegen haben die jetzt sehr viele Organisation am Hals kleben.

  11. Tja das ist das Problem mit zentralen Instanzen wie Banken, die können ihre Regel nach Belieben diktieren und selbst erfolgreiche Geschäftsmodell mit einem Schlag aushebeln.

    Nur gut dass es heutzutage dezentrale Alternativen in Form von Kryptowährungen gibt. Dort hat nicht nur eine Person oder ein Unternehmen die Hosen an und kann seine Regel diktieren, sondern alle Miner/Staker auf der ganzen Welt entscheiden zusammen was geht und was nicht.

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