NIO und EnBw: Erste Power Swap Stations an 20 EnBW-Schnellladeparks
Die EnBW bietet deutschlandweit bereits einige Ladesäulen für Elektrofahrzeuge an. Neu auf dem deutschen Markt möchte sich der chinesische Autobauer NIO etablieren. NIO bietet auf dem chinesischen Markt eine Besonderheit: Statt an Ladesäulen aufzuladen, kann man den Akku an sogenannten Power Swap Stations binnen Minuten gegen ein vollgeladenes Akku-Pack tauschen. Damit ist eine Weiterfahrt innerhalb kürzester Zeit möglich. NIO und die EnBW haben sich zusammengetan, um den Service auch hierzulande anzubieten.
Künftig können NIO-Fahrer an bis zu 20 Schnellladeparks im EnBW HyperNetz ihre Batterien tauschen lassen. NIO errichtet an den ohnehin für E-Auto-Fahrer eingerichteten Ladestandorten eben seine Power Swap Stations. Eine Batterie ist binnen 5 Minuten getauscht und soll den Nutzern die „Reichweiten-Angst“ nehmen. Laut NIO sei man dran, die Zusammenarbeit mit weiteren Partnern zu suchen und auch weitere EnBW-Schnellladestandorte zu evaluieren und mit den Stationen auszustatten. Auf der Liste der derzeitigen Standorte stehen unter anderem Herleshausen (Hessen) und Großburgwedel (Niedersachsen).
Weltweit hat NIO 1.200 seiner Swap-Stations in Betrieb, da ist der deutsche Markt derzeit ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine Power Swap Station habe die Größe einer Doppelgarage und könne später einmal auf maximal 312 Swaps am Tag ausgelegt werden. Bis zu 13 Batterien mit 40 bis 80 kW können dort netz- und batterieschonend geladen werden.
Wer den Service nutzen möchte, der muss sich für eine Miete des Akkus bei NIO entscheiden. Alternativ kann der Akku zu entsprechendem Mehrpreis auch erworben werden.
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Korrektur: die Akkus, die man dort erhält, sind nicht voll geladen, sondern „nur“ zu 90 %. Damit will man die Lebensdauer der Akkus erhöhen. Quelle: diverse Erfahrungsberichte auf YouTube 🙂
Nachsatz: siehe https://youtu.be/x4RJf5jnb9M ab Minute 4:40
Ist da dann 24/7 ein NIO Mitarbeiter Vorort oder passiert der Akku Tausch automatisiert?
Das passiert voll automatisch. Die Einparkautomatik fährt das Auto rückwärts in die Wechselstation und der Akku wird nach unten rausgenommen und ersetzt. Du kannst einen Zeitpunkt buchen, wann das passieren soll.
Wenn du das nicht machst hast du zwar den schnellen Wechsel aber musst eventuell eine Weile warten bis du dran kommst.
Nachteil ist auch, dass du auf einen Anbieter und dessen Preisgestaltung abgewiesen bist. Wenn Nio Lust hat den Preis zu erhöhen oder den Service einstellen will, stehst halt erstmal dumm da. und musst lassen wie andere auch.
„Nachteil ist auch, dass du auf einen Anbieter und dessen Preisgestaltung abgewiesen bist. Wenn Nio Lust hat den Preis zu erhöhen oder den Service einstellen will, stehst halt erstmal dumm da. und musst lassen wie andere auch.“
Was aber ja nun bei den anderen nicht anders ist. Entweder, man zahlt den Service, so wie man auch bei Tesla dafür bezahlt, dass die Abrechnung etc. so bequem ist, oder man nutzt den Service anderer Anbieter und spart Geld …
Vollautomatisiert. Sind doch nur ein paar Schrauben ;).
Geht eigentlich auch beides, eigene Batterie und Miete? Da könnte man für den täglichen Gebrauch die kleine Batterie kaufen, die man eventuell mit eigenem Solarstrom lädt. Und wenn z.B. eine Urlaubsreise ansteht, mietet man sich eine große Batterie mit viel Reichweite, die an den Stationen getauscht werden kann.
Die Batterie ist ein „Blade“, welches die komplette Bodengruppe einnimmt. Ich denke du stellst dir das ein wenig anders vor, als es in Realität ist.
Hier links im Bild sieht man die Akkus: https://ecomento.de/wp-content/uploads/2022/06/NIO-2nd-Gen-Power-Swap-Station-1-1200×689.jpg
Okay, aber wieso spricht denn die Bauform dagegen, dass man verschiedene Akku-Typen benutzt? Sind die verschiedenen Akku-Typen (100/75 kWh)nicht standardisiert, also nicht untereinander austauschbar?
Der staatliche Energieversorger bezahlt einem kommunistischen Staatskonzern aus China die hiesige Ladeinfrastruktur. Ein Skandal um den altersstarren und greisen Ministerpräsidenten Kretschmann von den Grünen.
