NSA sammelt täglich 5 Milliarden Standortdaten von Mobiltelefonen

Die NSA-Bespitzelung weitet sich aus. Wie neue Veröffentlichungen zeigen, schnappt sich die Behörde nicht nur beliebigen Internetverkehr weltweit, sondern sammelt auch eifrig Standortdaten von Mobilfunknutzern und ist auch in der Lage, Beziehungen zwischen Menschen zu erstellen. Natürlich werden die Daten nur dafür verwendet, um ausländische Zielpersonen zu beobachten. Die Daten der anderen werden anscheinend als Bonus betrachtet.

NSA_Standort

[werbung] Die Aufzeichnungen wandern in eine große Datenbank, die Einträge von hunderten Millionen an Geräten hat. Neue Projekte, die diese Daten analysieren und in einen Zusammenhang bringen, ergeben ein Tool zur Massenüberwachung. Und wieder einmal werden die Daten nur im Ausland gesammelt. Dort wird dann allerdings nicht mehr unterschieden, ob es reisende Amerikaner sind, deren Bewegungen aufgezeichnet werden, oder tatsächlich Zielpersonen, die man unter Beobachtung gestellt hat.

Der Grund warum die Daten in großen Massen gesammelt werden, nennt sich CO-TRAVELLER. Dieses Analyse-Tool ermöglicht es den Behörden, auch unbekannte Zusammenhänge von beobachteten Personen zu erschließen. Ein solches Analyse-Tool ist auf die Masse der Daten angewiesen, um korrekt zu funktionieren, zumal man sich kaum der Ortung entziehen kann.

Wer moderne Kommunikation nutzt, ist auch auffindbar. Da hilft auch das Verschlüsseln von Emails nichts. Um nicht getrackt werden zu können, müsste man sich von der Außenwelt abschotten und in einer Höhle leben. Die NSA hat allerdings auch Probleme mit der Masse an Daten. Im Mai 2012 wurde festgestellt, dass die Daten die Kapazitäten zur Speicherung und Bearbeitung übersteigen.

Das Abgreifen der Daten wird auch nicht sonderlich schwer gemacht. Viele Netzbetreiber haben Datenbanken, die sie untereinander teilen, um zum Beispiel Roaming zu betreiben. Die NSA hat so Zugriff auf Daten von Nutzern, die vielleicht nicht einmal etwas mit dem jeweiligen Provider zu tun haben.

Eines der Hauptfeatures der Analyse-Tools ist, dass sie Daten in Zusammenhang bringen können, die nicht direkt sichtbar sind. Sie verknüpfen verschiedene Geräte, um Verbindungen zu erkennen. Schaltet sich ein Gerät aus, ein anderes wird aber gleichzeitig eingeschaltet, wird dies erkannt. Ebenso wird erkannt, wenn die gleichen Geräte immer im gleichen Abstand unterwegs sind. Auf solche Bewegungsprofile kann man nur kommen, wenn man alle Bewegungsdaten abgreift, egal, ob man diese nun direkt benötigt oder nicht.

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*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

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24 Kommentare

  1. Ich sag nur der Film Staatsfeind Nummer Eins mit Will Smith. 😉

  2. Es gibt eine TV-Serie, deren Story mir in den letzten Monaten immer weniger nach Fiktion klingt:
    „Person of Interest“
    Dort gibt es eine Maschine, die anhand von allen möglichen Daten Prognosen über Individuen und deren Handlungen anstellt.

    In der Realität ist die Datenmenge ist schon da, dann ist der letzte Schritt hierzu auch nicht mehr weit. …irgendwie erschreckend!

    Bei Interesse gibt es z.B. bei Wikipedia mehr Infos zu Serie.

  3. Mittlerweile wäre es interessanter und übersichtlicher zu berichten, was die NSA alles NICHT abhört.

  4. Irgendwie steht im 3. und letzten Absatz das gleiche, oder?

  5. Eins muss man ja den Amis lassen… wenn sie was machen, dann machen sie es mit 150% Einsatz (Ob positiv oder negativ zu werten ist jedem selbst überlassen).

    Unsere Politiker würden sowas nie schaffen 😀

  6. Und irgendwann, iiiiirgendwann, ich hoffe noch in diesem Leben, wird auch rauskommen, daß 9/11 ein Inside-Job war, was ich ja schon seit Jaaaahren predige! Gerne nenne ich doch hier auch mal die Operation Northwoods! 🙁

  7. die eizige hoffnung, die bleibt, ist, dass sie an der schieren menge an daten ersticken. wären nicht die ersten. der stasi ging es zum schluss auch so.

