OnePlus Nord CE 2 Lite 5G: Für 299 Euro zu viele Abstriche
Logisch, dass Hersteller für jeden Geldbeutel passende Smartphones parat haben möchten. So hat auch OnePlus sukzessive seine Produktpalette aufgestockt. Nahezu im Monatstakt wirft man im SuperVOOC-Tempo ein neues Smartphone auf den Markt. So deckt man nun im unteren Preissegment bereits in 50-Euro-Schritten diverse Budgets ab. Ob das sein müsste? Meiner Meinung nach nicht. Das neue OnePlus Nord CE 2 Lite 5G zeigt gut, warum. Es ist schwierig zwischen den einzelnen Produkten zu differenzieren. Vorweggenommen: Beim Nord CE 2 Lite sind die Abstriche zu hoch. Mit seinen 299 Euro ist es für das aktuelle Portfolio der Einstieg in die Welt der OnePlus-Smartphones. In den vergangenen 2 Wochen konnte ich nicht nur das Nord 2T 5G unter die Lupe nehmen, sondern mich auch der „abgespeckten Nord-Variante“ widmen.
Zuallererst ein Blick auf die technischen Daten. Der zeigt, dass es insbesondere beim Display-Panel Abstriche gibt. Auch bei der Kamera muss man verzichten: auf die Ultraweitwinkellinse. Eine allumfassende Einführung in die technischen Details gibt es im Artikel zur Vorstellung des Smartphones nachzulesen.
OnePlus Nord CE 2 Lite – Technische Spezifikationen
- Display: 6,59 Zoll, 2.412 x 1.080 Pixel (FHD+), 120 Hz, LCD
- Betriebssystem: Android 12 (OxygenOS 12.1)
- SoC: Snapdragon 695 5G
- GPU: Qualcomm Adreno 619
- RAM: 6 GByte (LPDDR4X)
- Speicherplatz: 128 GByte (UFS 2.2)
- Triple-Hauptkamera: 64 (Weitwinkel, f/1.7, EIS) + 2 (Tiefensensor, f/1.7) + 2 (Makrolinse, f/2.4) Megapixel
- Frontkamera: 16 (Weitwinkel, IMX471, f/2.0) Megapixel
- Akku: 5.000 mAh, Schnellaufladung mit bis zu 33 Watt kabelgebunden
- Schnittstellen: 4G / 5G LTE, GPS, Wi-Fi 6, Bluetooth 5.2, NFC, USB-Typ-C (2.0)
- Maße / Gewicht: 164,3 x 75,6 x 8,5 mm / 195 g
- Besonderheiten: X-Achsen Linearmotor, Fingerabdruckscanner im Rahmen, Klinkenanschluss
- Farben: Blue Tide, Black Dusk
- Preis: 6/ 128 GB: 299 Euro
Ausgepackt fallen direkt erste Unterschiede zum Nord 2T ins Auge, ohne das Gerät nur einzuschalten. Auf den ersten Blick wirkt die mattschwarze Farbgebung auf der Rückseite hochwertig, man spürt dann aber schnell, dass sie eben aus Plastik besteht. Für mich per se kein Tabu – Google wusste beispielsweise bei der A-Serie immer, wie man trotz derartiger Rückseite ein Premium-Gefühl vermittelt, hier eher weniger. Zudem: Für ein Plastikgehäuse hätte das Smartphone – trotz 5.000-mAh-Akku – leichter ausfallen dürfen. Ins Auge fällt zudem, dass der Übergang von Gehäuse und Rahmen nicht fließend ist, jener zur Displayfront ist noch härter.
Bringen wir das 6,59 Zoll (ca. 17 cm) große Panel zum Leuchten und schalten das Gerät einmal an. Schnell fällt auf, da leuchtet mehr, als man es gewohnt ist. Dass man hier auf ein LC-Display setzt, fällt auf. Die bekannten Unterschiede, die ein AMOLED-Panel sonst mitbringt, fallen schnell ins Gewicht – vor allem, wenn man sattes Schwarz gewohnt ist. Da rütteln auch die 120 Hz nichts, die das Gerät butterweich bedienbar machen. Aber bevor man sich über hohe Bildwiederholraten Gedanken macht, sollte man eher die Paneltechnologie überdenken – die dürfte mehr Nutzern ins Auge stechen.
Schwierig zu beschreiben, sind meine Erfahrungen mit dem Touchscreen. Sonst bin ich es – auch von niedrigpreisigen Geräten wie dem Nord 2T – gewohnt, dass mein Finger übers Display gleitet. Wirkt hier, trotz abgezogener Folie, zu griffig. Der Finger gleitet beim Wischen weniger, sondern klebt vielmehr am Screen. Schwer, dafür die richtigen Worte zu finden – fühlt sich in der Bedienung aber nicht wirklich gut an. Schade.
