Nissan Leaf 2: Elektroauto soll bis zu 380 Kilometer schaffen
Noch scheint das für viele ganz weit weg, doch irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft muss man sich vielleicht mal Gedanken machen über ein Elektroauto. Vielen klingelt es da immer zurecht in den Ohren. Man komme mit den Kisten ja nicht weit. Und das Laden dauert – und davon mal abgesehen, findet man nicht mal überall Ladestationen. Teils berechtigte Einwände werden da genannt. Ändern darf sich zukünftig noch einiges. Aber es soll hier keine Grundsatzdiskussion werden, sondern die kurze Info (und ein Blick über den Tellerrand), dass Nissan den Leaf 2 auf der IAA in Frankfurt vorgestellt hat.
Und mit dem Leaf hatte man schon ein Fahrzeug geliefert, welches sich in der Sparte Elektroautos gut verkaufte (nach eigenen Aussagen 283.000 Einheiten global). Nissan setzt beim Leaf auf mehr Leistung, 119 kW sind es nun, die erste Generation kam auf lediglich 80 kW.
Die Höchstgeschwindigkeit soll rund 150 km/h betragen. Kommen wir zu Frage, die man immer als erstes hört: Wie weit kommt man damit? Der Nissan Leaf 2 kommt in der Grundausstattung auf bis zu rund 380 Kilometer. Das gilt allerdings nur nach der Berechnung im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), die Amerikaner sind da deutlich anders unterwegs und geben beim US-Modell 150 Meilen an. Das sind lediglich 241 Kilometer. Die Japaner selbst? Sprechen von bis zu 400 Kilometer (nach JC08).
In der Standardausstattung des US-Modells ist die Batterie 40 kWh groß und soll sich von „Alarm bis 80%“ in 40 Minuten mit Quick Charging aufladen lassen, der normale Zyklus bei 3 kW beträgt 16 Stunden, bei 6 kW 8 Stunden. Nach 500 Aufladungen will die Batterie noch 90 Prozent Kapazität bieten, der Hersteller soll eine Garantie von 160.000 Kilometer Reichweite oder acht Jahre geben.
Das kleine Modell soll rund 30.000 Dollar kosten. In Japan geht man im Oktober an den Start, in Europa soll man den Nissan Leaf 2 ab Frühjahr 2018 fahren können. Wer sich dafür interessiert, der findet die Daten dort und kann sich einlesen, denn ein Autoblog, welches sich mit allen Aspekten befasst, werden wir sicherlich nie.
Wenn’s 5000 Eur kostet ist es zum Pendeln in der Stadt in Ordnung und wird auch Käufer finden. Für den Rest muss man halt noch 10 Jahre warten. Die Mehrzahl der Menschen wohnt in oder der Nähe von Städten, da wird es genug Kunden geben — zumal wenn Städte das regulieren & nur E-Autos reinlassen.
Bitte bedenkt bei den tendenziösen Beiträgen in den Kommentaren kontra Elektromobilität, dass wir fast 800.000 Beschäftigte in der Autoindustrie haben. Da haben sicherlich einige Angst um ihren Job, weil die deutschen Hersteller abgehängt sind beim Thema Elektrofahrzeuge. Als neutraler Verbraucher habe ich mir jedenfalls geschworen, dass mein nächstes Auto 1. ein Elektrofahrzeug sein wird und 2. nicht von einem deutschen Hersteller kommen wird. Mein VW Euro 4 Diesel, gekauft 2015 vor Dieselgate, ist bald nichts mehr wert, wenn die Fahrverbote kommen, und das werden sie. Fool me once, shame on me…
Nun liegt der Marktanteil von E-.Autos ziemlich deutlich unter dem von Windows-Smartphones – vielleicht sogar noch unter dem Blackberry Anteil. Und dafür gibt es auch Gründe.
Bei keinem einzigen Kriterium haben E-Autos einen Vorteil gegenüber Verbrennern – auch und insbesondere bei Umwelt – und Co2 Fragen.