  8. @Chris: ich bin mittlerweile auch sehr überzeugt davon!
    Ich glaube das sind auch die Dokumente die Snowden in der Hinterhand hält und dass diese der einzige Grund sind warum er noch am Leben ist.

  9. Das Effektivste gegen die NSA werden in Zukunft Dummy-Datenströme sein. Also Daten die nie irgendwelche Ziele geschweige denn Absichten haben und nur sinnlos durch die Leitungen geschickt werden. Am besten auf P2P-Basis und halt mit all der Bandbreite, die momentan eben nicht gebraucht wird. Wenn viele mit dieser Methode sinnlos Daten erzeugen bräuchte die NSA auch stetig mehr Speicher und Rechenleistung, was sich weder rentiert noch vernünftig zeitnah schaffbar ist. Sollte man mal bauen – ein Router der anstelle von Standby einfach per Zufallsgenerator Nullen und Einsen in die Leitung schiebt…

  10. @Chris und David:
    Lest euch mal „Robert B. Stinnett: Pearl Harbor. Wie die amerikanische Regierung den Angriff provozierte und 2476 ihrer Bürger sterben ließ“ Wie ich finde, ein recht überzeugendes Buch, das obwohl es überwiegend auf Primärquellen beruht leider als Verschwörung abgetan wird.
    Jedenfalls ist das in den USA Methode, vgl auch Operation Northwoods.
    @Konstantin:
    Dinge wie TOR dürften auch helfen, sofern die Knotenpunkte vernüftig gewählt sind.

  11. Mit Sicherheit nicht der wichtigste Punkt des Beitrags, aber
    die Aussage: “ müsste man sich von der Außenwelt abschotten und in einer Höhle leben.“
    ist die gleiche Aussage, wie sie ja derzeit durch die MEdien geht, wie hier auf Spiegel Online:“wird ein Experte zitiert. Die einzige Möglichkeit, sich davon freizumachen, sei, sich von der modernen Kommunikation gänzlich abzukapseln und „in eine Höhle zu ziehen“.“

    Das ist natürlcih ziemlicher Quatsch. OK, man muss auf ein Smartphone und vielleicht sogar auf ein Handy verzichten. Das wars dann aber auch. Immer dieser blöde Ami-Dünnsinn-Vergleich mit der Höhle! Das hätten die gerne, das sämtliche Gegner der USA die Wahl hätten Kampf gegen die USA und in einer Höhle hausen oder für die USA sein.

    Also ich bin noch ohne Handy aufgewachsen (unglaublich, wie so etwas möglich ist) und habe NICHT in einer Höhle gelebt.Btw. ich kenne sogar STudenten der Informatik, die kein Handy besitzen und kein Internetanschluss zuhasue haben bzw. sogar keinen Computer (nutzen die Rechnerpools an der Uni).

    VG
    Sven

  12. Ich glaube ganz so falsch ist die Aussage nicht. Selbst, wenn du nur ein Festnetztelefon hast, kann man schon mal bestimmen, mit wem du interagierst. Internet ist natürlich auch nur in einem sehr begrenzten Maße einsetzbar (via Tor, keine Messagingdienste, bei denen festgestellt werden kann, wer mit wem kommuniziert), keine Kartenzahlung mehr oder Bankautomaten, keine Onlinetickets, keine Sparkarten wie BahnCard oder Paypal, keine Reservierungen, keine Nennung deines Namens auf der Homepage deines Arbeitgebers, in England gilt auch kein Aufenthalt in videoüberwachten Bereichen, und natürlich keine Kommentare zu Blogposts. Und wenn man das alles umsetzt, geht wahrscheinlich bei der NSA die Lampe an – jung, internetanschluss, keine Internetdaten, keine Internetkäufe, kein Handy – vermutlich hat der was zu verstecken und kommt deswegen unter besondere Beobachtung.

  13. leider muss ich Esh hier zu 100% zustimmen. Das krasseste dadran ist, dass gerade mal ein geringer Prozentsatz des tatsächlichen Skandals erst bekannt wurden…

    Was kommt wohl noch alles?