Da man auf LCD setzt, gleich vorweggenommen: Der Fingerabdruckscanner steckt im Powerbutton im Rahmen. Reagiert wahnsinnig schnell, vielleicht schneller als eine optische Lösung – muss man aber mögen.
Ein paar Worte zur Performance. Die ist durch das 120-Hz-Panel gefühlt bereits hoch. Die Helligkeit geht für ein LCD mit erhöhter Bildwiederholrate in Ordnung, könnte aber etwas mehr sein. Der verbaute Snapdragon 695 5G tut seinen Dienst pflichtbewusst. Das reicht für die meisten alltäglichen Dinge aus: Chat-Nachricht hier, Surfen dort. Ebenso wenig ein Einschnitt, dass man beim 128 GB großen Speicher „nur“ auf UFS 2.2 setzt und beim 6 GB großen Arbeitsspeicher auf LPDDR4X. Einzig komplexere Apps haben dadurch etwas längere Startzeiten. Für die meisten Nutzer, die in dieser Preiskategorie zuschlagen, aber sicherlich kein No-Go.
OxygenOS 12.1 auf Basis von Android 12 läuft flüssig – mit meinen gewohnten Kritikpunkten. Zwei Updates sowie drei Jahre Sicherheitspatches sind in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß. Die verbaute Technik sollte Luft für einige Jahre mehr haben – wie Custom-ROM-Communitys oftmals eindrucksvoll beweisen. Allein um der Nachhaltigkeit willen sollte da mehr drin sein.
OnePlus bewirbt das Nord CE 2 Lite mit einer „Triple-Kamera“. Nützlich ist da nur die Hauptkamera von 64 Megapixeln. Auf Weitwinkellinse oder Tele muss man verzichten. 2-Megapixel-Tiefensensor und 2 Megapixel für eine Makrolinse sind in meinen Augen Quatsch. Da hätte man lieber die Hauptlinse etwas aufgebrezelt – wäre in Ordnung.
Das Nord CE 2 Lite bringt dieselben Mankos mit, wie die Kamera anderer OnePlus-Smartphones. Bei Point and Shoot greift der Fokus oftmals daneben, da müsst ihr händisch anpacken. HDR beherrscht man hingegen ordentlich. Einige unkomprimierte und unbearbeitete Fotos, die ich aus der Hüfte schoss, finden sich hier zum Anschauen. Die Farben sind meist neutral, manchmal neigt man aber auch da zum Übersättigen der Farben.
Grundsätzlich sind die Ergebnisse der Kamera – bei ausreichender Helligkeit – ordentlich, liegen aber in Sachen Bildschärfe unter anderen Nord-Smartphones. Noch gravierender werden die Unterschiede in schlechten Lichtverhältnissen. Die paar Bilder bei Dämmerung, die ich so machte, waren wenig brauchbar.
Der 5.000 mAh große Akku reicht durch den Tag. So zumindest meine Eindrücke in den ersten 2 Wochen, da will ich mich jetzt nicht auf genaue Werte festlegen, die variieren je nach Nutzungsszenario ohnehin stark. Abgespeckt wurde beim Aufladen. Ja, 33-Watt-Aufladung ist schnell und das Smartphone ist binnen einer Stunde voll. Schaut man sich an, dass die 65-Watt- oder gar 80-Watt-Schnellladung bei den höherklassigen Nord-Geräten Standard ist, wäre da sicher mehr drin. Zudem: USB-A auf Seite des Netzteils ist ein No-Go im Jahr 2022. Immerhin: Das Schnellladegerät liegt dem Lieferumfang bei – lässt sich aber für andere Geräte nur bedingt sinnvoll einsetzen.
Sonstige Eindrücke und Informationen? Der Speicher kann mittels microSD-Karte aufgemotzt werden, da dürfte es kaum stören, dass es nur eine Variante mit 128 GB hierzulande gibt. Zudem dürfte für viele auch der verbaute Klinkenanschluss willkommen sein. Wobei es bereits im niedrigen Preissegment inzwischen ordentliche TWS-Kopfhörer gibt – so auch die Nord Buds.
Das Fazit fällt kurz und knackig aus: Ich sehe für das Nord CE 2 Lite keine Daseinsberechtigung. Dafür macht man zu viele Abstriche beim Gerät im Vergleich zum Nord CE 2 und dem Nord 2T. Diese kosten nur marginal mehr. Nehmt diese paar Euro mehr lieber in die Hand – es lohnt sich! Für 299 Euro gibt es für das Nord CE 2 Lite – bei derartigen abgespeckten Funktionen – keine Empfehlung von mir. Für 100 Euro weniger sähe die Welt schon anders aus.
- 64 MP KI Triple-Kamera - 64 MP Hauptsensor, 4 MP Makro-Objektiv und 2-MP-Kamera mit Tiefenerkennung, um...