Verstehe was du meinst, aber an deiner Stammtischparole solltest du noch üben. Es gibt keine staatlichen Energieversorger.
Hallo Fin, ein typisch oberflächlicher „ich habe meine Bildung aus dem Internet“-Kommentar. M. E. wäre Akku-Swap die bessere Lösung für e-Mobilität gewesen und zwar von Anfang an. Man denke an Pferdebahn, Postkutsche: da hat man auch nicht gewartet bis die Pferdchen gefressen und sich ausgeruht hatten, sondern an Wechselstationen die abgearbeiteten, hungrigen und durstigen Tiere gegen ausgeruhte getauscht, und konnte binnen kurzr Zeit weiterfahren. Beim Verbrenner war das nicht mehr nötig: auftanken ging in wenigen Minuten. Jetzt haben wir wieder eine Energiequelle im Auto, die zum „fressen“ eben Zeit benötigt wie weiland die Pferdchen. Hätten sich Firmen wie VW, Audi, und all die anderen europäischen und amerikanischen Hersteller und die Aus Japan und Korea rechtzeitig auf einen einheitlichen Wechselakku-Standard für e-PKW geeinigt, hätten wir heute schon ein gutes netz an Swap-Stationen und niemand würde sich Gedanken über e-Auto-Reichweiten und Ladezeiten machen. Wäre wie beim Benziner. Und bei einem einheitlichen Wechselakku-Standard hätte es auch echte Konkurrenz auf dem Akku-markt gegeben , wie an der zapfsäule. Niemand kauft mit dem Verbrenner die Benzinkanister um das Auto während seiner Lebenszeit betanken zu können. man kauft Benzin wenn man es benötigt. Akkus – das verschleißanfälligste Teil im e-Auto, mit jeder Ladung / entladung altert es , mit jeder Schnellladung noch mehr – kauft man hingegen… warum? Akku kauft man nicht , sondern mietet ihn und tauscht man wie Benzin dann wenn man ihn aufgebraucht hat , also fast leergefahren , gegen einen vollen aus. Vorteil: man hat immer einen funktionstüchtigen, gewarteten und unter Idealbedingungen , also nicht schnell , aufgeladenen Akku im Auto. Den hat man immer noch , wenn die „Lebenszeit“ eines fest im PKW verbauten Akkus erschöpft wäre. Das Auto dürfte nämlich länger halten als der fest verbaute Akku. Finde ich das erste gute Konzept für e-Mobilität im PKW das im bezug auf Komfort, Reisezeit , und „Vertrautheit“ des Tank- und damit Reisevorgangs mit dem Benziner mithalten kann. Nun machen es die Chinesen – na und? dieses sinnlose China-Bashing, egal ob bei IT oder Automobilen , erinnert mich an die McCarthy-Ära in den USA als schon der Verdacht , man wäre auch nur Symphatisant mit kommunistischen Ideen für Verfolgung bis hin zu Strafhaft reichte . Abgemildert übrigens hier in Deutschland in Form des sog. „Radikalenerlasses“ Gesinnungsschnüffelei allerschlimmster Form. Aber ja alles wo „China“ draufsteht ist schlecht . Klar , Social-Media-Blasenmeinungsbildung.
Better Place hat ziemlich früh mit einem Tauschsystem auf den Markt gekommen und ziemlich schnell gescheitert.
Wo steht das? Im Bericht steht
„NIO errichtet an den ohnehin für E-Auto-Fahrer eingerichteten Ladestandorten eben seine Power Swap Stations. “
NIO bezahlt demnach, nicht EnBW, EnBW ist nur schon an dem Ladepark vorhanden, und NIO baut seine Station daneben.
Die Idee mit dem Akkutausch habe ich jahrelang schon im Kopf, aber wirklich durchsetzen kann sich sowas nur mit 2-3 genormten Akkus für alle Hersteller und Modelle.
Wird doch schnell umsetzbar sein ;). #USBCfürHandys
Bereits 2007 kam Better Place auf den Markt, mit einem Wechselnetz in Israel ab 2011, basierend auf Fahrzeugen von Renault. Tesla hat 2013 einen automatischen Wechsel bei einer Präsentation gezeigt.
Aber du hast recht, eigentlich haben die deutschen Hersteller es verpasst einen DIN-Akku zu spezifizieren. Mit dieser Marktmacht wäre es dann schnell ein EU-Standard-Format geworden.
es braucht keinen „DIN“ Akku, schlicht aus dem Grund weil der Kunde hierzulande (siehe Experiment Renault) längst entschieden hat einen Akku selbst zu besitzen statt ihn teuer zu mieten. Die fast 10 Jahre alten Tesla Model S zeigen, dass sowohl der Akku selbst quasi ein normales Autoleben lang hält als auch dass dieser, selbst bei einem (Teil)Defekt innerhalb von ein paar Stunden in der Werkstatt ersetzt werden kann.