  14. .. Dachte das immer, das die das können und wenn würde das zumindest die Ambition sein alle Bewegungsprofile der Welt anzugreifen. Auch wenn man sich mit der Theorie von Moral, Meinungen und Marketing und Massenpychologie beschäftigt ist das sehr schlüssig eine solche Datenbank aufzubauen…. denn Moral ist nicht in Stein gemeißelt. (bei alten Griechen gehörten Jünglinge zum Status die Geschichte ist voll von akzeptierten Ausflügen) .. denn Was gut umd schlecht ist, was sich „gehört“ und „geht garnicht“ ist, ergibt sich aus Gesellschaftlichen Konsens oder vermeintlichen Konsenz (TV Programme/Sendungen mit Traumquoten oder Massenlikes bei Facebook) und dieser Konsenz oder Version von Geschichte(n) bleib im Gehirn als eigenes Erlebtes gespeichert, eigene Meinung und das Kolletiv erlebte sind aus der Retrospektive nicht mehr trennbar.; d. h jemand egal ob schlau oder dumm, der kein Psychopath ist, hält den Lanz Satz, den er vor 2 Jahren gehört hat unbewusst für die eigene Meinung, je nachdem, wie stark er damals dachte, den Satz würden „alle“ so bringen/Formulieren.

    Die NSA arbeitet mit diesem Modell, das seit Bernays bekannt ist, das Beziehungen nicht Peer to Peer sind, sondern wie Hubs, Globale Flugzeugrouten funktionieren und Meinungen und Moral dadurch sich konstituiert (zudem ist jeder in 100 Clubs, ohne es zu wissen, Kappieträger, Fordfahrer,nicht Uhrträger, nicht IPhone Fanboy, je nach Geschmack und Konsumgewohnheit).

    Das wichtigste, die NSA und die Organisationen rund ums Weiße Haus arbeiten damit, als Methastrategie in “ http://www.geheimerkrieg.de “ ist beschrieben, wie US Einrichtungen organisiert sind, um zu verhindern, das sich Meinungen, die fur die USA schädlich sind, oder gefährlich sind verbreiten. Durch Signal KILLINGS wird gegengearbeitet.

    karlnielz.wordpress.com

  15. ah sorry für den Doppelkommentar

    @Konstatntin:

    Nette Idee aber es hakt leider gewaltig: wenn jeder, ständig einen Großteil seiner Bandbreite für Fakedaten nutzen würde, würde das Netz mehr oder weniger zusammenbrechen. Unsere Netzstrukturen sind darauf ausgelegt, dass niemals alle gleichzeitig die komplett für sie reservierte Bandbreite ausnutzen. Nur so kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit gewährleisten, dass alle ihre zugesicherte Datenrate erhalten, wenn sie sie brauchen.
    (Vergleiche Handy / Telefonnetz an Neujahr zwischen 00:00 und 01:00 Uhr)

  16. Wenn sie mir meine Daten zu kommen lassen würden, wäre das echt nice 🙂
    Tracke eh meine kompletten Bewegungsdaten, lediglich eine effektive Auswertung wäre noch nice. 🙂
    Da die NSA mit den Daten eh nichts anfangen kann shit happens.

  17. Immer wieder schön die Kommentare.

  18. @Konstantin: Dir kann geholfen werden: Suche mal nach „stasi 2.0 screensaver“.Damit erzeugst Du jede Menge Pseudo-Aktivitäten.

  19. Welcher Depp denkt noch das Netz wird nicht Überwacht und ist Freiheit. Hey wacht endlich auf, Ihr Facebook Jünger und Whatsapp doofis.
    Das ist nun mal so.

  20. @hans

    die haben deine Daten auf Halde – oder technische präziser, die können die durch Co Traveler zurück berechnen auf Jahr zurück. Die Daten an sich sind nicht das Ziel, sondern die Erkenntnis, mit welche Menschen dir wichtig sind und Weltbild und deine Politische Meinung prägen.

    Solltest du dann irgendwann mal antiamerikanisch auffallen und man hat Angst , Du wirst Rädelsführer oder beeinflusst zu viele mit Negativ, wird man dich Zersetzen, also dein soziales Netzwerk Zerstören – wenn deinen Familie dich verstößt bringst du einfach nicht die Leistung, als wenn nichts passiert wäre. Kompromat wird dich davon abhalten künftig gegen die NSA zu wettern

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