Number26: ab 1. Dezember auch Dispokredit möglich
Erst kürzlich ging Number26 mit Cash26 einen wichtigen Schritt in Richtung weg von der klassischen Bank. Dank Cash26 werden Supermarktkassen zu Einzahlungsschaltern, falls man einmal Bargeld auf sein Konto einzahlen möchte. Euren Kommentaren zu diesem Feature konnte ich entnehmen, dass dies häufiger der Fall zu sein scheint als mir bewusst war, ein schönes Beispiel dafür, wie sehr sich die eigene Nutzung von Dingen doch von der der anderen unterscheidet. Nun geht Number26 einen weiteren Schritt, den Dispokredit auf Knopfdruck.
Bislang war das Konto von Number26 ein reines Guthabenkonto. Es konnte nur so viel Geld überwiesen oder ausgegeben werden, wie der positive Kontostand zuließ. Ab dem 1. Dezember ändert sich das, dann kann nämlich jeder Number26-Nutzer einen Dispokredit beantragen. Realisiert wird dies in Zusammenarbeit mit der Wirecard Bank. Maximal 2000 Euro Überziehungsrahmen sind möglich, der genaue Betrag wird anhand des Number26 Kreditscoring festgelegt.
Wie bei anderen Kontobewegungen auch, erhält der Nutzer transparente Auskunft über seinen Dispo. Er erhält eine Benachrichtigung, wenn der Dispo in Anspruch genommen wird, außerdem bleibt er jederzeit über die anfallenden Zinsen informiert. Auch kann der Kunde den Dispo jederzeit wieder deaktivieren oder auf einen niedrigeren Betrag festlegen.
Das Kreditscoring dauert nur ein paar Sekunden, sodass bei positivem Ergebnis der Kreditrahmen sofort zur Verfügung steht. Sicher eine willkommene Änderung bei den mittlerweile mehr als 70.000 Number26-Kunden. Falls Ihr den Dispo ab 1. Dezember dann in Anspruch nehmt, hinterlasst ruhig einen Kommentar, ob das genauso problemlos abläuft wie die anderen Number26-Features. Ich selbst nutze Number26 nicht, von Euch tun dies aber doch einige.
Brauche ich nicht, aber das Feature ist gut! Vielleicht kommt doch mal der Moment, dass man einen Dispo braucht.
Das einzige, was mich an Number26 stört (bin bei denen angemeldet), sind folgende Einschränkungen:
Tägliches Limit für Geldabhebungen: 600 €
Wöchentliches Limit für Geldabhebungen: 2.000 €
Ausgabelimit in Geschäften pro Monat: 4.000 €
Ausgabelimit Online pro Monat: 4.000 €
Warum darf ich nicht alles Geld abheben, was bei denen liegt? Wenn ich 10k Euro auf die Karte überweise, brauche ich 5 Wochen, um es wieder zu kriegen. Das finde ich schade und das hält mich derzeit davon ab, mehr als 4000 Euro bei denen zu lagern.
Das Gute ist wohl, dass es andere Banken zwingen wird, im Service nachzuziehen.
Nachdem die traditionellen Banken (Deutsche Bank, Commerzbank) ja zu fragwürdigen Institutionen mutierten und ihre gewöhnlichen Kunden im Stich liesen (man Denke an die Schließung vieler Filialen) ist man doch eh vielfach zum Onlinebanking umgezogen.
Das dürfte jetzt beschleunigt werden und dem traditionellen Banking den Todesstoss versetzen.
@jemand22 „Warum darf ich nicht alles Geld abheben, was bei denen liegt?“
N26 finanziert eine Firma mit etlichen Mitarbeitern aus den MasterCard Gebühren (die die die Bank an der du abhebst zahlen muss oder diejenige die Händler zahlen müssen, wenn du per Karte zahlst). Aber das reicht noch lange nicht aus.
Also legt N26 dein Geld im Namen der Firma irgendwo anders an um sich selbst zu refinanzieren.
Eben jene Limits sind die Planungssicherheit für die Firma. Würde jeder alles sofort abheben können, kann das Unternehmensstrukturen wie N26 sehr schnell in die roten Zahlen treiben…
Geld das ich nicht habe, kann ich auch nicht ausgeben. Ich kenne einige mit dauer Dispo, die dort schon seit Jahren nicht mehr raus kommen und immer miese von mehreren Monatseinkommen auf dem Konto haben. Und wenn die Bank den Dispo dann von heute auf morgen streicht, dann ist Schluss mit lustig. Das hat schon so manchen um alles gebracht und ganz tief in die Schulden getrieben.
Das heißt ja nicht, dass man kein Auto, Haus oder ähnliches finanzieren darf. So viel Geld haben die wenigsten. Aber das ist das ein Kreditvertrag mit fest vereinbarter und kalkulierbarer Rückzahlrate und mit einem Dispo nicht wirklich vergleichbar.