- 64 MP KI Triple-Kamera - 64 MP Hauptsensor, 4 MP Makro-Objektiv und 2-MP-Kamera mit Tiefenerkennung, um...
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Die Einleitung finde ich unpassend. Apple hat keine billigen Handys im Angebot, also eben nicht für jeden Geldbeutel. Dennoch jedes 2. Handy in den USA von Apple mittlerweile.
Es gibt das iPhone SE und ist die Studie teuer, greift man bei einem iPhone zu, welches eben schon 2, 3 Jahre alt ist. Ein iPhone bekommt mindestens 5 Jahre Systemupdates und mindestens 7 Jahre Sicherheitsupdates. Somit ist auch da etwas für jeden Geldbeutel dabei.
Apple hat sehr wohl „billige“ Handys im Angebot. Nur eben anders als Android-Hersteller. Statt unnötig jedes Jahr dreihundert Mittelklassegeräte rauszuhauen, verkauft Apple – ob nun selbst oder Drittanbieter – Vorjahresgeräte.
Du kriegst heute ein iPhone X in sehr gutem Zustand für 200-250€ und obwohl es ein Gerät von 2017 ist, kann es immer noch locker mit neuen 200-250€ Androiden mithalten und bekomme höchstwahrscheinlich auch noch länger Updates.
Angesichts des ewig langen Supports sollte man bei Apple endlich aufhören, immer nur auf die aktuellsten Modelle zu schauen, die Apple selbst verkauft.
In den USA ist indes schon seit Ewigkeiten jedes zweite Handy ein iPhone. Apple „dümpelt“ schon ewig bei 45-50% Marktanteil dort. In den USA gibt es aber oftmals auch subventionierte Vertrage mit iPhones – hierzulande leider nicht. Oder massive Cashback-Aktion. Letztes Jahr konnte man bei ich glaube Verizon bei Abschluss eines Vertrags mit iPhone für ein fast x-beliebiges iPhone mal eben $800 bekommen. Auch für ein iPhone 6S.
Und oben drein ist Apple eben eine US-Marke. Ist recht „natürlich“, dass die dann anderen Herstellern wie einem aus Südkorea oder China vorgezogen wird
Was für ein „ewig langer Support“ denn bei Apple? Wo kann ich das nachlesen? Wie lange erhält ein 2017 auf den Markt gekommenes iPhone denn noch Support?
Im Büro fliegt noch ein iPhone 6 rum. Das erhält regelmäßig Updates.
Das beantwortet keine meiner Fragen.
Wenn es Sie doch so sehr interessiert, recherchieren Sie eben selbst.
Beweis durch Behauptung? So funktioniert das nicht. Wo kann ich nachlesen, wie lange ein 2017 auf den Markt gekommenes iPhone noch Updates erhält?
Für welche alltäglichen Dinge reicht es den nicht aus, wenn du schon schreibst reicht für die meisten…?
Und was sind längere Ladezeiten, Millisekunden, Sekunden?
Also großer Samsung Hasser bin ich langsam eingeknickt. Das A41 meiner Tochter bekommt regelmäßiger Updates als der Oneplusmüll mittlerweile. Ich hab hier ein OP 8T, ein OP7, ein S21+ und ein Mi9. Ich würde tatsächlich eher zum A53 5G greifen als mir ein weiteres Oneplus zu holen. Auch wenn mich die Pixel Kamera triggern würde ist das zu viel Geld. Ne gute Kamera für unter 350€?
Mit Apple komme ich nicht klar. Als Handy nie wieder, als Tablett immer.
Bin vom P20 Pro auf das A52 gewechselt und vermisse gar nichts. Ich vermisse nicht mal die lausige Software von HUAWEI, die lahme Synchronisation mit Outlook-Kontakten und die nervigen Benachrichtigungen der HUAWEI-App-Stores. Samsung? Ja, langweilig in der Mittelklasse. Aber absolut problemlos. Geräte, die man kauft, einrichtet und ein paar Jahre nutzt. Sie fallen nicht weiter auf, machen gute Bilder und werden irgendwann ausgetauscht.
Ganz deiner Meinung. Nur lieber ein A53s 5G holen, läuft noch besser…….
OnePlus darf gerne die Finger von 300€-Geräten lassen.
Damit haben sie exakt einmal überzeugt, und danach jeden Vergleich mit sich selbst verlieren müssen xD
Sie dürfen gerne weiterhin versuchen mich von ihrer „Mainstream ist geil“-Mentalität zu überzeugen, während ich mir gerade für 30€ ein Oneplus One aus der Bucht shoppe, um nen Ersatzscreen zu haben, falls meinem mal was passiert xD
Mit „rundgelutscht und drölf Kameras“ kriegt mich aber niemand vom Sofa runter.