Das kann und wird sich natürlich ändern. Wenn es dann einen Massenmarkt dafür gibt, wird sich sofort die Frage stellen wie die Steuerausfälle aus den Benzin- und Dieselverkäufen ausgeglichen werden können.
Aktuell ist die Anschaffung es E-Autos ein Steckenpferd vergleichbar mit dem Kauf von veganen Lebensmitteln im Bio-Markt.
Ein Verbot der Verbrenner ist der falsche Weg. Auch Pferdekutschen, Segelschiffe und das Nokia-Symbian Betriebssystem wurden nicht durch Verbote aus der Welt geschafft.
Erfreulich, dass Nissan verstanden hat, dass ein E-Auto nicht zwingend wie eine gummibereifte Kasperlebude aussehen muss, sondern gerne auch wie ein richtiges Auto aussehen darf – außen wie innen. Bei Tesla hat man das auch verstanden und ist damit ziemlich erfolgreich.
Die Reichweite würde mir locker für eine halbe Woche reichen, nur der Preis ist mir noch zu happig für einen Kompakten. Umwelt- und CO2-Aspekte gehen mir persönlich beim E-Auto übrigens ganz weit am Heck vorbei – was einfach rockt sind die Geräuschentwicklung und die Kraftentfaltung eines E-Autos, da kommt einfach kein Verbrenner ran (und ein bezahlbarer Verbrenner schon mal gleich gar nicht).
@Wolfgang D. Falsch.
1. Nicht auf Studien der Autolobby reinfallen.
2. Während Dein Diesel sein Produktleben lang immer gleich dreckig bleibt, bzw. vielleicht aufgrund von Verschleiß sogar dreckiger wird, wird mein Elektroauto immer sauberer, je weiter die Energiewende voranschreitet.
Die Batterien sind zu nahezu 100% recyclebar.
@Karl O. Dir ist schon klar, was Du für einen Quatsch verzapfst? China und Indien sind genau aus den von Dir genannten Gründen mehr als alle anderen an Elektromobilität interessiert und werden hier die Führung übernehmen, nachdem die deutsche Autoindustrie sich ja so fullminant mit Vollgas aufs Abstellgleis manövriert hat.
@h. fuchs
Das ist es, was ich immer „nicht rechnen können“ nenne. Aber Hauptsache, die Ökospinner sehen den Dreck und die Schäden nicht mehr, den sie verursachen. Vielleicht solltest du einfach mal eine Zeit lang bei der Coltangewinnung und in Kupferbergwerken (nur Bsp.) vor Ort arbeiten.
@Wolfgang D.
„Ökospinner“ ist natürlich arg hart und unangemessen unfreundlich.
Letztlich handelt es sich um Naivlinge, die der offiziellen Regierungspropaganda bezüglich der Vorzüglichkeit der Energiewende, der Schädlichkeit von Co2 und an den menschengemachten Klimawandel glauben. Das kann man niemandem vorwerfen, denn das schallt Dir ja aus allen Kanälen entgegen.
Und das die Arbeit in Bergwerken unangenehm ist, ist nun trival und hat mit dem Thema nichts zu tun. Auf Ölförderanlagen macht auch keiner Urlaub.
Eine Diskussion zu diesen Fragen geht über die Zielrichtung dieses Blogs sowieso hinaus.
@HAL9000
Danke, schöner Bericht bei Heise.
Leider fehlen in den Kalkulationen die Kosten für Ladeinfrastruktur und den dafür verbrauchten Rohstoffen, und wie die 47% Mieter in DE den Spaß handhaben sollen. Oder Leute ohne geheizte Garage, weil bei Kälte die Kapazität rapide absinkt. Schaut euch die Wohngegenden der arbeitenden Bevölkerung in Hamburg oder Kiel oder sonstwo mal an.
Das bestätigt, die Abgase werden mit der E-Technik nur dahin verlagert, wo es die reichen Herrschaften nicht stört. Am grundlegenden Problem (zuviel Verkehr) ändert das nichts.
Alles schön…doch vor 2020 wohl keine Alternative, bleibe beim Touran BM 1.6 Diesel KAT6 mit Harnstoff und 4,5l…Da weiss man, was man hat und auch wie der zu betanken ist.