Das macht es besonders für Dispo-Rechnungen günstig für N26. Wird das zu N26 geschmissene Geld gut angelegt, sind die Kredite für die Bank nicht so unsicher und der Zinssatz kann sinken – andersrum eben aber auch.
Ich finde es zumindest interessant dass N26 auf 8,9% Sollzins bleiben kann. Selbst Postbank ist mit knapp 11% höher und die Struktur der Postbank ist eine ganz andere als N26… Dagegen sieht der Aktienkurs von DPB (Postbank) schon etwas schlechter als der von WDI (Wirecard AG) aus
@Name (erforderlich): Ich habe den Dispo schon häufiger benutzt und bin derzeit dick im Plus. Aber manchmal gibt es Zeiten, da ist man froh, wenn man mehr Geld ausgeben kann, als man hat bzw. an das man dann in dem Moment kommt.
man kann telefonisch beim N26 Support anrufen und alle Limits individuell anpassen lassen! In Entwicklung ist übrigens auch schon die Online Änderung der Limits, wird dann beim nächsten Update wohl kommen
Ich finde den Service verdammt gut und bin neidisch drauf, dass u.a. die Postbank da so ätzend lahmt …
Wie sieht das eigentlich mit dem passwort aus? Bei der Postbank darf das Passwort höchstens nur aus 5 Ziffern bestehen …
Bin ich eigentlich der einzige der das Gefühl hat, dass dieser Beitrag sehr nach Werbung aussieht?
@Thark: Kannst du individuell und mit mehr Zeichen wählen
jemand222: Die Limits gibt es bei vielen anderen Banken auch. Zumindest am Automaten. Am Schalter bei der Sparkasse kannst du natürlich mehr abheben.
@Lukas Nosali Wieso sollte das Werbung sein? Number26 bietet ein sehr modernes Konto, welches optimal per App verwaltet werden kann. Von den 70.000 Kunden sind sicher auch viele hier unterwegs. Wieso sollte darüber hier nicht geschrieben werden?
Wie sieht es eigentlich mit Kontoauszügen in Papierform aus bei Number26.
@Robert: Du kannst dir die Kontoauszüge in der App und auf dem Rechner anschauen. Außerdem kannst du die Kontoauszüge als PDF ablegen auf deinem Rechner/Handy.
Ich lese hier in diesem Artikel das erste mal von diesem „neuartigen Bankkonto“ und irgendwie hab ich immernoch nicht wirklich verstanden was es von einer „normalen“ Bank unterscheidet.
Aktuell gebe ich auch maximal so viel aus wie ich auf dem Konto habe und wenn ich das wollte, dann könnte ich mit irgendwelchen Apps Überweisungen tätigen o.ä.
Und mit Hilfe meines Geldes finanzieren sie sich selbst, genau wie andere Banken.
Eine Bank, bei der man einen Dispositionskredit bekommt? Das nenne ich wirklich innovativ. Da hätten ja schon die Templer ‚drauf kommen können.
@Sepp, da hast Du vollkommen recht. Die haben dieselben Produkte wie jede „normale“ Bank auch. Da sie noch neu sind, eher weniger. Der Vorteil ist, dass N26 bei Null angefangen hat und keine Altlasten mitschleppt. Wenn die ein Feature umsetzen wollen, müssen sie das nicht mit 100 internen Bedenkenträgern diskutieren, die jede Idee kaputt machen. Ich bin da Kunde und bis jetzt positiv überrascht, wie leicht sich Banking anfühlen kann.
Bei Leuten, die ihr Geld mit meinem Geld machen, bin ich altmodisch. Da vertraue ich immer noch lieber auf die guten alten Sparkassen. Vielleicht nicht die günstigsten Kontoführungsgebühren, aber ich habe mich bei Fragen und Problemen nie im Stich gelassen gefühlt.
Und wenn man eine Bezugsperson hat, der man gegenüber treten kann, ist das eine ganz andere Verhandlungsbasis bei Fragen, Wünschen, Problemen. Wenn mir mein Berater entgegen seiner Aussage Mist andreht, stehe ich aber postwendend auf der Matte und erwarte Regulierung. Wenn ich da meinen Unmut durchklingen lasse, ist das doch was ganz anderes, als immer über irgend eine Kundenhotline jedes Mal mit einer anderen Person sprechen zu müssen und letztlich als anonyme Nummer im System behandelt zu werden.
@Sepp: ohne hier Werbung hinterlassen zu wollen, ich habe auf YouTube einen Typ gesehen, der Number26 getestet und dazu dann ein Fazit in Videoform gemacht hat 😉 Er nennt es das „Banking der Zukunft“ und war überrascht wie gut das funktioniert 😛
Link: https://youtu.be/N0_J7teN-c0