Das Szenario der Tausch-Stationen ergibt sich damit nicht. Die LFP Zellen im Tesla Model 3 werden die Hardware drumherum wahrscheinlich locker überleben. Es macht daher sinn sich von Din-Akkus zu verabschieden und diese gleich beim Autobau so zu designen dass man möglichst effizient unterbringen kann.
Mechanisch halte ich es zudem für höchst fragwürdig wie lange Gewinde zig Schraubvorgänge aushalten sollen. Außerdem wüsste ich auch nicht, warum irgendein Kunde bei einem gemieteten Akku pfleglich mit diesem Umgehen sollte, er braucht ja nur zu einer Tausch-Station fahren.
All das hätte vielleicht noch vor 10 Jahren sinn gemacht. Die nächste Generation E-Autos ballert den Akku aber wahrscheinlich dann in 15 Minuten von 10 auf 80%. Und das, wenn der Fahrer gemütlich im Fahrzeug sitzen bleiben kann, Heizung läuft und Musik. Beim NIO ist der Strom beim Tausch weg.
Leg noch 5 Minuten drauf, und bei Fahrzeugen mit 800-Volt-Technik geht das schon jetzt.
Der „Standard-Akku“ hätte den Vorteil, dass es einen größeren Wettbewerb geben kann und somit die Preise fallen müssten.
Persönlich sehe ich die Zukunft nicht in proprietären Akku-Wechselstationen von jedem OEM. Wenn überhaupt hätte sowas vielleicht Hersteller-übergreifend Potential.
Vielleicht schafft es aber Nio die Wechselstationen für sich als USP zu etablieren.
Wenn z.B. VW es versuchen würde, dann hätte es zumindest in Deutschland/Europa potential. Durch die Marken ist der Marktanteil ziemlich groß und wenn Audi somit zum e-Auto für Vertreter wird, ziehen Mercedes und BMW nach und werden sich auch an dieses Format anpassen.
wird alles nicht kommen. Die Leute überschätzen sich einfach was ihre täglichen Strecken angeht. Und die Langstreckenpendler sehen im EQS ja bereits, was in die nächsten Jahren auf sie zukommt. Ein Auto, das mehrere hundert KM durchfährt und bei dem es eher der Körper ist (Hunger, Durst, Müdigkeit, WC) der einem mal zum ranfahren zwingt und wo man währenddessen eben wieder die nächsten 200km nachlädt.
Was bei den Meldungen zu NIOs Batterietauschstationen gerne mal verschwiegen wird: Dies ist nur möglich, wenn man die Batterie as a Service (BaaS) mietet. Jeder Akkumieter bekommt genau zwei Akkuwechsel im Monat kostenlos. Für weitere Wechsel muss man extra bezahlen (zu den Kosten habe ich nirgends was gefunden).
„BaaS User können die Batterie zwei Mal pro Monat kostenlos bei den von NIO bereitgestellten Ladestationen tauschen“.
naja ist ja okay. Beim Tanken oder normalen laden muss ich sogar jedesmal zahlen.
Wie implementiert Nio eigentlich das Termperaturmanagement für den Akku? Alle aktuellen Autos benutzen eine Flüssigkeit, um den Akku je nach Bedarf zu kühlen oder zu wärmen. So ein System passt aber sehr schlecht zu Wechselakkus: Entweder müsste die Tauschstation auch die Kühlung verlust- und blasenfrei montieren, das stelle ich mir sehr schwierig vor, oder der Kühler hat schlechten Kontakt zum Akku und somit schlechtere Leistung. Wenn Nio gar keine Flüssigkeitskühlung einbaut, dürfte die Ladeleistung an Schnellladern unterirdisch sein. Und so wie ich es verstehe, soll man gar nicht immer wechseln sondern nur, wenn es wirklich dringend ist. Schnellladen ist also auch bei Nio noch ein Anwendungsfall.
Die Batterie ist Flüssigkeitsgekühlt. Es gibt für den Kühlkreislauf Schnellkupplungen. Ich verlinke mal ein Video, wo die Aufnahmen zum Anheben des Autos, die Batterieschrauben, die Schnellkupplungen und die Kabelsteckverbindungen an einem ET7 gezeigt werden: https://youtu.be/NzCZjk644mg?t=1838
Ich war letzten Samstag am Schnellladepark Hilden, wo auch so eine NIO-Wechselstation steht. Die einzigen beiden NIO, die ich gesehen habe, standen aber an den Fastned-Chargern. Klar, war nur eine Momentaufnahme für die 20 Minuten bis es weiter ging.
Danke für den Video-Tipp! Das sieht gut aus.